Hallo zusammen, ich bin zum ersten Mal hier in dem Forum und bevor ich mich registriere und vielleicht den Anfang meiner vor einigen Wochen begonnenen Geschichte poste, möchte ich erst einmal lesen was ihr von einem meiner alten Gedichte haltet. Es ist nichts besonderes, war ziemlich spontan, aber es interessiert, mich was andere damit assoziieren und davon denken. Freue mich natürlich über positive UND negative Kommentare:
Der Traum
Wie im Traum, ging ich über eine Wiese dort steht ein Baum, wie ein steinerner Riese,
Bewegt sich kaum, trotz des Windes, ist dies nur der Traum, eines törichten Kindes?
Ich will es nicht wissen, ob Realität oder Traum, denk ich nur verbissen, an den wunderbaren Baum
Doch droht das Erwachen, mich fort zu tragen, kann nichts dagegen machen, meine Sinne versagen
Die Augen offen, lieg ich nun da, kann immer noch hoffen, war ihm schliesslich schon so nah
Der Baum ist für mich das Symbol für eine Person, der man nahe sein möchte, doch dies ist nicht möglich. Das er sich kaum bewegt, soll zeigen, wie unnahbar er ist (Er kommt nicht auf einen zu). Das Zusammensein ist dabei so unrealistisch, dass es wie eine kindliche Vorstellung wirkt, doch selbst ist man so davon überzeugt, dass man einfach daran glauben will, egal ob real oder nicht. Doch früher oder später muss man der Wahrheit wohl ins Auge blicken...
Deine Reime passen zwar endungstechnisch auf den Punkt, das war es aber auch. Gedichte die im Aufbau und im Reimschema (Endungen) als gereimte Gedichte "rüberkommen", sollten auch metrisch korrekt sein - und das ist dein Gedicht leider nicht!
Ich nehme mal die erste Strophe, deine Version >>
Wie im Traum, ging ich über eine Wiese dort steht ein Baum, wie ein steinerner Riese,
Wenn du dies so schreiben würdest ...
Wie im Traum, ging ich über eine Wiese dort der Baum, steht wie aus Stein ein Riese,
... dann passt der Rhytmus!
Aaaber, das sollte dann in diesem Stil weitergehen, das wird schwierig, siehe hier ...
Raschelt kaum, trotz des starken Windes, ist der Traum, der eines töricht` Kindes?
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Ich sehe ein, was du sagen willst, doch auch wenn das Metrum bei deiner Version stimmt, finde ich, dass der Redefluss dadurch irgendwie gestört wird. Meiner Meinung nach lässt es sich nicht mehr flüssig lesen, zum Beispiel:
ZitatGepostet von Harald-H Raschelt kaum, trotz des starken Windes, ist der Traum, der eines töricht` Kindes?
da hast du ja so etwas wie ienen Zeilensprung eingebaut (ist der Traum der // eines töricht' Kindes), was stilistisch natürlich sicher gekonnt ist, aber das ganze auch irgendwie abgehackter macht. Möglich, dass du das anders siehst, aber für mich war es in diesem Gedicht, wo es doch um einen Traum geht, wichtiger einen weichen Lesefluss zu haben, der an das verträumte, vielleicht etwas undefinierbare erinnert, anstatt metrisch korrekt zu schreiben.
Trotzdem danke, beim nächsten Mal schaff ich es vielleicht beides zu kombinieren
öhm harald, da muss ICH jetzt mal DIR wiedersprechen. es kommt oft auch darauf an, wie man es liest. mit welchem rythmus man liest und mit welcher tonlage. und ich konnte die metrik in diesem text voll auslesen...sozusagen. Im gegenteil...ich habe bei deinem textvorschlag probleme, es metrisch korrekt zu lesen.
[ Editiert von Administrator Miss Rainstar am 27.12.10 12:03 ]
ZitatGepostet von Miss Rainstar ... mit welchem rythmus man liest und mit welcher tonlage. und ich konnte die metrik in diesem text voll auslesen...sozusagen.
