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Dieses Thema hat 4 Antworten
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karona Offline



Beiträge: 124

29.02.2004 19:02
RE: Der Fluch - Eine Biographie Antworten

Also, nach diesen Statements stelle ich drei Rezensionen, meine Biografie "Der Fluch" betreffend, hier rein. Nun bleibt es Euch belassen mir die Flügel zu stutzen oder mich zu einem Höhenflug zu verleiten!

Liebe Katrin, dein Buch - ein Besonderes - habe ich gelesen. Das Buch berührt mich aus zwei Sichtweisen heraus, einmal als Freundin, zum anderen als auch eine, die genau wie du, im Osten Deutschlands groß geworden ist.

Damals, noch bei SC, erfuhr ich persönlich von dir und deinem Wandel. Wie viele Telefonate haben wir uns seither *geliefert*. Ich habe von deinen Ängsten, Sorgen, Nöten erfahren, herausgehört, wenn du *ganz unten* warst - und immer wieder hast du Mut aufgenommen. Du schreibst, du hast in dich hineingehorcht und es brachte dich nicht weiter. Dabei ging dein Hineinhorchen doch recht tief!

Nun, Kartin, du bist sehr mutig. Deine Offenheit, dein sich Outen und nebenher noch die Aufarbeitung deines Lebens ist ein echtes Wagnis und gut für uns, für uns, die wir nie auch nur im entferntesten nachvollziehen können. Katrin, du hast gewagt, ehrlich zu dir selbst und zu uns zu sein.

Das Buch bist DU - ohne Abstriche! Und Katrin, du BIST ein Mensch - klug, ehrgeizig, fröhlich, verletzlich - du zeigst starken Charakter, eine verletzliche Seele und immer wieder Bangen und Hoffen...Dein Buch ist mehr als Bohlen.... Es ist eine nichtalltägliche, erzählende Biographie, gespeichert mit knallharten Deutschland-Fakten, die Umwandlung eines Menschen in einen glücklichen Menschen - nicht durch einen Lotto-Gewinn - nein, vom Mann zur Frau. Alltäglich? Nein. Jenseits der Straße? Ja. Und doch mit beiden Beinen im Leben stehend, wirklich und wahrhaftig.

Dein Buch ist wichtig, für Gleichgesinnte, für Ostler, für Westler. Jeder für sich wird es anders lesen, anders interpretieren, jeder für sich Entscheidendes finden...Aber alle werden es verstehen.

Es gibt Menschen in deinem Buch, die müssen sich schämen - DU gehörst nicht dazu.Katrin, meine Bewunderung hast du jetzt, meine Freundschaft längst erfahren...

Deine Rachel

karona Offline



Beiträge: 124

29.02.2004 19:06
#2 RE: Der Fluch - Eine Biographie Antworten

Die zweite, wie versprochen!

Hallo liebe Katrin,

ich habe gestern Abend Dein Buch ausgelesen! Zuerst will ich Dir sagen, dass es sich sehr flüssig und angenehm gelesen hat! Du hast einen schönen, unterhaltsamen und an den richtigen Stellen spritzigen Schreibstil! Außerdem gefallen mir Deine Gedichte ausgesprochen gut. Die Gestaltung des Buches, die zahlreichen Bilder und abgedruckten Briefe machen "Der Fluch" zu einer abwechslungsreichen, interessanten und nachdenklich stimmenden Lektüre.

Ich muss gestehen, ich hatte etwas anderes erwartet. Das Thema Transsexualität stand nicht - wie ich es vermutet hatte - im Vordergrund. Je mehr Seiten ich jedoch las, desto deutlicher wurde mir bewusst, dass es so, wie du es geschrieben hast, genau richtig ist! Die Transsexualität ist nur ein Teil des Buches, weil es auch nur ein Teil Deines Lebens ist und dieses natürlich aus weitaus mehr besteht. Du wolltest Deinen Lesern den Wink geben: Definiert mich nicht über meine Transsexualität. Ich bin mehr, ich kann mehr! Das hast Du dann auch bewiesen. Du bist - soweit ich es beurteilen kann - ein sehr ehrgeiziger, kreativer und engagierter Mensch. Umso tragischer ist es, dass Du all die Schicksalsschläge hinnehmen musstest und es doch tatsächlich Menschen gab (und wohl auch immer noch gibt), die Deine Fähigkeiten absichtlich übersahen. Dein Buch hat mir insofern die Augen geöffnet, weil mir nun umso deutlicher bewusst wurde, wie oberflächlich und intolerant unsere Gesellschaft noch immer ist. Es ist erschreckend, dass Menschen, nur weil sie nicht der "Norm" entsprechen, von anderen ausgegrenzt werden! Ich war wohl vorher zu blauäugig, denn ich lebte tatsächlich in dem Glauben, dass solch eine erschreckende Intoleranz in unserer heutigen Zeit gar nicht mehr möglich ist.

