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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Ablage Speakers Corner
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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

12.02.2006 21:38
RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Hüülfäää....

Ich kann nicht mehr schreiben! An meinem Roman fehlen nur noch ca. 10 Seiten...und das seit gut 2 Monaten! Mein letztes gedicht ist auch schon wieder 3 Monate alt!!! die ideen für einen neuen roman bleiben unangetastet und unausgearbeitet!!!!
Wie krieg ich denn diese Blokkade weg???
Ich hab mich vor gut 4 Wochen in eine Psychotherapie begeben und denke, dass die Blokkade damit und mit dem, was da aufgearbeitet wird, zusammenhängt.

Aber ich will doch trotzdem weiter schreiben! ich hab doch nie nich nur geschrieben um etwas zu verarbeiten, sondern weil ich es liebe zu schreiben.
wie bekomme ich diese blokkade weg? all die tips in meinem hilfebüchern für autoren funktionieren nicht.

Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

13.02.2006 07:56
#2 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Hallo Miss Rainstar,
Schreibblockaden sind was Schreckliches und das Schlimmste daran, aus meiner Sicht, sie kommen und gehen, wie sie wollen. Manche versuchen sie mit Abenteuern zu vertreiben, andere erniedrigen sich, andere tun alles, damit sie sich so beschissen fühlen, dass sie daraus Kraft zum Schreiben finden.

Wenn es "nur" ca zehn Seiten sind, die dir noch fehlen, vielleicht hilft es da, wenn du deinen Roman noch einmal quer liest, dich in den letzten Kapiteln verfängst und (Zeit beachten!) möglichst spätabends an die Stelle geräts, die auf Vollendung wartet. Dann bloß nicht absetzen, schreiben was das Zeug hält, und erst am nächsten Tag korrigieren.

So würde ich es versuchen. Allein in dieser Richtung bin ich ein schlechter Ratgeber. Ich hoffe nur, es geht dir schnell wieder besser!!!

Viele Grüße
vom Schreiberling

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

13.02.2006 12:22
#3 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Hallo Miss Rainstar,

oje, ich versteh dich gut und weiß, wie du dich fühlst Schreibblockaden sind was Scheußliches! Ich hab am Anfang immer versucht, mich mit Gewalt durch sie hundurch zu quälen, was die Sache nur noch schlimmer gemacht hat und mein Kopf irgendwann völlig leer war.

Ich glaube, das wichtigste ist, sich bei einer Schreibblockade nicht zusätzlich unter Druck zu setzen. Mir jedenfalls hilft in so einem Falle nur, das Schreiben für eine Weile Schreiben sein zu lassen und mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Irgendwann, wenn die Krise überwunden ist, setze ich mich dann wieder hin und schreibe weiter. Kann aber ein bisschen dauern: Meine letzte Schreibblockade hat sich geschlagene drei Monate hingezogen!!!

Weiß nicht, ob dir dieser Tipp hilft, aber ich hoffe es natürlich.

Ganz liebe Grüße und drei von Etty

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

13.02.2006 20:16
#4 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

danke ihr lieben. es tut zumindest gut, zu sehen, dass man nicht allein ist.

ich habe den kopf so dermaßen leer, dass ich mich nicht einmal dazu aufraffen kann, ein buch zu lesen. was ist bloß los? sagt mal, könnte eine schreibblokkade evt. mit schlafmangel zusammen hängen? mein klenner terrorist macht mich zur zeit wieder jede nacht bis zu 4 mal wach. ich fühle mich völlig entkräftet, psychisch und physisch.

aber ich hab ein mordsmäßig schlechtes gewissen, weil ich nicht weiter schreibe und sich das ende meines romanes so lange hinauszieht.

@schreiberling
ich werd deinen rat mal probieren und mir das manuskript die tage noch einmal vornehmen.

danke

AutorPeterTernes Offline




Beiträge: 3.162

14.02.2006 10:15
#5 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Völlige Abstinenz über einen gewissen Zeitraum hilft auch. So mache ich es.
Mein 7. Roman wird in Kürze erscheinen, das 8. Manuskript ist fertig und kommt im Herbst raus. Ich kann ein Lied von Schreibblockaden singen. Ausgedehnte und einsame Spaziergänge bewirken manchmal Wunder. Aber ich glaube auch, dass es kein allgemeingültiges Rezept gibt. Dem einen hilft dies, dem anderen das und einem dritten hilft gar nichts.
In dem Sinne euch einen schönen Tag
PvO
www.peters-buchladen.de

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

14.02.2006 16:53
#6 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

naja, abstinenz gut und schön...aber nach 3 monaten habe ich langsam auch angst, dass ich mich so weit von der geschichte entferne, dass ich nicht mehr im stande bin, sie zu ende zu führen.

spaziergänge wirken bei mir z.b. gar nicht.
mir hilft viel ruhe normalerweies...und die habe ich z.Zt. nicht.

