Hallo ihr! Ich hab immer Probleme damit, in meinen Texten meine Figuren unterschiedlich darzustellen. Ich hab mal gelesen, man soll das durch Sprache machen, aber wie kann man das genau machen? Außer, dass man Leute in der Kneipe anders sprechen lässt als Professoren.
Genau so ist es, man lässt sie anders reden. Wie denn auch sonst? Ich habe das Thema ausfürlich in meinem Seminar besprochen unter: www.peters-buchlade.de, Seminar, Die Sprache als Element der Charakterisierung. Wenn Du magst, schau doch mal rein. PvO
ich würde mir im Vorfeld genau überlegen, was die verschiedenen Personen charakterisieren soll, z.B. einen ruhigen Menschen oder einen extrovertierte Menschen, einen Menschen, der gerne lacht oder/ und gerne im Mittelpunkt steht...ect. Auch welche Gewohnheiten dieser Mensch hat, unter welchen Lebensumständen er aufgewachsen ist oder momentan lebt, was seinen Charakter prägt oder nicht prägt(Eltern, Schicksalsschläge, Freunde...)...Und natürlich, wie er aufgrund seines Charakters mit anderen Menschen in Beziehung tritt. Falls du das Gefühl hast, dass deine Darstellung nicht glaubhaft klingt, kannst du dir Vorbilder in Menschen suchen, die du kennst, von denen weißt du, wie sie in verschiedenen Situationen reagieren könnten- oder einfach mal in die Bücherei tigern und einen Schmöker über Verhaltenspsychologie ansehen und sich klarmachen, was es für Unterschiede in menschlichen Verhaltensweisen geben kann(sehr viele!) und was deine Person haben davon haben soll.
Wenn du den auktorialen Erzähler spielst, kannst du genau beschreiben, was deine Person gerade macht oder was sie denkt- immer dabei im Hinterkopf, welcher Charakter dabei vorliegt und wie er wohl handeln würde. Oder du lässt einen Erzähler auftreten, der eine andere Person wahrnimmt und sie beschreibt.
Vielleicht hat es dir ein bißchen geholfen. Viel Glück beimm Schreiben!
Ich würde dringend vom auktorialen Stil abraten, da er aus der viktorianischen Zeit stammt und heute kaum noch Beachtung findet. Mit dem eingeschränkt auktorialen Stil fährt man deutlich besser. PvO
Hallo Wanderin, Also mir hilft es beim Schreiben, wenn ich den Charakter von Menschen, die ich gut kenne, an meine Handelnden Personen "weitergebe". Um nicht durcheinander zu kommen, kann man ja zunächst sogar ihre Real-Namen verwenden, um sie im Nachhinein zu editieren. Viele Grüße vom Schreiberling
also bei einem kompletten roman die namen zu editieren, kann zumindest bei word ganz schön viel arbeit machen, wenn der pc nämlich mehr ersetzt als er sollte, würde ich nicht machen, vor allem würde sich bei mir wohl der charakter dann nicht frei entfalten können.
Das es mit Word bei umfangreichen Dokumenten zu Problemen kommt, habe ich schon öfters gehört. Ich hingegen schreibe mit WordPro. Real existierende Namen würde ich allerdings auch nicht verwenden.
es gibt ein relativ neues Buch übers Schreiben. "Wort für Wort" von der amerikanischen Krimi-Autorin Elizabeth George. Da wird sehr ausführlich auf Vorgehensweise und Hilfsmittel eingegangen, wenn man sehr ausgeprägte Figuren haben möchte und denen auch jeweils eine eigene Erzählsprache verpassen will.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und war recht angetan, kann es also nur empfehlen.
Mir hilft es immer, wenn ich mir beim Schreiben vorstelle, was die Person gerade denkt, auch wenn ich es nicht aufschreibe, und was die Person zu ihrem Handeln bewegt. Wenn man diesen Hintergrund im Auge behält, fällt es oft leichter, den Charakter der Person deutlicher hervorkommen zu lassen.
Der Dialog ist nicht das einzige Mittel, um Figuren zu charakterisieren. Was tun, wenn ein Stummer die Hauptfigur ist? Man kann den Leuten Eigenheiten andichten: Nasenbohren, am Hintern kratzen, die Augen verdrehen, wenn sie sich bei einer Lüge ertappt fühlen, manche gehen provokant langsam, andere kriegen Schweißhände, wenn sie nervös sind. Mehr als durch das, was sie sagen, kann man Figuren durch das, was sie tun deutlicher werden lassen.
ich denke nicht, dass die Ich-Form ein Problem darstellt. Ich finde im Gegenteil, dass diese Erzählform das Darstellen unterschiedlicher Charaktere erleichtert, da sie einen besonders tiefen Einblick in die Gedanken, Gefühle und Weltanschauungen einer bestimmten Person ermöglicht.
Zur Herausarbeitung verschiedener Charaktere habe ich noch einen ganz persönlichen Tipp, der mir immer dabei hilft: Du musst beim Schreiben ein genauestes Bild der jeweils dargestellten Person im Kopf haben. Stell dir vor, wie sie aussieht, sich bewegt, wie ihr bisheriges Leben aussah... Je genauer dein inneres Bild ist, desto genauer und individueller wird auch die jeweilige Person gelingen. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn du dir überlegst, ob du eine reale Person kennst, die der fiktiven in irgendeiner Weise ähnelt ( Aussehen, Charakter... ). Daran kannst du dich auch ein wenig orientieren.