Rezension „Das Schicksal wollte es anders", von Peter Ternes. ISBN3-936600-05-8 Zum Inhalt: Michael Schade, ein junger Mann, lebt mit seiner Mutter allein in der DDR. Von seinem Vater, den er nicht kannte, erbt er ein Haus in der Bundesrepublik. Die Behörden lassen ihn zur Klärung seiner Erbschaftsangelegenheit in die BRD reisen. Zurückgekommen beginnt er akribisch seine Flucht in den Westen vorzubereiten. Er ist ausgezogen um sein Glück zu machen, kommt sich aber vor, als wäre er ausgezogen um das fürchten zu lernen. Erzählt wird die Geschichte seiner Einbürgerung, von den Problemen, die er sich stellen und von den schweren Schicksalsschlägen, die er immer wieder erdulden muss. Eine facettenreiche Geschichte, ein dramatischer Schicksalsroman, bei dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt.
Um es gleich vorwegzunehmen, das Versprechen, was der Autor dem Leser mit dem letzten Satz gibt, wird eingehalten. Ich habe selten einen Roman gelesen, der mit so viel Gefühl und Sinneseindrücken geschrieben wurde. Parallel dazu bekommt man noch einen Einblick in das Leben der DDR, zwei Jahre vor der Wende. Dies dürfte nicht nur für den Altbundesbürger, sondern auch für die jungen Leute von heute interessant sein, denn die Ereignisse seiner Zeit geben dem Leser eine lebendige Referenz der Dinge. Die Prämisse ist bei diesem Buch ganz klar umrissen: ergib dich nie deinem Schicksal. Der Autor zeigt, wie gnadenlos das Schicksal zuschlagen kann. Dem Held der Geschichte bleibt nichts erspart und das Schicksal weiß immer noch einen oben drauf zu setzen. Aber der Held wäre kein Held, wenn er nicht dagegen kämpfen würde. Da heißt es nicht umsonst: Er ist ausgezogen um sein Glück zu machen, kommt sich aber vor, als wäre er ausgezogen um das fürchten zu lernen. Hinzu kommt die Unverständlichkeit und Ablehnung mancher Wessis dem Helden gegenüber und das nur, weil er ihrer Meinung nach auf der falschen Seite der Grenze geboren wurde. Gekonnt hält der Autor dem Leser den Spiegel vor die Nase und so manch einer wird sich in einem der zahlreichen Charaktere wieder erkennen. Nicht umsonst schreibt er: Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen waren nicht beabsichtigt, aber es wird nicht zu vermeiden sein, dass der eine oder andere glaubt, sich wieder zu erkennen. Ich habe selten so intensiv mit dem Helden gelacht, mich gefreut, gelitten oder geweint. Der Autor hat es drauf, das Buch interessant sein zu lassen, er lässt den Leser schmunzeln, dann wieder traurig sein und das in einer Art, die einfach schön ist. Seine Schreibweise ist flüssig. Hätte meine Zeit gereicht, ich hätte das Buch an einem Stück gelesen (und das bei immerhin 400 Seiten). Gnadenlos räumt der Autor mit Vorurteilen auf und klärt dem Leser in seinem Buch, über die Missstände der ehemaligen DDR auf. Versäumt aber auch nicht, darzulegen, dass die BRD nicht als goldenes Gegenstück zu sehen ist. Dieses Buch möchte ich jeden empfehlen, der eine Lektüre sucht, die informativ, spannend und zugleich aufklärend ist. Ganz besonders möchte ich es jenen ans Herz legen, die in ihren Köpfen immer noch jene berühmte Mauer haben. Wer dies Buch gelesen hat, wird schlauer sein, ihn wird ein Licht aufgehen und er wird vieles leichter und besser verstehen, was er sonst nur vom Hörensagen her kennt. Bernd Koch
[f1][ Editiert von Administrator AutorPeterTernes am 13.03.2004 8:58 ][/f]
hier kann ich mich dem oben Geschriebenen nur anschließen. Ich bin selber in der DDR aufgewachsen und dem Autor ist es sehr gut gelungen, die Lebensweise in der DDR wiederzugeben.
Diesen Roman ( über 400 Seiten ) hatte ich in ein paar Tagen gelesen.
Wer dieses Buch liest, wird nicht enttäuscht, es bietet alles, was meiner Meinung nach einen guten Roman ausmacht: Spannung von der ersten bis letzten Lesesekunde, Freude, Humor und Trauer. Man lacht und man weint mit Michael Schade, dem Protagonisten des Buches.
Der Autor hat einen ausgezeichneten Schreibstil, das Buch liest sich sehr flüssig und leicht.
Der Werdegang einer öfters auftauchenden Figur ( keine Hauptfigur! ) wird zwar nicht restlos aufgeklärt und es bleibt offen, was aus ihr geworden ist, aber vielleicht gibt es ja mal einen 2. Teil von diesem Roman, der dann das Leben der einzelnen Figuren nach der Wende nachzeichnet. Mich würde das sehr freuen, ich würde auch den 2. Teil sofort kaufen.
Also okay, Conny, Du bist nicht der einzige Leser, der sich einen zweiten Teil wünscht. Ich habe seit ein paar Tage mit den Arbeiten dafür begonnen. Es wird aber noch viel Wasser durch die Ostsee fließen müssen, bis ich fertig sein werde. Euch allen einen schönen Tag und viele Grüße von der Ostsee, Peter T. www.peters-buchladen.de