Hi ich habe ein Buch geschrieben und wollte mal eure Meinnung darüber hören, bzw. leseb.
In der Geschichte geht es darum, dass Ben Gunnalapis im alter von 15 Jahren seine wahre Bestimmung antritt. Denn nur er kann die Welt von dem Vorherrschenden Bösen befreien. Doch dafür braucht er die Hilfe seines bösen Zwillingsbruders. Sein Zwillingsbruder, der dem Teufel schon vor seiner Geburt versprochen wurden war, wurde von dem Teufel in die Unterwelt genommen. Dort wird er zu Hass und Verachtung aller Menschen und Wesen erzogen. Nun liegt es an Ben erst seinen Bruder und dann gemeinsam mit ihm die Welt vor dem Vorherrschenden Bösen zu befreien. Dabei erlebt Ben ein Abenteuer nach dem anderen, trifft auf Wesen, von denen er nie Gedacht hatte, dass sie existieren und begibt sich in Lebensgefahr. Mell der sich bei dem Teufel wohl fühlt, versucht mit Hilfe von Wesen der Unterwelt Ben daran zu hindern ihn zu retten.
Nach Stunden, es hätte aber auch Tage sein können, Ben konnte es nicht genau sagen, da er in der Dunkelheit jegliches Zeitgefühl verloren hatte, ging die Luke des Laderaums wieder auf und ein kleiner Chinesischer Mann mit blauer Latzhose entlud die Koffer. Hinter einem rot-oragenden Koffer entdeckte er, den zusammen gerollten Ben. Aufgebracht schrie er ihn an. Ben erschrak sich so sehr, dass er aufsprang und mit dem Kopf gegen die niedrige Laderaumdecke stieß. Der Mann schimpfte mit Händen und Füßen in einer Sprache die Ben nicht verstand. Panisch stieß Ben ihn beiseite, spurtete zur offenen Luke und Sprang in die Vollmondnacht hinaus. Draußen war der Flugplatz von unzähligen Flutlichtern beleuchtet. Ohne weiter auf das Gelände zu achten breschte Ben los. Der Asiatische Mann lief hinter ihm her und wollte Ben schnappen. Da der Mann bei weitem nicht so schnell war wie Ben, rief dieser Verstärkung. Kurze Zeit später kamen weitere acht, dunkel-blau uniformierte Männer und drei Hunde, herbei geeilt.
Ben bekam Panik und rannte was das Zeug hielt. So schnell war er noch nie in seinem Leben gewesen. Die uniformierten Männer riefen ihm etwas zu. Ben hörte sie nicht. Von heftigen Seitenschmerzen geplagt lief er weiter. Die Seitenschmerzen nahmen ihm die Luft. Nur nicht langsamer werden, sagte er sich. Verärgert über sein Verhalten, ließen die Männer die Hunde von der Leine. Hungrig auf Erfolg flitzten sie hinter Ben her, und jagte ihn unter die einzelnen Flugzeuge durch. Im laufen sah er sich verzweifelt nach einem geeigneten Versteck um. Das Flughafengelände war eingezäunt und es gab keine Möglichkeit zur Flucht oder um sich zu verstecken. Die vierbeinige Vervolger kamen immer näher und näher. Er konnte schon fast ihren heißen Atem im Nacken spüren. Ben bekam kaum noch Luft. Seine einzige Rettung bestand darin über den hohen Zaun mit Stacheldraht zu klettern. Ein Hund löste sich aus der Gruppe und lief schneller als alle anderen. Ben wusste, dass es sich nur noch um Sekunden handeln konnte, ehe das Tier ihn packen würde.
Der Hund war nur noch fünf Meter von Ben entfernt. Schwer atmend kam Ben ans Ende des Feldes an. So schnell er konnte kletterte er hoch. Gerade als er etwa zwei Meter erklimmt hatte, kam der Hund angesprungen. Mit einem gezielten Biss packte er Ben am linken Hosenbein und versuchte ihn vom Zaun zu holen.
