Es gibt eine offizielle Version zum 11.September, jenem Datum, das der offizielle Ausgangspunkt für eine beispiellose Militarisierung der USA und GB, für mehrere völkerrechtswidrige Kriege und daran angekoppelte Kriegsverbrechen war. Diese Anschläge vom 11.September mussten als Grund für Guantanamo, die menschenverachtende Folterpraxis, die Menschenverschleppungen der CIA, weltweite Geheimgefängnisse, Bruch von zahlreichen internationalen Abkommen herhalten.
Doch die offizielle Version der Regierung der USA ist widersprüchlich und anfechtbar. Sie hat keine Antworten auf zahlreiche logische Fragen. Kein Wunder, das zahlrecihe Verschwörungstheorien auftauchten. Darunter befinden sich allerdings auch Versionen, die das Geschehen am 11. September wesentlich plausibler erklären, als die staatliche Version.
Geheimdienste sind seit ihrer Entstehung immer auch ein Mittel zur Desinformation. Akademisch geschulte Kräfte setzen alles daran, Lügen zwecks Tarnung der eigenen Ziele in Umlauf zu bringen. Als die ersten Kritiken an der offiziellen Version zu den Anschlägen auf das WTC bekannt wurden, gab es einen Schub an Verschwörungstheorien. Es ist eine alte Strategie dieser Desinformationskreise, ihrerseits zahlreiche Verschwörungstheorien einfach diesen dazu zu stellen. Letzten Endes erhält man ein Geflecht von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen, aus dem es dann immer schwieriger wird, die Wahrheit heraus zu filtern.
Im Internet wurde nun ein Film veröffentlicht, der bekannte Fakten dokumentiert (beweiskräftig). Er ist etwas über eine Stunde lang und mit deutschen Untertiteln versehen. Meiner Meinung nach lohnt sich dieser Rückblick gerade heute, wo klar wird, dass mit den Raubkriegen auf Afghanistan und den Irak diese Militärischen Gelüste der Kriegsverbrecher noch lange nicht befriedigt sind. Aktuell wird der Libanon angegriffen, Syrien und Iran stehen auf der "Agenda". Jemand muss diese Verbrecher stoppen. Jemand - wer sollte das anderes sein, als wir, der "Rest" der Menschen, die in Frieden leben wollen?
Heute bringt die Berliner Zeitung (Nummer 207 - Seite 8) folgenden Artikel zum Thema:
ZitatDie Attentate geben noch immer Rätsel auf Fünf Jahre nach den Anschlägen sind die Zweifel an der offiziellen Version des 11. September nicht ausgeräumt
Andreas Förster
Fünf Jahre nach den verheerenden Flugzeugattentaten vom 11. September 2001 ist noch keinem der mutmaßlich Verantwortlichen ein Prozess gemacht worden.El-Kaida-Chef Osama Bin Laden und sein Stellvertreter, Aiman al Sawahiri, die die Anschläge befohlen haben sollen, sind im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet abgetaucht; der El-Kaida-Operationschef Khaled Scheich Mohammed und der angebliche Chef-Logistiker der Anschläge, Ramzi Binalshibh, werden von den Amerikanern an einem unbekannten Ort ohne anwaltliche Betreuung festgehalten; andere mutmaßliche Mitverschwörer wie die aus Deutschland geflohenen Said Bahaji und Zakariya Essabar sind verschwunden oder vielleicht tot.
Fünf Jahre nach den Attentaten gibt es aber auch noch keinen offiziellen Ermittlungsbericht der US-Behörden zu den Vorgängen vor und am 11. September. Die schon unmittelbar nach den Anschlägen von der US-Regierung verbreitete These, wonach neunzehn arabische Terroristen im Auftrag Bin Ladens und finanziert von El Kaida die vier Passagierflugzeuge entführt und zum Angriff auf die USA genutzt haben, scheint zwar durch die Untersuchungen bestätigt. Man erfuhr von beweiskräftigen Spuren, von Geständnissen der gefassten El-Kaida-Aktivisten Binalshibh und Khalid Scheich Mohammed und von Videobotschaften, in denen ein vor der Kamera verborgener Bin Laden die Verantwortung für den 11. September übernahm.
Aber wie sicher und nachprüfbar sind die Erkenntnisse, die die amerikanischen Ermittler zusammengetragen haben? Welchen Beweiswert hat der im Jahr 2004 vorgelegte Abschlussbericht der Untersuchungskommission des US-Senats?
Zweifel an der offiziellen Version des 11. September sind nach wie vor nicht ausgeräumt. Auch in Deutschland nicht. Denn spätestens seit den Halbwahrheiten und Lügen, mit denen Washington den Irak-Krieg rechtfertigte, ist das Vertrauen in die US-Regierung geschwunden.
In den USA gibt es schon seit längerem Initiativen, die sich mit den Lücken, Fragwürdigkeiten und Widersprüchen der offiziellen 9/11-Version beschäftigen. Die Skeptiker drängen darauf, dass ihnen die US-Regierung die unbeantworteten Fragen beantwortet, von denen wir einige auf dieser Seite aufgreifen.
Solange die Behörden keine Rechenschaft über ihre Ermittlungen ablegen, solange die USA Zeugenaussagen unter Verschluss halten und angebliche oder mutmaßliche Täter nicht vor ein ordentliches Gericht stellen- solange werden auch die Zweifel an der offiziellen 9/11-Version nicht ausgeräumt sein.
Auf derselben Seite befindet sich eine Zusammenstellung wesentlicher Fragen, die ich hier der Übersicht halber durch nummeriert habe. 1. "Wer waren die Attentäter? Es dauerte keine zwei Stunden, bis dem FBI am 11.9. die Namen der 19 Flugzeuginsassen vorlagen, die aus Sicht der Ermittler die Attentäter waren. Seltsam: Auf den am selben Tag von CNN veröffentlichten Passagierlisten fehlen die Namen der Terroristen. Bis heute sind die offiziellen Passagierlisten nicht freigegeben. Ebenfalls fehen Nachweise dafür, dass jene 19 Personen tatsächlich an Bord der Flugzeuge waren. So gibt es keinen veröffentlichten DNA-Beweis dafür, dass unter den Leichen aus den abgestürzten Maschinen einer der Verdächtigen war. Dafür aber tauchten am Rande der Trümmer des World Trade Centers, von einem Passanten gefundene, fast unversehrte Reisepässe zweier angeblicher Terroristen auf. Nie gezeigt wurden Bilder aus Überwachungskameras, die die Attentäter beim Einchecken oder betreten der später entführten Maschine zeigen. Das einzige Foto von Mohammed Atta und einem Begleiter stammt vom Flughafen in Portland, wo die beiden einen Anschlußflug nahmen."
2. "Welche Rolle spielten die Geheimdienste? Eine Spezialeinheit des US-Verteidigungsministeriums mit der Bezeichnung "Able Danger" (Mögliche Gefahr) hatten schon mehr als ein Jahr vor dem 11.9.2001 Mohammed Atta und drei seiner Komplizen in den USA observiert und sogar als Al Kaida Mitglieder identifiziert. Neben Atta waren dessen Hamburger Kommilitone Marwan al-Shehhi - beide steuerten die Maschinen ins World Trade Center - sowie die Saudis Khalid al Midhar und Nawaf al Hamsi, die angeblich ins Pentagon flogen, ins Visier der Terroristenjäger geraten. Einem "Able-Danger"-Mitglied zufolge hatte die Einheit im Sommer 2000 ein Fotodossier über die Verdächtigen angelegt, die man als Teil einer El-Kaida-Zelle mit dem Decknamen "Brooklyn" identifiziert zu haben glaubte. Das Dossier an das FBI weiterzuleiten, sei von Anwälten aus dem Regierungsapparat verhindert worden. Nicht geklärt ist auch eine Überweisung von 100.000Dollar, die vor den Anschlägen auf einem Konto Attas eingegangen sein und vom pakistanischen Geheimdienst ISI stammen soll. Mindestens fünf Personen gleichen Namens wie die angeblichen Attentäter, so später ein Ex-Ermittler, seien auf geheimen US-Militärbasen ausgebildet worden."
3. "Wer verdiente an den Anschlägen? In der Woche vor dem 11.9.2001 kam es zu auffälligen Optionsgeschäften an den Börsen. So schlossen bis heute unbekannte Anleger ungewöhnlich viele Putoptionen auf die Fluggesellschaften American und United Airlines ab, deren Flugzeuge bei den Attentaten entführt wurden, und auf Firmen, die im World Trade Center ihre Büros hatten. Bei Put-Optionen setzt der Anleger einen Tag fest, an dem er zu einem festgelegten Preis die Aktien eines Unternehmens verkauft. Diese Art Wettgeschäft bringt nur Gewinn, wenn die Kurse am Verkaufstag niedriger liegen als am Tag, da die Option fällig ist. Tatsächlich stürzten nach den Attentaten die Aktionkurse der Firmen ab, auf die soviele Put-Optionen abgeschlossen waren. DerVerdacht, dass die Spekulanten von den bevorstehenden Attentaten wussten, lag nahe. Das genaue Ergebnis dazu ist bis heute unveröffentlicht. Im Abschlußbericht der 9/11-Untersuchungskommission des US-Senats findet sich nur in einer Fußnote der Satz, das die "ungewöhnlichen Aktivitäten" an der Börse "eine harmlose Erklärung" und nichts mit den Anschlägen zu tun hätten."
