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Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 1.775 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Seiten 1 | 2 | 3
Gast ( gelöscht )
Beiträge:

07.02.2010 22:46
#31 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Aller Anfang ist schwer.
Aber dafür sollte man sich nicht schämen.
Wer kommt denn schon perfekt auf die Welt?

Ich finde das du besonders stolz auf diese geschichte sein kannst,weil es eben deine erste war. Sie bleibt immer etwas besonderes. Du schaust sie dir an und denkst erst : oh Gott was habe ich da bloß geschrieben. Aber das ist es doch gerade. Es ist schwer zu beschreiben was ich meine. Ich stelle mal ein Vergleich dar. Kunst ist für mich alles. Ich fing schon früh im Kindergarten an zu zeichnen. Das erste Bild, dass habe ich noch, bzw. meine Oma. Es ist eine Prinzessin. Keine Proportionen, kein Gefühl für Farben, Kein Geschick. Und trotzdem ist es wunderschön. Weil es der Anfang war. Und nun habe ich Massen gelernt an Proportionen. Ich weiß wie man Farben, Schattierungen gekonnt und real anwendet. Aber trotzdem ist keines meiner Bilder so ungezwungen von "den Regeln der Kunst" (nenne ich es mal). Damit meine ich, dass die ersten Bilder oder Geschichten entstehen rein aus Fantasie. Man nimmt sich nicht vor dass es großartig wird. Man schreibt und zeichnet einfach so...
Schwierig die richtigen Worte zu finden.

Hoffe du verstehst mich ein bisschen?

Grüße

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

17.02.2010 20:22
#32 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

na schön, dann geht es eben weiter. aber bitte denkt daran...stilistisch, rechtschreibfehler, ausdrucksweise.....es war mein allererstes werk!!!!




Kapitel 13, Erkennen
Der Park lag in Dunkelheit, die Straßenlampen verbreiteten mit ihrem orangefarbenen Schein eine Vision von Wärme. Wind kam auf, die Bäume rauschten, in ihrem Schlaf aufgeschreckt, flatterten einige Vögel in den nachtschwarzen Himmel. Plötzlich war er da. Stand, von einem Leuchten umgeben, auf dem Gras und sah sich um. Seine schwarzen Augen durchdrangen die Nacht. Er suchte mit all seinen Sinnen die Präsenz der anderen. Aber es blieb alles ruhig. Er nickte leicht mit dem Kopf und machte sich auf den Weg.
Lange stand er auf dem Balkon von Francis` Appartement. Sein Blick schweifte über die Dächer der Stadt. Er ließ die Aussicht auf sich wirken. Sie sind dem Himmel entgegengestrebt. Dachte er sich. Aber als keine Antwort kam wollten sie sich und den anderen beweisen, das sie niemanden brauchen. Sie bauten immer höhere und gewaltigere Werke um sich gegenseitig zu übertrumpfen. Und um ihre Sucht nach Anerkennung zu befriedigen, ihre Suche nach dem Höheren zu ersticken. Dem Höheren, das was wir für sie verkörpern. Nathaniel zuckte mit den Schultern, es gab jetzt wichtigeres. Er musste jetzt herausfinden, was genau seinem Menschen passieren würde, sollte er jemals die Brücke bauen. Und er müsste ihm Wege zeigen dieses Schicksal zu umgehen. Aber wie sollte er das anstellen ?
Dann ging er in die Wohnung. Francis lag im Bett und schlief. Er schien heute ausnahmsweise mal einen ruhigen und friedlichen Schlaf zu haben. Leise, um den Schlafenden nicht zu wecken, kniete sich Nathaniel vor das Bett. Lange besah er ihn sich. Es brannte in ihm. Er verstand sich selbst nicht mehr. Er hasste die Menschen, aber dieser hier war ihm an`s Herz gewachsen. Trotz seiner Fehler, Schwächen und irreparablen Seele.
Vorsichtig strich er Francis über die Haare, diese wundervollen, blonden, kinnlangen Haare.
Sein Zeigefinger fuhr langsam über das ebenmäßige Gesicht, verharrte kurz auf dem Kinn und wanderte dann weiter den Hals hinunter. Als er an seiner Kehle angekommen war, sah er das Francis lächelte und langsam die Augen aufschlug.

...
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Gast ( gelöscht )
Beiträge:

21.03.2010 13:22
#33 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Klasse,einfach toll,wirk´lich.War lange nicht mehr online, weil mein Pc den Geist aufgegeben hatte.Und das erste was ich tat, war hier reinzuschauen.Miss Rainstar ich finde die Geschichte wirklich gut. WIe ich schon davor geschrieben habe. Es geht um die "Naivität" wenn man die erste Geschichte schreibt. Weil man nicht darüber nachdenkt ob es nun Richtig oder Falsch ist. Ich liebe sowas. Das ist nicht so versteift

Liebste Grüße

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

21.03.2010 16:52
#34 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Ups, habe gar nicht gewußt, daß Du, Miss, schon so lange hier bist. Mich freut es auch, daß sich ein "Gast" nach so langer Zeit wieder meldet. Und ich find auch die Idee gut, daß man Geschichten von früher wieder hervorholt. Ich liebe ja meine Geschichten auch und die sind ja viel, viel älter, als diese hier... Ich möchte auch noch schuldigst bekennen, daß ich diese Geschichte noch nicht gelesen habe. Aber wenn ich genug Zeit habe, werde ich das tun, und dann auch mehrere fürstliche Kommentare dazu abgeben, wenn die Anja damit einverstanden ist. Es wird aber vielleicht noch ein bißchen dauern...

Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

23.03.2010 15:28
#35 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Öhm...lieber gast und liebster fürst (in?)...

ich schäm mich für diese geschichte trotzdem aber für euch stelle ich sie bis zum schluß ein...versprochen.

über rechtschreibfehler etc. bitte ich hinwegzusehen. ich hab mir ehrlich gesagt nir die mühe gemacht sie komplett nachzuarbeiten.

büdde schööön, gleich zwei kapitel auf einmal-

PS: ja eure hoheit, ich bin schon etwas länger hier dabei. es ist sehr nett hier, das gefällt mir und hält mich!