Nun kamen auch die uniformierten Männer und dessen vierbeinigen Kollegen näher. Ben haste sich dafür was er nun tun musste, aber er musste den Hund loswerden und er wusste, dass das Tier auf die Bitte ihn loszulassen, nicht eingehen würde, so trat er auf den Hund ein. Der Kläffer zerrte nur noch mehr an Bens Bein. So kletterte er mit dem Hund als Ballast weiter den Zaun hoch. Als er die Hälfte des Zaunes überwunden hatte, gab es ein komisches Geräusch. Ehe sich Ben versah riss das linke Hosenbein, an dem der Hund verzweifelt hing, ein stück ein. Das Tier verlor den Halt und fiel jaulend zu Boden. In Todesangst nutzte Ben die Gelegenheit und rettete sich über den Zaun. Gerade als er sich in Sicherheit wiegte blieb er mit der Kapuze am Stacheldraht hängen. Er überlegte nicht lange, zog sein Taschenmesser und schnitt die Kapuze des Sweatshirts ab, und viel runter in die Tiefe. Er sah noch kurz zurück, dann verschwand Ben in eine schwach beleuchtete Nebenstraße. Als er um eine Kurve ging blieb er stehen. Sein Herz hämmerte in seiner Brust wie wild. Er stützte die Hände auf die Knie und atmete die warme Nachtluft ein.
Nach einigen Sekunden machte Ben sich wieder auf den Weg. Wohin er musste um Xu Lanto zu finden wusste er nicht. Als er die verlassene Straße entlang ging fiel ihm ein, dass es auch in China eine Telefonzelle geben musste, und mit viel Glück würde in dieser ein Telefonbuch sein. Und darin würde er dann auch Xu Lanto finden. War es wirklich so einfach? Besaßen die Chinesischen Telefonzellen überhaupt ein Telefonbuch? Auf der Suche nach dieser bog er nach rechts und folgte der Straße, die links und rechts von hohen Hecken gesäumt war. Nach etwa einer viertel Stunde fand er eine rote, Typisch Britische, Telefonzelle. Sie war so rot, dass sie Ben wie ein Leuchtfeuer den Weg wies. Sie stand an einer Straßenkreuzung und schien nur auf ihn gewartet zu haben. Ben ging hinein und nahm sich das Telefonbuch und suchte den Namen Xu Lanto. Leider war das Buch in der chinesischen Schrift, die ihm nicht geläufig war, geschrieben. Enttäuscht legte er das Buch wieder in die Halterungsschiene.
Wie um alles in der Welt sollte er bloß in einer Stadt einem Mann finden, wenn er noch nicht einmal die Landesprache Lesen geschweige den sprechen konnte? Am besten wäre es wenn ich gleich aufgebe, dachte Ben. Gerade als er wieder aus der Telefonzelle gehen wollte fiel sein Blick auf den Telefonkasten. Dort war eine kleine, silberne Plakette mit der Telefonnummer der Telefonzentrale aufgedruckt. Er nahm noch einmal das Telefonbuch und suchte die Nummer. Zu seinem Glück fand er die Adresse.
Fahrig kramte er in seinem Rucksack nach einem Stift. Nach dem er ihn fand schrieb er die Zeichen hastig und so gut wie nur möglich, auf seinem linken Arm ab. Abermals legte er das Telefonbuch in die Halterung zurück, verließ die Telefonzelle und marschierte die Straße weiter entlang. Mit jedem Meter den Ben die Straße hinunterging, wurden die Hecken kleiner. Trotzdem waren sie noch so hoch um die dahinter liegenden Häuser zu verdecken. Auf einmal hörte Ben ein Auto hinter sich. Er drehte sich um und ging auf die Seite. Der Wagen hielt etwa vier Meter hinter ihm. Mit wirren Gedanken ging Ben hin und sah, dass das ein Taxi war. Kurz entschlossen, stieg er hinten ein. Der ältere grauhaarige Fahrer fragte ihn etwas. Aber Ben, der ihn nicht verstand, nickte nur freundlich, zog den linken Ärmel seines Sweatshirts hoch und zeigte dem Fahrer die Adresse der Telefonzentrale. Mit Händen und Füßen deutete er den Fahrer, dass er dort hin wollte. Zu Bens Erleichterung verstand dieser. Nach fast zwei Stunden fahrt gelangten sie zu einem hohen Glasgebäude. Der Fahrer hielt an und wollte das Geld haben.
