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Dieses Thema hat 3 Antworten
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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

03.02.2008 09:36
RE: Wird es friedlicher im Irak? Ein tödlicher Irrtum Antworten

An dem folgenden Artikel kann man sehr schnell erkennen, wie weit Propaganda und Realität auseinander klaffen. Offenbar erzwingt die USA die "Befriedung" des Iraks damit, dass sie ihren Bombenterror massiv erhöht.

Zitat
US-Luftangriffe auf Irak nehmen um 500 Prozent zu
von Saleh Mamon; www.socialistworker.co.uk , 02.02.2008 -

Obwohl George Bush mit der „Surge“ (Woge) genannten Intensivierung des Krieges im Irak behauptet, Frieden zu bringen, flogen seine Kampfbomber im Jahr 2007 1.447 Bomberflüge. Die USA haben eine heftige Bombardierungsoffensive gegen Irak und Afghanistan entfesselt, die verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Die „Woge“ im Luftkrieg wird von Erfolgsberichten der Besatzer verschleiert

Jahr 2007 1.447 Bomberflüge. Die USA haben eine heftige Bombardierungsoffensive gegen Irak und Afghanistan entfesselt, die verheerende Auswirkungen auf die Bevölkerung hat. Die „Woge“ im Luftkrieg wird von Erfolgsberichten der Besatzer verschleiert.

Kürzlich veröffentlichte Zahlen der US-Militärs - „Zusammenfassung der Luftkraft von Luftunterstützungsmissionen“ genannt – weisen im Jahr 2006 229 US-Bombardierungen aus. Im vergangenen Jahr 2007 stieg diese Anzahl jedoch auf 1.447: Eine Steigerung um mehr als 500 Prozent.

Die am häufigsten genutzte Munition bei diesen Luftbombardements ist die gelenkte „Bomb-Unit 12“, eine lasergelenkte 500 Pfund Bombe „für den allgemeinen Gebrauch“. Dieser Sprengkörper kann Häuser zu Schutt zermalmen.

Im Jahre 2006 wurden mehr als 111.000 Pfund Bomben auf Ziele im Irak abgeworfen. Rechnet man diese Zahl auf das Jahr 2007 hoch, dann kann davon ausgegangen werden, dass etwa 500.000 Pfund Bomben auf den Irak geworfen wurden.

Im Januar gab es massive Luftangriffe in der Region südlich von Bagdad. 38 Kampfbomber warfen 40.000 Pfund Bomben in nur 10 Minuten ab. Hieran kann man sehen, welchem hochmodernen Zerstörungsapparat die Iraker gegenüberstehen. Diese Zahlen beinhalten weder gelenkte noch ungelenkte Raketen und auch nicht Granaten, die von Hubschraubern oder Kampfflugzeugen abgefeuert werden. Ebenfalls nicht in dem Zahlenmaterial enthalten ist die „Hydra-70" Rakete, ein Waffensystem, das häufig von Kampfhubschraubern aus verwendet wird.

Spezialkräfte des US-Militärs nutzen oft Flugzeuge, die ein „Gatling"-Maschinengewehr führen. Dieses Maschinengewehr kann bis zu 1.800 Schüsse pro Minute abfeuern. Die Zerstörung, die durch diese Munition verursacht wird, geht über jede Vorstellungskraft.

Innerhalb von Minuten können Flächenbombardements Wohnungen, Infrastruktur und Arbeitsplätze vernichten. Historisches Material belegt, dass die US-Luftkriege in den 60er und 70er Jahren etwa 25 Prozent der laotischen Bevölkerung vertrieb. Etwa 33 Prozent der Vietnamesen wurde vertrieben und fast eine Million Kambodschaner.

Obwohl eine gewisse Anzahl von irakischen Opfern zugegeben wird, schätzt eine sehr glaubwürdige Studie des „Lancet"-Ärztejournals, dass zwischen März 2003 und Juni 2006 mehr als 13 Prozent der 601.000 Gewaltopfer im Irak durch Luftangriffe ums Leben kamen.