______________________________



Kapitel 14, gelebte Liebe
Ich fühlte wie er das Zimmer betrat, doch hielt ich es noch für einen Traum. Einen schönen Traum, den ich nicht verlassen wollte. Als er mich berührte, elektrisierte dies meinen ganzen Körper, aber ich gestattete mir noch die Augen geschlossen zu halten und das Gefühl ganz auszukosten.
Dann beschloss ich aufzuwachen. Als ich meine Augen öffnete, war sein Gesicht genau über mir. Wir sahen uns in die Augen. Es war, als ob wir uns schon seit Jahrhunderten kennen würden. Wir verstanden uns ohne zu reden. Er blickte mich sehr ernst an, oh wie ich dieses schöne Gesicht liebte, diesen vollen Mund und diese unergründlichen Augen. Er öffnete mein Hemd und berührte meine Brust. Seine Finger malten Figuren auf meinen Körper. Ich keuchte, so etwas hatte ich noch nie erlebt, mit keiner Frau die ich jemals hatte. Seine Berührungen waren wie Feuer auf meiner Haut, seine Blicke, wie Eis das mich umfloss. Dann war er über mir, meine Arme wurden von ihm auf das Kopfkissen gepresst, sein Mund vergrub sich in meinen Hals. Wie ein Ertrinkender drängte ich mich ihm entgegen, ich konnte jetzt nichts mehr aufhalten. Sämtliche Gefühle, in mir über Jahre hinweg angestaut, brachen sich Bahn und drängten hinaus. Da war kein Staunen, keine Abscheu und keine Zweifel, nur er und ich. Seine Lippen wanderten über meinen Körper und machten nirgendwo halt. In meinem Kopf explodierten Farben, mein Herz raste. Ich bäumte mich auf und riss ihm sein Hemd vom Leib. Ich wollte den Körper sehen , den ich so begehrte. Es war dunkel im Zimmer, doch er schimmerte in einem goldenen Licht. Vorsichtig berührte ich seinen Leib, immer in der Angst er könnte sich plötzlich im Nichts auflösen. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich die Linien seines Körpers nach. Ich erahnte die ungeheuere Kraft, die in ihm lag. Und spürte, das er sich nur meinetwegen zurückhielt. Langsam ließ ich mich wieder zurückgleiten. Mit geöffneten Armen lag ich vor ihm. Er saß über mir, ich bemerkte das er zitterte. In meinen Gedanken las er die Einladung und ging darauf ein. Brutal öffnete er meine Seele und drang in sie ein, er verteilte sein gesamtes Ich in meinem ganzen Körper und zeigte mir die Abgründe vor denen ich immer zurückgeschreckt war. Mit meinen Fingern zerkratzte ich seinen Rücken, mit meinen Augen saugte ich ihn ganz in mich hinein. Seine Hände waren überall auf meinem Körper, vor meinen Augen stand ein Feuer. Für den Moment existierte außer ihm nichts anderes für mich auf dieser Welt. Er stöhnte. Ich spürte Schmerz und Qual in ihm. Mit meinen Händen würde ich ihn heilen, mit meinem Mund seine Tränen aufnehmen. Mein Körper sollte ihm ein Gefäß sein, ich würde ihn nie wieder loslassen. Ich würde töten für diese Liebe !
Ermattet sank er über mir zusammen. Ich schlang meine Arme um ihn. „ Nie wieder gebe ich dich frei.!”, flüsterte ich in sein Ohr. Er lächelte mich an. „ Das brauchst du nicht, ich werde immer bei dir bleiben. Bis in das Nichts hinein !”. Als ich am Morgen erwachte, saß er in meinem einzigsten Sessel und sah zu mir herüber. Seine dunkle und doch so leuchtende Präsenz füllte meine gesamte Wohnung aus. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und blieb auf dem Rand sitzen. Er stand auf, kam zu mir herüber und kniete sich vor mich. Ja, ich verstand ihn. Ich schlang meine Arme um ihn, sein Kopf vergrub sich in meinem Schoß. Auch ich konnte immer noch nicht fassen was passiert war. Immer noch war mir unbegreiflich, das ich mich jemandem geöffnet hatte, meine ganze Seele vor ihm ausgebreitet und darauf gehofft hatte, das er auf ihr herumtrampeln würde. Lange saßen wir so engumschlungen da. Den Geruch seiner Haare würde ich nie mehr vergessen.


Kapitel 15, Leben zum Ersten
Wir verlebten schöne Tage. Zwei Tage des Glückes und des Friedens. Ich fing gerade an zu glauben, das es jemanden gab, der mir das Leben geschenkt hatte. Der es mir ermöglicht hatte all diese Liebe doch noch zu erleben. Doch diese Gedanken waren wohl das Zeichen gewesen, das die Anderen gebraucht hatten. Der Angriff erfolgte aus dem Hinterhalt. Wir gingen gerade durch den, dem Park angeschlossenen Stadtwald, als Nathaniel von der Wucht eines ungeheueren Energiestoßes zu Boden geschleudert wurde. Noch bevor er wieder auf die Füße kam, griffen mehrere Gestalten gleichzeitig an und hielten ihn fest. Ich stand wie angewurzelt, konnte mich nicht bewegen. Plötzlich erschien , wie aus dem Nichts ein riesiges Kreuz aus einem unbestimmten Material. „Nein,...”. Ich keuchte. Nathaniel wehrte sich mit all seiner Kraft, doch sie nützte ihm nichts gegen den vereinten Zauber der Anderen. Ich wusste es, oh, ich wusste es. Warum auch sollte gerade mein Glück von Bestand sein ? Was wollten diese Wesen von uns ? Ich stemmte mich gegen meine unsichtbaren Fesseln, ich wusste was sie vorhatten. Auch Nathaniel musste es gemerkt haben. Wie wild tobte er, aber er kam nicht los. Es waren zu viele. Als aus dem Nichts ein riesiger Engel erschien, wusste ich, das alles verloren war.
Langsam schritt er auf Nathaniel zu. Als er an mir vorbei kam spürte ich seinen Willen. Eine eiskalte Hand ergriff meine Seele und zerquetschte sie. Ein teuflisches Lächeln lag auf seinen Lippen. Direkt neben mir blieb er kurz stehen, aus den Augenwinkeln sah er mich an. Seine Stimme sprach in meinem Kopf, „ Du bist das also ! Sieh gut zu und lerne, was mit Verrätern geschieht !”. Ich wollte antworten, ihn anschreien, ihm die Augen auskratzen, aber meine Muskeln versagten mir in der ganzen Linie. Mit einer Schnelligkeit, die ich noch nie gesehen hatte, stand er plötzlich vor Nathaniel. Er packte ihn am Hals und schleuderte ihn an das Kreuz. Mit einem Aufstöhnen brach Nathaniel zusammen. Doch wurde er wieder von dem Unbekannten in die Höhe gehoben. „ Du Verräter. Du sollst tausendfach büßen, was du uns angetan hast mit seinem Auffinden.”. Mit der Leichtigkeit einer Feder warf er Nathaniel zu Boden und trat ihm in die Rippen. „ Ha, diese Welt macht dich schwach. Hast du Angst ihm deine wahre Seite zu zeigen ?”. Wieder zog er ihn hoch, wobei er Nathaniel mehr stützte als das er stand. „ Warum tust du das ?”. Das Sprechen fiel Nathaniel sichtlich schwer. Ich litt jeden seiner Schmerzen mit, es war als wäre vor zwei Tagen ein Stück seiner Seele auf mich übergegangen. „ ER hat mich geschickt. Warum stellst du dich dagegen, Hamiel ?”. Als Antwort bekam er von dem Engel, den er Hamiel nannte, einen harten Leberhaken. Nathaniel klappte zusammen, er erbrach Blut. Ich krümmte mich in meinem unsichtbaren Gefängnis, ich konnte ihn nicht leiden sehen, lieber wollte ich sterben. Als dies noch länger zu sehen ! „ Nathaniel, ich werde dir jetzt zeigen, das dieser Mensch genauso wenig wert ist, wie die anderen auch. Ich lasse es nicht zu das ein krankes Wesen wie er unsere Welt beschmutzt.”. Nathaniel richtete sich langsam auf. „ Aber ohne ihn und ohne die anderen Menschen wird unsere Welt zugrunde gehen.”. Noch immer lief ihm Blut aus dem Mund, ich weinte. Hamiel grinste höhnisch, er hob die Arme. Energie ballte sich um ihn und versprühte Funken. Dann richtete er seine Hand auf Nathaniel und zeigte mit seinem Zeigefinger genau auf seine Brust. Ein Blitz löste sich und ließ Nathaniel an das Kreuz prallen. Von unsichtbaren Ketten gehalten hing er dort in der Form des Kreuzes. „ Nein, ich lasse das nicht zu. Ich finde einen anderen Weg. Ich werde alle Menschen auslöschen und mit deinem werde ich beginnen !”. Hamiel hielt eine Hand vor sein Gesicht und spreizte die Finger. Mit einer fast graziösen Bewegung holte er aus und schleuderte etwas auf das Kreuz zu. Mit vor Angst starren Augen sah ich wie sich Dornen in Nathaniels Hände und Füße fraßen und ihn an das Kreuz nagelten. Er stieß einen unmenschlichen Schrei aus. Ich schrie mit ihm, der Schmerz sprengte mir fast das Herz. Doch Nathaniel wurde nicht von Bewusstlosigkeit getröstet, dazu war er zu stark. Ich überwand mit unerträglichen Schmerzen meine Mauern. Dann stürzte ich mich auf Hamiel. Noch bevor ich bei ihm ankam, war er bei mir. Er wirbelte mich herum und stand jetzt hinter mir. Mit seinem Arm drückte er mir die Luft ab. Ich versuchte nach ihm zu treten. „ Sieh genau hin, Nathaniel , wie einfach ich ein Licht auslöschen werde !”. Er zerrte mich vor das Kreuz, „Aber erst haben wir noch ein bisschen Spaß mit ihm. Und du kannst die Aussicht darauf genießen.”. Mein Blick traf Nathaniel`s, die Traurigkeit und Wut in seinen Augen überschwemmte mich. Leb wohl, meine Sonne. Ich habe dich geliebt. Ich werde dich nicht vergessen ! Ich verabschiedete mich von ihm in Gedanken. Es schien als hätte er mich verstanden, er schrie auf und......weinte. Ich sah ihn das erste Mal weinen. Aber schon ging es weiter. Hamiel stieß mich weg. Ich fiel hin, um uns herum hatten die Anderen einen Kreis gebildet. Als ich aufstand stolperte ich, mein Blick war verschleiert. Plötzlich erhielt ich einen Schlag in die Magengrube, der mir allen Atem nahm. Ich taumelte und stieß an eines dieser Wesen. Doch schon wurde ich von hinten gepackt und in den Kreis zurück geschleudert. Ich fiel der Länge nach hin. Ein Tritt in meine Rippen ließ mich aufheulen. Ich versuchte auf alle Viere zu kommen. Hamiel zog mich hoch. Dann stellte er mich an einen der Bäume, zwei der Wesen hielten mich fest. Ich hatte keine Kraft mehr. Konnten Engel so grausam sein? Hamiel ließ Energie entstehen. Ich wusste was jetzt kommen würde. Es war als hätte ich meinen Tod vorausgesehen. Um mich herum bildete sich eine Aura eisigen Lichtes. Kalte Klingen auf mich ein. Langsam fraßen sie sich in mein Fleisch. Ich hörte Nathaniel schreien. Ich blutete aus unzähligen Wunden. Meine Kräfte verließen mich vollends, der Schmerz betäubte meinen Geist. Ein roter Schleier senkte sich über meinen Blick, sah ich wie sich Nathaniel aufbäumte. Dann umgab mich alles erlösende Dunkelheit.
Hilflos sah Nathaniel, wie Francis` misshandelt wurde. Als Hamiel ihn an einen Baum stellte, schrie Nathaniel auf. Er wusste was jetzt kam. War doch Hamiel sein bester Schüler gewesen. Mit glühenden Funken im seinen Augen bäumte er sich auf, die Dornen drangen immer weiter in seinen Körper. Er zerrte an seinen Fesseln. Unter unmenschlichen Schmerzen riss er sich los, fiel zur Erde. Stöhnend richtete er sich auf. Verwundert unterbrach sich Hamiel. Er drehte sich um und starrte entgeistert auf Nathaniel. Wie hatte er das geschafft? Nathaniel stand auf und sah ihm in die Augen und noch auf diese Entfernung konnte Hamiel die Wut und den Hass fühlen, die sich Nathaniel`s bemächtigt hatten. Langsam stolperte Nathaniel auf ihn zu. Zwischendurch wischte er die Wesen beiseite, die sich ihm in den Weg stellten. Als niedere Engel hatten sie keine Chance mehr gegen seine jetzige Wut. Während er auf Hamiel zulief, umgab ihn ein immer stärker leuchtendes Energiefeld. Blaue Blitze zuckten über seinen Körper. Die Energie ballte sich und er hielt sein Schwert in der Hand. Nathaniel erhob seinen linken Arm zum Himmel, auf seiner Fingerspitze sammelten sich Blitze. Als er ihn wieder senkte explodierte um Hamiel herum der Boden. Nachdem sich die Staubwolken verzogen hatten, sah Nathaniel, das er einen Volltreffer gelandet hatte. Schwer angeschlagen lag Hamiel am Boden. Er beugte sich über ihn, Hamiel wollte ihn am Hals packen , aber Nathaniel schlug seine Hand beiseite. „Du bist nicht du selbst !“, er trat Hamiel in die Seite, so dass er auf den Weg rollte. „ Dir werde ich keine friedliche Wanderung gönnen. Du hast es nicht verdient !”. Er hob beide Arme in die Höhe, sein Schwert fing an zu singen, es freute sich auf das Blutopfer. Mit brachialer Gewalt ließ er das Schwert herunterbrechen und trennte Hamiel den Kopf ab. Funken stoben, die Gehwegsteine unter Hamiel`s Körper bekamen Risse. Dem kopflosen Torso entwich ein Schrei, der bis an das Ende der Welt zu hören war. In den Gebäuden, die dem Wald am nächsten standen, explodierten die Fenster. Nathaniel zitterte. Mit schwerem Herzen stieg er über die Leichen der Engel. Sie taten ihm nicht leid, seine Grausamkeit konnte sprichwörtlich sein. Vor Francis fiel er in die Knie. Vorsichtig zog er ihn in seine Arme, drückte ihn an sich. Sein Atem ging schwer, als er merkte, dass das Leben aus ihm entwichen war. „ Nein....”, Nathaniel schüttelte ihn, „ N E I N.....!”. Er ließ Francis zu Boden gleiten. Schwer beugte er sich über ihn, sein Schrei ließ die Natur erzittern. Mit wunden Augen richtete er sein tränenüberströmtes Gesicht dem, mittlerweile, Nachtschwarzen Himmel entgegen. „ N e i n.. ...tu mir das nicht an !”. Er schlug mit seiner Faust auf den Boden. „ N e i n ..., ist es das was du willst ”.Er nahm Francis in die Arme.

