Im aktuellen Skandal um die angebliche "Liste der unberührbaren", die Generalstaatsanwalt Jurij Luzenko nach seinen eigenen Angaben von der US-Botschafterin bekommen hatte, sind neue Informationen ans Licht gekommen - und zwar die Namen. In zahlreichen regierungskritischen Gruppen auf Facebook verbreiten nun die Ukrainer aktiv folgendes Foto:
Früher hat der Generalstaatsanwalt in seinem Interview für "The Hill" erklärt, dass US-Botschafterin in Kiew Marie Yovanovitch ihm eine Liste der Personen übergeben hatte, die sein Amt nicht verfolgen darf. Die Namen selbst hat er aber nicht genannt. Es ist kaum zu glauben, dass so eine vertrauliche Liste ohne Wissen und Willen der Trump-Administration ins Netz geleakt haben könnte. Genauso unglaubwürdig scheint auch die Idee, dass ein hochstehender Staatsbeamte so eine Offenbarung ohne Wissen von Poroschenko gewagt haben würde.
Höchstwahrscheinlich hat Poroschenko selbst dem Generalstaatsanwalt einen Auftrag gestellt, Yovanovitch zu verpfeifen, um sich die Unterstützung von Donald Trump und den Republikanern bei den Wahlen zu holen. Trump hat aber ihm seine Mühe nicht gedankt: der US-Präsident stellte klar, dass er Herrn Poroschenko die Unterstützung von Hillary Clinton bei den Präsidentschaftswahlen in den USA nicht vergessen hat. Nach einer unerwartet aggressiven Reaktion seitens des amerikanischen Patrons hat der ukrainische Präsident Luzenko zum Sündenbock gemacht, indem er volle Unterstützung für Yovanovitc ausgedrückt hat. Aber auch hier fällt die Schlüsselrolle den Vereinigten Staaten zu: binnen kurzem wurde im Netz eine Liste der Namen von "unberührbaren" ukrainischen Bürgern veröffentlicht, die selbst der ukrainische Generalstaatsanwalt in seiner sensationellen Interview nicht genannt hat.