LEseSTOFF sucht Kurzgeschichten zum Thema Unter Geiern - Abenteuer im Wilden Westen
Die Wurzeln vieler AutorInnen, die uns schreiben, liegen bei Karl May. So auch unsere. Deshalb fordern wir euch auf, uns und die Leser des LEseSTOFFs in die Weiten der Prärie zu entführen. Erzählt von Indianern und Cowboys, von Goldsuchern und Fallenstellern, von Ranchern und Spielern. Und vergesst die holde Weiblichkeit nicht. Außerdem suchen wir Grafiken und Fotos zum Thema!
Einsendebedingungen: - unveröffentlichte Kurzgeschichten mit max. 1500 Worten als rtf- oder Word-Datei - in der Datei über dem Text bitte Kurzvita angeben (Fünfzeiler) - pro Autor maximal zwei Texte - keine Lyrik - Zeichnungen und Fotos als jpg, gif oder tif zunächst in einer niedrigen Auflösung Die ausgewählten Autoren erhalten ein kostenloses Belegexemplar und die Möglichkeit weitere Exemplare unter Berücksichtigun eines 20prozentigen Autorenrabattes zu beziehen. Einsendungen an info@lesestoff-leipzig.de Einsendeschluss: 31.01.05
Der 'Wilde Westen'... Klischees, böse Indianer, 'edle Wilde'... *kopfschüttel* Karl May hatte ein sehr geringes Wissen über den 'Wilden Westen'. (Nichtsdestotrotz war er ein guter Schriftsteller.)
Wollt ich nur mal loswerden, weil ich gegen die Weiterverbreitung von Klischees über Indianer bin.
Lieber Gruß, Wanderin
[f1][ Editiert von Wanderin am: 19.10.2004 23:36 ][/f]
@ Wanderin nun dann wäre es mal an der Zeit, durch ein paar Geschichten mit diesen Vorurteilen aufzuräumen.
In Anlehnung an Karl May sind in der DDR einige wie ich finde recht gute Indianerfilme entstanden. Als Kind habe ich keinen davon ausgelassen. Darin waren die Indianer immer die Guten.
Leider etwas verspätet, aber lieber spät als gar nicht... Ich habe es absichtlich hier hineingestellt, weil es mir mehr um den Sinn als um die Form geht. Wenn du meinst, dass es zu den Texten gehört, kann ich es da ja auch noch einmal einstellen.
Karl May
Ich war ein Kind, ich las Karl May. Ich dachte mir, was ist dabei? Es ist spannend, es ist schön, ich kann in andre Welten ‚sehn’.
Böse Indianer, dumme Indianer, Die Sioux, die Comanchen. Gute Indianer waren die Apachen, Winnetou war der beste – Deutsche.
Die edlen Wilden, die verführten Wilden, Die naiven Indianer, hielten Technik für Zauberei. Weiße fürchten sich vorm bösen Blick. Wer ist naiver?
Das Bild, es wandelte im Lauf der Zeit, für ‚die Wahrheit’ wurde ich bereit, Zu sehen, dass nur der authentisch schreiben kann, der selber ist, ein ‚roter Mann’.
Ein großes Volk, die Ureinwohner, tausend Facetten, jede ein Stamm. In diesen Stämmen, tausende Menschen, Jeder ist anders, mannomann!
Hätte das Karl May gewusst, der so spannend Bücher schrieb, hätte er sie auch benutzt, zu Klischeefiguren degradiert?
Zu Traumfiguren, edlen Wilden, die ein Kind wie mich entführten, in den ‚Wilden Westen’? Wo Indianer, federgeschmückt, sagen: ‚Hau.’
Dieses Volk, von dem ihr Falsches lest, es lebt auf Reservationen, wenig anders als wir! Weiße nahmen, nehmen ihm alles: Land, Familie, Rechte, Kulturen. Nehmen wir auch Geschichte ihm? Nehmen wir seine Wahrheit ihm, indem wir falsches Wissen verbreiten?
Lasst Karl May einen Autor sein, der über fremde Welten schrieb. Tausch das Wort Indianer ein, gegen ‚Aliens’ und dann gib, den Ureinwohnern, allen Völkern, Gerechtigkeit, und die Chance,
Ihre Wahrheit auszubreiten, ihre Wahrheit, die tausende, verschiedene Gesichter hat, so viele, wie es Menschen gibt.
ich muss zugeben, dass es eine ganze Weile her ist, seit ich Karl May gelesen habe. Aber soweit ich mich erinnere, kamen die Indianer bei ihm eigentlich genauso gut oder schlecht weg wie der Rest der Menschheit. Winnetou und auch die meisten anderen Apachen waren ziemliche Superhelden, der Ich-Erzähler (egal ob als Old Shatterhand, Old Surehand etc.) war sowieso immer ein arrogantes Arschloch und wusste alles besser, aber die wirklich dummen waren doch eher Charaktere wie Sam Hawkins, dieser komische Schmetterlingssammler oder irgendwelche britischen Millionäre. Besonders indianerfeindlich fand ich die Bücher also nicht.
Das trifft eher auf klassische Westerngeschichten zu. Karl May Bücher sind im engeren Sinne gar keine "Western", sondern mehr Pionier- und Abenteuerromane. Western im engeren Sinne sind eine durch und durch amerikanische Gattung und die sind wirklich meist sehr indianerfeindlich.
Hallo Capella, Ich stimme dir zu, Karl May war nicht so indianerfeindlich wie die meisten Western. Aber wie du sagst, die Apachen, allen voran Winnetou, waren Superhelden, also 'edle Wilde'. Dann gabs doch aber auch die anderen, die 'unedlen Wilden', oder? Die Bösen, die die Bahn überfallen? Und fast immer steckte ein weißer Mann dahinter, der die Indianer angestiftet hatte. Ich mach es Karl May auch nicht zum Vorwurf, dass er 'die Indianer' falsch dargestellt hat, er kannte es ja nicht besser, aber es hilft den Indianer von heute nichts, wenn sie nur als 'edle Wilde' in den Köpfen der Menschen existieren. Deiner Meinung über Old Shatterhand kann ich nur zustimmen. ;-) Lieber Gruß, Wanderin