Die Autoren des Berichts rechnen auch die Hälfte der toten irakischen Kinder unter 15 Jahren diesen Luftangriffen zu. Mit einer fünffachen Zunahme der Bombardierungen muss man einen proportionalen Anstieg bei den zivilen Opfern befürchten.

Die erhebliche Zunahme der Flüchtlinge - zwei Millionen Binnenflüchtlinge und weitere zwei Millionen im Ausland - zeugt von dieser Verwüstung.

Obwohl die Zerstörung von bewohnten Stadtgebieten und Dörfern noch nicht kartographisch erfasst wurde,
gibt es eine Vielzahl von realistischen Augenzeugenberichten von der Zerstörung Bagdads und Falludschas, wo Wohngebiete und Geschäftshäuser zu Schutt und Asche bombardiert wurden.


http://www.linkezeitung.de/cms/index.php...4094&Itemid=214

Ab wann spricht man eigentlich von einem Genozid?

Die Besatzer müssen raus aus dem Irak - sofort.

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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

15.02.2008 19:06
#2 RE: Wird es friedlicher im Irak? Ein tödlicher Irrtum Antworten

Alltag im Irak - die Verbrechen der Besatzer gegen die Zivilbevölkerung

Zitat
US-Soldaten töten im Irak acht Mitglieder einer Familie

Bagdad. dpa/baz. US-Soldaten haben nach Angaben der Polizei im Norden des Irak acht Mitglieder einer Familie in ihrem Haus getötet. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak, in der Kleinstadt Howaidscha hätten Unbekannte am Freitag auf zwei US- Militärhelikopter geschossen. Die Soldaten an Bord der Hubschrauber hätten daraufhin das Haus der Familie unter Beschuss genommen.

Zwei Männer, eine Frau und fünf Kinder seien getötet worden. "Bis jetzt sind wir nicht sicher, ob die Schüsse auf die Helikopter wirklich von diesem Haus aus abgegeben wurden oder von einem nahe gelegenen Ort aus", sagte der Sprecher.

Die US-Armee nahm zu dem Vorfall zunächst nicht Stellung. Howaidscha ist eine Enklave sunnitischer Araber in einer ansonsten vorwiegend von Kurden bewohnten Region südwestlich der Stadt Kirkuk.


http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectI...0615960A0C30425

Im Zweifel wird eben erst totgeschossen und dann geklärt, wen man da umbrachte...

Zitat
US-Einheit tötet im Irak Bürgerwehr-Kämpfer und Frauen

Tikrit. sda/baz. Bei einer Luftlandeoperation nördlich von Bagdad haben US-Soldaten nach Angaben der irakischen Behörden sechs Kämpfer einer irakischen Bürgerwehr und zwei irakische Frauen getötet.

Ein Sprecher der Polizei in der nördlichen Provinzhauptstadt Tikrit sagte, die Soldaten hätten sich in der Nähe des Dorfes Scheich-Abdullah-as-Sabil ein Gefecht mit den Kämpfern der Bürgerwehr geliefert. Anschliessend nahmen die Soldaten den Angaben zufolge 14 Zivilisten fest.

Die US-Armee stellte den Vorfall anders dar und erklärte, die Soldaten hätten einen «mutmasslichen Al-Kaida-Anführer gesucht». Während der Operation seien sie von «bewaffneten Terroristen» angegriffen worden. In Notwehr hätten sie sieben der Angreifer getötet.
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Ein Militärsprecher sagte, zwei der Getöteten seien «Frauen, die an terroristischen Aktivitäten beteiligt waren und eine Gefahr für die Koalitionstruppen und die Stabilität des Iraks darstellten».