...
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Gast ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2010 12:05
#36 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Ich sehe die Bilder direkt vor mir! DU hast die Geschichte so lebendig geschrieben! Freu mich über die nächsten Kapitel
liebste Grüße

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2010 18:07
#37 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Dem kopflosen Torso entwich ein Schrei, der bis an das Ende der Welt zu hören war.


Frage: Ist der obige Satz in sich logisch? Woher soll der Schrei kommen, wo doch der Kopf ab war. Nichts gegen Phantasie, aber Logik sollte doch vorhanden sein. Ein Lektor würde Dir diesen Satz um die Ohren hauen.

Ach ja, Du solltest den Text unterteilen. Abschnitte bilden, Trennlinien setzen, dadurch Spannung aufbauen. Auch das würde ein Lektor bemängeln.

Ansonsten beweist Dein Text, daß Du viel Phantasie hast und diese auch in Worten ausdrücken kannst. Dafür mein Kompliment.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

24.03.2010 19:41
#38 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

@ gast 12:05


danke hab mir alle mühe gegeben.


@ gast 18:07

ähm...bist du der gleiche, wie der gast da drüber??? naja...also, 1. der text hatte schon absätze, nur sind die beim kopieren in dieses forum verloren gegangen und ich hatte keine zeit um sie wieder her zustellen. und 2. stimmt! der von dir genannte satz ist ganz und gar nicht logisch. bitte um verzeihung. dies war mein erster langer text überhaupt, mit dem ich angefangen hab zu schreiben. und ich hab den text auch nie groß korrigiert, weil ich anderes schrieb.



darfs weiter gehen?

