ZitatGepostet von Sarah Waren nicht alle Texte Kafkas staubtrocken? Ich kenne keine Ausnahme.
Viele Grüße, Sarah.
Staubtrocken? Das habe ich auch gedacht, bevor ich mich mit Kafkas Proceß im Abitur beschäftigen musste. Alle Leute, die ich kannte, konnten mit dem Buch nichts anfangen und haben mich schon vorgewarnt, dass es schrecklich langweilig wäre. Also habe ich meine Erwartungen schon einmal heruntergeschraubt. Aber dann wurde ich extrem positiv überrascht. Ich verstehe nicht, warum 90 % der Abiturienten Kafka verfluchen, ich habe noch nie etwas Besseres, Berauschenderes gelesen. Es ist unglaublich, wie Kafka es fertig bringt, die transzendente Welt ins Diesseits zu transportieren, das Buch ist der pure Horror. Bedrohlich und gleichzeitig unglaublich real, logisch schlüssig und doch immer aus einer anderen Dimension, was die Gefahr nur noch unausweichlicher macht. Kafka ist ein Genie, so ein Werk wie das seine habe ich noch nie in meinem Leben gelesen, obwohl ich mich wirklich von morgens bis abends mit Büchern beschäftige. Sein Stil ist einmalig, seine Werke Weltliteratur. Ich kann jedem nur empfehlen, sich einmal mit Kafka auseinanderzusetzen, sich auf ihn einzulassen und vor allen Dingen, seine Werke versuchen zu interpretieren, ohne gleich eine Interpretation vorwegzunehmen. Und wer nicht gleich mit einem Roman durchstarten möchte, der kann sich ja vielleicht mit einer Kurzgeschichte versuchen. Besonders beeindrucken: Vor dem Gesetz (ein Teil aus dem Proceß, den man aber auch unabhängig vom Romanfragment lesen kann) Ich bin sicher, der ein oder andere wird positiv überrascht sein. Seit ich den Proceß gelesen habe, lese ich immer mehr Werke Kafkas, er lässt mich nicht mehr los.
Ich bin Kafka-Fan. Von Franz Kafka kann man alles lesen. Von seinen Kurzgeschichten finde ich:: - In der Strafkolonie - Ein Hungerkünstler besonders lesenswert.
ZitatGepostet von Sarah Waren nicht alle Texte Kafkas staubtrocken? Ich kenne keine Ausnahme.
Viele Grüße, Sarah.
Ich finde ja "trocken" ist nicht das richitge Wort dafür. Ich denke aber, ich weiß was du meinst.
Ich kenne flüchtig den "BRIEF AN MEINEN VATER" von ihm - der ist erstens ganz anders, nicht so "krank machend" und ist im Grunde eine Erklärung für sein Werk. Auch der "Brief an die Akademie" -geschrieben von einem recht menschlichen Affen, ist ganz lesenswert und nicht so unangenehm kafkaesk.
Also wer Kafka NICHT gerne liest - die zwei Sachen kann man sehr wohl lesen.