Bei den Projekttagen in unserer Schule war ich beim kreativen Schreiben. Dabei ist unter anderem diese Kurzgeschichte rausgekommen.
Otto trottete gelangweilt seinem Menschen an der Leine hinterher. Er hasste es an der Leine zu laufen, doch nachdem er mal wieder nicht aufgepasst hatte und im vollen Lauf frontal gegen einen Baum gerannt war, hatte sein Mensch ihn an die Leine genommen. Sein Mensch hielt ihn sowieso für dumm, doch er war ein sehr schlauer Dackel, so sah allerdings auch nur Otto sich. Sein Mensch hielt an einem Häuschen, es roch nach Glühwein. Otto mochte Glühwein, bekam aber mal wieder keinen. Stattdessen musste er sich auf den kalten Boden legen und warten. Plötzlich kamen zwei Kinder mit einer Wurst vorbei. Sein Mensch hatte vergessen Otto anzubinden und achtete auch nicht auf ihn. Also schlich er sich davon, den Kindern und der Wurst hinterher. Als die Kinder stehen blieben, trottete Otto leise fiepend zu ihnen. Wie erhofft fanden sie ihn sehr süß und gaben ihm die Wurst. Sie streichelten ihn und dann kam noch ein Kind, und noch eins. Otto war umringt von Kindern, die ihn alle streicheln wollten. Verängstigt fing er an zu fiepen und zu bellen, doch den Kindern war das egal. Panisch rannte er los, doch die Kinder folgten ihm. Er suchte nach seinem Menschen, konnte ihn jedoch nicht erblicken. Er rannte und rannte, bis er mit einem dumpfen Klong, mit voller Wucht gegen ein parkendes Auto rannte.
Eine daneben stehende Frau starrte ihn verdutzt an. Sie schaute sich um, konnte jedoch niemanden finde, der zu dem Hund gehörte. Sie ging zu ihm und streichelte ihn vorsichtig. Der Hund fiepte mitleidig und schmiegte sich an ihr Bein. Sie nahm ihn hoch und schaute an seinem Halsband nach einem Schild. Tatsächlich hing dort eines, auf dem der Name und die Adresse des Halters standen. Sie wollte den Hund sofort abliefern, doch er starrte sie so traurig an, dass sie ihm erst einmal eine Wurst kaufte. Nachdem er diese gefressen hatte, sah er schon viel zufriedener aus und sie machte sich mit ihm auf den Weg zur nicht weit entfernten Adresse seines Halters.
Otto war rundum zufrieden. Die nette Frau hatte ihn bei seinem Menschen abgegeben. Dieser war so froh gewesen ihn wiederzuhaben, dass er Otto einen ganzen Kauknochen gab. Nun lag Otto satt und zufrieden, mit seinem Kauknochen vor dem Kamin und döste.
_________________________________________ Lesen heißt durch fremde Hand träumen.
wäre ich die Frau gewesen, so hätte ich Otto niemals wieder her gegeben.
Ohne den Schluss, da Otto bei seinem nachlässigen und gelangweilten Menschen, der nicht mal nach ihm suchte, abgegeben wird, wäre es eine richtig gute Geschichte. Armer Otto!
aah nuncinchen...warum hat der mensch nicht gesucht? das weiß man aus dem text heraus doch nicht. ich finde diese offene variante prima, da kann man sich allerhand eigene gedanken zu machen.
ansonsten..stimmt, er kann nicht mitleidig fiepen, sondern nur mitleiderregend