4. "Warum stürzten die WTC-Türme ein? Beide Türme des World Trade Centers (WTC) waren so konstruiert, dass sie selbst durch den frontalen Aufprall großer Flugzeuge nicht einstürzen konnten. Der offiziellen Darstellung zufolge soll es denn auch vom Kerosin der Flugzeugtanks ausgelöste Feuer gewesen sein, welches das Stahlskelett der Türme verbog und zum Einsturz brachte. Ingenieure und Bauexperten wenden jedoch ein, dass Stahl erst bei 800 Grad seine Stabilität verliert. Kerosin verbrennt jedoch sehr schnell und mit maximal 375 Grad. Selbst durch andere Gegenstände im Innern der Türme, die Feuer gefangen hatten, wären solche Temperaturen nie erreicht worden. Zudem kamen die Feuerwehrleute im Nordturm bis unmittelbar an den Brandherd heran, was bei extrem hoher Hitze nicht möglich gewesen wäre. Laut Funkverkehr fanden sie dort nur noch zwei aktive Brandherde vor, die sie glaubten, löschen zu können. Im Südturm dürfte das Feuer noch weniger gewütet haben - Fotos zeigen, dass sich das Kerosin beim Einschlag des Flugzeugs in einem riesigen Feuerball außerhalb des Turms entzündet. Dennoch stürzte der Südturm nach nur 53 Minuten ein, eine halbe Stunde vor dem viel früher getroffenen Nordturm. Seltsam auch, dass die beiden Türme nicht kippten, sondern wie bei einer kontrollierten Sprengung teleskopartig in sich zusammenfielen."
5. "Was schlug in das Pentagon-Gebäude ein? Um 9.39 Uhr rast ein Flugkörper in einen Gebäudeflügel des Pentagon. Wegen vorangegangener Renovierung halten sich nur relativ wenige Mitarbeiter dort auf. Offiziell handelt es sich um eine knapp 50 Minuten zuvor entführte Boeing 757. Bis heute gibt es keine Bilder, die das Flugzeug beim Anflug auf das Pentagon zeigen. Aufnahmen von Kameras, die am gegenüberliegenden Sheraton Hotel und am Pentagon installiert sind, sind seit dem 11.September unter Verschluss. Bemerkenstwert ist, dass der Rasen vor dem Pentagon nahezu unbeschädigt blieb - die Maschine krachte dicht über dem Boden fliegend in das Gebäude. Für eine Boeing 757 aber flog sie in dieser Höhe zu schnell. Das Loch, das die Maschine bei ihrem Eindringen ins Gebäude hinterlies, ist zudem für eine Boeing dieser Größenordnung zu klein. Fragen wirft auch auf,dass auf keinem der veröffentlichten Bilder größere Trümmerteile eines Flugzeugs zu sehen sind."
6. "Was tat NORAD? Das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando NORAD war nicht in der Lage, am 11.September mit Kampfjets die gekaperten Passagierflugzeuge abzufangen.. Der Hauptgrund dafür ist, dass NORAD just an diesem Tag mehrere Manöver durchführte, in denen Flugzeugentführungen simuliert wurden. Im Rahmen dieser Übungen wurden viele Kampfjets nach Kanada und Alaska verlegt. Drei Militärjets, die in der Nähe des Pentagon stationiert waren, wurden ins 330 Kilometer entfernte North Carolina abkommandiert. Zufall? Oder wussten die Attentäter von den günstigen Umständen? Und wenn ja - woher? Die Manöver führten jedenfalls dazu, dass am 11.September im amerikanischen Luftraum zeitgleich vorgetäuschte und tatsächliche Flugzeugentführungen stattfanden. Die Verwirrung soll auch der Grund dafür sein, dass angeblich keine Kampfjets aufgestiegen sind. Allerdings fragen Skeptiker, ob das in Pennsylvania abgestürzte Flugzeug nicht doch von Abfangjägern abgeschossen worden ist."
7. "Wer rief von wo an? Mehrere Passagiere sollen von Bord des später in Pennsylvania abgestürzten Flugzeuges mit ihrem Handy Angehörige angerufen haben. Einer von ihnen, Todd Beamer, soll sogar fünfzehn Minuten lang gesprochen haben. Ein anderer rief seine Mutter an und sprach auf den Anrufbeantworter. Ein Dritter schilderte seiner Frau, die Hijacker trügen rote Stirnbänder - obwohl die Farbe des Islam grün ist. Seltsamer als die Inhalte der Gespräche ist, dass Handy-Telefnonate von Bord eines Flugzeugs technisch unmöglich sind. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass handelsübliche Handys ab einer Flughöhe von 700 Metern keine Verbindung mehr aufbauen, über 2000 Meter fallen sie demnach sogar ganz aus."
8. "Was wusste Bush? Die Bush-Regierung rechnete spätestens seit Frühsommer 2001 mit einem großen Anschlag in den USA. Im Juli 2001 gab es ein Briefing der US-Nachrichtendienste für höhere Regierungsbeamte, das konkrete Warnungen enthielt. In dem Text für dieses Briefing heißt es:"Basierend auf einer Bewertung der in den letzten fünf Monaten erhaltenen Nachrichten glauben wir, dass Osama Bin Laden in den kommenden Wochen einen größeren Terroranschlag auf US-amerikanische und/oder israelische Ziele durchführen wird. Dieser Angriff wird spektakulär sein und darauf abzielen, die größtmögliche Anzahl von Personen zu töten. Vorbereitungen für diesen Anschlag sind bereits getroffen worden." Die US-Regierung wusste damals auch, dass bei den geplanten Attacken Flugzeuge eingesetzt werden sollten. Warum unternahm sie nichts?"
Hier ein Artikel, der u.a. auf das WTC 7 verweist. Jenes Gebäude welches sieben Stunden nach den Anschlägen "mundgerecht" in lauter kleinen Teilen in sich zusammenstürzte. Diese Gebäude war stattliche 170m hoch und langgestreckt.
ZitatDer erbitterte Streit um den 11. September In den USA, aber auch in der Schweiz werden immer wieder bohrende Fragen gestellt zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 (9/11) und den dadurch ausgelösten Kriegen in Afghanistan und im Irak.
Von Daniele Ganser*
Im Irak-Krieg gehe es nicht um Terrorbekämpfung, sondern in erster Linie um die Kontrolle der weltweit abnehmenden Vorräte an Erdöl und Erdgas, ist der Amerikaner Fadel Gheit, ehemals Manager beim Erdölkonzern ExxonMobil, überzeugt. «Unsere Lebensweise in den USA setzt täglich 20 Millionen Barrel voraus, von denen die Hälfte importiert werden muss. Wir gleichen einem Patienten auf Erdöldialyse», so Gheit. «Hier geht es um Leben und Tod.»
Saddam Hussein, der gestürzte Diktator des Irak, trage entgegen den Behauptungen von Vizepräsident Dick Cheney keine Verantwortung für 9/11 und habe auch keine Atombombe angestrebt, protestiert Scott Ritter, ehemals Uno-Inspektor im Irak. «Uns werden eine Menge Lügen erzählt, und die Medien folgen blind und wiederholen diese Lügen. Die Bush-Regierung hat die Daten manipuliert, um die Invasion des Irak zu begründen.»
Afghanistan diene als Durchgangsland für Erdöl- und Erdgaspipelines vom Kaspischen Meer zum Indischen Ozean sowie als Militärbasis, um den Nahen Osten «unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung» zu umzingeln, so Michael Ruppert, ehemals Polizist beim Los Angeles Police Departement.
Drei Theorien
Die These vom grossen geostrategischen Kampf der Supermächte USA, Russland und China um die schwindenden Erdöl- und Erdgasreserven ist auf den ersten Blick einleuchtend, und nicht zuletzt wegen des steigenden Erdölpreises auch in Europa weit verbreitet. Problematisch ist sie trotzdem. Denn sie wirft die fundamentale Frage auf, ob die US-Administration in erster Linie Terroristen oder Erdöl jagt.
Es erstaunt daher nicht, dass der erbitterte Streit in den USA nicht auf die laufenden Kriege im Irak und in Afghanistan beschränkt blieb, sondern auch 9/11 erfasst hat, den mit 2973 Toten grössten Terroranschlag der Geschichte. In den vergangenen fünf Jahren wurden in den USA verschiedene Filme, Internetseiten und Bücher zu 9/11 veröffentlicht. Diese bilden heute eine nur schwer überschaubare Masse von Behauptungen und Gegenbehauptungen.
Drei sich gegenseitig ausschliessende 9/11-Theorien stehen sich gegenüber. Alle drei Theorien sind Verschwörungstheorien, obschon ihre Vertreter das gerne negieren. Dies heisst, sie gehen alle von einer geheimen Absprache von zwei oder mehr Akteuren vor dem 11. September als gegeben aus.
Die erste Theorie, die so genannte «Überraschungs-Theorie» (Surprise), stammt von der US-Regierung und wird von der offiziellen amerikanischen Untersuchung - dem «9/11 Commission Report» von Thomas Kean, der im Sommer 2004 erschien - unterstützt. Sie ist die offizielle 9/11-Erzählung: Osama Bin Laden habe zusammen mit Khalid Sheikh Mohammed die Anschläge zuerst in Afghanistan geplant, worauf eine von Mohammed Atta angeführte Gruppe von 19 Muslimen den Terroranschlag in den USA mit vier Flugzeugen ausführte. Bin Laden und sein Netzwerk seien der kriminellen Handlung schuldig.
Die zweite Theorie, die so genannte «Let-It-Happen-on-Purpose-Theorie» («Lass es absichtlich passieren», Lihop), behauptet, Bin Laden und das Al-Qaida-Netzwerk hätten den Anschlag geplant und ausführen lassen. Teile der US-Regierung hätten dies herausgefunden, den Anschlag aber trotzdem absichtlich nicht abgewehrt und fast 3000 Menschen geopfert, um eine Serie von Kriegen zu legitimieren, von denen jene in Afghanistan und im Irak nur die ersten zwei seien. Sowohl Bin Laden als auch Teile der US-Regierung seien der kriminellen Handlung schuldig.
Die dritte Theorie schliesslich, die so genannte «Make-It-Happen-on-Purpose-Theorie» («Führe es absichtlich selbst aus», Mihop), behauptet, die Anschläge seien vom Pentagon und/oder den US-Geheimdiensten ausgeführt worden, die Videos von Bin Laden seien gefälscht. Fast 3000 Menschen seien kaltblütig geopfert und das eigene Volk und die Welt getäuscht worden, um eine Serie von Kriegen zu legitimieren. Teile der US-Regierung seien der kriminellen Handlung schuldig.
Kevin Barrett, der ein Seminar zum Islam an der University of Wisconsin-Madison unterrichtet, ist ein Mihop-Vertreter, wie er im Juni 2006 öffentlich erklärte. Andere Amerikaner entsetzten sich. Barrett «sei peinlich für die Universität und die Menschen in Wisconsin», so der republikanische Kongressabgeordnete Steve Nass, der zusammen mit anderen Republikanern die Universität aufforderte, Barret sofort zu entlassen.
