seit langer Zeit erfreuen sich Vampierstories und -filme gleich grosser Beliebtheit. Glaubt ihr die Beliebheit dieses Genres wird noch weiter anhalten, sich abschwaechen oder sogar noch vergroessern?
Was meint ihr?
Wer von euch hat Erfahrungen im Schreiben solcher Stories sammeln koennen?
Hallo Helferlein, so nun habe ich es geschafft auf den Antwortbutton zu drücken, bevor mir das die sich öffnende Webeanzeige unmöglich gemacht hätte.
Meine Meinung: Wenn man jetzt noch Vampirstories schreibt, dann muss man das auf originelle Weise tun um sich von der Masse abzusetzen. Das Genre ist ganz schön ausgelutscht. Ich würde es mit humorvollen Geschichten probieren. Persönlich habe ich noch keine Vampirgeschichte geschrieben. Ich stehe mehr auf Zombies. Den Zombies gehört die Zukunft.
Die Fragen müssten doch vorher lauten: Wo ist meine Zielgruppe? Will ich einen Roman oder Kurzgeschichten schreiben? Schreibe ich nur für den Papierkorb oder möchte ich veröffentlichen? Bei KG: welche Blätter kommen in Frage und wo finde ich sie? Erst wenn man das geklärt hat, sollte man sich an den PC setzen. Es sei denn, man will wirklich nur für den Papierkorb (oder die Schublade) arbeiten ... Ich bin Profi und kann eigentlich nicht verstehen, dass so viele junge Menschen schreiben, ohne sich vorher Gedanken zu machen. Und dass sie später natürlich ziemlich frustriert sind, wenn sie merken, wie mühsam es ist, einen Roman bei einem Verlag unterzubringen. Da wäre die Veröffentlichung einer KG wesentlich einfacher und noch dazu eine sehr vernünftige Übung gewesen.
Ich glaube, ich habe noch nie einen größeren Unsinn gelesen, als den, sich erst dann an den PC zu setzen, wenn man sich die Zielpublikumsfrage gestellt, und beantwortet hat. Jeder, der wahrhaftig schreibt (und damit den einzigen Weg beschreitet, publizierbare Texte zu erarbeiten) schreibt zunächst einmal nur für die Geschichte selbst - und sonst für nichts. Mario Vargas Llosa schrieb, der größte Lohn des Schriftstellers liegt im Schreiben selbst - und diesen Worten des Nobelpreisträgers ist wohl nichts hinzuzufügen.
Man sollte nicht einmal versuchen, nach Trends zu schreiben, denn was solls, wenn einem zu einem bestimmten Trend nichts Gutes einfällt? Trotzdem schreiben, sich selbst und den Leser betrügen? Was sind denn das für komische Ideen? das erinnert mich ein wenig an die formalistischen Ansätze der Montsegur-Forumsuser, von denen manche meinen, nicht mit dem Schreiben zu beginnen, solange sie keinen Vertrag in der Tasche haben. Tja, das ist eigentlich gar kein so schlechter Rat, denn dann würde sehr viel Unsinn erst gar nicht die redaktionsstuben der Verlage fluten.
Zum Schreiben brauchts in erster Linie eine Idee, eine Geschichte. Ob das Setting dann Vampire, Zombies, Frankensteins, Werwölfe oder Raumfahrer beinhaltet, ist zweitrangig. Man kann (laut Stephen King) sogar die Geschichte eines Klemptners im Weltall ansiedeln. Im Idealfall klickt das Was mit dem Wie untrennbar ineinander. Von solchen Qualität ist man aber nich weit entfernt, wenn man nach Trends und Zielpublikum schielt.
danke fuer deine Antwort. Ich sehe es aehnlich wie du, eine millionste Vampirgeschichte bringt kaum etwas. Etwas, was noch nicht dagewesen ist, kann allerdings durchaus noch etwas bewegen.
