Ich bin neu um Forum und freue mich als "Neuling" über jede Hilfe, die ich kriegen kann.
Vielleicht erst einmal ein paar Worte zu mir selbst: Ich bin 28, gehe einem normalen Beruf nach und schreibe seit ich denken kann.
Ich habe mir in den letzten Tagen viele Beiträge von Euch angesehen und glaube, dass ich hier richtig aufgehoben bin. Zum Beispiel "Warum?" Ja, warum schreibe ich? Weil ich es gern tue. Wie andere Leute als Ausgleich Sport treiben. Und weil ich den Wunsch habe, mein Hobby irgendwann zum Beruf zu machen. Weil es mein Wunsch seit frühester Kindheit ist. Dass man dabei nicht reich wird, ist mir klar. Eine J.K. Rowling zu werden, ist wie ein Sechser im Lotto. Das macht mir nichts und schreckt mich auch nicht ab. Ich möchte nur irgendwann davon leben können.
Jetzt habe ich also fünf fertige Romane in der Schublade liegen. Und Ideen für mindestens zehn weitere im Kopf. Doch wohin damit? Für mich ist das ein fast undurchdringlicher Dschungel, an dessen Ende ein Verlag steht, der meinen Roman veröffentlicht. Doch welcher Weg führt dahin? Im Moment irre ich nur durch Dickicht, ohne Ausweg, mein Ziel zu erreichen. Einen ersten Versuch habe ich gestartet. Kennt einer von Euch die Literaturagentur Bernhard Ringleb? Da gab es einen Wettbewerb. Ich habe ungefähr eine Tonne Papier kopiert, verpackt und verschickt. Was, nebenbei bemerkt, nicht gerade billig war. Seit vier oder fünf Wochen versuche ich, die Agentur telefonisch zu erreichen. Die haben sich nicht einmal einen netten Spruch für den AB einfallen lassen..... Ich habe also eine Niete gezogen. Damit das nicht so weitergeht, hoffe ich nun also auf die Hilfe von Gleichgesinnten. Wie gehe ich die Sache am besten an? Schicke ich Exposé und Leseprobe an Verlage? Oder rufe ich lieber an und frage mich durch? Wende ich mich lieber an eine Agentur? Versuche ich es bei Wettbewerben? Ich habe keine Ahnung. Mir wäre ja schon geholfen, wenn jemand sagt: Lass es bleiben, vergeude nicht deine Zeit, du hast nicht das Zeug zum Schreiben. Das würde mir schon reichen. Dann könnte ich mir ein neues Hobby suchen. Aber selbst das erscheint mir im Moment ziemlich schwierig. Hat jemand die Zeit, mein "Geschreibse" zu lesen und mir zu sagen, dass es nichts taugt? Wohl kaum.
Vielleicht noch eine kleine Frage am Schluss: Ich komme aus dem Großraum Ulm. Jetzt ist das ja nicht unbedingt der Nabel der Welt. Aber vielleicht kennt jemand eine Autorenwerkstatt oder ähnliches, an die man sich wenden kann.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann. Insofern warte ich jetzt einfach mal ab, was für Reaktionen kommen.