Der Verwaltungschef der Universität, Patrick Farrell, wehrte sich und betonte die Freiheit in Lehre und Forschung. «Wir können nicht zulassen, dass politischer Druck von Kritikern unpopulärer Ideen den freien Austausch von Meinungen verhindert», so Farrell. «Das würde die Tür für noch schwerere und umfassende Einschränkungen öffnen.» Die Studenten seien durchaus in der Lage, abweichende Theorien zu analysieren und sich ihre eigene Meinung zu bilden. «Wissen wächst, wenn man über Meinungen streitet», so Farrell.
Auch James Fetzer, emeritierter Philosophieprofessor der Universität Minnesota, hält die Surprise-Theorie für Unsinn. Er denkt Lihop oder Mihop beschreiben die Wahrheit besser. Dafür wurde er wiederholt angegriffen, was ihn und andere Amerikaner aber nicht abschreckt. «Wir werden das weitermachen», so Fetzer gegenüber CNN. «Unsere Rolle ist es herauszufinden, was am 11. September wirklich passiert ist.» Debatte in der Schweiz
«Es erstaunt mich nicht, dass nach den Schwierigkeiten im Irak und in Afghanistan nun auch um 9/11 gestritten wird», so Kurt Spillmann, emeritierter ETH-Professor für Sicherheitspolitik. «Man muss aber vorsichtig untersuchen, denn die Lihop- und Mihop-Theorien hätten eine unglaubliche politische Sprengkraft.»
Welche Theorien die Schweizer Bevölkerung bevorzugt, ist noch unbekannt. «Eine breite Debatte zu diesen drei Theorien ist meines Wissens in der Schweiz noch nie öffentlich und im grossen Stil geführt worden. Aber da und dort sind sie immer wieder aufgeflackert», so Professor Karl Haltiner, Leiter der jährlich erscheinenden Erhebungsstudie «Sicherheit» der Militärakademie der ETH.
Dass der amerikanische Geheimdienst bei 9/11 die Finger im Spiel hatte, hält «Weltwoche»-Journalist Hanspeter Born für einen «ungeheuerlichen Verdacht», wie er in einem Beitrag zum auch in der Schweiz weit verbreiteten Antiamerikanismus schreibt. «Wenn dem so wäre, dann wäre Amerika tatsächlich ein bis ins Innerste verrottetes, krankes Land.»
Philipp Sarasin, Professor für Geschichte an der Universität Zürich, hat zu den Anthrax-Anschlägen, die auf 9/11 folgten, ein Buch vorgelegt, in dem er die Politik der Angst kritisch hinterfragt und die These vertritt, dass diese Brief-Anschläge möglicherweise ein «Inside-Job» waren. 9/11 sei noch völlig ungeklärt: «Welche der drei 9/11-Theorien stimmt, muss durch Historiker weiter untersucht werden», so Sarasin. «Doch schon heute lässt sich sagen, dass die offizielle Version - ‹Wir hätten uns nie denken können, dass wir durch Zivilflugzeuge angegriffen werden› - zumindest in einem Punkt nachweislich falsch ist: Solche Angriffe wurden seit Jahren als Möglichkeit in Betracht gezogen; im November 2000 wurde gar ein Angriff mit Zivilflugzeugen auf das Pentagon an einem grossen Gebäudemodell geübt.»
Unter den vielen komplizierten Sachfragen, über die sich die drei Theorien streiten, ist auch World Trade Center 7 (WTC 7). Es ist wenig bekannt, dass am 11. September in New York nicht zwei Wolkenkratzer einstürzten - WTC 1 und WTC 2, die bekannten Twin Towers -, sondern drei. Beim dritten Gebäude handelt es sich um das 170 Meter hohe WTC 7, das um 17.20 Uhr in sieben Sekunden vollkommen zusammenstürzte.
Misstrauen wegen WTC 7
In einer Zogby-Umfrage vom Mai 2006 erklärten 43% der Amerikaner, sie hätten noch nie etwas von WTC 7 gehört. Dies vor allem deshalb, weil nur die Twin Towers wiederholt am Fernsehen gezeigt wurden. Verunsicherte 42% erklärten, sie glaubten, die US-Regierung und die 9/11-Untersuchung würden etwas verheimlichen.
«Die Amerikaner sind schlecht und einseitig über 9/11 informiert worden, in erster Linie wurde die Surprise-Theorie auf allen Kanälen verbreitet», so Professor Albert Stahel von der Universität Zürich. «Das rächt sich nun. Alternative Medien haben zum Gegenschlag ausgeholt und verbreiten die Lihop- und die Mihop-Theorie. Wer gewinnt, wird sich erst in Zukunft zeigen. Das Misstrauen gegenüber der Regierung ist gross.»
«Es gibt ein Problem mit WTC 7», erklärte der Schauspieler Charly Sheen, bekannt aus seinen Rollen in «Platoon» und «Wall Street». «Und wenn es ein Problem mit WTC 7 gibt, dann gibts ein Problem mit der ganzen 9/11-Geschichte», so Sheen im März 2006 am Radio. WTC 7 könne nicht durch ein Flugzeug zum Einsturz gebracht worden sein, da es gar nie von einem Flugzeug getroffen wurde. Es könne auch nicht durch ein Erdbeben oder den Einsturz der Twin Towers eingerissen worden sein, da zwischen dem Einsturz der Twin Towers und WTC 7 fast sieben Stunden liegen. Mögliche Ursachen seien nur Feuer oder Sprengung.
In der Tat gab es ein kleines Feuer in WTC 7. Sheen zweifelt aber, dass dieses Feuer das WTC 7 zum Einsturz brachte. Wer das glaubt, «brauche psychiatrische Behandlung», so Sheen. Eine Sprengung brauche mehrere Tage Vorbereitung. Osama Bin Laden und seine Helfer seien es wohl nicht gewesen, denn dafür wurden sie nie angeklagt. Also bleibe nur Mihop.
Sheens Aussagen führten zu einem heftigen Streit. «Wie kann irgendeine vernünftige Person glauben, dass unsere Regierung unser eigenes Volk angegriffen hat?», fragte ein Zuschauer auf CNN per E Mail. Ein anderer meinte: «Das ist eine ganz wichtige Sache, die in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden muss. Es ist unsere patriotische Pflicht herauszufinden, warum und wie 9/11 passieren konnte.»
Sheen, unterstützt von Hollywoodstar Sharon Stone, blieb bei seiner Frage: «Ich bin einfach nur ein aufrechter amerikanischer Bürger, der seine Steuern bezahlt, sein Land liebt und der sich dagegen wehrt, dass solch grosser Unsinn über so offensichtliche Wahrheiten ausgebreitet wird.»
Wer im 566 Seiten langen Kean-Report nach WTC 7 und der Ursache für dessen Einsturz sucht, wird enttäuscht. WTC 7 wird im offiziellen Bericht zu 9/11 mit keinem Wort erwähnt. Theologieprofessor David Ray Griffin kritisierte dieses «Weglassen und Verdrehen» scharf und publizierte ein viel beachtetes Buch zu den vielen Unzulänglichkeiten des Kean-Reports in dem er schreibt: «Die 9/11-Kommission umgeht ein anderes peinliches Problem - die Erklärung, wie WTC 7 in praktisch freiem Fall einstürzen konnte -, indem sie den Einsturz des Gebäudes einfach gar nicht erwähnt.»
«Wenn die offizielle und abschliessende Untersuchung des 11. September nur vom Einsturz von zwei Wolkenkratzern berichtet, während in Tat und Wahrheit drei Wolkenkratzer in Manhattan einstürzten, dann fällt es schwer, den Kean-Report als solide historische Quelle für das Monumentalereignis 9/11 einzustufen», so Geschichtsprofessor Georg Kreis von der Universität Basel. «Von diesen Details wissen die wenigsten, aber sie sind Besorgnis erregend.» Feuer oder Sprengung?
Peter Forster, Präsident der eidgenössischen Konsultativkommission für innere Sicherheit, betont, dass es auch für die Schweiz sehr wichtig ist zu wissen, ob der «Krieg gegen den Terrorismus» ein Vorwand ist, um Energieressourcen zu erbeuten. «Die Debatte um WTC 7 muss man im Auge behalten, unbedingt. Aber die Lihop- und Mihop-Theorien sind sehr explosiv, das wäre ungeheuerlich.»
In den USA hat die Federal Emergency Management Agency (Fema) im Mai 2002 einen Zwischenbericht vorgelegt, in dem sie erklärt, WTC 7 sei ein ganz spezielles Gebäude gewesen. Das Pentagon, die CIA und der US Secret Service hätten Teile des Hauses gemietet. Im Keller standen grosse Dieselgeneratoren, um das Haus während Notfällen mit Energie zu versorgen. Es sei «zurzeit noch unbekannt», so das Fazit der Fema, «wie das Feuer das Haus zum Einsturz bringen konnte». Die «New York Times» kommentierte, das WTC 7 sei das «grosse Geheimnis» der Anschläge, weil bis zu diesem Tag in den USA noch nie ein Gebäude aus Stahl und Beton nur wegen Feuer eingestürzt war.
«Wir wissen einfach nicht, was im WTC 7 genau passiert ist», so Mario Fontana, amtierender Professor am ETH-Institut für Baustatik und Konstruktion (IBK). An Konferenzen von Baustatik-Experten habe man in den vergangenen fünf Jahren nur sehr wenig zum Einsturz von WTC 7 erfahren. Es sei zumindest denkbar, dass ein lange anhaltender Brand das Gebäude zum Einsturz gebracht habe.
Die Fema gab das WTC-7-Dossier an das National Institute of Standards and Technology (Nist) der Regierung weiter. Worauf verunsicherte Amerikaner und Journalisten anriefen und vom Nist wissen wollten, warum das WTC 7 einstürzte. «Ich verstehe diese Faszination der Menschen für WTC 7 nicht», erwiderte Nist-Sprecher Michael Newman im März 2006.
