Die Musik hat ihren neuen Skandal. Seit ein paar Tagen wissen wir, das mit so genannten Stützkäufen die Charts manipuliert wurden und werden. Die, die da was von verstehen, zucken nur mit den Schultern und geben bekannt, dass das nichts Neues ist, sondern eher die Regel. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass das in unserer Branche auch so ist? Oder meint Ihr, es geht alles mit rechten Dingen zu? Das Gute setzt sich von allein durch? Hat Ottonormalautor eine reale Chance einen Bestseller zu landen? Oder ist der/die Bestsellerautor/in produziert worden? Ich habe mal von einer Autorin gelesen, deren Bücher alle Bestseller wurden (Name leider vergessen) und die auch alle erfolgreich verfilmt wurden. So etwas mag es geben, prinzipiell, aber ich meine auch, dass da ein Team hinter stehen könnte (mit entsprechenden Beziehungen) , die Erfolge produzieren. Und das nur zum einen Zweck: nämlich um Geld zu verdienen. Was braucht es dafür? Einen Autor/in, mit entsprechenden Fähigkeiten, der seinen/ihren Namen gibt. Ein zwei Kollegen, die in die selbe Bresche schlagen. Ein paar gute versierte Lektoren und schlussendlich noch der oder die Drehbuchautoren. Ein motivierter Regisseur wäre auch nicht schlecht. Und schon steht dem produzierten Erfolg nichts mehr im Wege. PvO PS Jetzt bin ich ja mal gespannt, ob ich hier eine Lawine losgetreten habe. Euch einen schönen Sonntag, Peter.
Hallo Peter, aus meiner Sicht gibt es sowas in "unserer" Branche auch. Da wird mit genügend PR-Rummel sogar viertklassiges zum Bestseller gemacht. Zum Beispiel dieses unsägliche Dieter Bohlen Buch. Medien haben heute die Macht, dich ganz nach oben zu puschen, um dich irgendwann wieder tief nach unten zu reißen. Alles in unserem menschlichen Verhalten wird analysiert, ausgewertet und in solchen Strategien professionell ausgenutzt. Und es ist ein Fakt, dass manche in ihrem Kaufverhalten sich eben nach Toplisten, Chartplätzen orientieren. Erscheint man in irgendeiner Chartliste, zieht das Folgekäufe nach sich. Motiv genug, alle möglichen und unmöglichen Wege in die Charts zu versuchen. Viele Grüße vom Schreiberling
Da ist was dran. Seit ich im Juni/04 bei den Krimiautoren in der deutschen Topliste den 12. Platz belegt hatte, habe ich von dort immer wieder Besucher auf meiner HP. Erfolg macht erfolgreich. Nir: der erste Schritt ist so verdammt schwer. Im Plattdeutschen gibt es einen Spruch, der frei übersetzt so lautet: Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen. PvO
Sicher nicht, bis dahin wusste ich nicht mal, dass es so etwas überhaupt gibt. Wenn ich meine eigenen Bücher beim Verlag kaufe, bekomme ich über 40% Rabatt. Warum sollte ich die im Handel kaufen? PvO
zumal ich kaum glaube das auch nur einer von uns ottonormalautoren genug geld hat um "stützkäufe" zu verüben! dazu müßte man ja schon einen guten berg bücher aufkaufen!
Hallo Rainy, soviele Bücher dürften es gar nicht sein, um in einer Buchhandlung in den Top Ten gelistet zu werden. Die Vielzahl der Titel läßt vermutlich schon 10 gekaufte Bücher mit gleichem Titel auffallen. Was meint Ihr, wie hoch die Anzahl der verkauften Bücher ist, um in die Top Ten regionaler Buchhändler zu kommen? Viele Grüße vom Schreiberling
Also, mal zu Zahlen von Regionalkrimis: Die meisten werden zwischen 3.000 und 5.000 mal verkauft. Eine Zahl zwischen 5.000 und 10.000 wird als gut eingeschätzt. Über 10.000 ist es sehr gut und ab 30.000 ist es hervorragend. So hat der erfolgreichste deutsche krimiauto Jaques Berndorff von seinen Eifelkrimis (erscheinen bei GRAFIT in Dortmund) bisher knapp 2.000.000 Stück verkauft. Er ist damit der Starautor unter den Regionalkrimis und mit seinen Werken Millionär geworden. Das schafft aber nicht jeder. Die meisten Autoren sind froh, wenn sie im Jahre 3.000 bis 4.000 Euro verdienen. Meistens schreiben sie nebenbei noch für Zeitschriften oder Magazine. Außerdem geht so gut wie jeder noch einem "ganz normalen Beruf" nach.
bei Büchern lohnen sich Stützkäufe nicht, denn da sind die Charts das höchste, das ein Autor erreichen kann. Für Verfilmungen reicht es nicht, eine hohe Verkaufszahl aufzuweisen. Da müssen weitaus mehr Faktoren zusammenkommen.
Bei Songs aber geht es über die Charts weiter - und das Ziel war in dem bekannt gewordenen Fall der internationale Wettbewerb. Eine gute Plazierung dort bringt den Sänger/die Sängerin in Funk und Fernsehen und dann sprudeln die Mäuse...