Die vorwiegend von sunnitischen Stammesführern gegründeten Bürgerwehren, die von den US-Truppen inzwischen «Söhne des Iraks» genannt werden, arbeiten mit dem US-Militär im Kampf gegen die sunnitischen Al-Kaida-Terroristen zusammen. Ihre Kämpfer beziehen von den Amerikanern Sold.


http://www.baz.ch/news/rss.cfm?keyID=d9d...03C481B4E9921D0

Man könnte auch sagen, da sieht man, was man davon hat, mit den US-Besatzern zusammen zu arbeiten. Solche "Freunde" mag man nicht geschenkt bekommen.

Für die Besatzer gilt ein irakisches Menschenleben nicht viel. So kam ein hochrangiger britischer Offizier zur der Erkenntnis, die Besatzer würden die Einheimischen wie Untermenschen behandeln...

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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

15.02.2008 19:15
#3 RE: Wird es friedlicher im Irak? Ein tödlicher Irrtum Antworten

Das Söldnertum hat gigantische Ausmaße angenommen. Mehr als hunderttausend Söldner führen einen skruppellosen Privatkrieg, ohne um Konsequenzen fürchten zu müssen. Das irakische Volk kann einem nur leid tun, in die Mangel genommen von eine Besatzerarmee, und Söldnern, die für Geld zu jedem Verbrechen bereit sind.

Zitat
In "Blackwater" erzählt Scahill, wie die US-Regierung in den Jahren nach dem 11. September 2001 unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung die Auslagerung und Privatisierung militärischer Aufgaben vorantrieb. Während des Golfkriegs 1991 bestand ein Zehntel der Streitkräfte aus Mitarbeitern von Privatfirmen. Im Dezember 2006, am Ende der Amtszeit von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, waren im Irak mindestens 100.000 Private im Einsatz, fast ebenso viele wie reguläre Militärs. Größter Nutznießer dieser Umwälzung war ein bis dahin wenig bekanntes Unternehmen, das im Sumpfland North Carolinas ein privates Trainingscamp betrieb: Blackwater. In weniger als einem Jahrzehnt stieg die Firma für Wach- und Personenschutz zur mächtigsten Söldnerarmee der Welt auf und zu einer Art Prätorianergarde in Bushs "globalem Krieg gegen den Terror".

Im Sommer 2003 erhielt Blackwater ohne Ausschreibung seinen ersten Großauftrag über 27 Mio. $. Es ging um den Schutz von Botschafter Paul Bremer im Irak. Seither war Blackwater für die Sicherheit aller US-Gesandten im Irak zuständig und kassierte bis heute allein vom US-Außenministerium 700 Mio. $ für den Schutz von Diplomaten.

Kontrolliert wird Blackwater von einer einzigen Person: Eric Prince, ein radikal rechtsgerichteter Christ und Multimillionär, gründete die Firma 1996 mit den Milliarden seiner Eltern, die ihr Unternehmen für Spritzguss verkauften. Wie Scahill berichtet, brüstet sich Prince gern mit der Rolle seiner Firma bei der Umgestaltung des US-Militärs. So soll er bei einer Podiumsdiskussion Vertreter des Militärs gefragt haben: "Wenn Sie über Nacht etwas zu versenden haben, nutzen Sie dann die normale Post oder greifen Sie auf Fedex zurück?" Sein Ziel sei es, für den Apparat der nationalen Sicherheit das zu leisten, was Fedex im Postdienst geschafft habe.

Von den privaten Militärs erfuhr die Weltöffentlichkeit zum ersten Mal nach dem berüchtigten Anschlag in Falludscha am 31. März 2004, dem vier Blackwater-Soldaten zum Opfer fielen. Die aufgebrachte Menge lynchte die Männer an einer Brücke und schändete ihre Leichen. Bei fast allen Aktionen im Irak mischten die Söldner seitdem mit. Im September 2007 waren sie an einer Schießerei auf einem belebten Platz in Bagdad beteiligt, bei der 17 Iraker getötet und 24 schwer verletzt wurden. Eine Untersuchung des US-Militärs ergab, dass es "keinen feindlichen Angriff" gegeben habe und die Schießerei ein "krimineller Akt" gewesen sei.

