Angelica Seithe, Robby von der Espe, Martin Hartjen u.v.a.
Wo kämen wir denn hin? Was passiert, wenn das jeder machen würde? Viele Gedichte beschreiben die Spuren des Wandels. Der Traum vom Paradies kommt zur Sprache. Die toten Daten unserer virtuellen Welt werden vermessen. Etliche Autoren setzen sich mit dem Atomunfall von Fukushima auseinander. Sie nehmen die Atomkanzlerin, ihr Moratorium und den halben Atomausstieg aufs Korn. Ein Gedicht in Reimen zeigt einen Strand am Dünenmeer. Gischt sprüht an Land. Oder folge dem Flug über Bergen. Im Band finden sich viele Portraits von be-rühmten Persönlichkeiten und Künstlern, so zum Beispiel Käthe Kollwitz, Hans Mayer, Ossip Mandelstam und Jorge Luis Borges. Die 11. Sinfonie von Schostakowitsch wird interpretiert. Fernseherinnerungen kommen zum Vorschein.
Das mag sein und ich seh es im Grunde genau so wie du Chachaturian, aber wenn ein Gedicht beim lesen hakt, dann vergeht der Spaß an Lyrik. Für eine Veröffentlichung sollte man schon ordentlich lektorieren und korrigieren, finde ich.
Aber das genannte Gedicht ist schon eine sehr gute Angelegenheit. Muß man erstmal hinbekommen. Da würde ich schon im Literaturzirkel sehr umsichtig mit umgehen, um die guten Elemente nicht kaputt zu machen. Redigieren kann auch sehr zerstörerisch funktionieren. Ich weiß wovon ich dabei rede und wie das bei meinen eignenen Gedichten aussieht. Was da im Detail mitunter empfohlen wird.
ZitatGepostet von chachaturian Wir wissen doch, daß die unterschiedlichen lyrischen Schulen durchaus unterschiedliche Auffassungen vertreten. Oder?
Insoweit richtig,
aber wenn ein Gedicht ansonsten sauber verfasst ist, dann sind metrische und endungstechnische Ausrutscher Unvermögen, das ist, als ob man ein Auto an einer Stelle mit einem anderen Farbton nachlackiert.
Form und Oberfläche sind rund und glatt, aber eine Stelle springt ins Auge ...
Bei besagtem Gedicht steht alles in Jamben, außer hier ...
... er funkelte so flammenblau, als ich fand in dir Grund ...
Und bei den Endungen sind die Zeilen 1, 3,4 ...
... einmal gleich, ... zweimal ähnlich ... und einmal völlig verschieden.
Das sehe ich nicht als großen Fehler, das ist "Schlampigkeit" ...
Nicht das Vorhandensein kleiner Unregelmäßigkeiten ist die Krux, sondern die Tatsache, dass das Gedicht im Gesamten den Anspruch auf korrekte "Machart" impliziert - und diesem Anspruch nicht ganz gerecht wird.