«Nach meiner Meinung ist das Gebäude WTC 7 mit grosser Wahrscheinlichkeit fachgerecht gesprengt worden», sagt Hugo Bachmann, emeritierter ETH-Professor für Baustatik und Konstruktion. Und auch Jörg Schneider, ebenfalls emeritierter ETH-Professor für Baustatik und Konstruktion, deutet die wenigen vorhandenen Videoaufnahmen als Hinweise, dass «das Gebäude WTC 7 mit grosser Wahrscheinlichkeit gesprengt wurde».
Der Eigentümer von WTC 1, WTC 2 und WTC 7, Larry Silverstein, erinnerte sich ein Jahr nach den Anschlägen im September 2002 im US-Fernsehen an den Einsturz von WTC 7. Die Feuerwehr habe ihn informiert, dass es im Haus brenne. Darauf sagte Silverstein gemäss seinen eigenen Angaben: «Vielleicht ist es am besten, wenn wir es sprengen» («to pull it»). «Und so haben sie entschieden, es zu sprengen, und wir schauten zu, wie das Gebäude runterkam.» Später verteidigte sich Silverstein, er habe mit «pull it» die «Feuerwehrmänner evakuieren» gemeint. Worauf 9/11-Kritiker wie US-Millionär Jimmy Walter betonten, das sei Unsinn, «it» müsse sich auf eine Sache beziehen. Stahlträger in Asien
Ob Feuer oder Sprengung zum Einsturz von WTC 7 führte, müsste man an den Stahlträgern untersuchen. Aber die sind weg. «Über 80% des Stahls des WTC ist schon verkauft worden, das meiste, wenn nicht sogar alles, bevor die Wissenschafter und Kriminologen es untersuchen konnten», protestierte Anthony Weiner, Parlamentarier aus New York, im März 2002 im US-Parlament. Der Stahl wurde in Asien recycelt. Professor Frederick Mowrer vom Fire Protection Engineering Department der University of Maryland, der zusammen mit anderen US-Experten den Zusammensturz der WTC-Gebäude untersuchen musste, kritisierte dieses Vorgehen scharf: «Ich finde die Geschwindigkeit, mit der wichtige Beweise weggeschafft und recycelt wurden, erschreckend.»
* Daniele Ganser ist Historiker an der Universität Zürich. Sein Buch «NATO’s Secret Armies» untersucht inszenierten Terrorismus im Kalten Krieg. Zum neuen Sammelband von David Ray Griffin («911 and American Empire: Academics Speak Out») hat er ein Kapitel beigetragen. www.danieleganser.ch
Wie skruppellos die US-Außenpolitik vorgeht, das zeigt Harold Pinter in seiner Nobelpreisträgerrede deutlich auf:
Zitat...Politische Sprache, so wie Politiker sie gebrauchen, wagt sich auf keines dieser Gebiete, weil die Mehrheit der Politiker, nach den uns vorliegenden Beweisen, an der Wahrheit kein Interesse hat sondern nur an der Macht und am Erhalt dieser Macht. Damit diese Macht erhalten bleibt, ist es unabdingbar, dass die Menschen unwissend bleiben, dass sie in Unkenntnis der Wahrheit leben, sogar der Wahrheit ihres eigenen Lebens. Es umgibt uns deshalb ein weitverzweigtes Lügengespinst, von dem wir uns nähren.
Wie jeder der hier Anwesenden weiß, lautete die Rechtfertigung für die Invasion des Irak, Saddam Hussein verfüge über ein hoch gefährliches Arsenal an Massenvernichtungswaffen, von denen einige binnen 45 Minuten abgefeuert werden könnten, mit verheerender Wirkung. Man versicherte uns, dies sei wahr. Es war nicht die Wahrheit. Man erzählte uns, der Irak unterhalte Beziehungen zu al-Qaida und trage Mitverantwortung für die Gräuel in New York am 11. September 2001. Man versicherte uns, dies sei wahr. Es war nicht die Wahrheit. Man erzählte uns, der Irak bedrohe die Sicherheit der Welt. Man versicherte uns es sei wahr. Es war nicht die Wahrheit.
Die Wahrheit sieht völlig anders aus. Die Wahrheit hat damit zu tun, wie die Vereinigten Staaten ihre Rolle in der Welt auffassen und wie sie sie verkörpern wollen.
Doch bevor ich auf die Gegenwart zurückkomme, möchte ich einen Blick auf die jüngste Vergangenheit werfen; damit meine ich die Außenpolitik der Vereinigten Staaten seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Ich glaube, wir sind dazu verpflichtet, diesen Zeitraum zumindest einer gewissen, wenn auch begrenzten Prüfung zu unterziehen, mehr erlaubt hier die Zeit nicht.
Jeder weiß, was in der Sowjetunion und in ganz Osteuropa während der Nachkriegszeit passierte: die systematische Brutalität, die weit verbreiteten Gräueltaten, die rücksichtslose Unterdrückung eigenständigen Denkens. All dies ist ausführlich dokumentiert und belegt worden.
Aber ich behaupte hier, dass die Verbrechen der USA im selben Zeitraum nur oberflächlich protokolliert, geschweige denn dokumentiert, geschweige denn eingestanden, geschweige denn überhaupt als Verbrechen wahrgenommen worden sind. Ich glaube, dass dies benannt werden muss, und dass die Wahrheit beträchtlichen Einfluss darauf hat, wo die Welt jetzt steht. Trotz gewisser Beschränkungen durch die Existenz der Sowjetunion, machte die weltweite Vorgehensweise der Vereinigten Staaten ihre Überzeugung deutlich, für ihr Handeln völlig freie Hand zu besitzen.
Die direkte Invasion eines souveränen Staates war eigentlich nie die bevorzugte Methode der Vereinigten Staaten. Vorwiegend haben sie den von ihnen sogenannten „Low Intensity Conflict“ favorisiert. „Low Intensity Conflict“ bedeutet, dass tausende von Menschen sterben aber langsamer als würde man sie auf einen Schlag mit einer Bombe auslöschen. Es bedeutet, dass man das Herz des Landes infiziert, dass man eine bösartige Wucherung in Gang setzt und zuschaut wie der Faulbrand erblüht. Ist die Bevölkerung unterjocht worden oder totgeprügelt es läuft auf dasselbe hinaus und sitzen die eigenen Freunde, das Militär und die großen Kapitalgesellschaften, bequem am Schalthebel, tritt man vor die Kamera und sagt, die Demokratie habe sich behauptet. Das war in den Jahren, auf die ich mich hier beziehe, gang und gäbe in der Außenpolitik der USA.
Die Tragödie Nicaraguas war ein hochsignifikanter Fall. Ich präsentiere ihn hier als schlagendes Beispiel für Amerikas Sicht seiner eigenen Rolle in der Welt, damals wie heute.
Ende der 80er Jahre nahm ich an einem Treffen in der amerikanischen Botschaft in London teil.
Der Kongress der Vereinigten Staaten sollte entscheiden, ob man die Contras in ihrem Feldzug gegen den nicaraguanischen Staat mit mehr Geld unterstützt. Ich gehörte der Delegation an, die für Nicaragua sprach, doch das wichtigste Delegationsmitglied war Father John Metcalf. Der Leiter der amerikanischen Gruppe war Raymond Seitz (damals nach dem Botschafter die Nummer Zwei, später selber Botschafter). Father Metcalf sagte: „Sir, ich leite eine Gemeinde im Norden Nicaraguas. Meine Gemeindeglieder haben eine Schule gebaut, ein medizinisches Versorgungszentrum, ein Kulturzentrum. Wir haben in Frieden gelebt. Vor einigen Monaten griffen Contratruppen die Gemeinde an. Sie zerstörten alles: die Schule, das medizinische Versorgungszentrum, das Kulturzentrum. Sie vergewaltigten Krankenschwestern und Lehrerinnen, schlachteten die Ärzte aufs brutalste ab. Sie benahmen sich wie Berserker. Bitte fordern Sie, dass die US-Regierung diesen empörenden terroristischen Umtrieben die Unterstützung entzieht.“
Raymond Seitz besaß einen ausgezeichneten Ruf als rationaler, verantwortungsbewusster und hoch kultivierter Mann. Er genoss in diplomatischen Kreisen großes Ansehen. Er hörte genau zu, zögerte und sprach dann mit großem Ernst. „Father“, sagte er, „ich möchte Ihnen etwas sagen. Im Krieg leiden immer Unschuldige.“ Es herrschte eisiges Schweigen. Wir starrten ihn an. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper.
In der Tat, Unschuldige leiden immer.
Schließlich sagte jemand: „Aber in diesem Fall waren die ,Unschuldigen‘ Opfer einer durch Ihre Regierung subventionierten, entsetzlichen Gräueltat, einer von vielen. Sollte der Kongress den Contras mehr Geld bewilligen, wird es zu weiteren Gräueln kommen. Ist dem nicht so? Macht sich Ihre Regierung damit nicht der Unterstützung von Mordtaten und Vernichtungswerken schuldig, begangen an Bürgern eines souveränen Staates?“
Seitz ließ sich durch nichts erschüttern. „Ich bin nicht der Auffassung, dass die vorliegenden Fakten Ihre Behauptungen stützen“, sagte er.
Beim Verlassen der Botschaft sagte mir ein US-Berater, er schätze meine Stücke. Ich reagierte nicht.
Ich darf Sie daran erinnern, dass Präsident Reagan damals folgendes Statement abgab: „Die Contras stehen moralisch auf einer Stufe mit unseren Gründervätern.“
Die Vereinigten Staaten unterstützten die brutale Somoza-Diktatur in Nicaragua über 40 Jahre. Angeführt von den Sandinisten, stürzte das nicaraguanische Volk 1979 dieses Regime, ein atemberaubender Volksaufstand.
