vor einigen wochen machte mein mann den vorschlag, das ich einen teil meiner gedichte als gedichtband veröffentlichen solle. er selbst würde sehr gerne fotos zu einigen der texte machen. nun ja... so langsam läßt mich die idee nicht mehr los.
ABER...
wie mache ich so etwas? natürlich möchte ich keinen BoD verlag. Ein kleinverlag tut es auch. wie finde ich einen verlag und was mache ich dann? mache ich eine art heft zurecht, in der ich die reihenfolge der gedichte und bilder festlege und schick das dann zu? oder printe ich alles auf eine cd Rom oder diskette? wie muss die vita aussehen? Und vor allem - woher weiß ich denn überhaupt ob ich autor genug bin, ob meine gedichte "reif" genug sind um veröfentlicht zu werden? woher weiß ich, das es auch leser geben wird?
das Wichtigste ist der telefonische Erstkontakt vorab, um sich rückzuversichern, ob Dein Vorhaben in das Verlagsprofil passt. Ansonsten ist der Papierkorb wie bei den meisten von jährlich ca 300.000, zumeist unverlangt eingesandten Manuskripten, vorprogrammiert. Die Verfahrensweise ist von Verlag zu Verlag auch sehr unterschiedlich. In der Regel wird immer noch ein ausgedrucktes Manuskript, anderthalbzeilig, angefordert. Weniger erwarten eine CD und noch weniger bieten Dir die Möglichkeit das Manuskript als Mail zu senden.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben! Lasse Dich von den ersten Absagen nicht entmutigen, denn die sind zumeist garantiert. Vielleicht bekommst Du ja auch verlagsseitig Tips, was Du verbessern kannst. Das wäre aber ein sehr seltener Vorgang. Auf jeden Fall versuche alles um ans Ziel zu gelangen, denn vorher kommst Du sowieso nicht mehr zur Ruhe !
Weiters scheint es - so stellt es sich mir da - das die Texte in einem Kontext zueinander stehen oder zumindest einen "emotionellen" Rahmen, einen gemeinsamen Subtext erkennen lassen. Einfach nur 50 Gedichte in ein Manuskript klatschen und sagen: "Da nehmt!" ist wohl zu wenig.
Verleger finden es recht schön, wenn sich in den gedichten eine Entwicklung abzeichnet, ein nachvollziehbares Konzept erspüren lässt. Kurz, dass Du Dir Gedanken um den inneren Zusammenhalt Deiner Texte gemacht hast.
kennst du das Handbuch für Autor(inn)en von Sandra Uschtrin (http://www.uschtrin.de). Da gibt es jede Menge Verlagsadressen, nach Themengebieten geordnet und für Lyrik auch mit recht guten Beschreibungen, was die Verlage erwarten und wie der Erstkontakt aussehen soll.
Lohnt sich in jedem Fall. Die reinen Verlagsadressen findest du auch auf der zugehörigen Internet-Seite, aber auch wegen der interessanten Artikel lohnt sich das Buch. Ganz billig ist es nicht, aber vielleicht kriegst du es auch in der Stadtbücherei oder so.
wie viele gedichte sollten eigentlich in solch einen band. sind 46 stück zu viele oder zu wenig? kann ich das entscheiden oder sagt sowas der verlag? zu diesen 46 gedichten würden noch ca. 23 bilder kommen.
Mir haben verschiedene Verleger gesagt, dass Gedichtbände wohl eher dünn ausfallen sollten. Es muß also nicht Dein Opus Magnum sein, Deine gesammelten Werke in einem Buch. Von der Quantität her kann ich Dir zu einem Buch raten von etwa 60-80 Seiten. Ich glaube, da kommt man mit rund 45-50 Gedichten ganz gut hin, wenn nicht zuviel raphsodisches Zeugs dabei ist, so wie mei mir.
Nochmal zum Konzept: Das heißt jetzt nicht unbedingt, dass Du Deine Texte thematisch zentrieren sollst, sondern zum Beispiel in Schaffensperioden unterteilst. Oder welche Gefühle die Texte vermitteln, bzw vermitteln sollen.
Schön ist es auch immer, wenn man nicht nur Deine Entwicklung als Autorin in dem Buch spüren kann, sondern auch Dein Älter werden, Deine Reife. Du kannst ruhig mit... sagen wir mal: wütenden Gedichten aus der Jugend anfangen und dann, anhand einer emotionellen zeitachse aufgefädelt, die Texte in die gegenwart holen und so einen schönen Bogen bauen. Verstehst Du, wie ich das mit Konzept meine? Selbst bei Gedichten, die in der regel immer nur für sich stehen, kann man den Eindruck vermitteln, dass das Buch, das sie beinhaltet, wie aus einem Block gegossen ist.
ja, so ungefähr hatte ich mir das mit dem konzept auch schon gedacht. hab auch schon alle aussortiert, die außerhalb der grundgefühlsebene stehen. also alle meine vampirgedichte z.b.
für die mache ich irgendwann später mal was eigenes fertig.
gut, die anzahl der gedichte kommt ja dann gut hin. aber was meinst du, wenn ich dem verlag bilder vorschlage, die zu den texten haben möchte, geht der darauf ein oder wollen die eigene bilder nehmen? der band wird nämmich eine zusammenarbeit von mir und meinem mann.
ich schätze, das hängt auch von der qualität der bilder ab, wenn die gut sind und wirklich zu den gedichten passen, wird kaum ein verlag was dagegen haben, es sei denn es ist ein eher größeres verlag. kleinere und mittlere verlage werden eher dankbar sein. aber du solltest dies auch gleich als gemeinsames werk vorstellen
und we stelle ich das dann vor? mache ich eine art mappe fertig (hefter oder so), wo die gedichte fertig angeordnet sind zusammen mit den bildern? das ganze dann nochmal als datei auf diskette? (wegen den bildern) oder die originale dazu?
zuerst solltest Du Verlage suchen und natürlich auch finden die an Deinen Gedichten interessiert sind. Die sagen Dir dann schon was und wie sie es gerne hätten. Alles andere wäre, zumindest aus meiner Sicht, sinnloses Unterfangen.
Viel Glück Miss Rainstar und lasse Dich nicht gleich entmutigen! Es gibt immer wieder Autoren die es schaffen, in welchem Genre auch immer. Ich drücke Dir die Daumen, dass Du zu ihnen gehörst.