ich habe immer wieder neue Ideen für Romane oder Kurzgeschichten, die mir in dem Moment fast perfekt vorkommen.Ich setze mich darauf auch hin und schreib 1-2 Seiten dazu. Nur dann verlässt mich der Enthusiasmus und ich finde die Idee lahm oder weiß nicht wie ich sie weiter ausbauen soll. Ich hab also mehrere angefangene Geschichten bei mir rumliegen, die nicht über 2-3 Seiten hinausgehen.
Kennt ihr das Problem? Wie seid ihr dagegen angegangen. Sollte ich vielleicht vorher eine grobe (und immer feiner werdende) Skizze erstellen, an der ich mich dann entlanghangeln kann? Ich bin aber auch ein spontaner Schreiber, der die Geschichte nebenbei entwickelt (was aber auch nicht über die ganannte Länge hinaus geht)
ja, ich kenne dein Problem. Mir wurde häufig geraten, wie du auch schon geschrieben hast, eine Art Mind - Map anzulegen. Das kann auch ganz nützlich sein, nur leider nimmt es viel Zeit in Anspruch und wenn ich eine Idee habe, möchte ich mich eigentlich ungern erst hinsetzen müssen und einen Plan basteln, wie es weitergehen könnte, sondern einfach losschreiben.
Du sagtest, es fliegen viele Anfänge bei dir rum. Dann habe ich noch einen guten Tip für dich: Nimm dir einfach mal ein paar der älteren Exemplare zur Hand und les sie dir durch. Du wirst sehen, du wirst von dir selber angetan sein - wenn sie denn etwas taugen - und wirst den unbändigen Drang verspüren, dort weiterschreiben zu wollen. Probier's einfach mal und du wirst sehen, so schlecht sind deine Texte gar nicht und sie haben bestimmt alle eine Zukunft, die irgendwo tief in dir schlummert.
Ich setzte mir ganz einfach REALISTISCHE Ziele. Mal eine Kurzgeschichten von sagen wir mal zwei Seiten zu schreiben, tatsächlich zu einem Ende zu kommen und das ganze in halbwegs lesbare Form zu bringen, kann am Anfang schon schwer genug sein. Man hat auch bei kurzen Texten ein Erfolgserlebnis, wenn man es geschafft hat, das sehr motivierend ist und kann sich dann mit der Zeit auch an längere Sachen wagen.
es freut mich sagen zu können, das ich jetzt schon erstaunlich lang an einer Geschichte dran bin. Habe jetzt innerhalb von 2 Tagen 8 Seiten voll und habe noch unzählige Ideen. Im Moment ist kein Ende in Sicht
ich kenn das Problem sehr gut! Nicht bei meinen Kolumnen, denn hier schreibe ich nur kurz auf, was mir gerade im Kopf umherspukt. Aber seit ich ungefähr 16 bin versuche ich mich oft an Drehbüchern. Es liegen auf meinem PC mindestens 30 Scripte, oder besser gesagt angefangene Scripte. Bis jetzt habe ich nur ein einziges fertig bekommen, beim Rest hat mich die Motivation verlassen. Aber ich glaube ich weiß auch warum: Meist fing ich an als ich in einer gewissen Stimmung war, zum Beispiel war ich traurig, weil ich von meiner Freundin betrogen wurde, und so fing ich an ein Drehbuch über deinen Typen zu schreiben, der eben so ein Schicksal durchmacht. Und in meinem Kopf sprudelten die Ideen. Nach einiger Zeit, und ungefähr 20 Seiten Script konnte ich mich nur noch schwerer in die Idee des Film hineinversetzen, fand ihn zu negativ, hab das "Projekt" weggelegt. Hier ist der große Unterschied zu Kolumnen. Ich schrieb vor dem Drehbuch eine Kolumne zum Verlassen werden, hab sie sofort veröffentlicht, sie wurde ziemlich persönlich, aber wurde von vielen Leuten dafür gelobt. Ich bin ein emotional geleiteter Schreiber, keiner den man für längere Sachen gebrauchen kann
Das Problem kenne ich nur zu gut - da fällt einen was Gutes ein, bringt es zu Papier und mitten drin fällt einen schon wieder eine viel bessere Geschichte ein un die älte wird einfach verworfen. Ich versuche jetzt schon seit ich 15 bin eine Geschichte zum Ende zu bringen - dieses Jahr werde ich 19 und es ist bisher Nichts bei rausgekommen. Wirklich frustrierend.
Was bei mir immer gut geklappt hat war mir irgendwelche Notizen über meine Geschichten zu machen oder auch Charakterprofile zu erstellen, um mir dann sagen zu können: " Jetzt hast du soviel Arbeit in die Geschichte investiert, da kannst du nicht einfach aufhören." Naja, so bin ich bei manchen Geschichten schon mal auf 40 Seiten gekommen (allerdings muss ich dazu sagen, dass ich erst einmal auf Papier schreibe un dann erst in den PC abtippe, übrigens auch ein guter Tip, so fällt einen im Nachhinein noch was ein). Also dann, bleib am Ball und viel Glück bei deinen Werken.
So ähnlich geht es mir auch manchmal. Ich mache es so: Ich lasse die geschriebenen Seiten liegen und gucke sie erstmal nicht mehr an,schreibe an einem ganz anderen Teil (Lyrik statt an Kurzgeschichte und umgekehrt) und nehme mir den vorigen Text dann nach einer Weile wieder vor.Dann habe ich den Abstand und merke selbst, was noch nicht so gut ist,aber auch was total gut gelungen ist.Früher habe ich meine Sachen, die ich nicht gut fand immer zerrissen, das mache ich heute nicht mehr,weil die mir schon manches Mal als Material für wieder was ganz anderes gedient haben.
oh wie ich das kenne habe immer blitzartig ideen die dann sofort verwirklicht werden müssen. dann sitze ich da und schreibe in zwei stunden 20 seiten und weiß genau, wie alles auszusehen hat, habe die ganze geschichte schon im kopf. und dann. ja dann kommt was dazwischen. man vergisst die geschichte und wenn man sich wieder dran setzt muss man erstmal wieder paar seiten lesen damit man wieder den anschluss findet.
Ich glaube, es gibt kaum einen Autor, der das Problem nicht kennt. Und ich sage immer wieder: Die Idee ist ein vergleichsweise kleiner Anteil, um erfolgreich zu schreiben. Drum machen mir auch Leute überhaupt keine Freude, wenn sie mir ihre 1-3-Satz-Ideen präsentieren und glauben, ich würde mich total freuen und gleich anfangen, zu schreiben. Ich selbst habe ja selbst sehr viele Ideen (ich denke mal, jeder der schreibt, hat das), aber viele lassen sich dann praktisch nicht so recht umsetzen. Ein Patentrezept gibt es dafür natürlich nicht und ich verwerfe immer noch einige Ideen, die ich habe nach 1-2 Seiten schreiben. Allerdings scheint es mir vernünftig, wenn man in so einer Phase steckt, es mal mit kurzen Geschichten mit wenigen Charakteren zu versuchen. Also bei mir klappt das auf jeden Fall so.