Die Sandinisten waren nicht vollkommen. Auch sie verfügten über eine gewisse Arroganz, und ihre politische Philosophie beinhaltete eine Reihe widersprüchlicher Elemente. Aber sie waren intelligent, einsichtig und zivilisiert. Sie machten sich daran, eine stabile, anständige, pluralistische Gesellschaft zu gründen. Die Todesstrafe wurde abgeschafft. Hunderttausende verarmter Bauern wurden quasi ins Leben zurückgeholt. Über 100.000 Familien erhielten Grundbesitz. Zweitausend Schulen entstanden. Eine äußerst bemerkenswerte Alphabetisierungskampagne verringerte den Anteil der Analphabeten im Land auf unter ein Siebtel. Freies Bildungswesen und kostenlose Gesundheitsfürsorge wurden eingeführt. Die Kindersterblichkeit ging um ein Drittel zurück. Polio wurde ausgerottet.
Die Vereinigten Staaten denunzierten diese Leistungen als marxistisch-leninistische Unterwanderung. Aus Sicht der US-Regierung war dies ein gefährliches Beispiel. Erlaubte man Nicaragua, elementare Normen sozialer und ökonomischer Gerechtigkeit zu etablieren, erlaubte man dem Land, den Standard der Gesundheitsfürsorge und des Bildungswesens anzuheben und soziale Einheit und nationale Selbstachtung zu erreichen, würden benachbarte Länder dieselben Fragen stellen und dieselben Dinge tun. Damals regte sich natürlich heftiger Widerstand gegen den in El Salvador herrschenden Status quo.
Ich erwähnte vorhin das „Lügengespinst“, das uns umgibt. Präsident Reagan beschrieb Nicaragua meist als „totalitären Kerker“. Die Medien generell und ganz bestimmt die britische Regierung werteten dies als zutreffenden und begründeten Kommentar. Aber tatsächlich gab es keine Berichte über Todesschwadronen unter der sandinistischen Regierung. Es gab keine Berichte über Folterungen. Es gab keine Berichte über systematische oder offiziell autorisierte militärische Brutalität. In Nicaragua wurde nie ein Priester ermordet. Es waren vielmehr drei Priester an der Regierung beteiligt, zwei Jesuiten und ein Missionar des Maryknoll-Ordens. Die totalitären Kerker befanden sich eigentlich nebenan in El Salvador und Guatemala. Die Vereinigten Staaten hatten 1954 die demokratisch gewählte Regierung von Guatemala gestürzt, und Schätzungen zufolge sollen den anschließenden Militärdiktaturen mehr als 200.000 Menschen zum Opfer gefallen sein.
Sechs der weltweit namhaftesten Jesuiten wurden 1989 in der Central American University in San Salvador von einem Batallion des in Fort Benning, Georgia, USA, ausgebildeten Alcatl-Regiments getötet. Der außergewöhnlich mutige Erzbischof Romero wurde ermordet, als er die Messe las. Schätzungsweise kamen 75.000 Menschen ums Leben. Weshalb wurden sie getötet? Sie wurden getötet, weil sie ein besseres Leben nicht nur für möglich hielten sondern auch verwirklichen wollten. Dieser Glaube stempelte sie sofort zu Kommunisten. Sie starben, weil sie es wagten, den Status quo infrage zu stellen, das endlose Plateau von Armut, Krankheit, Erniedrigung und Unterdrückung, das ihr Geburtsrecht gewesen war.
Die Vereinigten Staaten stürzten schließlich die sandinistische Regierung. Es kostete einige Jahre und beträchtliche Widerstandskraft, doch gnadenlose ökonomische Schikanen und 30.000 Tote untergruben am Ende den Elan des nicaraguanischen Volkes. Es war erschöpft und erneut verarmt. Die Casinos kehrten ins Land zurück. Mit dem kostenlosen Gesundheitsdienst und dem freien Schulwesen war es vorbei. Das Big Business kam mit aller Macht zurück. Die 'Demokratie' hatte sich behauptet.
Doch diese „Politik“ blieb keineswegs auf Mittelamerika beschränkt. Sie wurde in aller Welt betrieben. Sie war endlos. Und es ist, als hätte es sie nie gegeben.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs unterstützten die Vereinigten Staaten jede rechtsgerichtete Militärdiktatur auf der Welt, und in vielen Fällen brachten sie sie erst hervor. Ich verweise auf Indonesien, Griechenland, Uruguay, Brasilien, Paraguay, Haiti, die Türkei, die Philippinen, Guatemala, El Salvador und natürlich Chile. Die Schrecken, die Amerika Chile 1973 zufügte, können nie gesühnt und nie verziehen werden.
In diesen Ländern hat es Hunderttausende von Toten gegeben. Hat es sie wirklich gegeben? Und sind sie wirklich alle der US-Außenpolitik zuzuschreiben? Die Antwort lautet ja, es hat sie gegeben, und sie sind der amerikanischen Außenpolitik zuzuschreiben. Aber davon weiß man natürlich nichts.
Es ist nie passiert. Nichts ist jemals passiert. Sogar als es passierte, passierte es nicht. Es spielte keine Rolle. Es interessierte niemand. Die Verbrechen der Vereinigten Staaten waren systematisch, konstant, infam, unbarmherzig, aber nur sehr wenige Menschen haben wirklich darüber gesprochen. Das muss man Amerika lassen. Es hat weltweit eine ziemlich kühl operierende Machtmanipulation betrieben, und sich dabei als Streiter für das universelle Gute gebärdet. Ein glänzender, sogar geistreicher, äußerst erfolgreicher Hypnoseakt.
Ich behaupte, die Vereinigten Staaten ziehen die größte Show der Welt ab, ganz ohne Zweifel. Brutal, gleichgültig, verächtlich und skrupellos, aber auch ausgesprochen clever. Als Handlungsreisende stehen sie ziemlich konkurrenzlos da, und ihr Verkaufsschlager heißt Eigenliebe. Ein echter Renner. Man muss nur all die amerikanischen Präsidenten im Fernsehen die Worte sagen hören: „das amerikanische Volk“, wie zum Beispiel in dem Satz: „Ich sage dem amerikanischen Volk, es ist an der Zeit, zu beten und die Rechte des amerikanischen Volkes zu verteidigen, und ich bitte das amerikanische Volk, den Schritten ihres Präsidenten zu vertrauen, die er im Auftrag des amerikanischen Volkes unternehmen wird.“
Ein brillanter Trick. Mit Hilfe der Sprache hält man das Denken in Schach. Mit den Worten „das amerikanische Volk“ wird ein wirklich luxuriöses Kissen zur Beruhigung gebildet. Denken ist überflüssig. Man muss sich nur ins Kissen fallen lassen. Möglicherweise erstickt das Kissen die eigene Intelligenz und das eigene Urteilsvermögen, aber es ist sehr bequem. Das gilt natürlich weder für die 40 Millionen Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, noch für die 2 Millionen Männer und Frauen, die in dem riesigen Gulag von Gefängnissen eingesperrt sind, der sich über die Vereinigten Staaten erstreckt.
Den Vereinigten Staaten liegt nichts mehr am low intensity conflict. Sie sehen keine weitere Notwendigkeit, sich Zurückhaltung aufzuerlegen oder gar auf Umwegen ans Ziel zu kommen. Sie legen ihre Karten ganz ungeniert auf den Tisch. Sie scheren sich einen Dreck um die Vereinten Nationen, das Völkerrecht oder kritischen Dissens, den sie als machtlos und irrelevant betrachten. Sie haben sogar ein kleines, blökendes Lämmchen, das ihnen an einer Leine hinterher trottelt, das erbärmliche und abgeschlaffte Großbritannien.
Was ist aus unserem sittlichen Empfinden geworden? Hatten wir je eines? Was bedeuten diese Worte? Stehen sie für einen heutzutage äußerst selten gebrauchten Begriff – Gewissen? Ein Gewissen nicht nur hinsichtlich unseres eigenen Tuns sondern auch hinsichtlich unserer gemeinsamen Verantwortung für das Tun anderer? Ist all das tot? Nehmen wir Guantanamo Bay. Hunderte von Menschen, seit über drei Jahren ohne Anklage in Haft, ohne gesetzliche Vertretung oder ordentlichen Prozess, im Prinzip für immer inhaftiert. Diese absolut rechtswidrige Situation existiert trotz der Genfer Konvention weiter. Die sogenannte „internationale Gemeinschaft“ toleriert sie nicht nur, sondern verschwendet auch so gut wie keinen Gedanken daran. Diese kriminelle Ungeheuerlichkeit begeht ein Land, das sich selbst zum „Anführer der freien Welt“ erklärt. Denken wir an die Menschen in Guantanamo Bay? Was berichten die Medien über sie? Sie tauchen gelegentlich auf – eine kleine Notiz auf Seite sechs. Sie wurden in ein Niemandsland geschickt, aus dem sie womöglich nie mehr zurückkehren. Gegenwärtig sind viele im Hungerstreik, werden zwangsernährt, darunter auch britische Bürger. Zwangsernährung ist kein schöner Vorgang. Weder Beruhigungsmittel noch Betäubung. Man bekommt durch die Nase einen Schlauch in den Hals gesteckt. Man spuckt Blut. Das ist Folter. Was hat der britische Außenminister dazu gesagt? Nichts. Was hat der britische Premierminister dazu gesagt? Nichts. Warum nicht? Weil die Vereinigten Staaten gesagt haben: Kritik an unserem Vorgehen in Guantanamo Bay stellt einen feindseligen Akt dar. Ihr seid entweder für uns oder gegen uns. Also hält Blair den Mund.
Die Invasion des Irak war ein Banditenakt, ein Akt von unverhohlenem Staatsterrorismus, der die absolute Verachtung des Prinzips von internationalem Recht demonstrierte. Die Invasion war ein willkürlicher Militäreinsatz, ausgelöst durch einen ganzen Berg von Lügen und die üble Manipulation der Medien und somit der Öffentlichkeit; ein Akt zur Konsolidierung der militärischen und ökonomischen Kontrolle Amerikas im mittleren Osten unter der Maske der Befreiung, letztes Mittel, nachdem alle anderen Rechtfertigungen sich nicht hatten rechtfertigen lassen. Eine beeindruckende Demonstration einer Militärmacht, die für den Tod und die Verstümmelung abertausender Unschuldiger verantwortlich ist.
Wir haben dem irakischen Volk Folter, Splitterbomben, abgereichertes Uran, zahllose, willkürliche Mordtaten, Elend, Erniedrigung und Tod gebracht und nennen es „dem mittleren Osten Freiheit und Demokratie bringen“.