_____________________________________________

Kapitel 16, gebrochene Seelen

So fanden sie ihn. Blutüberströmt an einen Baum gelehnt. Den toten Francis in den Armen. Um beide herum blutige Leichen und ein kopfloser Körper. Der Kampfplatz aufgewühlt und die Natur weinend. Heinz übergab sich in einen Busch. Bleiche Polizisten und Feuerwehrmänner sperrten den Ort ab. Blaues Rundumlicht erhellte im Sekundentakt die Situation. Einer der Polizisten hatte den Chef dazugerufen. Als er ankam, führte man Horst gleich zu den beiden, an den Baum gelehnten, Gestalten. Alle blieben in sicherer Entfernung zu Nathaniel. Er hatte mit nur einem Arm schon einige Übergriffe der Polizisten abgewehrt. Niemand traute sich, seine Schusswaffe einzusetzen. „ Oh, mein Gott ! Das ist Francis !”, Horst drehte sich alles im Kopf. Dieser Trottel, hatte er ihm nicht seine Hilfe angeboten ? Was war hier nur passiert. Horst sah sich um. Dann ging er langsam auf Nathaniel zu. „ Nein, Horst. Komm zurück, der ist unberechenbar.”, Heinz lief unruhig hin und her. Vor Nathaniel ging Horst in die Hocke. Er wollte seine Hand nehmen, aber etwas hielt ihn zurück. Nathaniel hob das Gesicht und sah Horst unter einem Tränenschleier an. Die unsagbare Traurigkeit in sein Gesicht gezeichnet, trieb auch Horst das Wasser in die Augen. „ Überlass ihn uns. Wir bringen ihn in ein Krankenhaus. Wir können ihm helfen. Bitte lass uns helfen.”. Horst streckte seine Hand nach Nathaniel aus. Dieser schüttelte langsam seinen Kopf. „ Ihr könnt uns nicht mehr helfen. Er ist tot. Wegen euch ist er gestorben. Wegen euch....!”. Wieder bemächtigte sich die Wut Nathaniel`s. Aber nicht jetzt würde er kämpfen. Nicht gegen sie. Tief in seinem Inneren wusste er, das sie nichts dafür konnten. Nathaniel stand auf, Francis auf seinen Armen. Augenblicklich richteten sich sämtliche Schusswaffen, sämtlicher Polizisten auf ihn. Er sah Horst an, „ Vielleicht gibt es noch einen Weg ihn zu retten. Aber nicht hier, nicht bei euch.”. Mit diesen Worten verschwand er mit Francis in den Nachthimmel. Verblüfft starrten ihm alle hinterher. Horst, vor Schreck umgefallen, rappelte sich wieder auf. Ungläubig kamen jetzt Polizisten und Feuerwehrmänner auf ihn zu. „ Aber..., aber...., was schreiben wir denn jetzt in unseren Bericht?”, stammelte Heinz vor sich hin. Horst drehte sich um, wütend sah er ihn an. „ Kannst du immer nur die allernächsten Gedanken haben ?”. Seine Faust landete in Heinz` Gesicht. Der prallte zurück und hielt sich die blutende Nase. „ Das war Francis, Mensch ! Er ist tot ! Hingerichtet von diesem Kerl, oder von denen da .”. Horst zeigte auf die Leichen. „ Ich weiß nicht was wir jetzt machen sollen. Ich glaube, ich sollte kündigen. Ich bin zu alt für diesen Job.”. Mit hängenden Schultern ging er zurück zu seinem Auto.



Kapitel 17, Leben zum Zweiten

Blutend und halbtot erschien Nathaniel am Tor der Entscheidungen. Uriel wartete schon auf ihn. Vorsichtig nahm er ihm, Francis ab. Von einem niederen Engel gestützt ging Nathaniel hinter ihm her. Sie legten Francis auf einem Podest ab und knieten nun neben ihm. Lange sagten sie nichts. Dann erhob Uriel das Wort. „ Du willst das ich ihn zurückhole !”. Nathaniel nickte ermattet. „ Du weißt, das er dann seelenlos ist und dich nicht erkennen wird, sobald er durch dieses Tor zurückkommt.”. „ Bitte...!”, war alles was Nathaniel antworten konnte. Er blutete immer noch aus seinen Wunden. Den Engel, der ihn verarzten wollte, hatte er abgewehrt. Uriel sah ihn mitleidig an, „ Als er an mir hier vorbeikam und durch das Tor ging, lächelte er mich an und sagte, ich solle dich grüßen. Weißt du wie ich das nennen würde? Galgenhumor ! Dein Mensch scheint tatsächlich anders zu sein als die anderen.”. „Bitte,....tu es !”, Nathaniel versagte die Stimme. „ Also gut, ich gehe, aber mach mich dann nicht für die Wirklichkeit verantwortlich !”. Uriel stand auf und ohne sich umzusehen ging er durch das Tor. In der kurzen Zeitspanne, in der es geöffnet war, hörte Nathaniel das Schreien und Kreischen der ungeläuterten Seelen. Ermattet sank er vornüber auf die Brust des Toten.
Nach einiger Zeit öffnete sich das Tor wieder. Mit schnellen Schritten ging Uriel auf Nathaniel zu. Traurig stand er vor ihm, lange blickte er ihn an, dann weckte er ihn. „ Ich hab schlechte Nachrichten für dich.”. Nathaniel wurde nur schwer wach, bleierne Müdigkeit lag auf ihm. „ Was ist los ? Wo ist er ?”. Voller Panik, war er jetzt blitzartig aufgewacht. Uriel wich etwas zurück, Nathaniel`s Wutausbrüche waren weithin bekannt. „ Er will nicht !”. „ Wie bitte ?”, hatte er sich verhört?
Fassungslos sah Nathaniel zu ihm auf. „ Wie soll ich das verstehen ?”. „ Na ja, als ich ihn endlich fand, sagte er mir, dass es dir zu viele Schmerzen bereiten würde ihn zu lieben. Und deshalb will er im Kessel bleiben.”. Nathaniel fuhr hoch. Wütend packte er Uriel am Hals. „Nein, das glaube ich dir nicht. Das hat er nie gesagt, er wollte immer bei mir bleiben !”. Rasend vor Zorn und Enttäuschung warf er Uriel an das Tor und in der selben Sekunde war schon wieder bei ihm. Mit beiden Händen packte er ihnl an den Schultern und schlug ihn mit dem Rücken immer wieder gegen das Schmiedeeisen. Uriel fing an zu lachen, erst leise, dann immer lauter. „ Jetzt weiß ich wieso ER gerade dich ausgesucht hat. ER wusste, dass du ihn lieben würdest. Seine kranke Seele und deine, reinen und tiefen Gefühle. Ihr ergänzt euch ganz wunderbar !”. Nathaniel sah ihn an, er bemerkte nicht das ihm Tränen des Schmerzes über das Gesicht liefen. Sanft wischte ihm Uriel die Tränen von den Wangen. „ Der grausame und kalte Nathaniel, SEIN stärkster Krieger, weint ! Das ich das noch erleben darf !”. Seine Hand verweilte auf Nathaniel`s Wange. „ Na gut, es gibt noch einen letzten Weg. Aber sei vorsichtig, wenn du nicht stark genug bist, IHM zu trotzen, bleibst du für immer im Kessel. Und dort drinnen kann ich dir nicht mehr helfen.”. Augenblicklich richtete sich Nathaniel auf. „ Sag`s mir !”. „ Komm mit...”, Uriel ging zu Francis` leblosem Körper. Nathaniel hockte sich vor den Podest und nahm Francis` Hände in die seinen. Etwas abseits blieb Uriel stehen und mit erhobenen Armen wob er ein Netz aus Licht und Energie um die beiden Körper. „ Dringe tief in seinen Körper ein. Suche seine Seele und seinen Geist, du weißt wie das geht. Wenn du seine Seele gefunden hast, kann ich dir nicht mehr helfen. Du musst dann wissen was zu tun ist.”.
Nathaniel schloss die Augen. Er beschritt den Weg in Francis Körper. Das Tor umging er. Vorbei an den jämmerlichen Kreaturen, die die Seelen von anderen Unglücklichen bedeuteten, schritt er durch den Kessel. Mit ihren kalten Fingern zerrten sie an seinen Kleidern. Ihre Schreie jagten ihm eine Gänsehaut auf den Rücken. Dann kam er an einen toten Punkt. Ein schwarzes Loch, wie ein langer dunkler Tunnel, der in die Tiefe führte. Keine der anderen Seelen hielt sich hier auf. Alle mieden sie diesen Ort. Nathaniel sah nach unten. Eine Entfernung zu schätzen war in dieser Schwärze unmöglich. Sehr weit unter sich konnte er einen hellen Fleck ausmachen. Von diesem Fleck stieg ihm eine Welle von Angst, Verzweiflung, Schmerz und Trauer entgegen, die ihm das Herz zerriss. „ Nein...”, er stöhnte auf, „ Bitte, lass es nicht ihn sein !”. Er stieg ab. Je näher er dem Fleck kam, umso stärker waren die Eindrücke der, ihm entgegen wehenden, Gefühle. Dann stand er auf dem Boden. Vor ihm lag, zusammengekrümmt wie ein Embryo, Francis. Seine Seele hatte auch seine Gestalt angenommen. Angst, Verzweiflung, Schmerz und Trauer waren hier so stark konzentriert, das sie einen Wirbel bildeten, der ihn immer tiefer in den Abgrund des Wahnsinns zog. „ Francis...”, flüsterte Nathaniel, er wollte auf ihn zugehen, aber ein abrupter Schrei der Seele ließ ihn stehen bleiben. Aufgelöst in völliger Panik kroch Francis weg von ihm. „ Nein !”, schrie er. „ Nein ! Komm nicht näher. Geh weg. Verschwinde !”. Nathaniel konnte nur noch flüstern, der Schmerz schnürte ihm den Hals ab „ Francis, bitte komm mit mir.”. Aus der Ecke, wo Francis lag, kam ein Schluchzen. „ Geh weg. Ich kann nicht mehr... Ich will nicht mehr. Es ist friedlich hier. Ich kann schlafen. Nathaniel ist tot, ich lebe nicht ohne ihn !”. Nathaniel sah sich um. Die Schwärze um ihn herum barg sämtliche Albträume, die es je in Francis` Leben gegeben hatte. Schlagartig wurde ihm klar was Francis damit bezweckte, er wollte ihn tatsächlich schützen. Doch war seine Seele schon zur Hälfte vom Wahnsinn angefressen. Nicht mehr lange und es wäre zu spät. Entschieden ging er auf die, vor ihm davon kriechende, Seele zu. Als er ihn erreichte, begann Francis in schrillen Tönen zu schreien. Nathaniel zog ihn hoch, „ Komm wieder zu dir !”. Doch Francis schrie immer weiter. Nathaniel schüttelte ihn und brüllte, „ Wach endlich auf. Ich bin bei dir.”. Als auch das nicht half, nahm er ihn in die Arme. Francis wehrte sich, mit ungebändigter Kraft schlug er um sich, trat, kratzte und biss. Doch eisern umklammerte Nathaniel ihn. Langsam ließ Francis` Kraft nach. Nathaniel drückte ihn an sich. „ Ich werde dich nie allein lassen. Ich hab es dir versprochen !”. „ Warum lässt du mich nicht sterben ? Warum darf ich nicht endlich vergehen ?”. Harte Schluchzer schüttelten Francis` Körper. „ Hab ich denn nicht einmal im Tod Ruhe ?”. Nathaniel drückte ihn noch fester an sich. Die Schwärze begann sich um beide zu drehen, schneller, immer schneller !
„ Weil...”, Nathaniel wusste, wenn er es jetzt aussprach, würde sich sein ganzes Leben ändern. Nichts wäre so wie vorher, aber war es das nicht schon längst ? „....weil.....ich.....dich......,”, tief holte er Luft. Er fühlte wie Francis` Körper in seinen Armen weich wurde. Er beugte seinen Kopf in den Nacken, ein Blitz teilte ihn in zwei Hälften des Schmerzes. Laut schrie er der Schwärze entgegen „ Weil ich dich liebe ! Hörst DU, ich liebe ihn !”. Gleißendes Licht umhüllte beide, dann fiel er. Als er aufwachte, lag er mit dem Kopf auf Francis Körper. Das Podest war mittlerweile von ihrer beider Blut rot. Uriel lag auf dem Boden. Langsam stand er auf und sah Nathaniel an. „ So etwas hab ich noch nie erlebt. Was habt ihr da drin getan ? Ich hatte unheimlich zu tun, das Energiefeld aufrecht zu erhalten.”. Nathaniel wollte auch aufstehen, er wankte, dann fiel er wieder zu Boden. Mit seinen Händen berührte er Francis` Körper. Panisch sah er Uriel an, „ Wieso atmet er nicht ? Ich hatte ihn doch bei mir !?”. Uriel kam näher. „ Du bist das Tor umgangen. Ich weiß nicht wo er jetzt ist. Wir müssen abwarten. Das ist jetzt sein ganz persönlicher Kampf. Denk dran, du bist der Grund für ihn, aber er muss entscheiden ob dieser Grund zum Leben ausreicht !”. Beide starrten auf den immer noch leblosen Körper. „ Langsam muss er sich beeilen, die Zeit reicht nicht mehr lange. Dann wird er zu einer dieser schreienden, kreischenden Kreaturen da drin.”, Uriel wurde nervös, wenn dieser Mensch nicht mehr leben wollte, dann gab es hier einen bitteren Krieg zwischen IHM und Nathaniel. Das war vorauszusehen. Auch ER durfte nicht einfach die Gefühle von jemanden zu Leben erwecken und dann mit den Füßen treten. Davon abgesehen, würde diese Welt hier ohne den Menschen auch nicht mehr lange überleben. Plötzlich bäumte sich Francis auf, er wand sich auf dem Podest und schlug immer wieder mit dem Hinterkopf auf den kalten Stein. Seine Hände formten sich zu Krallen und sein Körper verkrampfte sich. „ Schnell...”, Uriel stürzte auf Francis zu. „ Halt ihn fest. Sonst schlägt er sich den Kopf ein.”. „ Was passiert mit ihm ? Was ist denn nur los ?”, Nathaniel drückte gemeinsam mit dem Anderen den Körper auf das Podest. „ Er wandert in seinen Körper zurück. Das ist ein harter Kampf, er muss sich selbst bezwingen.”. Sie hatten schwer zu kämpfen. Dann, mit einem Schlag, war Ruhe Francis Kopf fiel zur Seite, seine rechte Hand rutschte vom Podest. Die beiden Engel schwiegen erschrocken. Ein Seufzer durchbrach die Stille, Francis` Lungen füllten sich mit Luft.

