Es muss in bayrischen Parks ja nur so von Kriminellen wimmeln. Gestern saß ich im Stadtpark auf einer Bank. Drei Minuten nachdem ich mich hingesetzt hatte marschierten drei Männer von der Sicherheitswacht vorbei. Nach weiteren fünf Minuten fuhr ein Polizeiauto die Kieswege im Park entlang. 15 Minuten später wieder, obwohl die Lage im Park sehr ruhig war. Diese Überwachung ist nicht der Ausnahmefall sondern das Übliche. Irgendwie fühlt man sich in Parks wie in einem Hochsicherheitstrakt.
Ein zweiter Punkt sind die Überwachungskameras. Auch die vermehren sich. Viele Leute finden das sogar gut, weil es ihr Sicherheitsgefühl erhöht. Protest wird mit dem Argument abgeschmettert, dass ordentliche Bürger ja nichts zu verbergen und somit auch nichts zu befürchten hätten.
Ja, die Kameraüberwachung. Dazu hab' ich schon mehrmals meine Einstellung geändert, weil ich irgendwie beide Seiten verstehen kann. Auf der einen Seite den Wunsch, einfach nicht bei jedem Schritt verfolgt werden zu können, andererseits den Sicherheitsaspekt. Wenn man die traurige Entwicklung in der letzten Zeit betrachtet, was die unfassbaren Gewaltexzesse in U-Bahnhöfen angeht, tendiere ich mittlerweile doch zu umfassender Kameraüberwachung solcher neuralgischen Punkte und zwar in HD-Qualität und Dolby-Stereo! Und ja, ich schließe mich denjenigen an, die sagen: Ich hab' kein Problem mit Kameras, ich habe tatsächlich nichts zu verbergen, sondern bin froh, wenn derjenige, der mir aus Spaß den Schädel einschlägt, dadurch gefasst werden kann.
Natürlich darf man auch nicht außer Acht lassen: Selbst die beste Kameraüberwachung verhindert keine Gewalt vollständig. Aber, wie gesagt, sie erhöht die Chancen, diese Subjekte (ich vermeide bewusst den Begriff "Leute") zur Verantwortung zu ziehen.
Wenn dann noch die Justiz alle Möglichkeiten ausschöpft und entsprechende Strafen verhängt, gerne!
Hallo Uli, du gehst davon aus, dass die gesammelten Daten immer in die richtigen Hände geraten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. "Polizeiarbeit" wird heute zum Beispiel immer öfter von privaten Firmen betrieben. Zwar werden die Mitarbeiter vergattert, aber was dann wirklich passiert, das kann doch keiner mehr überblicken. Was wenn dein Gesicht automatisch gescannt wird während du fernab deiner Wohnung in Rostock bist. Moderne Software spuckt dann dem Beobachter deinen Namen und Wohnsitz aus. Damit ist klar - du bist nicht zu Hause. Zeit einen Möbelwagen in Bewegung zu setzen... verstehst du? Nicht das Datensammeln ist das Problem, sondern was man mit diesen Daten machen kann. Und da ist eben nichts sicher, gar nichts! Mehr Kontrolle schafft auch nicht mehr Sicherheit, sondern zerstört unsere Freiheit. Sicherheit auf Bahnhöfen schafft man zum Beispiel mit mehr Personal, oder überhaupt Personal auf den Bahnhöfen. Kameras zeichnen die Verbrechen nur auf - verhindern sie aber nicht. Viele Grüße Jürgen
Volle Zustimmung. Wie ich ja selbst geschrieben hab, Kameras verhindern gar nichts, aber sie können dazu beitragen, Täter zu überführen. Ebenso stimme ich Dir zu, dass mit Daten oft Schindluder getrieben wird. Allerdings bezweifle ich das von Dir beschriebene Szenario, was das Scannen angeht, wer sich wann wo aufhält und wessen Wohnung dann leergeräumt werden kann. Ich meine, stell Dir doch mal allein den Aufwand vor, den man betreiben müsste, um solche Informationen zu sammeln. Stünde das wirklich in irgendeinem Verhältnis? Kann es wirklich irgendwen interessieren, wo sich Max Mustermann irgendwann aufgehalten hat? Doch nur dann, wenn er plötzlich auf einer Aufzeichnung als Gewalttäter auftaucht und ich vermute mal, spätestens dann tritt zumindest für das Opfer die Frage nach der Berechtigung von Kameraüberwachung in den Hintergrund.
Es gäbe natürlich eine ganz einfache Methode, solche Überwachungen überflüssig zu machen. Die Menschen müssten nur normal, respektvoll und harmonisch miteinander umgehen. Aber das gehört wohl eher in den Bereich Science-Fiction/Fantasy und nicht hierher ;-)
ZitatGepostet von ULucas Es gäbe natürlich eine ganz einfache Methode, solche Überwachungen überflüssig zu machen. Die Menschen müssten nur normal, respektvoll und harmonisch miteinander umgehen. Aber das gehört wohl eher in den Bereich Science-Fiction/Fantasy und nicht hierher ;-)
Nein, das würde auch nicht helfen. Denn genau dieses friedliche Verhalten würde als Erfolg der Überwachungsmaßnahmen gewertet werden. Etwas von dem man der Meinung ist, dass es so erfolgreich funktioniert, wird man nicht abschaffen, sondern beibehalten. Aber auch wenn der gegenteilige Fall eintritt und die Menschen plötzlich aggressiver und gewaltätiger werden, wird man daraus nicht den Schluss ziehen, dass die Überwachung gescheitert ist. Nein, man wird zu der Schlußfolgerung gelangen, dass es zu wenig Überwachung gibt und deshalb mehr Kameras und ähnliches installiert werden müssen.
Also: Es ist egal wie es kommt, es wird immer zu Überwachung kommen.
ZitatOb Telefongespräche, der Besuch einer Website oder der Inhalt einer E-Mail: Der Geheimdienst liest mit und speichert die Daten bis zu einen Monat lang. 550 Analysten sollen damit beschäftigt sein, in den riesigen Datenmengen nach nützlichen Informationen zu suchen. 250 davon vom US-Geheimdienst NSA, mit dem die Briten eng zusammenarbeiten. Inhalte würden bis zu drei Tage lang gespeichert, Metadaten - also etwa IP-Adressen, Telefonnummern, Verbindungen und Verbindungszeiten - bis zu 30 Tage.