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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

19.10.2006 10:31
RE: Hat die Politik die Bundeswehr noch im Griff? Antworten

Bislang habe ich über diese Frage noch nie nachgedacht. Es schien mir unvorstellbar, dass es beim Bund Kommandeure gibt, die eine eigen Politik verfolgten. Doch nun mit der Feststellung, das deutsche KSK Soldaten bereits im Kriegseinsatz in Afghanistan waren, als der Bundestag noch über deren Eiunsatz debattierte, da drängt sich diese Frage auf.

Der unschuldig in Foltergefangenschaft gehaltene Murnat Kurnatz brachte es ans Tageslicht. Er hatte in Afghanistan mit eben diesen Truppen Kontakt, ja er spricht davon, dass er von denen sogar gefoltert wurde.

Nun könnte die Bundeswehr durch rückhaltlose Offenlegung, was damals geschah, vielleicht wieder Vertrauen gut machen. Doch statt dessen, sagt sie nur das, was man eh schon weiß, was sich nicht mehr verbergen läßt. Ein besonders schlechtes Licht fällt auf die Spezialeinheit KSK. Was treiben die da unten? Begehen die etwa ähnliche Verbrechen , wie die US-Besatzer? Beteiligen sie sich an Folter, an Menschenjagd? Wer gibt ihnen Befehle?

Da stellt sich die Frage ganz ernsthaft: Hat unsere Politik das offensichtlich zum Teil kriegsgeile Militär noch im Griff?

Zitat
Unstimmiger Terminplan

In dem Gespräch mit den Obleuten hatte Scharping damals mitgeteilt, dass der Einsatz von "etwas weniger als einhundert" KSK-Kämpfern in Afghanistan "um den 23. Januar 2002 herum" begonnen habe. Inzwischen steht fest, dass Scharpings Terminangabe nicht stimmte. Dem Verteidigungsausschuss des Bundestages wurde gestern mitgeteilt, dass die Einsatzbereitschaft der zirka 80 KSK-Kämpfer in Afghanistan bereits am 10. Januar 2002 nach Berlin gemeldet worden sei. Schon im Dezember 2001 seien demnach vier Soldaten und ein Offizier der Spezialeinheit als Vorauskommando in Kandahar gewesen.


http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...ema/595960.html

Im Grunde deckte diesen Skandal eine Recherche des STERN auf. Im STERN beschuldigte Murat Kurnaz deutsche Soldaten, sie hätten ihn in Afghanistan gefoltert.

Zitat
"Ich war noch keine zwei Wochen dort, da wurde ich abends hinter zwei Lastwagen geführt. Es hieß, zwei deutsche Soldaten wollten mich sehen. Sie trugen Camouflage-Uniformen, das Tarnmuster war aus kleinen Punkten zusammengesetzt, wie vom Computer gemacht, und sie trugen die deutsche Flagge am Ärmel. Ich musste mich hinlegen, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Der eine zog mich an den Haaren hoch. 'Weißt Du, wer wir sind?' Der wollte angeben. 'Wir sind die deutsche Kraft.' Er hat jedenfalls meinen Kopf auf den Boden geschlagen, und die Amerikaner fanden das lustig", sagt Kunaz in dem Interview.

Bei den deutschen Soldaten handelt es sich nach Recherchen des stern aller Wahrscheinlichkeit nach um Angehörige der Elite-Einheit KSK, Kommando-Spezialkräfte, damals die einzigen deutschen Soldaten im afghanischen Kandahar.


http://www.stern.de/politik/deutschland/...ten/573096.html

Durch das Versagen deutscher Politiker befand sich der Bremer von 2001 bis 2006 wegen nichts in us-amerikanischer Folterhaft - er war unschuldig, nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Die deutsche Politik hätte ihn bereits 2002 nach Deutschland zurück holen können. Doch falsch verstandenes Vasallentum verhinderte das.

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