Da Ben ihn nicht verstand zuckte er nur mit den Achseln. »Ich nix sprechen deine Sprache«, sagte er und versuchte den Fahrer so zu erklären, dass er nur Englisch und Latein sprach. Der Taxifahrer nannte ihm in gebrochenen Englisch den Betrag. Ben gab den Fahrer das Geld. Dieser schrie wütend auf und pfefferte Ben die Dollarscheine mitten ins Gesicht. Aus seiner Geste entnahm Ben, dass er das Geld nicht annahm. Verzweifelt machte er den Fahrer klar, dass er die hiesige Währung nicht besaß, aber der Dollar viel mehr Wert war. Darauf ließ sich der Fahrer nicht ein und tastete neben sich und holte aus dem Fußraum des Beifahrersitzes einen Baseballschläger. Ehe Ben sich versah holte der Taxifahrer schon zum Schlag aus. Ben duckte sich und der Schlag der eigentlich ihn galt, traf die Kopfstütze des Beifahrersitzes und riss mit einem lauten Knacken ab. Ben nahm seine Sachen, stieß die Tür auf und lief davon. Zu seinem Glück war der Taxifahrer dick und konnte ihm nicht folgen.
Mit heftig klopfenden Herzen versteckte sich Ben hinter einer Hecke, die sich zu beiden Seiten des Gläsernen Gebäudes erstreckte, und wartete bis das Taxi wieder weg fuhr. Der Fahrer hatte sich aus seinem Auto gezwängt und suchte nun zu Fuß die Gegend ab. Ben der hinter der Hecke versteckt saß, konnte durch diese den Taxifahrer beobachten. Sein Gesicht war Wutverzerrt. Nach einer Stunde sah Ben, wie der Taxifahrer sich wieder in sein Auto zwängte. Sekunden später heulte der Motor auf und das Taxi verschwand.
Ben kam aus seinem Versteck, ging zur Telefonzentrale und rüttelte an der schon seit stunden geschlossenen Tür. Erst setzte er sich Deprimiert auf die Bank der Bushaltestelle, die gegenüber der Telefonzentrale stand, dann legte er sich auf die Sitze und ehe er was dagegen unternehmen konnte schlief er fest ein. Am nächsten Morgen wachte Ben wie gerädert auf. Verschlafen sah er sich kurz um und blinzelte in die helle Morgensonne. Er hatte gehofft, dass er noch immer in seinem Zimmer im der Libra Street Nummer 5 lag, und er seinen Bruder und die Welt nicht retten musste. Die Realität packte ihn jäh als er die Passanten, die sich um ihn herum versammelt hatten, ansah. Unter Begaffung der Schaulustigen, stand er auf und ging in das Gläserne Gebäude, in den die Telefonzentrale war. Es war ein großer Raum, der bis auf eine, alle Wände aus Glas hatte. Hinter einer der acht Schalter stand eine kleine Asiatische, schwarz Haarige Frau und winkte ihm zu, dass er der nächste sei. Ben sah die Frau freundlich an. »Xu Lanto«, sagte er. Die Frau verstand ihn nicht und zuckte daher nur mit den Achseln. »Wu Lanto«, sagte sie.
Ben schüttelte den Kopf und sagte noch deutlicher »Xu Lanto.« »Wu Lanto.« Er war der Verzweiflung nahe. Was hatte die Frau bloß immer mit ihrem Wu Lanto? Ben hegte leise den Verdacht, dass Sie ihn entweder schlecht verstand, oder einfach nur nicht ganz richtig im Kopf war. »Xu Lanto«, sagte Ben nun ganz langsam und so deutlich dass es unmöglich war, dass sie ihn nicht verstehen konnte. Zu seiner großen Erleichterung schien Sie ihn dieses Mal verstanden zu haben. Auf einem Zettel schrieb die immer lächelnde Dame ihm die ersehnte Adresse auf. Zu seinem Glück nicht in der chinesischen Schrift, mit der er sowieso nichts anfangen konnte. Mit den fingern deutete er auf die Adresse und zuckte mit den Achsel. Die nette Frau verstand, dass Ben nicht wusste, wo die Adresse lag. Sie zog einen Stadtplan unter dem Tisch hervor und zeichnete ihm den Weg auf. Die Adresse lag am anderen ende der Stadt. Mit knurrendem Magen ging er los. Es dauerte nicht lange, da übermannte ihn der Hunger. Aber wie sollte er etwas zu Essen kaufen, wenn er nur Dollar in der Tasche hatte.