Wie viele Menschen muss man töten, bis man sich die Bezeichnung verdient hat, ein Massenmörder und Kriegsverbrecher zu sein? Einhunderttausend? Mehr als genug, würde ich meinen. Deshalb ist es nur gerecht, dass Bush und Blair vor den Internationalen Strafgerichtshof kommen. Aber Bush war clever. Er hat den Internationalen Strafgerichtshof gar nicht erst anerkannt. Für den Fall, dass sich ein amerikanischer Soldat oder auch ein Politiker auf der Anklagebank wiederfindet, hat Bush damit gedroht, die Marines in den Einsatz zu schicken. Aber Tony Blair hat den Gerichtshof anerkannt und steht für ein Gerichtsverfahren zur Verfügung. Wir können dem Gerichtshof seine Adresse geben, falls er Interesse daran hat. Sie lautet Number 10, Downing Street, London.
Der Tod spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Für Bush und Blair ist der Tod eine Lappalie. Mindestens 100.000 Iraker kamen durch amerikanische Bomben und Raketen um, bevor der irakische Aufstand begann. Diese Menschen sind bedeutungslos. Ihr Tod existiert nicht. Sie sind eine Leerstelle. Sie werden nicht einmal als tot gemeldet. „Leichen zählen wir nicht“, sagte der amerikanische General Tommy Franks.
Ganz zu Beginn der Invasion veröffentlichten die britischen Zeitungen auf der Titelseite ein Foto von Tony Blair, der einen kleinen irakischen Jungen auf die Wange küsst. „Ein dankbares Kind“, lautete die Überschrift. Einige Tage später gab es auf einer Innenseite einen Bericht und ein Foto von einem anderen vierjährigen Jungen, ohne Arme. Eine Rakete hatte seine Familie in die Luft gesprengt. Er war der einzige Überlebende. „Wann bekomme ich meine Arme wieder?“ fragte er. Der Bericht wurde nicht weiter verfolgt. Nun, diesen Jungen hielt auch nicht Tony Blair in den Armen, weder ihn noch sonst ein anderes verstümmeltes Kind oder irgendeine blutige Leiche. Blut ist schmutzig. Es verschmutzt einem Hemd und Krawatte, wenn man eine aufrichtige Ansprache im Fernsehen hält.
Die 2000 toten Amerikaner sind peinlich. Sie werden bei Dunkelheit zu ihren Gräbern transportiert. Die Beerdigungen finden dezent statt, an einem sicheren Ort. Die Verstümmelten verfaulen in ihren Betten, manche für den Rest ihres Lebens. Die Toten und die Verstümmelten verfaulen beide, nur in unterschiedlichen Gräbern. ...
Bei all den Kriegen gerät es etwas aus dem Fokus, was als Auslöser für die Kriege bezeichnet wird.
Hier eine recht gute Zusammenfassung von weiter ungeklöärten Fragen...
Zitat
9/11 Mysteries - der ORF bricht das Schweigen zum 11.9.
"Der kontroversielle Film der 48-jährigen Amerikanerin Smallstorm wurde in seiner US-Version bislang mehr als zweieinhalb Millionen Mal aus dem Internet downgeloadet oder als DVD bestellt. Die Schriftstellerin wurde mit ihrem Werk zu einer Art Celebrity der 9/11 Community und von ihren Gegnern aufgefordert, das Land zu verlassen. Aller Proteste zum Trotz lebt sie noch immer in Kalifornien", schrieb der ORF im seinem Programm zum am 6.9. 2007 gezeigten Film 9/11 Mysteries.
Der Film befasst sich mit dem Einsturz von World Trade Center 1, 2 und 7, wobei Letzteres vielen nichts sagt, da es in der "offiziellen Version" gerne weggelassen wird. Zu den Bildern der rauchenden Türme erfahren wir etwa, dass so starke Rauchentwicklung Schwelen und nicht Brennen bedeutet, dass ja Tausende fliehen konnten. Die Stahlkonstruktion der Außenwände der Türme wirkte auf die beträchtlichen Windlasten wie ein Gitternetz, in dem auch ein eindringendes Flugzeug nur wie ein Bleistift ein Loch verursacht, das die Gesamtstabilität nicht beeinträchtigt.
Dies erläutert ein Experte, der auch betont, dass man die Türme derart auslegte, dass sie den Einschlag von zumindest einer, wahrscheinlich aber auch mehrer Boeing 707 verkraften (der Boeing 767 an Gewicht und Größe vergleichbar). Man muss in den Türmen, da sie in der Nähe der offenen See liegen, auch mit Orkanböen rechnen, bei denen die Wolkenkratzer spürbar schwingen. Beim Einkalkulieren eines möglichen Flugzeugeinschlages hat man offensichtlich nicht bedacht, was mit dem Kerosin an Bord passiert (Anmerkung von mir: vielleicht, weil sich ein normales Flugzeug, wie es vor und nach 9/11 üblich war, beim Aufprall auf ein Gebäude zerlegt, zumindest schwer beschädigt ist?!).
Im Jahr 1975 brannte es drei Stunden im Nordturm, die Flammen eroberten ein Stockwerk nach dem anderen, es bestand keine Einsturzgefahr. Wir sehen das Windsorgebäude in Madrid, das nach 9/11 20 Stunden brannte. Die Stahlstruktur blieb intakt und konnte noch einen Kran tragen. Kracht bei derlei Konstruktionen ein oberes Stockwerk auf das andere, halten die unteren Decken stand. Nicht umsonst verwendet man Stahl für hohe Gebäude, das widerstandsfähiger ist gegen Feuer als andere Materialien.
Das WTC besteht als soliden, vorgefertigten Bodenplatten, einem starken Stahlnetz außen und Stahlkernen innen. 2002 gab es eine "wissenschaftliche" Animation zur "trusses failure"- oder "pancake"-Theorie (im Film in der Übersetzung "progressiver Zusammenbruch" genannt), wo man die Bodenplatten wie ein Stapel herunterrattern sieht. Allerdings blieb dabei der Kern stehen - und das wird ja nun auf keiner der Aufnahmen vom Einsturz oder von Ground Zero gezeigt. (Es gibt noch, der Vollständigkeit halber, die "column failure"- oder "wet noodle"-Theorie, nach der die Stahlträger im Inneren Schuld waren - dann hätte man aber ebenfalls größere Trümmer bzw. von den oberen Stockwerken überhaupt Trümmer finden müssen.)
So heiss wie vielfach behauptet kann es auch nicht gewesen sein, meint Smallstorm, denn es hatten sich Menschen in wenigen Fällen auch von oberhalb der Einschlagstellen retten können (jene, die dieses Glück nicht hatten, scheiterten oft an durch Trümmer blockierte Abgänge). "Boom - boom - boom" beschreiben Überlebende, Augenzeugen in den Straßen und Feuerwehrleute die Explosionen in den Türmen. Jemand sagt, einer dritten Explosion werde der Turm nicht standhalten, und bezieht sich darauf, dass bereits vor den Einschlägen in den Türmen Explosionen stattfanden (zuerst eine, nach einer Stunde noch eine).
Schall ist langsamer als Licht, erklärt Smallstorm, sodass der Knall auf den Fernseh-Liveaufnahmen erst nach dem Sichtbarwerden des Einsturzes zu hören sein müßte. Tatsächlich knallt es aber, ehe sich die riesige Wolke zu entwickeln beginnt und die Türme herunterkommen. Stahl schmilzt ab 1500 Grad, nur in Hochöfen und in speziellen Verfahren wird diese Temperatur erreicht. Stahl wird nie heißer als die zugeführte Temperatur, da er diese auf das ganze Stahlstück verteilt. Treibstoffe erreichen, erkennbar an der rotorangen Flamme, etwa 650 Grad. Viele amerikanische Haushalte heizen Tag und Nacht mit Kerosin, das in stählernen Behältern erhitzt wird.
Wir sehen dann Bilder von klassischer Controlled Demolition, also Gebäudesprengung. Es entstehen Staubwolken, um die Häuser herum ist absperrt, gar nicht so weit entfernt stehen jedoch weitere (unbeschädigte) Gebäude und auch Autos auf den Straßen. Dann sind wir wieder beim World Trade Center, wo wir mehr Explosion als Implosion beobachten. Die Fenster in Nachbargebäuden wurden eingedrückt, riesige Trümmerteile in die Häuserfassaden geschleudert, sogar ein 300.000 kg schweres Teil (zweimal das Maximalgewicht einer vollbetankten, vollbeladenen Boeing 767) mehr als 100 Meter weit.
Smallstorm erwähnt auch die "Bone Dust Cloud", Knochenfragmente, die 2006 auf dem Dach des Deutsche Bank Building gefunden wurden. Wodurch werden Stahl und Beton zu Staub zerschlagen, fragt sie (wobei dieser Staub übrigens haarfeine Partikel hatte), in 8 (Nordturm) bzw. 10 (Südturm) Sekunden? Bei einem Einsturz ohne Sprengung muss es Widerstand der unteren Stockwerke geben, der den Prozess beträchtlich verzögert. Hier haben diese den Fall aber ganz offensichtlich nicht gebremst, sondern er war schneller als die Schwerkraft (= kein Gravitäts-Einsturz nach Gesetzen der Physik). Geht man schneller durch eine offene oder eine geschlossene Tür, fragt Smallstorm, um die Anomalität begreiflich zu machen.
Auf den Aufnahmen sieht man auch, wie sich die Antenne auf dem Nordturm auflöst, ebenfalls massiv und auf einem schweren Träger verankert. Leider kommentiert die Filmemacherin dies ebenso wenig wie sie beim Zeigen normaler Sprengungen darauf hinweist, dass Autos in der Umgebung intakt bleiben, während rund um das World Trade Center auch in weiterer Entfernung ausgebrannte Autos standen. Wir sehen diese zwar in ihrem Film, ebenso wie die Ascheschicht auf den Straßen von Manhattan, doch fragt sie nicht, wie ein Phänomen möglich ist, das an EMP erinnert (elektromagnetischer Puls - es gab auch großräumige, monatelang nicht reparierbare Stromausfälle und Telekommunikationsstörungen).
