Hallo, mein Name ist Evi und ich bin 11 Jahre alt. Im Moment lebe ich bei meiner Oma, denn mein Papa ist im Gefängnis. Er ist ein Steuerhinterzieher sagt der Staatsanwalt. Er ist ein Versager, sagte meine Mutter. Er ist ein Trottel, sagt meine Oma. Meine Oma ist toll und mindestens 100 Jahre alt, wenn man nach ihren Falten geht. Viele davon hat sie wegen meinen Eltern bekommen, ein paar hat sie wohl leider auch von mir – und der Rest, naja ich schätze das nennt man „Verschleiß“. Ihr hab wohl schon erraten, dass ich bei meiner Oma wohne. Eigentlich sollte ich ja zu einer Pflegefamilie, zumindest war das der Plan meiner Mutter gewesen. Nie ihm Leben hätte sie mich zu ihrem „Schwiegermonster“ gegeben. Ich weiß gar nicht was sie hat.. ich finde Oma ist echt in Ordnung. Was man von meinen Eltern irgendwie nicht sagen kann. Meine Ma hatte nach der „Einbuchtung“ meines Papas eine Art Midlife – Crisis, sagt meine Oma – dabei ist meine Ma noch gar nicht so alt. Sie war nicht viel älter als ich es jetzt bin, als sie mit meinem Papa (uralte Umschreibung für Sex).
Oma jedenfalls setzte buchstäblich Himmel und Hölle in Bewegung damit ich zu ihr kommen konnte. Bis dahin kannte ich sie nur von alten Fotos und gelegentlichen Weihnachts- oder Geburtstagskarten. Zuerst hatte ich Angst davor zu meiner Oma zu gehen, ich wollte meine Freunde nicht zurücklassen, aber wie sich dann zeigte, waren das keine Freunde. Es begann damit, das keiner zu meiner Geburtstagsfeier kam und endete damit, dass ich in der Schule ziemlich gedisst wurde. Man könnte es auch Mobbing nennen. Aber wenn ich es Mobbing nennen würde, so wäre ich wohl das Opfer. Und Opfer möchte ich nicht sein. So fiel mir der Abschied von meinem alten Leben unerwarteter Weise nicht besonders schwer und bei meiner Oma hatte ich es so gut wie nie zuvor. Man denkt ja immer, dass alte Leute irgendwie langweilig sind und einen Dachschaden haben. Naja, einen Dachschaden hat meine Oma wirklich – vielleicht auch zwei oder drei; aber langweilig? Neiiiin, dass ist sie nicht! Meine Oma heißt eigentlich Gisela, schräger Name – ich weiß. Und genauso schräg sieht sie auch aus: Sie ist für eine Oma ziemlich groß, beinahe so groß wie mein Vater und einen Kopf größer als meine Ma. Mich überragt sie um etwa zwei Köpfe. Sie trägt immer Sachen, die sie selbst genäht hat, denn sie hat nicht viel Geld um in Boutiquen einzukaufen und in den günstigen Läden will sie nicht einkaufen, weil sie sagt, die Kleider da wären von Kindern gemacht und das findet sie sch...... äh nicht gut. Ich weiß nicht ob das stimmt, aber meine Oma hat eigentlich immer Recht, darum glaube ich ihr. Naja vielleicht übertreibt sie auch einfach ein bisschen, denn dazu hat sie auch eine Neigung. Das sieht man auch an ihren selbst genähten Sachen: Sie ist verrückt nach Streifen. Und wenn ich das so sage, dann meine ich es auch so. Alle ihre Kleidungsstücke haben Streifen: Ihre Röcke, ihre Hosen, ihre Blusen, ihre Pullover, ihre Hüte, ihre Halstücher, … sogar ihre Schlüpfer haben Streifen! Das habe ich einmal gesehen, als sie die Wäsche gewaschen hat. Sie hat einmal im Scherz gemeint, dass mein Vater vielleicht deshalb ins Gefängnis gekommen ist. Er hat die Streifen vermisst. Neben den Streifen liebt sie Knöpfe. Bevor ich bei meiner Oma lebte, wusste ich gar nicht, wie viele unterschiedliche Knöpfe es auf dieser Welt gibt. In allen Farben und Formen und beinahe aus allen Materialien, die es so auf dieser Erde zu finden gibt: Holz, Metall, Knochen, Horn, Plastik, Silber, Gold, Messing, Eisen, Glas, Pappe … sie hat sogar einen Mantel mit Knöpfen aus Halbedelsteinen! Natürlich ist der Mantel gestreift. Diesen Mantel hat sie auch getragen, als sie mich damals vom Bahnhof abgeholt hat. Der Mantel ist dunkelblau und hat lila Streifen mit weißem Rand die Knöpfe sind lila und grün. Darunter trug sie ein lila Kostüm mit Nadelstreifen und lila und schwarz geringelte Strumpfhosen. Ihre schwarzen Stiefel hatten zum Glück keine Streifen, denn sonst hätte ich gar nicht mehr gewusst, wo ich hingucken soll. Ohh – ich habe die Handtasche vergessen! Wie das passieren konnte, kann ich gerade gar nicht verstehen, denn diese ist eigentlich so etwas wie das Markenzeichen meiner Oma. Sie ist riesengroß und aus verschiedenen Flicken zusammengenäht. Flicken sind Stoffreste, die beim Nähen manchmal übrig bleiben und da meine Oma viel näht, hat sie auch eine Menge Flicken. Jedenfalls nimmt man dann diese Flicken und macht daraus etwas Neues. Patchwork nennt man das. Vorher kannte ich nur Patchworkfamilien, das ist im Prinzip das Gleiche nur werden da nicht verschiedene Stoffreste zusammengenäht, sondern die Überreste mehrerer Familien. Mann aus Familie A mit Kind aus Familie A heiratet Frau aus Familie B mit Kind aus Familie B und zusammen machen sie dann Kinder für die Familie C oder so ähnlich. Meine Freundin Tania lebte in einer Patchworkfamilie, naja jetzt ist sie ja nicht mehr meine Freundin. Aber ihre Familie war eigentlich echt toll.