...
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Gast 1 ( gelöscht )
Beiträge:

24.03.2010 21:50
#39 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

ich bin der erste Gast
und würde nichts an der Geschichte bemängeln. Da ich ja weiß das es deine erste Geschichte war. Und würde Gast 2 den Verlauf lesen würde er feststellen, dass dir die Fehler ja peinlich sind und auch nur da sind, da es ja deine 1.(!) Geschichte ist. Also verstehe ich nicht warum man hier kritisiert. Wir wissen alle dass du heute die Fehler nicht mehr machen würdest. Weiterhin finde ich die Geschichte einfach nur toll

Liebste Grüße

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

25.03.2010 16:09
#40 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

danke für deinen zuspruch...ohne den ich die geschichte auch gar nicht weiter einstellen würde

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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

02.04.2010 21:25
#41 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

es geht weiter. wie immer bitte ich fehler und fehlende gliederung zu übersehen. danke schöööön...

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Kapitel 18, Herzschlag

Fassungslos starrte Nathaniel auf Francis. Doch Uriel wirkte nicht erleichtert. „ Es ist noch nicht vorbei !”. Wie um das zu bestätigen, begann Francis um Atem zu ringen. Er röchelte schwer. Seine Brust hob und senkte sich immer unregelmäßiger. „ Nein !”, Nathaniel packte ihn. Mit beiden Händen hielt er seinen Kopf. „ Kämpfe ! Bitte gib nicht auf. Uriel tu doch etwas. Hilf ihm!”. „ Wir können ihm nicht helfen. Er kämpft noch immer gegen das Leben. Sein Herz und sein Verstand ringen miteinander.”. Francis öffnete seine Augen. Wirr blickte er um sich, seine Lippen zitterten. Als sein Blick auf Nathaniel fiel, schrak er zurück. Doch Nathaniel zog ihn an sich. Mittlerweile zitterte er so stark, das seine Zähne aufeinander schlugen. Er krallte sich in Nathaniel`s Arme. Sein Atem ging stoßweise. Und dann begann es. In Zeitlupe bog er den Kopf steif in den Nacken. Ein Schrei entstieg seiner Kehle, ließ den Raum erzittern. Es schien kein Ende zu nehmen. In diesem Laut lag all die Qual und Pein seines ganzen erbärmlichen Lebens. Nathaniel schluchzte. Er drückte Francis jetzt so fest an sich, dass er kurz davor stand, ihm die Rippen zu brechen. Francis` Muskeln versteiften sich, der Krampf schüttelte seinen ganzen Körper. Noch immer schrie er seine Qual heraus. Auch Nathaniel`s Stimme wurde immer lauter. Wie ein Endlosband sprach er immer wieder die gleichen Worte vor sich hin. „ Ich liebe dich !” Lauter und immer lauter. Nur allmählich verebbte der Schrei. Verlor sich in der Unendlichkeit des Raumes. Zurück blieb nur die Leere und das beschwörende Flüstern Nathaniel`s wieder und immer wieder „ Ich liebe dich !”. „ Es ist gut !”, Uriel legte ihm seine Hand auf die Schulter, „ Es ist überstanden. Er schläft jetzt .”. Nathaniel sah hoch und bemerkte die Tränenspuren in Uriel`s Gesicht. „ Ja, sieh gut hin. Soweit ist es schon gekommen. Ich weine !”. Uriel hockte sich vor die beiden hin. „ ER wusste wohl doch, was er tat, als ER dich losschickte. Ihr beide seid in der Lage, uns allen zu zeigen, was Leben ist und was es heißt sich für jemanden zu opfern.”. Er stand wieder auf. Mit einer Handbewegung öffnete er das Dimensionstor. „ Ihr müsst jetzt gehen. Pflege ihn gut, er braucht jetzt viel Zuwendung. Er braucht dich .”. Als Nathaniel, Francis durch das Tor trug, ging über der Erde die Morgensonne auf und tauchte alles in ein goldenes Licht.


