Mein Kleiner kommt nächstes Jahr in die Schule und ich mach mich grad über unsere Schulen im Umkreis kundig. Wir haben u.a. eine freie Schule (Freier Träger), die nach dem Montessoriprinzip unterrichtet. Sehr teuer, aber besser als staatliche Schulen.
Meine Frage an euch ist: Wer hat Erfahrung mit Montessoriunterricht und Montessori- oder Freien Schulen nach diesem Prinzip?
Ich würde gern wissen: Wie läuft der Unterricht ungefähr ab bei euch? Wie und was lernen die Kinder? Fühlen sie sich wohl? Wie prägt dieses Schulprinzip sie anderen Menschen ggü.? Also, wie gehen sie, im Gegensatz zu Schülern staatl. Schulen, mit Mitmenschen um, oder hat das Montessoriprinzip überhaupt Einfluss darauf?
@ Schreiberling,
bitte nicht löschen, ja? es ist wichtig für mich. danke
Das pädagogische Konzept orientiert sich an den Lehren Maria Montessoris, einer italienischen Ärztin. Die Montessoripädagogik ist in Deutschland noch recht unbekannt, wird aber in vielen Kinderhäusern auf der ganzen Welt erfolgreich praktiziert.
Sie erteilt eine Absage an die autoritäre als auch an die antiautoritäre Erziehung. Die Bitte des Kindes an uns Erwachsene „HILF MIR, ES SELBST ZU TUN.” bestimmt die gesamte Organisation des Lebens in den diversen "Kinderhäusern", wie dieselbe ersatzhalber genannt werden. Die Lehrer helfen den Kindern durch eine gut vorbereitete Umgebung, Montessorimaterial und einer Beziehung, die auf gegenseitiger Achtung und Liebe basiert, dieses Montessoriprinzip zu verwirklichen.
Das sind Prinzipien, die man in verdckter Form auch in Religionen wieder findet und analog zu anderen, in Deutschland verbreiteten freien Schulen (die in der Regel, weil staatlich nicht anerkannt, mit einem "Lehrjahr" bestraft werden) zu finden sind, mit einem Makel versehen werden.
Wenn du das deinem Kind antun willst - ok. Die Gretchenfrage ist doch eher, warum du das willst, denn dein Kind kann sicher eine solche Entscheidung nicht treffen ...
Wobei ich anmerken möchte, dass ich nichts gegen "alternative" Schulen an sich habe; nur denke ich, dass man seinen Kindern nicht unbedingt einen Gefallen damit macht. Letztlich fragt niemand danach, wo man zur Schule gegangen ist, sondern mit welcher Qualifikation man sich für einen Job bewirbt. Und genau da könnte diese Art Extravaganz fatale Folgen zeigen.
hm. die schule hier bei uns besteht aus der kita, einer vorschule und einer grundschule. der antrag auf ein weiterführendes gymnasium läuft beim lehramt. ich finde die schule für meinen terroristen interessant, weil sie viel wert auf die künstlerische erziehung und selbstbestimmung legt und darauf, das jedem kind sein eigenes lerntempo gelassen wird.
sie macht so an sich einen guten eindruck und auch die lehrer dort. erklärt wurde, das die kinder, wenn sie die schule mal mit einem abschluß verlassen, hochschulreife bzw. gymnasiumreife haben (weiß nicht genau wie das richtig heißt) und das sämtliche lehrmethoden und die gemachten abschlüsse auf der montessori beim lehramt anerkannt sind als reguläre abschlüsse. d.h. sie haben auf ihrem zeugniss also tatsächlich grundschule bzw. abi oder eben hochschulreife stehen.
ich habe jetzt nicht ganz deine kritikpunkte verstanden. was genau findest du nun dieser art von schule nicht gut? sag es bitte nochmal uind nicht so veraschlüsselt. irgendwie bekomm ich das zur zeit nicth auf die reihe.
ZitatDas sind Prinzipien, die man in verdckter Form auch in Religionen wieder findet und analog zu anderen, in Deutschland verbreiteten freien Schulen (die in der Regel, weil staatlich nicht anerkannt, mit einem "Lehrjahr" bestraft werden)
hier bei uns ist die Montessori Grundschule eine ganz normale Grundschule. Gut finde ich, daß die Kinder vermehrt zum eigenständigen Lernen gebracht werden. Außerdem gibt es am dem 3. Schuljahr Englischunterricht, aber noch ohne Bücher. Sprechen steht im Mittelpunkt.
Nach allem, was ich weiß, kann ich die Montessori grundschule nur empfehlen. KiTa muß klasse sein, gute Betreuung. Und nichts von wegen "religiöser" Schule.
ja, an der montessori, die ich ins auge gefasst habe, wird englisch ab der ersten klasse geleehrt.
ich mach mir nur ein paar sorgen, da ein kollege, dessen kinder auch in eine montessori gehen (in berlin) sagt, dass seine probleme hätte den wochenstoff abzuarbeiten und dann alles am we mit nach hause bringt und dort nachlernen muss. und eigentlich, so wurde mir gesagt, soll genau das eben nicht entstehen an einer montessori. und der klenne vom kollegen wird an der montessori von mitschülern gemobbt.
das macht mir irgendwie sorgen, obwohl das ja nicth die schule ist, auf die ich meinen klennen schicken möchte.
Englisch ab der 1. Klasse? Halte ich persönlich für nicht sehr sinnvoll. Bin eher dafür, dass man den Kids erst mal vernünftig die deutsche Sprache lehrt, in Wort und Schrift. Ab 3. Klasse reicht da völlig. Meine Söhne wären damit überfordert gewesen, wenn sie gleich ab der 1. Klasse zweisprachig lesen und schreiben hätten lernen müssen. Mein jüngerer Sohn geht auf eine staatliche Grundschule, die Frage stellte sich bei uns auch gar nicht, da wir hier auf dem Land gar keine andere Wahl hatten. Wir können eh schon froh sein, dass man in unserem Ort wenigstens noch die Grundschule gelassen hat, so dass die Kleinen noch nicht fahren müssen. Zwei Schulen wurden hier in den letzten Jahren geschlossen und ab der 5. Klasse müssen alle im Nachbarort zur Schule gehen. Aber auch dort gibt es für die Kleinen nur eine staatliche Grundschule. Wir haben hier wie gesagt keine Wahlmöglichkeit, wie es vielleicht in Großstädten ist. Aber ich kann mich über unsere Grundschule nicht beschweren. Auch die Schularbeiten halten sich in Grenzen.
na ich geh da wohl zu sehr nach den erfahrungen, dich ICH mit einer staatlichen schule zu meiner zeit gemacht habe (ost und west zeiten) und die waren nicht sehr prickelnd. stures auswendiglernen, wer nicht mitkam wurde eben zurückgelassen, keine kreativität und selbstständigkeit etc.
@ schreiberlilly
der englischunterricht im 1. schuljahr an der montessori sieht nicht vor, das sie dort auch schon unbedingt schreiben und lesen in englisch lernen, sondern das sie langsam an die sprache hernageführt werden. ich finde dagegen ist nichts einzuwenden. später kommt dann noch eine zweite fremdsprache dazu, die sie sich ausssuchen können (gibts auch an staatlichen schulen so). erwiesen ist, das kinder in eben diesem alter am aufnahmefähigsten sind, was zweisprachigkeiten angeht.