Er sah auf die Karte und erblickte ganz in der Nähe eine Wechselstube. Schnellen Schrittes ging er hin und wechselte etwas Geld. Nun konnte er sich auch etwas zu Essen und Trinken kaufen. Er bog um die nächste Ecke und sah ein Restaurant. Beflügelt von dem Gedanken wieder was zu essen zu bekommen, lief er hin. Der Kellner, ein in die Jahre gekommener Mann, machte Ben klar, dass er hier ohne Anzug nicht rein kam. Also musste Ben weiter. Vor Hunger saß sein Magen schon in den Kniekehlen.
Gegenüber einer Wäscherei war ein Schnell Imbiss. Getrieben vom Hunger und dem leckeren und verführerischen Geruch von ranzigem Fett, ging er, ohne auf den Verkehr zu Achten, über die Straße. Mit Quietschenden Reifen kam ein gelber Kleinbus neben ihm zum stehen. Es hatte nicht viel gefehlt und Ben wäre von diesen erwischt wurden. Unter wilden Beschimpfungen und noch wilderen Gestikulierungen, beschwerte sich der Busfahrer. Ben entschuldigte sich und ging weiter. Nachdem er sich zwei Hamburger und eine große Portion Pommes gönnte, ging er gestärkt wieder auf den Weg zur der Adresse von Xu Lanto. Die Häuser wurden immer niedriger. Von den über zwanzig Stockigen Wolkenkratzern war schon lange nichts mehr zu sehen. Die Geräusche der Großstadt waren schon lange verklungen. Auch war von dem dichten treiben der Stadt hier nichts zu spüren. Als Ben das Ende einer Straße erreicht hatte, waren alle Geschäfte Verschwunden. Es gab nur noch kleine Häuser, die sich wie Perlen an einer Perlenkette aneinander reiten. Die Vorgärten waren lange nicht so schön gepflegt wie die daheim.
Auch die Häuser waren in miserablem Zustand. Es schien so als würde nur noch der gute Glaube die Ziegelsteine aufeinander halten. Er ging nach rechts und folgte dem Weg. Nach etwa einer Stunde kam er an der Adresse von Xu Lanto an. Es war eine einsame und verlassene Region. Der einzige Ort wo Xu Lanto leben konnte, war ein wild bewachsenes Gelände, das sich zu Bens linken erstreckte. Es sei den, der Mann war ein Landstreicher, denn hätte er natürlich auch auf der großen Rasenfläche zu Bens rechten leben können. Aber das glaubte Ben nicht. Schließlich war der Mann ja ein Forscher. Ben sah sich die Gegend genauer an. Außer diesem Bewachsenden Gelände, der großen Rasenfläche und der einsamen Straße auf der er entlanggegangen war, gab es nichts. Nicht ein einziges Haus war zu sehen. Konnte Xu Lanto wirklich hier leben? Eine kleine schmale Straße zweigte links ab. Es war eine gepflasterte Auffahrt, die an einem schweren, schwarzen Tor endete. Zu Bens großer Überraschung war die Adresse keine Wohnung oder ein Haus, sondern ein kleiner Friedhof auf dem nur wenige Bäume standen.
Auf einem der Bäume saß ein Vogel mit gelben Füßen und schwarz-weißen Kopf. Es war ein Falke. Ben sah zuz ihm hoch. Er kam ihn merkwürdig vertraut vor. Gerade so als hätte er ihn schon einmal gesehen. Das war schlichtweg unmöglich. Schließlich war er noch nie zuvor in China gewesen. Und trotzdem hatte er das Tier schon einmal gesehen. Mit mulmigem Gefühl machte er das quietschende Tor auf, ging auf den verlassen wirkenden Friedhof und suchte das Grab von Xu Lanto.