Kapitel 19, Finde das Leben wieder...

Mein Blick klarte sich nur schwer. Noch immer lag bleierne Müdigkeit auf meinen Augenlidern. Langsam setzte ich mich im Bett auf. Alles drehte sich, ich wollte aufstehen. Wie spät war es ? Nur sehr langsam bekam ich meine Beine über den Bettrand. Die Luft in meinem Zimmer roch nach ihm. An die Wand gelehnt, zog ich mich hoch. Meine Knochen schmerzten, als wenn ich aus einem Hochhaus gesprungen wäre und dies überlebt hätte. Ein plötzlicher Schwindel ließ mich zusammensacken. Ich sah mich schon auf den Boden schlagen, doch aus dem Nichts erschienen Hände und fingen mich auf. Ich wusste dass er es war. Doch warum war er hier ? Vorsichtig trug er mich zum Bett zurück und legte mich wieder hin. Seine schwarzen, langen Haare berührten meine Haut. „ Was..., was ist passiert ?”. Das Sprechen fiel mir schwer, meine Stimme war kratzig, rostig wie ein altes Ofenrohr. Er legte mir seinen Finger auf den Mund. „Pscht, nicht sprechen ! Wenn es dir wieder besser geht, erzähle ich dir alles.”. Er drehte sich um und wollte in die Küche gehen. Über die Schulter blickte er mich an , „Und wag es ja nicht noch einmal aufzustehen, bevor ich es dir nicht erlaubt habe !”. Mit blitzenden Augen verschwand er in der Küche. Ich starrte an die Decke. In mir machte sich das verwirrende Gefühl breit, dass mir große Stücke meiner Erinnerung fehlten. So viele schwarze Löcher hatte ich in meinen schlimmsten, Exzess beladenen Nächten nicht gehabt. Ich drehte mich zur Wand. Es war etwas passiert, von dem ich nichts mehr wusste. Ich fragte mich, ob es nicht besser wäre in der Unwissenheit zu verharren. Als er meine Schulter berührte, zuckte ich zusammen. Seine Stimme flüsterte in meinem Ohr „Mittag ist fertig.”. Was ? Hatte ich richtig gehört ? Erstaunt drehte ich mich um. „ Engel können kochen ?”. Es war heraus. Ich hatte das Wort genannt, an welches zu glauben, ich mir schon mein ganzes Leben lang verboten hatte. Da es mit noch größerem verbunden war. Leicht beleidigt sah Nathaniel mich an. „ Was hattest du denn gedacht ?”. „ Na ja,...”, ich gluckste mit meiner rostigen Stimme. „ Ich dachte immer, ihr trinkt Nektar und esst Ambrosia.”. Völlig baff blieb er stehen. „ Du...!”. Er stellte den Teller ab und kam auf mich zu. „ Du wagst es mich zu einer Witzfigur zu machen ?”. In seinen Augen blitzte ein Lachen, überschwänglich hob er mich aus dem Bett und lachend drehte er sich mit mir im Kreis. Das Zimmer verschwamm vor meinen Augen, ich japste nach Luft. Wir lachten zusammen ! Dann ließ er mich in den Sessel sinken, auf die Armlehnen gestützt stand er über mir. „ Es ist schön, dass du wieder zurück bist.”. Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine herabhängenden Haare. „ Und jetzt ...iss !”. Abrupt drehte er sich um. Mit verschränkten Armen und einem Kochlöffel in der Hand stand er neben dem Tisch und sah zu wie ich aß. Das sah grotesk aus. Ich prustete los, doch sein Oberlehrerhafter Blick ließ mich wie einen Schüler beschämt auf den Teller blicken und löffeln.

Diese Unbeschwertheit hielt noch die ganzen nächsten Tage an. Wie Kinder waren wir. Verspielt, fröhlich und nur selten schweiften meine Gedanken ab. Fiel mir ein, dass es noch etwas gab, was ich zu erledigen hatte. Etwas, an das ich mich erinnern sollte. Nie hätte ich geglaubt, das ein Engel , er , so fröhlich sein konnte. Fast war es so, als wenn er versuchte, mich abzulenken. Ich fragte nicht woher meine Wunden kamen und er sagte es mir nicht. Es war gut so. Wie lange kannte ich ihn jetzt eigentlich schon ? Seit knapp zwei Wochen, es kam mir jedoch vor, als wenn es Jahre wären. Die Sonne blendete mich, ich legte eine Hand über meine Augen. Endlich war der verregnete Frühling dem Sommer gewichen. Wir lagen irgendwo, in irgendeinem Wald auf einer Wiese nebeneinander. „ An was denkst du gerade?”, fragte er mich. „ Wie schön doch das Leben sein kann.”. Ich holte tief Luft. Nathaniel rollte sich auf die Seite und betrachtete mich. Dann zog er mich in seine Arme. Ich spielte mit seinen Haaren. „ Ich dachte immer..”, so fing er an, „...,dass das alleinige Recht auf Leben nur uns gehören konnte. Wir erschaffen und wir zerstören. Wir waren allmächtig. Genau wie die anderen habe ich immer hochmütig und angeekelt zu euch herunter geblickt. Über eure Demut gelacht. Euch verachtet. Ich war der schlimmste von allen.”. Er zitterte. „ Ist gut, du musst nicht weiter re....”, heftig unterbrach er mich. „ Doch ! Ich muss.”. Nach einer kurzen Pause sprach er weiter. „ Doch seit ich dich kenne hat sich etwas geändert. Mit jedem Tag, den ich mit dir verbringe, bekommt mein verhärtetes Herz mehr und mehr Risse und Sprünge. Ich habe Angst, Francis. Große Angst. Was passiert wenn ich erkenne ? Wenn ich benennen kann was ich fühle ? Meine Liebe zu dir ist erst der Anfang !”. Ich sah an ihm vorbei in den azurblauen Himmel. War jetzt also der Zeitpunkt gekommen Fragen zu stellen ? So schnell schon ? Die eine Frage brannte schon seit unserem ersten körperlichen Näherkommen in mir. Und in den letzten Tagen, als ich Zeit hatte ganz in Ruhe nachzudenken, ihn beobachten konnte, kamen die Zweifel. Nur zu gut kannte ich unsere Konventionen und gesellschaftlichen Grenzen. Ich brauchte Abstand von ihm, entschieden setzte ich mich auf. Ich spürte seine Blicke in meinem Rücken, wusste er was jetzt kam ? „ Ist es richtig dass ich dich liebe ?”. Scharf sog er die Luft ein. Ich konnte regelrecht fühlen, wie sich seine schwarzen Augen verdüsterten. „ Ich weiß dass ich dich liebe, aber ist es richtig ?”. Seine Arme schlangen sich um meine Schultern, mit seiner Stirn lag er in meinem Nacken. „Zweifelst du an mir ?”. Seine Stimme war rau an meinem Ohr. „ Sag mir was passiert ist ! Ich denke, es ist soweit, dass ich es wissen sollte, um zu entscheiden...”. Ich merkte in meinem Nacken, wie er den Kopf schüttelte. „ Es wäre der Anfang vom Ende !”. Ich nickte, „ Aber hat es nicht schon längst angefangen ? Schon als wir uns das erste Mal sahen?”. Er ließ mich los.