Hallo Sundiver, du stellst eine Menge Fragen. Das sind aber nicht nur einfache Fragen, es sind DIE FRAGEN schlechthin, die sich wohl jeder angehende Autor stellt und es sind die Fragen, die man pauschal nicht beantworten kann. Ein Exposee unverlangt an Verlage schicken, bringt nicht viel. Sich durchtelefonieren schon eher. Die einfachste Möglichkeit ist, Dein Projekt kurz zu beschreiben und per E-Mail Verlage anzuschreiben und fragen, ob sie Interesse haben. Jetzt muss ich aber mal fragen, wie reif deine Manuskripte sind? Du schreibst, dass sie keiner gelesen hat. Ich veröffentliche demnächst meinen 7. Roman, das 8. Manuskript ist in der Endphase. Meine Manuskripte gehen immer an Testleser, 5-6 an der Zahl. In der Regel sind das Autoren, die das lesen und mir ihre Eindrücke schildern. Während der Zeit fasse ich das Manuskript nicht an, damit ich Abstand gewinnen kann ( 8-10 Wochen) dann geht es ans redigieren, danach ans klinkenputzen. Auf meiner HP habe ich ein paar Tips zusammengefasst, die du nachlesen kannst, wenn du denn möchtest. www.peters-buchladen.de Wenn du Lust hast, kannst du mir auch mal den Anfang einer Geschichte schicken, ich sehe ihn mir unverbindlich an. Worddukument an: AutorPeterTernes@aol.com PvO
Peter spricht einen ganz wichtigen Punkt an. Ein Manuskript, das noch keiner außer dir gelesen hat, ist noch nicht "fertig". Auch noch nicht fertig genug, um es an einen Verlag zu schicken. Ich glaube, es wäre wirklich gut, wenn du dir Testleser suchst. Das können Bekannte sein, wenn du genug Vertrauen in ihre Fähigkeit hast, Kritik zu üben. D.h., sie müssen einerseits über ein gutes Sprachgefühl verfügen und das im Zweifel auch in Worte kleiden können, andererseits auch ehrlich genug sein, dir im Zweifel eine unangenehme Wahrheit zu sagen. Solche Leute finden ist nicht leicht. Wenn du im Bekanntenkreis niemanden hast, dem du das zutraust, dann solltest du dir vielleicht Kontakte über eine Schreibgruppe, Workshops oder eben das Internet suchen.
Ich würde auch nicht versuchen, gleich alle fünf fertigen Romane auf einmal an den Mann zu bringen. Such dir denjenigen raus, der für dich am besten gelungen ist, und an dem du das größte Interesse hast, noch weiter zu arbeiten. Und mit dem gehst du dann auf Agentur- bzw. Verlagssuche.
Kennst du die Webseite und das Handbuch von Sandra Uschtrin? (http://www.uschtrin.de) Viele Verlags- und Agenturadressen und immer die aktuellsten Ausschreibungen und Wettbewerbe.
Herzlichen Dank für die ersten Reaktionen. Bei mir ist das ein bisschen schwierig, ich arbeite ja gerade
Also, der ersten Roman ist jetzt ungefähr sieben Jahre alt und ziemlicher Schrott, wenn ich ihn nochmal lese. In meinen Augen zumindest, das kann man niemandem anbieten zu lesen. Der zweite ist so lala, da würde ich mir auch keine großen Hoffnungen machen. Nr. 3 und 4 habe ich während meiner Arbeitslosigkeit geschrieben. Arbeitslos zu sein ist nicht schön, aber die Zeit konnte ich mehr als nutzen. Die sind jetzt zweieinhalb und drei Jahre alt und x-mal überarbeitet, wobei sie auch mal ein halbes Jahr unangetastet in der Schublade lagen. Gelesen haben sie nur engste Freunde und Verwandte von mir. Die Reaktionen waren unterschiedlich, wie ich das auch erwartet hatte. Von "klasse Geschichte" bis "totaler Schrott" war alles dabei. Am meisten habe ich mich gefreut, wenn jemand mit konstruktiver Kritik kam, die ich dann auch umsetzen konnte. Sandra Uschtrins Ratgeber liegt ebenso auf meinem Tisch, wie etliche andere auch. Peter, Deine HP habe ich mir in den letzten Tagen schon angesehen. Vielen Dank. Vielleicht komme ich auch auf Dein Angebot zurück, einen Auszug aus der Geschichte zu schicken. Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass ihr mir zuhört. Es tut einfach mal gut, mit jemandem zu reden, denen es ähnlich ergeht. Von der Agentur Bernhard Ringleb habt ihr zufällig noch nichts gehört...? Das ärgert mich wirklich. Seit Wochen sind die telefonisch nicht mehr erreichbar. Und dabei haben die sich mit der Ausschreibung wirklich Mühe gegeben. Wer mag, kriegt gerne die Mail zugeschickt zum mal Anschauen. Also, danke erst mal, ich melde mich heute Abend nochmal, wenn ich vom Arbeiten zu Hause bin.
