Clarissa Pinkola Estès, "Die Wolfsfrau", ISBN: 3-453-12239-9
In deisem Buch geht die promovierte Psychologin auf die Natur der Frau direkt ein. Sie glaubt, das eine Frau nur stark, gesund, kreativ, "heil" und glücklich sein kann, wenn sie zu ihrer Urkraft findet. Diese wieder entdeckt und auch zu "lesen" und zu benutzen weiß. In dem tiefsten, unerforschten Grund ihrer Seele kann jede Frau auf eine Urkraft stoßen, die dort verschüttet liegt: ihre naturgegebene Wildheit, voller richtiger Instinkte, leidenschaftliche Kraft und alterslosem Wissen.
Nur wenn eine Frau die ihr anerzogene Rolle des LIeb-, Nett- und Angepaßtseins, des Gehorchens, Fügsamseins, des Sichunterordnens und Stillseins aufgibt, kann sie erwachen und wieder "sehend" werden.
Ich kann noch nicht viel zu diesem Buch sagen, da ich erst am Anfang des Buches stehe. Nur soviel, das es mir schon sehr vieles aufgezeigt hat, was tatsächlich der Wahrheit entspricht, wenn man mal in sich geht und "die Knochen sammelt".
Ich wollte hier nur einmal fragen, wer hat schon Erfahrung mit diesem Buch gesammelt und vieleicht sogar daraus gelernt? Wer von euch kann mir ein paar Tips zur Umsetzung der Ausarbeitungen, der Autorin, geben? (Sprich: wer hat wie daraus gelernt?)
ich weiß nur eines, hätte ich dieses Buch vor vielen jahren schon lesen können, wäre mir vieles erspart geblieben und NICHT zugestoßen.
ich habe "Die Wolfsfrau" vor etlichen Jahren gelesen und es hat mich damals auch ziemlich begeistert.
"Geholfen" im Sinne von Selbstfindung, Selbstbewußtsein oder ähnliches hat es mir eigentlich nicht. Aber ich fand den reichen Schatz an Märchen, Mythen und Legenden spannend, der darin angesprochen wird. Das sind Dinge, die ein Stück gemeinsames Kulturgut ausmachen, auf die man beim Schreiben sehr gut Aufbauen kann. Bilder, Symbole und Charaktere, die auf solche alten Geschichten und Überlieferungen zurückgehen, sind sehr tief in uns (und somit auch in einem potentiellen Leser oder der potentiellen Leserin) verwurzelt, häufig völlig unbewußt. Und darum funktionieren die so gut und wecken zum Teil sehr tiefe Gefühle. Kann man in eigenen Geschichten dann prima verwenden und plötzlich kriegen die eine ungeahnte Tiefe und Wirkung.
Was mein eigenes Selbstbewußtsein angeht, hat mir was ganz anderes geholfen. In irgend so einem "Sorge Dich nicht, finde dich selbt, leb intensiver" Ratgeber (war sogar ein recht bekannter und damals im Freundeskreis recht hipper, ich weiß aber nicht mehr, welcher), gab es den Tipp: Schmeiß Dein Tagebuch weg! Das fand ich im ersten Moment krass, ich habe immer Tagebuch geschrieben, seitenlang und sehr gerne. Sinn der Aktion war aber: Guck nicht nach hinten, denk nicht dauernd über das nach, was du gerade getan hast und ob es richtig oder falsch war, frage dich nicht dauernd, wie es Dir geht! Leb einfach!
Weggeworfen habe ich meine alten Tagebücher natürlich nicht. Aber ich schreibe keine mehr. Schon seit etlichen Jahren nicht. Und es hat mir sehr weitergeholfen, mich nicht mehr seitenlang in Gefühlsanalyse zu ergehen, sondern einfach das Hier und Jetzt zu genießen. Seitdem fällt mir das Loslassen leichter, z.B. Freundschaften, die sich einfach auseinandergelebt haben oder unglückliche Beziehungen.
Selber schreiben tue ich eigentlich nur noch zu Themen, bei denen ich das Gefühl habe, dass ich emotional damit fertig bin. Nur dann kann ich die Texte so schreiben, dass auch andere Leute sie nachvollziehen können (und auch damit umgehen, wenn sie es nicht können). Und erst seitdem mag ich meine Texte eigentlich öffentlich präsentieren.
als ich die blaubartgeschichte und ihre analyse gelesen hab in "Die Wolfsfrau", mußte ich heulen.
Vor vielen jahren hätte mir gerade diese analyse sehr geholfen. ist schon komisch, aber ich finde mich selbst in diesem buch so stark wieder, wie es mir noch nie vorher passiert ist in einem buch oder einer geschichte. ist schon richtig unheimlich. wenn dir das buch nicht direkt helfen konnte, dann wahrscheinlich weil es dir nicht helfen mußte.
leider hab ich in den letzten jahren erkennen müssen das ich eine solche, beschriebene nette, liebe, zurückhaltende ja-sagerin bin/war. und es hat NIE gutes für mich gebracht. ich denke, leuten, die tatsächlich in o.g. beschreibung passen, denen kann die autorin auch mit ihren ausführungen helfen, wenn sie sich darauf einlassen können.