Alles um Nathaniel drehte sich, in seinem Geist stritten sich zwei Stimmen. Sein Wunsch, Francis ein unbeschwertes Leben zu schenken kämpfte mit seiner Loyalität gegenüber IHM. Er hatte nicht umsonst Francis` Erinnerungen verschüttet. „ Nein !”. Er hatte sich entschieden. Seine schwarzen Haare fielen ihm in das Gesicht, mit Nachtschwarzen Augen blickte er in den Himmel. „ Nein ! Nicht so wie du es willst. Strafe mich, aber ich werde verhindern, das er die Brücke baut !”. Ich rutschte langsam rückwärts, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Seine teuflische Stimme zerschnitt die Luft. Seinen Körper umspielten schwarze Schatten. Aus seinen Augen sprach eine Gewalt die mir Angst einjagte. War das die Wut der Engel ? Er sagte etwas. Zu wem ? Nicht zu mir ! Die Natur schien völlig zum Erliegen gekommen zu sein, kein Laut war mehr zu hören. Als spürten all die Wesen hier draußen, was sich abspielte. Dann sah er mich an, aus seinen Augen sprühten Funken. Der Blick lähmte mich, ich wollte weglaufen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Er kam auf mich zu. Mit seinen Fingerspitzen berührte er meine Stirn und dann explodierte mein Kopf. Ich sah all die Bilder aus meinem Leben. Vor meinen Augen lief ein Film ab, der mir bekannt vorkam. Da waren meine Träume, Uma...und die Art ihres Todes ! Die wunderbare Nacht mit Nathaniel, dann der Kampf mit Hamiel. Ich sah meinen eigenen Tod und die Schmerzen Nathaniel`s. Als ich bei dem Kessel ankam, bekam ich Schüttelfrost. Meine Zähne schlugen aufeinander, ich spürte, wie seine starken Arme mich umfingen. Der Wahnsinn in dem Kessel brachte mich beinahe an den Rand meines Verstandes. Ich sah auch Nathaniel`s Kampf mit meiner Seele, um Leben und Verderben kämpften wir. Ich sah, wie Nathaniel mit mir das Tor umging...und dann weg war. Wo war er ? Vor mir war ein Strahlen, ich ging darauf zu. Aber Licht bedeutet nicht immer auch Hoffnung. Das Licht griff mit eiserner Hand nach meinem Herzen und offenbarte sich mir ganz. Mein kleiner Geist bedeutete ihm gar nichts, nur meine Stellung in der Geschichte. Ich erfuhr von dem Licht zu was ich auserkoren war und welche Folgen damit verbunden waren. Dann warf es mich in meinen Körper zurück. Ich kämpfte mit dem Leben, ich wollte nicht das alles zur Wahrheit würde. Dann nahm Nathaniel den Traum wieder von mir.

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Gast ( gelöscht )
Beiträge:

19.04.2010 14:36
#42 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Ich finde es so spannend! Mehr mehr mehr bitte

Miss Rainstar ( gelöscht )
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20.04.2010 08:45
#43 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

20.04.2010 08:47
#44 RE: Kinder der Tränen (Geschichte) Antworten

na gut

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Kapitel 20, Verzweiflung

Ohne eine Regung ließ ich mich von ihm in meine Wohnung zurückführen. In mir lief immer noch dieser Film ab. Immer und immer wieder sah ich dieses Licht. Es erschütterte mich, es machte mir Angst. So vieles, was ich all die Jahre verleugnet hatte war an die Oberfläche gezerrt worden. Ich sollte also den Glauben wieder herstellen. Gerade ich !? Und, was war Glaube ? An was glaubte ich eigentlich ?

Zuhause angekommen, wusch mich Nathaniel und brachte mich zu Bett. Mir war kalt, ich fror erbärmlich. Nathaniel saß im Sessel, in dem dunklen Zimmer leuchteten seine Augen schwach. Er beobachtete mich. Ich wusste, woher diese Kälte kam. Er hatte mein Herz verlassen um mir die nötige Ruhe zum Nachdenken zu geben. Ich wollte aber nicht, dass er mich verließ. Eigentlich hatte ich mir meine Frage doch schon selbst beantwortet. Ich pfiff auf Konventionen und die Gesellschaft. Hatte die Gesellschaft mich auch nur einmal beschützt ? Mir geholfen oder zumindest Anteilnahme gezeigt? Also, konnte mir der Rest der Menschheit gestohlen bleiben. Oder ? „ Was passiert, wenn ich die Brücke nicht herstelle ?”. Das war in den letzten Stunden das erste Mal, das ich wieder redete. Nathaniel beugte sich im Sessel nach vorn. „ Willst du das wirklich wissen ?”. „ Ich habe IHN gesehen, ER hätte mich fast zu Asche verbrannt. Ich konnte seine Gegenwart nicht aushalten. ER sagte zu mir, dass du mir beibringen würdest zu glauben, aber du lehrst mich zu lieben. Was ist Liebe ? Was ist Glaube ?”. Den Kopf in seine Hände vergraben, sprach Nathaniel zu mir. „ ER erschuf uns und einige Zeit später auch euch. Wir sind `Geschwister`. Aber auch ER selbst wurde nur erschaffen um jemandes Kind zu sein. Ich weiß nicht wo es anfängt und wo es endet. Es war so eingerichtet, dass ihr an IHN glauben solltet. Jahrhunderte lang ging es gut. Doch dann wendete ER sich von euch ab. ER konnte nicht verstehen, das seine Schöpfung selbstständig wurde. Das seine Kinder `erwachsen` wurden. Sein Abwenden jedoch beschleunigte die Entwicklung. Medizin, Technik, Bauwerke all das konnte nur hervorgebracht werden, weil die Menschen IHN suchten und gleichzeitig aber auch IHN verleugneten.
Während wir bis jetzt weiterhin seine Kinder blieben, habt ihr euren Glauben verloren. Meine Welt löst sich auf. Mit jedem Menschen der nicht mehr glaubt, ein Stückchen mehr.”. Ich fröstelte, es wurde einfach nicht warm unter meiner Decke. Während er sprach fror ich im Gegenteil, immer mehr. „ Was soll das heißen, ihr wart bis jetzt seine Kinder ?”. „ Einige von uns, haben sich zusammengetan und wollen verhindern, das es wieder eine Verbindung zwischen euch und uns gibt. Diese Engel haben SEINE damalige Gesinnung in sich verinnerlicht. Sie denken tatsächlich, dass sie ohne euch leben könnten. Diese naiven Kreaturen ! Dabei sind sie euch in ihrem Bestreben danach so ähnlich, dass man sie mit euch verwechseln könnte. Unsere Welt kann ohne eure nicht leben. Genauso, wie ihr aussterben würdet, wenn es uns nicht mehr gibt. Denn die Menschheit kann auf Dauer nicht leben ohne Glauben. Es würde das Ende zwar nicht so schnell herbeiführen, wie unseres. Aber langsam und stetig geht es auch mit der Erde zu Ende. Ist dir das wirklich noch nie aufgefallen ? Wir bedingen uns gegenseitig. Was passiert wenn die Brücke nicht wieder hergestellt wird ? Unsere beide Welten lösen sich im Nichts auf und zurückbleiben wird nur Staub !”. Die Kälte in meinem Herzen wurde immer stärker. Ich brauchte ihn so sehr, das es mir fast das Herz zerriss und jetzt noch mehr ! Ich allein konnte also die Menschheit retten, oh Mann, das war ja wie in einem schlechten Comic, vielleicht würde ich es tun, aber nicht ohne ihn. In Nathaniel breitete sich Leere aus. Er hatte Francis nicht die ganze Wahrheit gesagt. Er hatte ihm verschwiegen, was mit ihm passieren würde, wenn die Verbindung wieder stand. Francis fing an Interesse an seiner Aufgabe zu zeigen, das, so wusste er, würde bedeuten, dass ihnen nicht mehr viel Zeit zusammen vergönnt blieb. Sollte Francis die Welten retten, gut dann sollte es so sein, aber nicht ohne ihn. Er würde Francis beschützen, immer !