Freunde und Verwandte sind die denkbar schlechtesten Testleser, die man sich vortsellen kann. Sie sind nicht objektiv genug. Wenn die Agentur seit Wochen nicht erreichbar ist, solltest du es aufgeben, dann ist da etwas faul. PvO
Danke für den Tipp, Peter. Aber ich habe die Sache innerlich sowieso schon abgehakt. Wobei ich mich frage, was so eine Agentur davon hat. Ich denke mal, ich war nicht der Einzige, der da was hingeschickt hat. Die müssen ja jetzt in Papier ersaufen.... Aber gut. Lassen wir das, hilft ja nix. Doch wie gehe ich jetzt vor? Verwandte und Freund sind also schlechte Testleser. Glaub mir, manche haben mir ziemlich unverblümt ihre Meinunge gesagt. Und das von teilweise sehr nahestehenden Personen war schwer zu schlucken. Wen nimmst Du als Testleser für Deine Romane? Und wieviel sind das so im Schnitt? Und wie gehe ich denn jetzt vor, wenn ich wirklich den Willen habe, mein Hobby zum Beruf zu machen. Natürlich immer vorausgesetzt, dass mein Geschreibse was taugt.... Ich wäre, wie gesagt, ja schon froh, wenn jemand neutrales sagt, lass die Finger davon, du hast nicht das Zeug zum Schreiben. Wäre mir ja auch schon geholfen. Dann kann ich mir ein neues Hobby suchen und vereinsame nicht irgendwann vor dem PC....
Also, ich biete mich gerne als Testleser an, bin es auch für Peter. Wobei mir einfällt, dass ich von Peters letzten Roman immer noch nicht den Schluss gelesen habe, aber das hole ich heute Abend nach und gebe dir dann Bescheid Peter, ok? In letzter Zeit hatte ich echt viel um die Ohren, hatte gesundheitliche Probleme, die ich erst in den Griff kriegen musste. Da hatte ich echt den Kopf nicht frei, weder zum Lesen noch zum Schreiben, aber nun habe ich wieder Luft und kann alles nachholen. Wer also mag, kann mir seine Texte gerne zuschicken, ich sehe es mir an. E-Mail:
jetzt habe ich so viele Fragen gestellt, und Du hast mir alle beantwortet. Meine Hochachtung vor Dir wächst und wächst und wächst. Bewundernswert, wie Du das mit drei Kindern schaffst. Und dann alles nachts. Und die Uhrzeit, zu denen Du antwortest, sind auch nicht gerade eine schöne Zeit. Trotzdem: An der Stelle ein herzliches Dankeschön. Du hilfst damit mir und anderen "Neulingen" ungemein. Und man sieht, dass es sich lohnt, weiterzumachen! Danke!!!
Ich habe in der Regel 5-6 Testleser, die - mit einer Ausnahme - alle Autoren sind. Also Leut, die wissen, wovon sie reden. Ich selber bin auch als Testleser tätig. Du brauchst doch nur einen Aufruf hier einstellen, Testleser gesucht... Bei Conny hat es ja schon mal geklappt. PvO
jetzt enttarne ich mich mal wieder als absolut unwissender Neuling... Ich finde das wirklich sehr nett, dass mir so viele helfen möchten. Aber wir mache ich das denn jetzt? Soll ich euch eine Mail schicken? Oder soll ich die Leseprobe ins Internet stellen? Ich bin technisch nicht sonderlich begabt... Würd mich also freuen, wenn ich dazu auch noch einen Tipp bekommen könnte. Danke vorab!
Also ich hätte es dann gerne in einer Mail, per Anhang. Bitte im Word als doc. Datei, da ich manche Datein nicht geöffnet bekomme. Ich lese, äußere meine Meinung dazu und korrigiere bei Bedarf soweit ich es kann. Bin ja auch nur ein einfacher Schreiberling und kein Lektor oder Korrektor oder wie das heißt. Aber in Rechtschreibung und Grammatik denke ich, dass ich da recht gut bin.
wenn du in einem Publikumsverlag veröffentlichen willst, gibt es nur einen Weg: Den über einen Agenten, und zwar einen, der kein Geld vorab verlangt.
Sandra Uschtrin nenn ja eine Reihe von Agenten in ihrem Buch, die 15-20% vom Honorar verlangen und sonst nichts.
Bei kleineren Verlagen musst du dich direkt mit den Verlagen in verbindung setzen: Anruf und nach positiver Reaktion Exposé und 50-100 (Norm-)Seiten hinschicken - falls nichts anderes verlangt wird.
danke für den Tipp. Ich habe beschlossen, ich versuche es jetzt einfach mal bei den Agenturen. Hast Du auch schon etwas veröffentlicht? Wie sind Deine Erfahrungen mit Agenturen?