AutorPeterTernes Offline




Beiträge: 3.162

15.02.2006 09:46
#7 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Die Angst ist unbegründet. Für meine ersten Roman habe ich je drei Monate gebraucht. Beim 7. waren es drei Jahre, beim 8. sind es jetzt auch schon 17 Monate. Die Manuskripte sind fertig geworden und sie werden dieses Jahr erscheinen. Es gibt auch Hilfsmittel, um wieder in ein Manuskript hineinzufinden.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

15.02.2006 15:49
#8 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

naja...das ist mir jetzt irgendwie peinlich, wenn ich sehe in welchen rekordzeiten einige ihre romane schreiben...ich sitze an meinem erstling nun fast 4 jahre.
immer wieder kehrende schreibblokkaden, streß, zeitmangel etc. halten mich ab.
und nun...wo ich nur sooo kurz vorm ende bin *daumen und zeigefinger hinhalt* ist schon wieder eine stockung.

es ist zum auswachsen. aber du meinst, man findet wieder rein in die geschichte?
ich hab mal gehört, sartre hätte ne blokkade von fast 7 jahren gehabt. (waren es 7 oder 4???)

AutorPeterTernes Offline




Beiträge: 3.162

16.02.2006 10:37
#9 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Das ist völliger Quatsch. Blockaden gibt es. Aber über Jahre...? Dafür möchte ich ein anderes Wort bemühen Faulheit. Oder auch Bequemlichkeit. Mit Blockaden muss man sich auseinandersetzen. Die Frage nach dem Warum stellen und konsequent beantworten. Ich kann mich noch sehr ganau an meine erste erinnern. Das war 1999 bei meinem Erstling. Ein junges Paar machte sich fertig für einen Restaurantbesuch (es sollt ein etwas besseres Restaurant sein)... Und bums, da war sie meine erste Blockade. Sense, Ende der Durchsage. Ich hab mich dann sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. ...ein etwas besseres Restaurant... Wenn ich das als Fakt hinstelle. Habe ich direkt gearbeitet. Ich bin aber ein Fan vom indirekten. Also kann ich nicht einfach jemanden sagen lassen: Wir gehen jetzt in ein etwas besseres... Man muss es beschreiben, dass der Leser von allein drauf kommt, da es ein besseres Haus ist. So meine Gedanken damals. Weiter dachte ich: wenn du nun schon eine Blockade hast, kannst du ja die Zeit nutzen und das Restaurand charakterisieren. Und als ich das fertig hatte, ging es an die Wahl der Speisen und Getränke. Ratet ihr es? Es sollte etwas besseres sein.
Mir fiel auf dem ersten Blick der Unterschied dieses Restaurant – wie Katja es nannte – zu Opa Werners Kneipe auf. Dies hier musste die erste Adresse im Ort sein. Schon der Eingangsbereich war eine Schau für sich. Man ging direkt auf den Bartresen zu, der aus dunklem, massivem Naturholz gefertigt war. Der Fußboden war mit großen beigefarbenen Fliesen belegt. In der Mitte des Raumes lag ein runder Teppich, als dessen Herkunftsort man den Orient erahnen konnte. Überall waren Pflanzen vorhanden, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügten. Ein Kellner im Smoking geleitete uns zu einem freien Tisch. Das Restaurant selbst ähnelte in seiner Beschaffenheit dem Vorraum. Die dicken, orientalischen Teppiche, die dunklen Naturholzmöbel und eine Pflanzenwelt wie in einem botanischen Garten.
Der Innenausstatter, der hier am Werke gewesen war, verstand seinen Job.

Ich hatte das Gefühl, Katja hatte förmlich auf diesen Vorschlag gewartet. Sie schien Freude dran zu haben. Oder wollte sie damit nur ihre Überlegenheit demonstrieren? Sie bestellte beim Kellner pochierten Lachs auf Safransoße und entschied sich für einen halbtrockenen, fränkischen Weißwein.
Als der Besuch beendet war, begaben sie sich nachhause.
In Katjas Wohnung empfing uns eine wohlige Wärme. Ich stand unschlüssig im Wohnzimmer. Katja bückte sich vor ihren Kamin und entzündete ein Feuer.
„Lass uns noch etwas trinken. Vielleicht einen Whisky oder Weinbrand, sozusagen zur Verdauung, oder zum Ausklang für den schönen Abend. Oder magst du lieber einen Klaren Schnaps?"
Und so ging es immer weiter und ehe ich mich versah, hatte sie sich in Wohlgefallen aufgelöst, die Blockade.
Frey geht da noch einen Schritt weiter und sagt: es gibt keine Schreibblockade. Andere Berufe haben doch auch keine Blockaden. Man stelle sich einen Maurer vor, der nachhause kommt, total geknickt und nach dem seine Frau fragt, was los ist, sagt er. ich habe eine Putzblockade, ich kann einfach nicht weiter putzen.
Also, Rainstar, analysiere deine Blockade und finde raus, warum du nicht weiter schreiben kannst.