Uriel saß versunken vor dem Tor zum Kessel, plötzlich blickte er hoch. Aus der Ferne konnte er sehen, wie ein Licht über der Ebene entstand und immer stärker wurde in seinem Strahlen. Er wusste was das hieß. ER freute sich überschwänglich. Und auf der Erde wurden gerade zwei Wesen von Verzweiflung geschüttelt. Es war unfair von IHM. ER hatte Nathaniel nicht gesagt, das dieser auch gebraucht würde um die Aufgabe zu erfüllen und nun hatten beide das ausgesprochen, was nötig war um den Anfang für die Brücke zu stellen. Ja, es war nötig das beide ihr Leben gaben um eine Verbindung herzustellen. Aber durfte man im Angesicht der Frage um den Glauben, die Liebe von einem Einzelnen in den Schatten stellen ?

Kapitel 21, Lernen

Nathaniel stand jetzt am Fenster, draußen war es schon lange dunkel. Meine Zähne klapperten aufeinander. Ein Gefühl, als wenn sich Raureif auf mein Herz gelegt hätte. Also konnte ich doch schon nicht mehr ohne ihn leben. Doch was brauchte er um glücklich zu sein? Ich wickelte die Bettdecke um mich und stand auf. Hinter seinem breiten Rücken blieb ich stehen, tief sog ich seinen Duft in mich hinein. „ Bitte komm zurück zu mir !”. Ich konnte kaum die Worte formen, so klapperten mir die Zähne. Die Eiseskälte meines Herzens breitete sich auf meinen Körper aus. Er senkte seinen Kopf, „ Ich glaube, wir haben soeben den Anfang für die Brücke gelegt.”. Ach ja, er sah ja mehr als ich. Ich blickte nach draußen aber mir schien alles so wie vorher. „ Ich habe IHM geschworen, das ich verhindern werde, dass du die Brücke baust. Aber ich denke nun, die einzigste Chance für uns besteht doch darin, sie zu errichten.”. Die einzigste Chance ? Ach was, war mir jetzt egal wie er das meinte. So langsam fror nämlich mein Gehirn ein. „ Bitte, komm zurück. Du bringst mich um ! Komm wieder zurück.”. Er zuckte zusammen, dann drehte er sich zu mir um. Und keine Sekunde zu früh, meine steifen Beine gaben nach und ich stürzte zu Boden. Kurz bevor mein Kopf auf die Erde knallte, fing er mich auf. „ Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht quälen. Ich wusste nicht, dass du so sehr fühlst und ein Menschenherz so wenig aushält.”. Sein goldenes Licht überflutete mich. Je weiter er in mein Herz vordrang, um so wärmer wurde mir. Langsam kehrte das Leben wieder in mich zurück. „ Na ja, zumindest weißt du jetzt, wie du mich gefügig machen könntest!”. Verständnislos sah er mich an. „ Ist schon gut !”. Gönnerhaft tätschelte ich sein Gesicht. Also ein kleines bisschen Humor musste er sich aber noch aneignen. Mir kam ein Gedanke, war es nicht so, dass er Menschen keine tiefen Gedanken zuschrieb ? Vielleicht könnte ich das ändern. Ich zog mich an ihm hoch und ihn gleich mit. „ Warst du schon mal auf einem Konzert ? Nein ? Na dann wird es ja Zeit. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch. Es ist noch nicht zu spät.”. Gerade war mir eingefallen, das heute ein Konzert lief, auf das ich schon immer wollte. Die Gruppe hatte einen lateinischen Namen.

Wir standen in der Konzerthalle. Alle Menschen um uns herum waren schwarz gekleidet, auch Nathaniel, seine Farbe war ja schwarz. Aber ich Trottel, musste wieder aus dem Rahmen fallen. Ich hatte nicht darauf geachtet, was ich anzog und nun stand ich als einzigster hier in Schneeweiß. Na egal. Dumme Blicke war ich sowieso schon gewöhnt. Als die Musik erklang, ließ ich mich mitreißen und achtete nicht mehr auf Nathaniel. Harte Rhythmen wechselten sich mit der Engelsgleichen Stimme des Sängers ab. Klaviermelodien so sanft wie eine Feder schnürten mir das Herz zusammen und ließen mir die Tränen in die Augen steigen. Die Texte, anklagend, nachfragend, bittend, erzählten von Liebe und Wahnsinn. Glauben und Nichtglauben. Geist und Seele. Erschütternd brachten sie einem die Wirklichkeit nahe. Ich hoffte, dass Nathaniel etwas aus diesen Texten heraushören würde. Man merkte dem Sänger an, dass er sein ganzes Herzblut hineingelegt hatte in diese Texte und die Musik. Vieles in daran erinnerte mich an mich selbst, an meine Träume, meine Seele, meine Psyche. Einiges auch an das Licht, an welches ich mich jetzt wieder erinnern konnte. Hatte er etwa auch in das Licht geblickt ? Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter und schon schob mich Nathaniel aus dem Saal. Mit schnellen Schritten ging er draußen vor mir her. Was war nur los ? Ich rannte fast neben ihm her. Mann war der schnell. Noch ein großer Sprung und dann stand ich vor ihm. Mit ausgebreiteten Armen hielt ich ihn auf. Ich sah ihm in die Augen und schreckte zurück. Sie waren von solch einer Schwärze, das sie schon wieder brannten. „ Was ist los ?”. Er schüttelte den Kopf, schob mich beiseite und ging weiter. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Plötzlich blieb er stehen, er riss mich an sich und zerquetschte mich fast zwischen seinen Armen. Sein Atem ging schwer. Er war sehr aufgewühlt. „ Zwei Sätze von ihnen, haben mir vor Augen geführt was wirklich ist.” Er sprach nur stockend „ Es gibt keine Wahrheit ohne Liebe. Es gibt keine Liebe ohne Wahrheit. Das könnte der Schlüssel sein.”. Schlüssel ? Aber schon lief er weiter, langsamer jetzt, so dass ich ihm gut folgen konnte. Wir machten einen langen Spaziergang durch die Nacht. Ich fragte ihn nicht weiter, er sollte sich erst mal beruhigen.

Zurück in meiner Wohnung, es war zwar schon spät aber ich ging trotzdem noch unter die Dusche. Lange stand ich unter dem Wasserregen, ich hatte Angst vor den nächsten Tagen. Ich musste mich wieder unter den Menschen melden. Sie würden Fragen stellen, immerhin wusste ich ja nun, das Horst gesehen hatte, dass ich tot war. Und irgendwie musste ich ihm glaubhaft machen, das es nicht so war. Ach, das bekam ich schon hin, irgendwie. Nur mit einem Handtuch um die Hüften betrat ich das Wohnzimmer. Er stand vor dem Fenster und starrte hinaus. Ich trat an seine Seite. „ Was siehst du ?“. „ Eine Welt in der viele kranke Kreaturen leben. Aber auch eine Welt in der es Liebe gibt und Vertrauen. Du hast mich gelehrt das einzelne in den Menschen zu erkennen, nicht mehr nur die Fassade zu sehen.”. Ich legte ihm meine Hand auf den Arm, seine Finger spielten mit meinen. „ Ich weiß was du in den nächsten Tagen vorhast. Ich werde immer bei dir sein.”, sagte er zu mir. Ich war so unendlich dankbar ihn getroffen zu haben. Wenn er nicht gewesen wäre, so würde ich immer noch in meinem traurigen Leben fest hängen und nichts von der schönen Seite eines Lebens wissen.

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