Wegen Mordes zur Rechenschaft gezogen zu werden, müssen sie nicht fürchten. Die Söldner agieren - und das macht sie für Regierungen so interessant - im rechtsfreien Raum. Blackwater konnte noch jeden Versuch abwehren, seine Streitkräfte der Militärgerichtsbarkeit zu unterstellen, mit dem Argument, seine Mitarbeiter seien schließlich Zivilisten. Gleichzeitig reklamiert das Unternehmen - als Teil der Gesamtstreitmacht - zivilrechtliche Immunität in den USA. Man kann also privaten Einheiten Aufträge übertragen, die im juristischen Sinne gar nicht stattfinden.

Detailliert und in einer bisweilen reißerischen Sprache schildert Scahill die Operationen Blackwaters. Er spürt ihnen über den Dächern von Nadschaf nach, am Kaspischen Meer, durch die verwüsteten Straßen von New Orleans bis ins Weiße Haus. Nur diese außerordentlich krude Rechtslage voll Schlupflöcher vermag auch der Reporter nicht zu klären.

Ein weiteres Charakteristikum der neuen Kriegsführung ist, dass die Söldnertruppen keinerlei parlamentarischen Kontrollen unterliegen. Die Regierung ist über die Evangelikalen und rechts-republikanischen Verbindungen so eng mit der Blackwater-Führung verbandelt, dass eine Aufklärung auch nach einem eventuellen Regierungswechsel unwahrscheinlich ist.

John Scahills Buch ist da ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz. Zum System der "Checks and Balances" gehören eben auch Journalisten, die sich für eine investigative Recherche "im alten Stil" starkmachen. Seine Kritik am wachsenden Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes knüpft an jene eindringliche Warnung des früheren Präsidenten Dwight D. Eisenhower von 1961 an: "Das Potenzial für ein unheilvolles Anwachsen fehlgeleiteter Macht ist vorhanden und wird auch in Zukunft vorhanden sein."

Blackwater


http://www.ftd.de/karriere_management/re...aum/317952.html

Um es klar zu sagen, einen rechtsfreien Raum gibt es eigentlich gar nicht. Ich hoffe, dass die Verbrecher noch im Leben einen Richter finden, der sie zur Verantwortung zieht.

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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

21.02.2008 13:17
#4 RE: Wird es friedlicher im Irak? Ein tödlicher Irrtum Antworten

So benehmen sich Barbaren!

Zitat
US-Militär zerstört archäologische Stätten
Erschienen am 21. Februar 2008

Wenn der irakische Minister für Altertümer, Mohammed al-Oraibi, an die Stadt Ur denkt, fällt ihm nicht nicht zuerst Urvater Abraham ein, der hier geboren sein soll. Statt dessen denkt er an die aktuelle Bedrohung der vom Wüstensand bedeckten Sumerer-Stadt durch die Aktivitäten der US-Armee. "Die Errichtung von Militärstützpunkten an solchen Orten, das Ausheben von Gräben, der Bau von Schutzwällen, das Ausbaggern und die schweren Militärfahrzeuge, die quer über das archäologisch noch nicht erschlossene Gebiet rollen, all das beschädigt die antiken Stätten", sagte der Minister. Aufforderungen an die Truppen, sich von diesem Gebiet fernzuhalten, seien ohne Ergebnis geblieben.


Satellitenbilder erschrecken die Forscher
Auch Margarethe van Ess, die vor der US-Invasion von 2003 im Auftrag des Deutschen Archäologischen Instituts auf dem Gebiet der antiken Stadt Uruk, einem weiteren Stadt-Staat in Mesopotamien, geforscht hatte, ist entsetzt von den jüngsten Satellitenbildern. Diese zeigten, dass der Siedlungshügel von Ur durch den Ausbau des Militärflughafens Tallil in der Nähe der Stadt Nassirija massiv beschädigt worden sei. "Da ist ein ganzes Viertel im Südost-Teil der Stadt abgebaggert worden", empört sich die Irak-Expertin.

