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Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

21.12.2004 13:16
RE: Irakischer Übergangspräsident ein Gefangenenmörder Antworten

Zitat
Ijad Allawi – ein Killer?

Bagdads »Übergangspremier« soll sechs Iraker erschossen haben. Unabhängige Untersuchungskommission gefordert

Der »Fall Allawi« muß untersucht werden! Das forderte in der Montagausgabe der seriösen australischen Tageszeitung Sydney Morning Herald der ehemalige britische Außenminister Robin Cook. Nach den schwerwiegenden Vorwürfen gegen den am 28. Juni von den US-Besatzern eingesetzten »Übergangspremierminister« Ijad Allawi sollte nun das Internationale Komitee des Roten Kreuzes den Vorwürfen nachgehen.

Bereits am Samstag hatte der Chefkorrespondent des Herald, Paul McGeough, unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, daß Allawi mit eigener Hand sechs gefangene und wehrlose Widerstandskämpfer erschossen hat. Das sei wenige Tage vor der sogenannten Machtübergabe durch die US-Besatzer geschehen. Die Weigerung der US-Behörden vom Wochenende zu den erhobenen Vorwürfen Stellung zu nehmen, seien »rund um die Welt mit großer Besorgnis aufgenommen worden«, stellte der Sydney Morning Herald dann am Montag in einem Folgebericht fest. In der Antwort der US-Botschaft im Irak hatte es geheißen: »Wir würden keine Zeit mehr für andere Sachen haben, wenn wir versuchten, jedes Gerücht zu dementieren. Für uns ... ist diese Sache erledigt.«

Der Hergang der geschilderten Exekutionen von Hand des Premierministers war dem Irak-Korrespondenten des Herald und der Zeitung The Age, Paul McGeough, separat und unabhängig voneinander von zwei Augenzeugen geschildert worden. Diese verteidigten die Tat enthusiastisch als »richtiges Mittel« für den Umgang mit »Terroristen« und nicht etwa, weil sie darin einen Verstoß gegen Gesetz und Menschenrechte gesehen hätten, berichtete McGeough. Zu den Erschießungen sei es während eines Besuchs von Allawi in Begleitung des Innenministers Falah Al Naqib und deren amerikanischen Bodyguards im Al-Amarijah-Sicherheitszentrums im Westen von Bagdad gekommen. Die mit Handschellen gefesselten Gefangenen hatte man zu diesem Anlaß mit verbundenen Augen im Innenhof des dortigen Hochsicherheitstrakts nebeneinander an die Wand gestellt. Insgesamt seien etwa 30 Personen anwesend gewesen, darunter etwa ein Dutzend irakischer Polizisten, als Allawi die Gefangenen kaltblütig mit Kopfschüssen getötet habe.

Zuvor, so einer der Augenzeugen, hatte Innenminister Al Naqib, der kurz zuvor nur knapp einem Attentat entgangen war, gesagt, »daß er sie (die Gefangenen) am liebsten alle an Ort und Stelle umbringen« würde. Sein »Premier« in spe habe dagegen eingewendet, daß sie »etwas Schlimmeres als den Tod verdienen«. Aber dann habe er doch eine Pistole gezogen und die Männer der Reihe nach erschossen. Im Anschluß habe Allawi den anwesenden Sicherheitsleuten erklärt, das sei der »einzig richtige Weg«, um mit den Aufständischen umzugehen. Er werde alle decken, die ihm nacheiferten. Beide Zeugen berichteten, daß insgesamt sieben Gefangene in den Hof gebracht worden waren. Sechs seien durch Kopfschüsse getötet worden. Nur einer habe schwer verletzt überlebt. Er sei in den Hals geschossen worden, so der eine Zeuge. Nach Angaben des anderen habe ihn Allawis Kugel in die Brust getroffen.

Laut Sydney Morning Herald hat die Zeitung inzwischen auch die Namen von drei der angeblichen Opfer erhalten. Die Namen seien dem hochrangigen Berater im irakischen »Innenministerium«, Sabah Khadum, mit der Bitte um Informationen überreicht worden: Demnach sollte Khadum prüfen lassen, ob die Männer gefangen sind, ob sie noch leben oder ob sie in der Zwischenzeit in der Haft gestorben sind. Khadum, so die australische Zeitung, habe am Tag nach Übergabe der Namen das eigentlich zugesagte Interview abgelehnt und gesagt: »Ich habe keine Informationen – ich will diese spezielle Sache nicht kommentieren.« Derweil wiesen offizielle Stellen der irakischen »Interimsregierung« die Vorwürfe zurück und stellten die Glaubwürdigkeit der Zeugen in Frage. So behauptete ein Sprecher Allawis, daß sein Chef die besagte Polizeistation niemals betreten habe. Außerdem trage er keine Pistole. Auch der irakische »Minister für Menschenrechte«, Bakhtiyar Amin, erklärte gegenüber ABC-Radio, Allawi sei schließlich »kein Killer. Er ist nicht der Typ der hingeht und Menschen umbringt«, so Amin. Viele aber kennen den jetzigen »Premier« aus der Vergangenheit genau so.

Der ehemalige CIA-Mitarbeiter Vincent Cannisatraro berichtete kürzlich in einem Interview im renommierten US-Magazin The New Yorker: »Wenn Sie mich fragen, ob Allawi aus seiner Zeit in London (im Exil) Blut an den Händen hat, dann lautet meine Antwort ja, er hat.« Damit spielte Cannisatraro auf die Enthüllungen aus anderen amerikanischen Geheimdienstquellen an, wonach Ijad Allawi als bezahlter CIA-Agent eine Gruppe von Terroristen leitete, die in Irak für eine Reihe von Bombenanschlägen gegen Anlagen der Saddam-Regierung verantwortlich waren, bei denen auch viele Zivilisten getötet worden waren.
http://www.jungewelt.de/2004/07-20/001.php



Gegen das Vergessen. Diese Vorwürfe sind viel zu konkret und detailliert, und damit auch leicht überprüfbar, als das sie erfunden sein könnten. Hier wird aus meiner Sicht ein Verbrechen vertuscht.

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