Dein Schicksal teilen sicher noch viele andere Menschen in Deutschland. Ich hoffe sehr, dass Dein Buch anderen Mut geben wird. Du hast es eindrucksvoll vorgemacht. Trotz aller Rückschläge hast Du für die Erreichung Deiner Ziele immer weiter gekämpft. Dafür wünsche ich Dir alles Glück der Welt!

Ich freue mich sehr, dass ich Dein Buch lesen und dich auf diesem Weg etwas näher kennen lernen durfte.

Kerstin Dirks

Rezensiert von der Autorin, des historischen
Jugendromans, „Die Sturmjahre der Lilie“.

karona Offline



Beiträge: 124

29.02.2004 19:09
#3 RE: Der Fluch - Eine Biographie Antworten

Zum dritten!

Liebe Karona,

Dein Buch zu kritisieren, werde ich mir nicht anmaßen. Kann Dir also nur meine ganz ehrliche Meinung dazu sagen:Es gefällt mir SEHR gut! Alles darin gefällt mir und fesselte mich beim Lesen.Du beschreibst hier auf (leider nur) 240 Seiten Dein bisheriges Leben und lässt uns ein Stückchen in einen Menschen mit all seinen Stärken, Schwächen und Sehnsüchten hineinsehen - wie banal das jetzt hier auch klingen mag -.

Was mich persönlich besonders anspricht -, Du versuchst nicht, alleine nur das Thema der TS total in den Vordergrund zu stellen, sondern "Dein Leben damit" (wie es auf dem Buchcover auch angegeben ist).Die große Masse der Sensationslüsternen wird sich deshalb vielleicht nicht sofort auf Dein Werk stürzen. Die wirklich Interessierten an einer Problematik, die heute eigentlich keine mehr sein sollte, werden sicherlich Deinen Kampfgeist bewundern (denk' ich 'mal).

Meine Mutter (76) las mit eben so großem Interesse wie ich Dein Buch, liebe Karo, und schließt sich meiner "Nichtkritik" voll an.Was sie noch besonders interessant fand, ist die Beschreibung Deines Lebens in der ehemaligen DDR.

Also, ich freue mich schon auf Dein nächstes opus!

-Insu-

Insel La Re Frankreich

ISBN 3-00-012123-4

karona Offline



Beiträge: 124

29.02.2004 19:14
#4 RE: Der Fluch - Eine Biographie Antworten

Da ich vorläufig noch nichts weiter als diese eine Biografie veröffentlicht habe sollte es hiermit genügen, obwohl ich noch einiges an Feedbacks einstellen könnte. Zum Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache.

Ein Brief an den NDR- Hamburg

Betreff: „Der Fluch – Eine Biographie“

Sehr geehrte Frau N....,

ich bitte Sie dafür um Verständnis, dass ich mich persönlich an Sie wende. Leider läuft die Zeit gegen mich und da ich eins noch nie konnte aufgeben, erhalten Sie dieses Anschreiben.

-Das Gespräch auf der Couch in Kiel, eröffnete die Moderatorin des Magazins „Schleswig – Holstein unser Land“, mit der Aussage: „Das vergangene Jahr war das Jahr der Biografien in Deutschland“, „Im vergangenen Jahr hat auch eine Wahl- Schleswig – Holsteinerin ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben, aber mit den Büchern aus der Promiwelt hat das nichts zu tun“!-

Es geschieht wohl nicht alle Tage, dass eine Biografie von Jenseits der Straße und damit von Jenseits von Bohlen und Co. geschrieben, das Licht der Welt erblickt. Es ist wahrscheinlich auch nicht alltäglich, dass ein Buch etwas bewegen bzw. verändern kann. Mit der Biografie „Der Fluch“, scheint mir das gelungen zu sein und das nicht nur in der eigentlich konservativ orientierten Kleinstadt Bad Schwartau, sondern auch in der angrenzenden Region.