Smallstorm zeigt David Ray Griffin, der Vorträge zu 9/11 hält, in denen er u.a. den 9/11 Commission Report zerlegt, der längst als "Omission Report" (Weglassungsbericht) bezeichnet wird. Er spricht, wie viele andere, von einer sehr großen Kraft, die die Türme zerstörte, weil alle Halterungen der Bodenplatten zugleich versagten mußten, um einen symmetrischen Einsturz zu bewirken. Eben eine weit stärkere Kraft als Feuer und Schwerkraft. Warum, fragt Smallfstorm, gibt es keine Stapel von Bodenplatten wie es beispielsweise bei Erdbeben-Einstürzen der Fall ist (wo sich die Trümmer auftürmen, manchmal je nach Bauweise auch so, dass die Stockwerke wie gestapelt erscheinen, Häuser manchmal auch zur Seite kippen). Warum ist das Papier auf den Straßen verteilt und nicht eingeschlossen in den eben nur rudimentär vorhandenen Trümmerhaufen?
Und auch, wozu Smallstorm späer einen Augenzeugen befragt: warum gab es keine Überreste von Schreibtischen und Stühlen etc., ist das größte Fragment, das der Helfer fand, eine halbe Telefontastatur. Eine Billardkugel würde 9 Sekunden bis zum Boden brauchen, wenn man sie, nur dem Luftwiderstand ausgesetzt, vom Dach eines der Türme herunterfallen lässt. 110 Stockwerke würden, da immer eines auf das andere fällt und Druck auslösen muss, damit das untere nachgibt, 96 Sekunden brauchen. Interessanterweise passierte bereits vor dem ersten Einschlag etwas in der Lobby des Nordturms, dort splitterte Glas, als wenn dort etwas hereingeflogen wäre. William Rodriguez schildert eine im Untergeschoss deutlich wahrnehmbare riesige Explosion, die näher und lauter war als jene, die man von fern, also Richtung Spitze des Turmes hörte. Die Decke stürzte ein, Wände brachen, die Menschen schrien und dachten an eine Bombe.
Auch am Parkdeck wollten die Menschen nur noch raus, rannten zum unterirdischen Gang, der die beiden Türme verbindet. Dann gab es wieder eine Explosion, einige starben, andere wurden schwer verletzt, es konnten sich auch nicht alle retten, die Menschen flohen durch Rauch und Trümmer. Andere schildern eine Explosion im Nordturm unterhalb der Einschlagstelle, die wie ein rumpelnder Güterzug wirkte. Man sieht auf den Einsturzbildern, wie Betonteile unterhalb der herunterkommenden Wolke aus dem noch stehenden Bereich des Turmes geschleudert werden. Sowas ist auch bei klassischer Controlled Demolition zu beobachten. Allerdings ist eine Schockwelle, die Menschen als heiß, "wie ein Tornado", "wie eine Sturmwelle", "wie in den Rücken geschleuderte Kieselsteine" beschreiben, kein Merkmal von Gebäudesprengungen der konventionellen Art (was Smallstorm aber nicht erwähnt).
Sie wendet sich den Bildern von den Eruptionen an den Spitzen der Türme zu und verweist auf den von Vulkanausbrüchen bekannten "pyroklastischen Strom", (der künstlich bislang nur durch unterirdische Atomwaffentests erzeugt wurde, was sie nicht dazu sagt). Wir sehen Staub, verbrannte Autos, eine Aufnahme aus der Luft vom zerstörten Ground Zero, wo ein "Pilz" auch vom Weltraum aus sichtbar sei. Smallstorm erklärt, dass "Pilz" im Militärjargon für Nukleardetonationen stehe, ohne weiter auf dieses Thema einzugehen. Dann geht sie zur "Badewanne" über, dem Basement des World Trade Center, das es gegen eindringendes Wasser schützt und wo ein mehrere Stockwerke hoher unterirdischer Bereich war (wo sich Rodriguez und andere aufhielten.
Die Wände im Basement brachen zusammen, 20, 25 Meter hoch, während das Fundament eines einstürzenden Hauses an der Stelle bleib (es hat das Haus ja bisher auch getragen). Der Untergrund brannte lange, es gab geschmolzenes Metall. Die Arbeiter am Ground Zero mussten Stahlschuhe tragen, hielten es aber nicht lange aus, da es bis zu 600 Grad heiss war auf den Trümmern. Smallfoot zeigt Steven Jones mit seiner These, dass der militärische Sprengstoff Thermit für die gigantischen Zerstörungen verantwortlich sei. Wenn große Gebäude gesprengt werden, schneidet man die Träger mit "shape charges" schräg an und unterstützt den (heute computergesteuerten) Prozess durch regelmäßig platzierte Landungen in den Stockwerken. Schräg geschnittene Träger findet man auch in den WTC-Trümmern.
Smallstorm wendet sich der Frage des Vorwissens zu und informiert über eine Katastrophenschutzübung der FEMA., deren Teilnehmer am 10.9. 2001 in New York ankamen und am nächsten Tag in der Früh beginnen sollten. Dass es an jenem Tag aber ingesamt mehr als 25 Übungen einschließlich militärischer und inklusive Flugzeugentführungen als Simulation mit falschen Radarsignalen, die die zivile Luftraumüberwachung verwirren, sowie "live fly" geben sollte, erwähnt sie nicht. Bürgermeister Giuliani war anscheinend als erstes klar, wie ernst die Lage ist, denn er sprach von einer riesigen Rettungsaktion. Larry Silverstein, der 14 Millionen Dollar an Leasing ins World Trade Center investierte, liess die Türme im Sommer 2001 auch gegen Terrorismus versichern.
Im World Trade Center 7 waren Energieversorgung des WTC, die Hafenbehörde Port Authority), das Notfallmanagement des Bürgermeisters samt Bunker, die CIA, das Pentagon, die Börsenaufsicht und weitere Einrichtungen sowie private Firmen untergebracht. BBC meldete den Einsturz des Gebäudes, das weder von Flugzeugen noch von Trümmern getroffen wurde und in dem zwei kleine Feuer brannten, ehe es tatsächlich in sich zusammensackte. Silverstein sagte in einem Interview, sie hätten sich entschieden "to pull", was man in der Fachsprache auf den Abriss eines Gebäudes bezieht, was er auch mit einem schrecklichen Verlust an Menschenleben in Verbindung brachte, obwohl dies für WTC 7 unzutreffend ist.
Später redete er sich darauf aus, "pull" habe sich auf den Abzug der Feuerwehr bezogen, die jedoch WTC 7 bereits um 11.30 verlassen hatte, sechs Stunden vor dem Einsturz in der Manier klassischer Controlled Demolition (Implosion, Hauptträger mit Sprengungen durchgeschnitten). Seltsam ist auch, dass Guiliani gar nicht daran dachte, sich im WTC 7 in Sicherheit zu bringen. War dieses Gebäude das eigentliche Ziel der Anschläge, fragt Smallstorm. Mit dem Einsturz wurden auch die Akten der Börsenaufsicht über Enron, California Electricity und andere Firmen zum Verschwinden gebracht. Für die Sicherheit im World Trade Center und am Dulles Airport war Marvin Bush verantwortlich, ein Bruder des Präsidenten, auch Bush-Cousin Will D. Walker III war in dessen Firma.
Vor den Anschlägen gab es Stromabschaltungen, welche die Port Authority 3 Wochen vorher ankündigte und die reichlich merkwürdig vorkamen, da es sowas noch nie gab. Angeblich sollten neue Internet-Kabel verlegt werden (was auch in österreichischen Büros normalerweise problemlos funktioniert und nicht nur Softwareexperten im WTC irritierte). Es kamen Männer mit Arbeitsanzügen und Kabelrollen, schildert ein Mann, der nur deswegen überlebte, weil er am 11. September freihatte nach den Überstunden wegen der in seiner Firma durch die Stromabschaltungen erforderlichen Datensicherung.
Kein Strom bedeutete auch keine Sicherheit, keine Videoüberwachung, es konnte jeder raus- und reingehen, wie er wollte. Es gab auch ungewöhnliche Evakuierungen, eine Veränderung (Lockerung) der Sicherheitsmaßnahmen, unter anderem den Abzug der Bombenspürhunde. Die Türme mögen imposant ausgesehen haben, sie verschlangen aber eine Unmenge an Geld durch die hohen Betriebskosten. Dabei gingen auch die Mieteinnahmen zurück, und die erforderliche Sanierung des Asbests auf den Stahlträgern wäre nicht finanzierbar gewesen.
So wurde Ground Zero mit Asbest und Dioxinen zu einer "Müllverbrennungsanlage", welche die Umweltbehörde schon nach ein paar Tagen als unbedenklich erklärte, sodass die Menschen in umliegende Bürogebäude und Wohnungen zurückkehren konnten. Als Folge erkrankten viele, besonders der HelferInnen, unter andrrem an Lungenkrebs. Als Erklärung der massiven Zerstörung wurde der Mythos in die Welt gesetzt, die Stahlelemente hätten nur unzureichenden Feuerschutz besessen, da der Asbestüberzug Schäden aufwies (kritisiert wurde am Asbest ja, dass es gesundheitsgefährdend ist, nicht aber, dass es seine Aufgaben nicht erfüllt). So sei der Stahl "fast butterweich" geworden, was Unsinn ist, aber doch die Frage aufwirft, warum so vieles von dem, was nicht pulverisiert wurde, rasch verkauft und verschifft wurde.
Merkwürdig ist aber, dass massive Stahlteile auch hufeisenförmig verbogen wurde und es einen "Meteoriten" aus vielen zusammengeschmolzenen Bestandteilen gibt. Smallstorm fragt auch ach dem Verbleib der Gold- und Silberreserven, die unter Ground Zero aufgebahrt wurden - sind auch sie begraben oder doch rechtzeitig gerettet worden? Zwei Augenzeugen erinnern sich an leerstehende Etagen (34. und 98.) in einem der Türme, in denen Merkwürdiges vor sich ging: schwere Gegenstände wurden herumgeschoben, es kamen Geräusche aus einem leeren Bereich, in der 97. Etage war nach den Arbeiten im Stock darüber stets eine dicke Staubschicht an den Fensterbrettern. Als Augenzeuge dann einmal nachsehen ging, fand er Etage 98 völlig leer vor, es hingen nicht einmal Kabel von der Decke. Im 34. Stock waren wiederum auch am 11.9. Personen am Werk, doch dann wagte niemand mehr nachzusehen, wer da was hin- und herzurücken scheint.