Er ging von einer Grabreihe zur nächste. Viele der Gräber waren mit Unkraut zugewuchert. Andere wiederum sahen aus als währen sie gerade erst gemacht wurden. Er brauchte nicht lange, dann fand er das Grab das er gesucht hatte. Es war ein großer breiter Stein aus rotem Marmor. Oben auf den gebogenen flächen, flankierte jeweils links und recht eine Taube aus weißem Marmor, den Grabstein. Beide schauten Sie in die Mitte, wo fünf Rosen, ebenfalls aus weißem Marmor aus dem Stein ragten. Obwohl die Körper der Tauben in dieselbe Richtung schauten hatten sie eine unterschiedliche Kopfhaltung. Unterhalb der Rosen stand in goldenen Lettern, ein chinesischer Spruch. Leider konnte diesen Ben nicht lesen. Auf dem Beet waren wunderschöne, frische Blumen, die Ben nicht kannte. Er kniete nieder und fragte sich wie ein Toter ihm bloß helfen konnte. »Der Grabstein. Beweg ihn!«, ertönte eine warme Männerstimme aus dem nichts. Diese ließ in Ben eine Art Hoffnung und Geborgenheit aufflammen. Erschrocken fuhr Ben zusammen. Er sprang auf und sah sich nach der Quelle der Stimme um. Außer ihm war niemand auf dem Friedhof.
Hatte er sich die Stimme nur eingebildet? Wieder kniete Ben sich vor dem Grabstein. Mit leicht zitternden Händen untersuchte er diesen. Hatte die Stimme Recht, sollte er versuchen ihn zu bewegen? Ben sah sich noch einmal um, ob er wirklich alleine auf den kleinen Friedhof war, dann versuchte er durch ziehen und drücken den Stein zu Bewegen. Dieser verharrte reglos auf seinem Platz. Durch die Anstrengung den Stein zum Bewegen zu bringen wurde Ben schwarz vor den Augen. Er wankte hin und her bis er stürzte. Im Sturz hielt er sich an der linken Taube fest und drehte versehentlich ihren Kopf nach hinten. Unter knirschen und beben der Erde schwang der Grabstein, wie eine Tür, nach rechts und gab eine Wendeltreppe, die tief in die Erde reichte, frei. Mit weichen knien rappelte sich Ben auf und stieg die Treppen aus weißem Marmor hinunter. Fahrig suchte er in seinem schwarzen Rucksack nach der Taschenlampe. Nach einigen Minuten fand er sie auch. Er machte sie an und verschaffte sich so mehr Licht. Die Marmortreppe führte spiralförmig weiter nach unten.
Ben folgte der schier unendlichen Stufen hinunter bis sie in einem rechteckigen Raum endete. In diesem standen in der Mitte fünf Säulen, die Ben bis zum Bauch gingen. Auch waren an zwei der Wänden, Fackeln befestigt. Gegenüber von Ben war die Mauer leer. Dort war nichts. Weder eine Fackel noch ein Bild. Auch gab es hier unten keinen Sarg. Mit dem Feuerzeug aus seinem Rucksack entzündete er die Fackeln.
Unter dem Licht der Fackeln ging er an die Säulen aus bräunlichem Stein heran und musste verwundert verstellen, dass sie am Kopfende ein lachendes Gesicht eingemeißelt hatten. Alle Säulen waren so ausgerichtet, dass sie in die Mitte des Raumes sahen. Auch hier versuchte Ben es wieder mit ziehen und drücken. Genau wie bei dem Grabstein tat sich nichts. Eine Sackgasse, toll und nun, einen Sinn muss dieser Raum haben, dachte Ben in die drückende Stille der Kammer hinein. Schwer atmend klammerte er sich an einer der Säulen und prustete unwillkürlich in das Gesicht der Säule. Ben drehte sich gerade um als ein gelbliches Licht aus dem Mund der Säule strahlte und die Kammer Tag hell erleuchtete. Es war viel mehr als nur ein Licht. Es schien fast greif bar zu sein. Der gelbe Strahl schwebte einmal um Ben herum und flog direkt auf die leere Wand, die gegenüber von Ben lag. Auf dieser bildete der Lichtstrahl einen gelben, leuchtenden Kreis. Was war geschehen? Was hatte Ben getan oder gedacht? Mit wirren Gedanken ging er zur nächsten Säule und machte alles genauso wie bei der ersten. Zu seiner großen Enttäuschung geschah nichts.