Jedenfalls habe ich mir in Bad Schwartau einen Namen gemacht und das im positiven Sinne. Es gibt Schwartauer Bürger, die ihr Staunen zum Ausdruck bringen und es selber nicht so richtig nachvollziehen können. Weshalb sollte es nicht auch, Ihre Unterstützung eingeschlossen, bundesweit gelingen. Da ich ein, aus der ehemaligen Sabine Christiansen Community, hervorgegangenes Forum begründet habe und fast alle Mitglieder für mich werben, bin ich zudem, über Norddeutschland hinaus im Gespräch. Die Biografie ist inzwischen über die Harrassowitz KG, auch via USA geordert worden. Man hatte das Buch für gut befunden und geht davon aus, dass insbesondere der Berichtsteil ehemalige DDR, aber auch die Thematik an sich, interessierte Leser finden wird. In Richtung Australien habe ich übrigens ebenfalls meine Pläne. Im Februar oder März treffe ich mich deshalb mit einem australischen Verleger.

Neben den „Lübecker Nachrichten“, die allerdings vorab, haben regionale Werbeträger bereits Artikel veröffentlicht. Desgleichen gaben Leser und das bundesweit, ein positives Feedback ab. Selbst der Schriftsteller Günter Grass ließ an mich Grüße ausrichten, siehe Homepage. (Am besten Sie bilden sich selber eine Meinung, indem sie die Site besuchen). Daneben bin ich in vielen Suchmaschinen zu finden. Bei Google, sei es unter dem Namen, oder mit dem Buchtitel, sogar mehrfach auf den ersten Seiten und ebenfalls bei Buchfisch.de und was soll ich sagen, ich staunte wirklich, als ich einen Tag nach der unten aufgeführten Sendung, von Libri Vertragsunterlagen erhielt.

Ein Höhepunkt war für mich die Einladung des NDR, am 06. 01. 04, nach Kiel. Dort wurde ich von der Moderatorin Laura Lange empfangen und auf der Couch platziert. Vorher, bereits Mitte Dezember, wurden in Bad Schwartau einige Aufnahmen gemacht. Die ersten Statements, die ich dann einen Tag nach der Sendung in Lübeck und Bad Schwartau zu hören bekam, drückten das Bedauern aus, dass die Sendezeit ein wenig zu kurz gewesen sei, aber dass ich mich gut dargestellt habe.

Den Beitrag gerade am 06. 01, zu senden war übrigens als eine Art Jubiläum gedacht. Genau auf den Tag, nur neun Jahre früher, war ein Fernsehteam mit mir, anlässlich der „Internationalen Medienkampagne zur Rettung der Passat“, einen ganzen Tag lang unterwegs.

Einige Mitarbeiter des NDR müssen das Buch ebenfalls gelesen haben, denn ich bekam immer wieder zu hören, dass es spannend geschrieben sei. Die Moderatorin Corinna Below, die, die Aufnahmen auf der „Passat“ und in Bad Schwartau moderierte, sagte mir: „Frau Lindemann, als ich ihr Buch las war es für mich, als wenn sie sich mit mir unterhielten“. Ich glaube, ein schöneres Kompliment kann man gar nicht bekommen. Wichtig war für die meisten Leser auch, dass ich nicht auf der Krankheit an sich herum reite, sondern aus dem gelebten Leben unter dem Aspekt der Transsexualität berichte.

Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören, denn geschafft habe ich den Durchbruch auf dem nationalen Markt noch lange nicht. Immerhin trete ich allein gegen den Rest der Welt an und bin auf Hilfe von jenen angewiesen, die mit mir gemeinsam etwas für mehr Toleranz in diesem Land tun möchten. „Das „Schleswig – Holstein Team“, des NDR hat es auf jeden Fall so interpretiert und für gut befunden. Mir verbleibt allerdings, vor allem in der Arbeitslosigkeit begründet, nicht mehr viel Zeit mein Schicksal selbst zu bestimmen.