Fazit: Ein guter Einstieg in die Materie, jedoch nur ein möglicher Zugang zu 9/11, auch weil wesentliche Bereiche nicht vorkamen. Doch muss man stets bedenken, dass es bis auf eine Doku des norwegischen Fernsehens nur "Selbstgestricktes" von Menschen gibt, di auf eigene Faust recherchierte und sich daher auf einzelne Themen beschränken mussten. Bei Texten, Artikeln, Blogs und Büchern findet man mehr Bandbreite als in dem einen oder anderen Film, einfach weil beim Medium der beweglichen Bilder auch sehr viel Abeit in die Produktion und vor allem den Schnitt gesteckt werden muss. Der Frage, wie die Türme gesprengt wurden, nähert sich Smallstorm aber immerhin so weit an, das Interessierte sich dann erst recht weiter damit befassen möchten und mit wenigen Mausklicks bei Youtube oder Google (etwa in Durchsicht dessen, was noch aufscheint, wenn man die Links unten anklickt) auch schlau machen können....
Wissen wir denn genau, dass Hitler aus eigenem Antrieb die Russen angegriffen hat?
Kann es da nicht auch sein, dass von anderer Seite "Stillhalten" signalisiert wurde und erst, als die Deutschen zu erfolgreich waren derUmschwung erfolgte?
Was mich an der ganze Sache zweifeln lässt ist der Umstand, dass man die Neutralität der Schweiz achtete, eine Sache, die so überhaupt nicht ins nazideutsche Konzept passte, das sah irgendwie nach Rücksichtnahme gegen die Amerikaner aus solange die nicht in den Krieg eingegriffen hatten!
Denn eines ist klar:
Ohne selbst in Kämpfe verwickelt zu sein war der zweite Weltkeieg für die US-Waffenlobby eine Goldgrube.
...
[ Editiert von Harald-H am 18.08.09 23:06 ]
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Der Film zeigt präzise, warum es in unserer Welt so läuft und nicht anders. Als im Abspann der Satz kam (sinngemäß): Die 5 größten Waffenhändler der Welt sitzen im UN-Sicherheitsrat - da ging mir ein Licht auf. Ab da war mir klar, warum alle "Friedensmissionen" erst einmal bedeuten, Kriegsgerät und Armeen irgendwo einzusetzen. Man kann die Welt schnell friedlicher machen, wenn man nur will. Mit diesem UN-Sicherheitsrat wird das nichts.
Es ist noch nicht vorbei... die Anschläge vom 11.September forderten noch viel mehr Todesopfer, und fordern sie immer noch..., der Link führt zu einem Film, der das aufzeigt und auch aufzeigt, wie die Behörden und die US-Regierung bis heute Untersuchungen verweigern , und Fakten verschleiern...
10 Jahre nach den Anschlägen gegen das WTC sieht die Bilanz äußerst düster aus und es schadet nichts, sich diesen Thread noch mal anzuschauen...
Habe gerade mehrmals versucht, meine Gedanken anlässlich der aktuellen Propaganda in Worte zu fassen und bin kläglich gescheitert... was in unserer Welt gegenwärtig geschieht, ist unfassbar. Und diejenigen, die die Opfer des 11. Septembers für ihre Zwecke als Rechtfertigung vorschieben, die missbrauchen diese Opfer auch zehn Jahre nach ihrem Tod zum wiederholten Mal. Massenmörder wie Bush und Blair, Sarkozy und Co. leben unbehelligt in unserer Welt - das allein sagt ja schon alles, zeigt auf, wo wir in unserer so freiheitlich-demokratischen Welt gelandet sind.
Die Berliner Zeitung schreibt heute in ihrem Leitartikel:
Zitat von Arno Widmann
Tony Blair hat noch nicht genug. Jetzt setzt er den Regimewechsel in Iran auf die Tagesordnung. Als wären die anderen von ihm im Rahmen der Krieg-gegen-den-Terror-Strategie mit angezettelten Manöver in Irak und Afghanistan erfolgreich beendet. Als hätte der Einsatz der Truppen dort Wellen des Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte bewirkt.
Der bald nach den Angriffen vom 11. September 2001 ausgeweitete Krieg gegen Terror hatte sich längst in einen Krieg gegen Staaten verwandelt, die gegen die USA Stellung bezogen. Tony Blairs jüngste Erklärung knüpft da nahtlos an. Es handele sich um eine Schlacht zwischen denen, die eine offene Welt wollten, und denen, die sie - wie Iran - geschlossen hielten. Das hat mit Terrorismus nichts mehr zu tun. Da geht es ganz offen um ganz andere Dinge. Wenn Tony Blair erklärt, man müsse neben der militärischen Aktion auch Herzen und Köpfe gewinnen, so zeigt das nur, wie katastrophal falsch die Gewichte verteilt sind.
Das ist nicht das Erbe des 11. September 2001. Das ist, was aus dem 11. September gemacht wurde: ein Krieg zwischen West und Ost, ein bewaffneter Kampf der Kulturen.
Am 11. September 2001 standen wir vor den Fernsehern - was wir sahen, hatte uns von den Stühlen und aus den Sesseln gerissen - und starrten auf Körper, die aus Wolkenkratzern fielen. Es waren Menschen, die sich lieber umbrachten, als langsam im Rauch zu ersticken. Sie hatten keinen anderen Ausweg mehr. Sie waren hilflos. Wir waren hilflos. An diesem Tag erlebten auch die kräftigsten Optimisten unter uns die Zerbrechlichkeit unserer Existenz. Der 11. September 2001 war ein Tag der Ohnmacht. Ein paar zu allem entschlossene Verrückte genügten, um New York, um die Hauptstadt des zwanzigsten Jahrhunderts aus dem Takt zu bringen.
Als die Zwillingstürme einstürzten, wuchs mit der Ohnmacht die Wut. Die Wut auf die noch unbekannten Täter und die unbekannten Hintermänner. Ohnmacht und Wut gingen eine gefährliche Verbindung ein. Von ihr und ihrer machiavellistischen Ausbeutung lebte die amerikanische Politik der nächsten Jahre. Kein Verfassungsbruch in den USA oder in anderen Ländern der westlichen Hemisphäre, der jetzt nicht mit dem "Krieg gegen den Terror" hätte begründet und verteidigt werden können.
Kriege, die man schon lange hatte führen wollen, wurden geführt. Kriegsgründe wurden fabriziert. Das Ergebnis: die USA gespalten, der Westen dito. Unsinnig die Vorstellung, vor dem 11. September hätte es das alles nicht gegeben. Der 11. September hat die Geschichte nicht geändert. Er hat eine neue Begründung für alte Verhaltensmuster geliefert. Terrorismus hatte es immer gegeben. Auch religiös motivierter Terrorismus war nichts Neues. Nach dem 11. September aber wurde ein neuer Roman erfunden.
Es war die Geschichte vom Krieg der Kulturen. So wurden die Guten und die Bösen neu sortiert. Wer ein Land in einem Kreuzzug für den Westen überfiel, tat das als einer der Guten, wer ein Haus im Namen des Islam in die Luft sprengte, gehörte zu den Bösen. Dieser Roman, der die Menschheit nicht nach ihren Taten, sondern nach ihren Begründungen für die Taten unterscheidet, ist das verheerendste Erbe vom 11. September.
Vor zehn Jahren sprangen Menschen aller Nationen und Religionen aus den von Hitzewellen aufgesprengten Fenstern des World Trade Center. Unter den fast 2800 Frauen und Männern, die die Türme unter sich begruben, waren Christen, Juden, Muslime und Buddhisten, Sikhs und ... und ... Alle waren sie ohnmächtig. Wir alle waren es. Und wir alle sind es. Das ist die Lektion des 11. September. Es gibt keine absolute Sicherheit. Ein paar Verrückte ohne Staat können Tausende umbringen. Ein paar Verrückte mit Staat können Hunderttausende, Millionen umbringen.
Dieses Gefühl erzeugt Wut. Die Verbindung von beiden hat nach dem 11. September ihre zerstörerische Kraft auf beiden Seiten entfaltet. Im Kopf Tony Blairs wirkt sie weiter. Hoffentlich nur dort. Seit ein paar Monaten gibt es eine ganz neue Lektion. Ohnmacht und Wut können sich auch mit Klugheit und Geschick verbinden. Die Protestbewegungen in Nordafrika und Kleinasien helfen heraus aus dem Erbe des 11. September 2001. Die Frage von Demokratie und Menschenrechten ist keine mehr von einem Krieg des Westens gegen unterdrückerische Regime. Sie wird im Osten gestellt, und sie muss auch im Westen gestellt werden. Zu leicht sind wir bereit, unsere Freiheiten aufzugeben unter dem Vorwand, sie zu verteidigen. Der wirkliche Krieg der Kulturen - der Kampf um Demokratie und Menschenrechte - findet in jeder Kultur jeden Tag statt.
Danke für diesen Artikel... auch wenn ich glaube, dass das Gedankengut von Tony Blair schon längst in vielen anderen Köpfen steckt. Davon sitzen einige (Sarkozy) an aktiven Hebeln der Macht und können uns noch tiefer in den Kriegsschlund reißen. Blair und co. müssen vor den internationalen Strafgerichtshof!!! Nur so kann man die Richtung umkehren.
Falls es noch nicht die Runde gemacht hat: Es gibt da einen Russen Dimitri Khalezov und was der sagt klingt für mich am glaubwürdigsten von allen Thesen Es geht ungefähr darum, dass die Amerikaner mittels thermonuklearer unterirdischer Sprengungen die Türme kaputt gemacht haben und die Presse, wie immer, die passenden Bilder lieferte.. Man kann bei Interesse auch bei der Youtube sich den Robert Stein angucken, der erklärt datt