Vernichtende Urteile über das Vorgehen der US-Armee
Ähnlich vernichtend fiel auch das Urteil von John Curtis aus, der die Nahost-Sammlung des British Museum betreut. Als er vor einem Jahr in den Süden des Iraks reiste, stellte er fest, dass die US-Armee auf dem Stützpunkt Tallil, der heute Camp Adder heißt, ein Gebäude samt unterirdischer Verkabelung und Rohren in einem von den Archäologen noch nicht untersuchten Viertel der Stadt Ur errichtet hatte.

Babylon musste wieder geräumt werden
Die Situation in Ur, wo Gräber aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. gefunden wurden, in deren Kammern goldene Helme, Musikinstrumente und andere wertvolle Grabbeigaben aufbewahrt wurden, erinnert die Archäologen an die Lage in Babylon vor fünf Jahren. Damals hatten Forscher aus aller Welt so lange gegen die Zerstörung der Ruinen durch amerikanische und polnische Militärs protestiert, bis diese die einstige Hauptstadt von König Nebukadnezar wieder räumten.

Relikte der Menschheitsgeschichte

Insgesamt stellen die Archäologen den US-Militärs im Irak ein schlechtes Zeugnis aus. Doch zumindest ein Teil der Armeeführung hat inzwischen verstanden, dass die sumerischen, babylonischen und assyrischen Monumente im Irak ein Teil der Menschheitsgeschichte sind, den es zu schützen gilt.

Spielkarten sollen archäologisches Bewusstsein wecken

Im vergangenen Jahr verteilten die Generäle an ihre Soldaten Spielkarten mit Fotos archäologisch bedeutender Stätten. Eine der Karten zeigt den größten frei stehenden Ziegelstein-Bogen der Welt in der antiken Stadt Ctesiphon südlich von Bagdad. "Diese Stätte hat 17 Jahrhunderte überstanden. Wird sie auch Dich überleben?", steht auf der Spielkarte mit der Kreuz Sieben.

Irakische Behörden können die Ruinen nicht schützen
Sorge bereitet den Archäologen derzeit auch die Gefahr, die den islamischen Altertümern in der nordirakischen Stadt Samarra droht. Die UNESCO setzte die einstige Hauptstadt des Abbasidenreiches im vergangenen Jahr auf ihre Liste "Weltkulturerbe in Gefahr". Die irakischen Behörden seien nicht in der Lage, die Ruinen aus dem 9. Jahrhundert zu schützen, warnt die UN-Organisation.

Polizeikaserne erregt den Ärger der Experten
Experten wie Alastair Northedge von der Sorbonne kritisieren außerdem den Bau einer großen Polizeikaserne in der Nähe der Moschee des Kalifen Al-Mutawakkil, dessen mehr als 50 Meter hohes spiralförmiges Minarett zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Laut Northedge liegt das neue Polizeigebäude direkt neben den Ruinen des Sur-Isa-Palastes, der etwa im Jahr 852 erbaut wurde.

Diebesgut blieb verschwunden
Auch was die gestohlenen Ausstellungsstücke aus dem Irakischen Nationalmuseum in Bagdad angeht, hat Altertümer-Minister Al-Oraibi keine guten Nachrichten zu verkünden. Nach seinen Angaben sind bisher lediglich rund 4000 von insgesamt 15.000 antiken Fundstücken wieder aufgetaucht, die während des Krieges im Frühjahr 2003 gestohlen wurden. Der Großteil der wichtigen Stücke der Sammlung fehlt noch.

Banden haben sich im Museum bedient
"Wieder aufgetaucht sind vor allem Stücke aus dem alten Magazin des Museums, das leicht zugänglich war, und in dem sich wohl Plünderer aus der Nachbarschaft bedient hatten", erklärt van Ess. Der Inhalt des neuen Magazins, das besser gesichert war und damals offensichtlich von einer gut organisierten Bande ausgeräumt wurde, ist dagegen bislang - bis auf einige Ausnahmen - verschollen.

quelle: dpa

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