Mit freundlichen Grüßen aus Bad Schwartau,

Katrin Lindemann

karona Offline



Beiträge: 124

15.05.2004 12:03
#5 RE: Der Fluch - Eine Biographie Antworten

Die folgende Rezension wollte ich Euch nicht vorenthalten, obwohl "Der Fluch", laut schriftlicher Zusage, vom Ingo Koch Verlag Rostock übernommen wird.

Märkische Oderzeitung Mittwoch. 28. April 2004

Plädoyer für Toleranz

Katrin Lindemann präsentiert in Leseserien ihre Biographie

Von Jaqueline Schuster

Frankfurt (Oder) Katrin Lindemann präsentiert in Leseserien quer durch Brandenburg ihre Biographie „Der Fluch - ein Leben mit der Transsexualität“. In Frankfurt (Oder) als Mann geboren, schreibt sie nicht nur von ihrem bewegenden Leben, sondern auch mit pointiertem Witz über die DDR und die Gegenwart.

Eigenwillig, manchmal humorvoll, an vielen Stellen spannend erzählt Katrin Lindemann aus ihrem ungewöhnlichen Leben, das mit der Kindheit in Frankfurt begann und sich mit der Ausbildung zum Fischer in Rostock fortsetzt. Nichts Ungewöhnliches, meint man – aber: Katrin Lindemann wurde 1948 in Frankfurt als Reiner geboren. In ihrer Biographie erzählt sie nicht nur von ihrem außergewöhnlichen Leben, sondern auch vom Leben in der DDR, dem Hier und Jetzt, und den teilweise verstockten Reaktionen der Menschen, wenn sie erfahren, dass Katrin Lindemann als Mann auf die Welt kam.

Völlig befreit hat die heute in Bad Schwartau lebende Frankfurterin ihr Leben mit der Transsexualität niedergeschrieben. Herausgekommen ist dabei nicht nur ein 240 Seiten starkes Buch, das den Leidensweg einer Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau beschreibt, sondern auch viele Anekdoten aus vergangenen Jahren enthält, u.a. mit Nobelpreisträger Günther Grass, Ex- Kanzler Helmut Kohl oder Heide Simonis. Vielen Lesern ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen zaubern wird die kurze Geschichte von den ersten mit selbstgebauten Keschern gefangenen Hechten, die keinesfalls in Mutters Kochtopf landen sollten. Ohne Lachen kann man auch nicht über die Vertreibung der Russen aus Omas Schrebergarten hinweglesen: Mit „Dawai - Dawai“ -Geschrei versetzte sie so manchem aus den Bäumen purzelnden Russen eine Hieb.

Bewegender wird die Geschichte mit dem Umzug 1958 in die Stalinstadt, wo ein neuer Lebensabschnitt begann. Aufregend erzählt Katrin Lindemann von der Mitgliedschaft des Vaters in der SED und seiner Arbeit im Eisenhüttenwerk. In dieser Zeit entdeckt Katrin Lindemann auch ihre Liebe zur Poesie.

Nach der zehnten Klasse beginnt Katrin Lindemann 1965 eine zweijährige Lehrausbildung beim Deutschen Fischkombinat in Rostock. Kindheitserinnerungen aus gelesenen Büchern ließen sie sehnsüchtig in die Ferne blicken. Auch wenn ihr bewusst war, dass sie auf Grund der politischen Verhältnisse unerfüllbaren Träumen nachhing. Wer kann von sich behaupten, dass er in jungen Jahren dem russischen Astronauten Alexej Leonow die Hand geschüttelt hat? Katrin Lindemann schon. In Rostock ergab sich die Gelegenheit.

Über all diesen Erlebnissen steht auch immer der Weg der Veränderung vom Mann zur Frau – manchmal nicht unproblematisch, häufig mit Schwierigkeiten verbunden: ein Kampf gegen Windmühlen, nicht nur bürokratisch, sondern oft auch in der eigenen Familie. Am Ende steht Katrin Lindemann aber als Siegerin da, sie hat es all jenen gezeigt, die an ihr gezweifelt haben. Herausgekommen ist ein Buch, in dem Katrin Lindemann die Höhen und Tiefen ihres Lebens erzählt. Wobei sie gekonnt versucht, die Umwandlung vom Mann zur Frau nicht in den Fordergrund zu stellen.



www.nordsternverlag.de.tf

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