Banause ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2006 11:41
#10 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Ich muss meinem Vorgänger beipflichten. Schreibblockaden über Jahre lassen oft darauf schließen, dass die Idee eines Manuskriptes offensichtlich nicht ganz ausgearbeitet war, sondern sich eher schon von Anfang an in einer Sackgasse befand. (nur eine Vermutung)

Schreibblockaden nutze ich, um mir endlich mal wieder über andere Dinge Gedanken machen zu können.
Also schalte ich ab, lege das Begonnene an die Seite, gebe dem Staub die Möglichkeit sich niederzulassen und wenn mir danach ist, setze ich mich nach einiger Zeit wieder hin, gebe der Tastatur ihren Job zurück und schreibe weiter.

Autoren sollten Schreibblockaden nicht immer so schlecht bewerten, sondern auch mal etwas Positives darin sehen.

In diesem Sinne

Banause

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

20.02.2006 20:03
#11 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

das dumme ist ja, dass ich zwar das manuskript in einem "roten faden" ausgearbeitet hatte und das ende schon formuliert war, jedoch änderte es sich aufgrund dessen, dass sich die storie teilweise anders entwickelte, als ich es vorgesehen hatte.
nun hake ich an einer stelle und komme nicht weiter, weil ich das ende umschreiben muss und mir nichts einfällt.
bin schon am überlegen ob ich das ganze letzte kapitel rausnehme und streiche und nochmal von vorn anfange. (oh graus...diese arbeit )

bluphx Offline



Beiträge: 45

24.02.2006 00:13
#12 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

@Miss Rainstar

"nun hake ich an einer stelle und komme nicht weiter, weil ich das ende umschreiben muss und mir nichts einfällt."

au, das ist furchtbar, bei meinem Roman war das auch so... das ist der Moment, wo plötzlich alles so inkohärent erscheint, wo all die Ideen zu zerfließen drohen und alles in sich zusammenstürtzt wenn es plötzlich einfach keine inhärente Geschichte mehr ist, die Ideen nicht zusammenpassen - zwei gute Ideen, die einzeln so schön sind und sich einfach nicht zusammenfügen lassen...

Ich habe bis vor einem Jahr viel geschrieben, und danach habe ich verschiedene Versuche gemacht, und es ist nie etwas geworden... ich glaube es macht keinen Sinn, etwas zu versuchen, was nicht gehen kann - wenn keine gute Idee da ist, wenn sie nicht greifbar wird, wie soll man so etwas schreiben?

Aber es macht viel Sinn, sich kreativ zu betätigen - für jeder kreativen Mensch (und das sind wir wohl alle) ist das seelische Wohlbefinden viel davon abhängig wie sehr wir gestalterisch tätig werden können - und wenn nicht über das Schreiben, dann über andere Möglichkeiten. Irgendein Weg wird sich finden, seine künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, und mit Fähigkeiten, und vor allem im Weiterentwickeln wächst auch der Horizont und lässt einen viele Dinge klarer erkennen.

Ich werde nicht mehr schreiben, bis ich wieder einmal eine faszinierende, eine aufblitzende... ja eine Idee habe, die mich so fesselt, das ich nicht anders kann als sie in Worten umzusetzen.

Aber ich vermisse das Schreiben trotzdem. Es war ein Teil von meiner Seele, diese Welt die ich nur literarisch erschaffen habe und im Moment ist sie weit weg.

Wünsche euch allen gute Ideen!

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

27.02.2006 19:53
#13 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

@ bluphx

oh mann, das tut mir leid.

ich werde aber alles versuchen, um wieder zugang zu der geschihcte zu finden. mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass sie wohl nie veröffentlicht wird, aber ich will sie nun für MICH beenden.

bluphx Offline



Beiträge: 45

28.02.2006 14:33
#14 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

Ja so geht/ging es mir auch - ich glaube auch nicht, dass ich diesen Roman je veröffentlichen werde, aber ich habe diese Geschichte für mich abgeschlossen, diese Welt so lange leben lassen, bis eine weitegehend abgeschlossene Geschichte da war...

Wenn ich den 400 Normseiten lese, werde ich immer ein wenig melancholisch, weil einerseits die Geschichte eine grund-melancholische Stimmung hat, und weil ich wieder in dieser Welt sein will...

Im hinterher ist mir erst bewusst geworden, viel mehr von meiner Zeit im ganz normalen Leben als die Hauptperson meiner Geschichte gedacht zu haben... und wenn ich wieder in mitten dieser Zeilen gearbeitet habe, dann habe ich gefühlt "Ich bin zuhause"

Patrick

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

05.03.2006 21:18
#15 RE: Hilfe, ich brauche Streicheienheiten!!!!!!! Antworten

ich glaube, es geht jetzt langsam wieder aufwärts.
angefangen hat es mit dem dumpfen gefühl im bauch, lust aufs weiterschreiben zu bekommen.
irgendwann stand dann ein neuer satz dort, wo ich aufgehört habe zu schreiben. einen tag später habe ich fünf sätze hinbekommen, und heute einen ganzen absatz.

bleibt zu hoffen, dass es bis zum ende nun auch so anhält. knappe 4 monate schreibblokkade mittlerweile, reichen mir.

[ Editiert von Miss Rainstar am 05.03.06 21:19 ]

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