Aber zurück zu meiner Oma: Ich weiß nicht genau was ich erwartet hatte... vielleicht eine kleine, dicke , kurzatmige Frau mit Buckel und Brille, die darüber meckert, dass mein Rock zu kurz, meine Haare zu unordentlich und meine Schuhe zu dreckig sind. Aber so war sie nicht. Ihre Kleider habe ich ja schon beschrieben, fehlt nur noch der Rest. Die Haare trägt meine Oma sehr kurz und kunstvoll zerzaust und eigentlich sind sie schon schneeweiß, aber sie haben irgendwie auch einen Hauch rosa in sich. Sie hat sehr eindrucksvolle grüne Katzenaugen mit hellen Sprenkeln. Es sind meine Augen. Oder meine Augen sind die ihren. Wohl eher so rum. Bevor ich meine Oma kennenlernte, wusste ich gar nicht, dass ich so schöne Augen habe. Egal wie oft ich mich selbst schon kritisch im Spiegel gemustert hatte, mir waren meine Augen nie so toll vorgekommen. Mein Vater hat nicht solche Augen. Wie ich auch bereits schon erwähnt habe, hat meine Oma viele Falten, aber keine dieser hässlichen Falten am Mundwinkel, die aussehen, als wäre man immer traurig oder Chucky die Mörderpuppe. Es sind eher Lachfalten, denn wenn sie lacht, was sie sehr oft tut, dann kommen ihre Falten immer mächtig in Bewegung. Und nicht nur ihr Gesicht, nein, ihr ganzer Körper lacht mit. Es beginnt mit einem kleinen Kichern und endet damit dass sie sich den Bauch hält und hin und her schwankt. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Mensch so lachen kann.
Bevor sie in Rente ging, gehörte ihr ein kleiner Trödelladen in ihrer Stadt. Er gehört ihr auch heute noch, denn er ist unten in dem Haus, indem meine Oma und ich jetzt leben. Aber sie verkauft nichts mehr. Alle Sachen sind noch da, sie hat es nicht übers Herz gebracht einen Ausverkauf zu machen und da ihr das Haus sowieso gehörte, hat sie den Laden einfach so gelassen, wie er war, als sie vor zehn Jahren den letzten Kunden bediente. Oma hat mir den Laden nur einmal ganz kurz gezeigt, an dem Tag, an dem ich bei ihr eingezogen bin. Seit dem war ich nicht mehr da drin gewesen. Nur ab und zu spähe ich im Vorbeigehen durch die milchige Buntglasscheibe. Aber ich komme durcheinander.
Wenn man eine richtige Entscheidung aus den falschen Gründen trifft, kann eine richtige Entscheidung auch eine falsche sein. -Captain Jack Sparrow-:D
die Geschichte ist nicht schlecht, jedoch habe ich Probleme mit deinen Zeiten. Du schreibst in drei verschiedenen Zeiten! Das liest sich sehr schwer. Die Ich-Form erschwert es dir sicherlich die Zeiten hinzubekommen. Aber damit lebt oder "stirbt" deine Geschichte.
Wenn du das abänderst und die Rechtschreibfehler beseitigst, wird es sich ganz bestimmt besser lesen! Und lese ich gerne noch einmal.
erst einmal eine Frage: Für welche spezifische Altersgruppe soll Deine Geschichte denn sein? Du solltest Dir bei der Wahl der Sprache vorab im Klaren sein, für welche Altersgruppe Du schreibst.
Tja, und damit bin ich bereits beim nächsten Punkt: Deine Protagonistin ist 11 Jahre alt. Kennst Du Elfjährige, die so erzählen wie deine Protagonistin? Wohl kaum. Und damit ist die Geschichte leider bereits hinfällig. Das funktioniert nur, wenn Du Deine Sprache anpasst. Sonst nimmt Dir die Story niemand ab.
hallo danke erst einmal. War die erste Niederschrift und ich habe sie direkt gepostet, daher auch noch einige Fehler Wegen dem Alter habe ich auch überlegt --- ich denke inzwischen eher auch an 13 bzw. 14 Jahre
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