Schön, wenn du das kannst, leichter liest sich ein solches Stück bei stimmigen Reimen mit sauberem Versmaß. Meine Vorschläge passen auch nicht recht, aber ich überarbeite meine Werke in der Regel mehrmals.
ZitatGepostet von Miss Rainstar ... Im gegenteil...ich habe bei deinem textvorschlag probleme, es metrisch korrekt zu lesen.
Jetzt beser?
Wie im Traum, ging ich über eine Wiese dort der Baum, steht da wie aus Stein ein Riese,
Raschelt kaum, trotz des starken Windes, ist´s der Traum, eines töricht` Kindes?
weitere Änderungen kämen mit der Zeit noch.
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Irgendwie lustig/interessant, was andere aus dem gleichen Textmaterial machen würden =) wenn ich ehrlich bin, habe ich das Gedicht überhaupt nicht überarbeitet, wie gesagt, es war eher ein spontanes Werk (fürs lyrikthema in der Schule )
Ah, da möchte ich meinen Senf auch noch kurz dazu geben:
Der Traum
Wie im Traum, ging ich über eine Wiese dort steht ein Baum, wie ein steinerner Riese, ---------------------finde ich schwierig, da hier schon die Silben eine Steigerung verhindern (3 - 8 - 4 -7)
Bewegt sich kaum, ----------stünde hier 'regt sich kaum' ... wär's zumindest (wie oben) ein Beginn mit drei Silben. trotz des Windes, ist dies nur der Traum, eines törichten Kindes?
Ich will es nicht wissen, ob Realität oder Traum, ----------------'Realität' ist in meinem Verständnis als Wort aus solchen Texten zu verbannen! (Hier bietet sich eher so was wie 'Tag ... Traum' an) denk ich nur verbissen, an den wunderbaren Baum
Doch droht das Erwachen, mich fort zu tragen, kann nichts dagegen machen, ------ ist mir eine Silbe zuviel meine Sinne versagen
Die Augen offen, lieg ich nun da, kann immer noch hoffen, war ihm schliesslich schon so nah ------ hier könnte ich mir ein und war ihm doch schon so nah' als flüssiger nachdenkbar vorstellen.
Nur so ... weil ich grundsätzlich nicht an Versmaß denke und mir auch jegliche Regeln nicht unbedingt Genialität vermitteln. Vom musikalischen Rhythmus her jedoch (Silben, Taktschläge, Ein- , Auf- und Abatmen etc.) ... da sind oben einige Holperigkeiten ... die ich ausmerzen würde. Aber ich bin ja nicht der Autor. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was er haben und stehen lassen will!
LG und beste Wünsche für 2011 Alex
"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss) Mein Roman im Buchhandel
ZitatGepostet von Miss Rainstar [b]@mùs letztendlich bleibt ja die Endfassung eeh an dir hängen...ob du vorschläge nun annimmst, oder nicht
klar, wie gesagt, ist trotzdem spannend andere varianten zu sehen auch wenn ich bis jetzt stur an meiner festhalte :p vielleicht auch weil es eben ein älteres Gedicht ist, ich habe es schon oft gelesen und anderen so weiter gegeben und dabei hab ich mich wohl an die holprigen stellen gewöhnt
jaja, ich kenn das ding mit den drei x-en aber für mich liest es sch mit einer "en"-endung trotzdem besser, da die betonung ja, aufgrund der fragestellung, ansteigt.
die Vorstellung, dass J.W.v.G. Hermann Hesse oder Shakespeare ihre Verse, bevor sie unsere Phantasie zu wecken suchten , gleich einem seelenlosen Morsealphabet ausgeiX...xt haben, nimmt mir den Glauben an die Gunst der Kunst, sie zu fühlen. Was für ein Trauma, Gefühle in ein Schema zu pressen.
Nimm's nicht krumm, Harald, die Kunst der Verse in Xxsen zu verstehen, mag ja nicht unwichtig sein, so bleibt das Gefühl doch eine subjektive Angelegenheit; deine Xxxse sind ungefähr so wie die Formel: verrückt plus zwei ist sieben ... Wer kann sich darauf schon einen Reim machen.