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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 589 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
TinaEpiphone Offline



Beiträge: 5

20.06.2012 16:08
RE: Kurzgeschichte: Eifersucht und ein Missvertsändnis mit Folgen Antworten

Vorab:
1. Ich habe ein Faible für melodramatische und blutige Storys
2. Die Wiederholungen der Namen/etc. bzw Parallelismus sind beabsichtigt ^^
3. Der etwas komische Schreibstil ist auch beabsichtigt ^^

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Eifersucht und ein Missverständnis mit Folgen

Das monotone Ticken der Wanduhr hallt in der Küche wieder. Tick. Tack. Tick. Tack. Die dichte, undurchdringliche Wolkendecke hält die munteren Sonnenstrahlen gekonnt zurück. Grau, trist und trostlos ist sie, die Küche.

Unvollständig, der Messerblock ist unvollständig.

Erinnerungen kommen hoch. Er fällt in die Knie und hält um ihre, um Mathildes Hand an. Liebe in der Luft. Tränen des Glücks laufen Mathilde über die Wangen. Das Ja-Wort kommt ihr bedenkenlos und ohne Verzögerung über die Lippen. So etwas hat er zuvor noch nie gefühlt. So ein großes Glück. So eine starke Liebe zu seiner Mathilde. Er, Heinrich, ist sich sicher, Mathilde ist seine große Liebe, sein vollkommenes Glück. Er ist sich sicher, nichts wird sich daran jemals ändern.

Sie sind alle da, bis auf eines, eines fehlt.

Weitere Erinnerungsfetzen. Kaum ist er von der Arbeit heimgekommen, lässt er im Flur seinen Mantel und seinen Aktenkoffer fallen. Er eilt durch das Haus, auf der Suche nach seiner Mathilde. Heinrich findet Mathilde, vertieft in die Hausarbeit. Er hebt sie hoch und wirbelt sie zweimal im Kreis. Auf ihren heiteren Protest achtet er nicht. Er setzt sie ab und bedeckt ihr Gesicht mit genau sieben Küssen, während sie kichert. Wie jeden Tag. Jeden Tag dieselbe Prozedur. Heimkommen, zweimal herumwirbeln, sieben Küsse.

Rauschen in seinen Ohren.

Doch der erste Streit kam. Der zweite folgte. Der dritte, der vierte, der fünfte.
Unschöne Wörter fallen. Man wirft mit Beleidigungen und Beschuldigungen um sich. Und auch mit Tellern. Koffer werden gepackt. Türen werden geknallt. Heinrich verlässt das Haus wutentbrannt mit dem Vorsatz nie wieder zurück zu kommen. Doch er bricht den Vorsatz. Immer wieder. Erst flüchtet er und dann kehrt er wieder zurück. Man versöhnt sich. Worte der Vergebung werden ausgetauscht. Tränen fließen. Liebesschwüre werden geflüstert. Ruhe kehrt wieder ein. Immer wieder dieselbe Prozedur.

Stimmen ohne Körper, die ihn anklagen.

Doch ein Gedanke hat sich in Heinrichs Kopf eingenistet und lässt ihn nicht mehr frei. Was ist wenn er nicht der einzige Mann im Leben seiner Mathilde ist? Diese Vorstellung bohrt sich in seine Gedanken, festigt sich. Bringt ihn um den Verstand und macht ihn zornig. Es kommt zu schweren Anklagen. Anklagen, die sich weder auf Beweise, noch auf Indizien stützen. Heinrich brüllt und Heinrich weint. Heinrich will Gewissheit haben und spioniert seiner Mathilde hinterher. Aber Heinrich findet nichts, was auf eine Affäre hinweisen könnte. Gar nichts.

Die Sicht verschwimmt, heiße Tränen ziehen ihre Spuren auf seinen Wangen.

Doch heute wollte Heinrich für die Beweise Sorgen. Von der Arbeit ist er heute extra früher heimgegangen. Seine Gedanken drehten sich nur um Mathilde, seine Mathilde. Als er jedoch in die Einfahrt einbog, wird seine Sicht durch ein Tuch aus roter Wurt verschleiert. Ein fremdes Auto in der Einfahrt. Ein ihm unbekanntes Auto. Kaum war er ausgestiegen nahm er schon die Fußabdrücke im Schlamm wahr, die nur von Männerschuhen hätten stammen können. Es ist wahr. Wut, unbändige, gnadenlose Wut machte sich in ihm breit. Er betrat das Haus und roch das penetrante Männerparfum. In der Küche traf er auf seine Mathilde.

Heinrich wischt sich die Tränen aus seinem Gesicht. Seine Wut ist verraucht. Der Messergriff scheint seine Haut zu verbrennen. Er betrachtet das Geschehen. Mathilde, seine Mathilde liegt auf dem gefliesten Küchenboden. In einer stetig wachsenden Blutlache. Ihre ehemalig weiße Bluse ist nun rot. Genau sieben Mal hat er auf sie eingestochen. Sie hat ihn also betrogen. Er ist sich sicher. Aber niemand betrügt ihn. Keinen anderen, außer ihn selbst, darf sie lieben. Nur ihn, nur Heinrich ganz allein. Seine Hand lockert sich und das Messer fällt auf den Boden. In die Pfütze. Ein wenig Blut spritzt auf seine Hosenbeine.

* * * *

“Um noch einmal auf die Reise zurückzukommen, Frau Kleinholz…“, mitten im Satz bricht Jakob Neuheuser, Chef des Reisebüros Neuheuser, ab. Er betritt die Küche, die er kurzzeitig verlassen musste, da er den großen Druck auf seiner Blase verringern wollte. Der Anblick, der sich ihm bietet ist so schockierend, dass ich den Gemütszustand von Jakob Neuheuser nicht weiter beschreiben kann.
“Wer zum Teufel sind Sie?“ Die Frage kam von dem mit Blut besudelten Mann. Die Tatsache, DASS er blutbesudelt war, ließ Jakob Neuheuser die Frage ohne weiteres beantworten. „Ich bin Jakob Neuheuser, Chef des Reisebüros Neuheuser. Mathilde Kleinholz hat mich zu ihr gerufen, um eine Reise für sie und ihren Mann Heinrich Kleinholz zu organisieren. Sie wollte ihre Ehe damit retten.“

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Feedback bitte

Alex ( gelöscht )
Beiträge:

20.06.2012 17:59
#2 RE: Kurzgeschichte: Eifersucht und ein Missvertsändnis mit Folgen Antworten

Im Titel bereits ein Dreher ...
glaubst Du, dass sich irgendjemand die Zeit nehmen wird, das zu lesen?
Es gibt eine Konkurrenz von gefühlten 10 Millionen Schreiberlingen ...
Also:
Erst mal Kontrolle, dann posten!

Good luck!
Alex (Zeram)

nuncine Offline



Beiträge: 374

20.06.2012 21:15
#3 RE: Kurzgeschichte: Eifersucht und ein Missvertsändnis mit Folgen Antworten

@ Alex

Also mir gefällts. Mit dem Dreher im Titel hast du natürlich Recht.



Hallo TinaEpiphone,

ich finde, die Geschichte ist weniger Melodram als eine Tragikomödie.
Schließlich ist es eine Kurzgeschichte - witzig und spritzig, gut zu lesen.

Im Übrigen, so schwarz wie Alex würde ich das mit der Konkurrenz und der
Leserschaft nicht sehen. Denn wenigstens zwei haben deine Geschichte gelesen.


Liebe Grüße

nuncine

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