@Alter Hase Auch dir vielen Dank fuer deine Antwort (zu deiner Information, in Foren duzt man sich grundsaetzlich, deshalb bleibe ich auch bei diesem Privileg). Allerdings verstehe ich nicht, wie du aus meiner Fragestellung und der Antwort meines Kollegen Streusalzwiese solche Rueckschluesse gewinnen konntest, die dann zu deiner Antwort gefuehrt haben. Professionell war das aus meiner Sicht nicht sondern voellig am Thema vorbei. Dennoch noch einmal vielen Dank fuer deinen Beitrag.
@PNA Im Grunde sehe ich es aehnlich wie du auch. Ich meiner Zeit, als ich noch Kurzgeschichten geschrieben habe, hatte ich des oefteren einen bestimmten Titel im Kopf und habe dann die Geschichte geschrieben, die zu dem Titel passt.
Ich habe bei der Lektüre dieses Beitrags doch ziemlich geschmunzelt. Genau so habe ich mir eure Laiendichterschar vorgestellt. Nicht die geringste Ahnung vom Markt, aber eine große Klappe. Und es bestätigt sich meine langjährige Erfahrung, dass es sinnlos ist, Blinden die Farbenlehre zu erklären.
Nur so viel in Kürze: ich habe rund 150 Kurzgeschichten geschrieben und damit über 2100 Veröffentlichungen erzielt, in ca. 300 Zeitschriften und Zeitungen. Honorierte Veröffentlichungen, wohlgemerkt. Mit einigen Geschichten habe ich wesentlich mehr verdient als die meisten Jungautoren mit ihrem ersten Roman. Aber das werdet ihr nicht begreifen. Schreibt schön weiter, natürlich leidenschaftlich. Für die Katz und den Papierkorb!
Veröffentlicht zu haben, bedeutet nicht per se, dass die Texte auch tatsächlich gut sind, sondern nur, dass sie den Geschmack des jeweiligen Herausgebers und Publizisten getriffen haben. Ich kann mich daran erinnern, dass Magazine wie "Das goldene Blatt" Bunte, Stern und wie sie alle heißen, in jeder Ausgabe eine moralisierende, mit offenem Ende ausgestattete (Krimi)Kurzgeschichte mit eingepackt hatten; kleine Rührstücke, die auf eine Seite passen; sie zu lesen, geht sich genau bei einem Bier aus. Auch das sind - der Diktion vom Alten Hasen folgend - Publikationen. Ja eh. Aber kotzschlecht. Gut, es mag Leute geben, die auf schlechten Stil und Banalität Wert legen, weil sie den eigenen Horizont bilden. Manche wachsen mit den Texten, die sie schreiben, andere machen es sich auf verkaufszaheln bequem.
Jeder Schriftsteller, dessen Namen die Zeit überdauerte, und der sich auch zum Thema Schreiben und Publizistik äußerte, hat in seinen Essays, Kolumnen und Beiträgen dringenst davon abgeraten, für den Markt zu schreiben, für einen Auftrag. Und wenn man mich persönlich vor die Wahl stellen sollte, ob ich lieber einem Gabriel Garia Marquez, einem Vargas Llosa, einem Thomas Bernhard oder Peter Handke glauben mag, oder einem Alten Hasen, Peter Ternes oder James N. Frey, dann brauche ich nicht über die Antwort nachdenken. Lerne von den Besten. Nicht von denen, die so tun als ob.
Die Publikationsmenge sagt nichts über die Qualität des Geschriebenen aus. Oder vielleicht doch? Dann jedenfalls nicht so, wie es der Autor gerne hätte.
Ich finde es halt traurig, dass sich junge Autoren ihr Selbstbildnis als Schriftsteller immer wieder von Leuten zertrümmern lassen, die den Begriff Schriftsteller an verlegerischen Erfolg koppeln. Andererseits darf man sich nicht mehr wundern, dass diese Art Simplizismus in unseren Tagen soweit verbreitet ist.
Meine Meinung zum Thema ist, dass man hier nicht von einem großen Trend sprechen kann, sondern, dass es sich um eine kleinere Vorliebe der Zuschauer und Leser handelt, die gezielt von den Firmen angesprochen wird, aber nicht so bedeutsam, dass sie größere Auswirkungen auf den Buch- und Filmmarkt der nächsten Jahre hgatt