In das Gesicht, wo er abermals reinpustete war ein kleiner Docht eingearbeitet. Er schaute sich auch die anderen Säulen an. Aber keine außer dieser hatte einen Docht. Mit pochendem Herzen nahm er sein Feuerzeug und entzündete den Docht. Und richtig auch aus diesem Mund kam ein Lichtstrahl nur dass der nicht gelb sondern rot war. Er schwebte um Ben herum und flog ebenfalls auf die Wand zu. Der rote Lichtstrahl bildete genau gegenüber des gelben Kreises einen roten Kreis. Langsam keimte in Ben ein verdacht auf. »Pusten und Feuer. Nein anders Wind und Feuer«, sagte Ben und seine Stimme hallte von den Wänden wieder. Bleiben noch zwei Säulen für die restlichen zwei Elemente übrig. Einer für Wasser und einer für Erden. Aber wenn die Säulen für die Elemente standen, warum waren es dann fünf?, dachte Ben zu sich selber und nahm eine handvoll Staub von dem Steinboden und warf ihn in die Säule die rechts neben ihm stand. Nichts geschah. War es der falsche Ansatz den er verfolgte?
Im tiefsten seines Herzen wünschte er sich, dass das der richtige Weg war. Es musste einfach der richtige sein. Einen anderen wusste er nicht. Wieder nahm er eine Handvoll Staub vom Boden und warf es dieses Mal in den Mund der linken Säule. Die Sandkörner waren kaum eine Sekunde in dem Mund als sich auch schon aus diesem ein grüner Lichtstrahl erhob.
Dieser Schwebte um Ben herum, flog auf die Wand und bildete genau über den gelben und roten Kreis einen grünen. Die Lichtkreise standen nun Dreiecksförmig an der vormals leeren Wand. Nun waren nur noch zwei übrig. Die des Wassers und die andere Säule, aber Ben hatte kein Wasser bei sich, auch konnte er sich keinen Reim darauf machen wofür die letzte Säule stand. Er überlegte kurz. Vielleicht gab es ja Wasser in einer Gieskanne, die auf den Friedhof vergessen wurde, dachte Ben in die drückende Stille des Raumes. Er ging zur Treppe und stieg die ersten Marmorstufen hoch als er inne hielt und sich mit aller Wucht gegen die Stirn haute. Ihm fiel ein, dass wenn ausgerechnet in dem Moment, in dem er aus dem Grab steigt, jemand vorbei lief, dass zu seltsamen Fragen führen kann. Und wie sollte er jemanden klar machen dass er seinen bösen Bruder retten und mit ihm den Teufel besiegen musste. Und wer würde ihm das schon glauben. Er jedenfalls hätte die Geschichte von jemand anderem nie und nimmer geglaubt. So stieg er die drei Stufen der Treppe wieder hinunter, ging zu den letzten Säulen und überlegte.
»Wasser? Wasser? Aber natürlich Wasser!« Ben fiel es wie schuppen von den Augen. Warum war er darauf nicht viel früher gekommen. Wo die Antwort so nahe liegend war. Er zog allen schleim den er im Hals hatte hoch und Spuckte in die Außenstehende Säule. Sie rührte sich nicht. Ben sackte innerlich zusammen. Dann ging ihm ein Licht auf. Tränen bestehen auch aus Wasser. Mit aller kraft versucht Ben an das traurigste zu denken was er je erlebt hatten. Es gab so vieles was Mell ihm angetan hatte. Da wären die unzähligen Mordversuche seines Bruders. Die Attacken der Kuscheltiere. Er überlegte weiter, dann viel ihm der Tod seines geliebten Goldfisches, den Mell in der Mirkowelle zum explodieren brachte, ein. Die Traurigkeit trieb ihm die Tränen in die Augen und er ließ diese in den Mund der Säule tropfen. Unter einem Geräusch, das sich fast wie wehklagen anhörte, schwebte ein blauer Lichtstrahl empor. Nachdem auch dieser erst um Ben herum und dann auf die Wand flog, bildete der Lichtstrahl, genau unter den gelben und roten Kreisen, einen blauen Kreis. Nun blieb nur noch die letzte Säule übrig.
Die Bedeutung der letzten Säule, konnte Ben sich immer noch nicht erklären. In der Hoffnung die Säule würde es ihm verraten ging er immer und immer wieder um sie herum. Auch beim der achten Umkreisung blieb sie stumm und verriet ihre Bedeutung nicht. Verzweifelt lehnte Ben sich an die Säule und überlegte angestrengt. Gab es in der Höhle einen Hinweis den er nicht gesehen hatte?
Er drehte eine runde nach der anderen und suchte die Wände und die Decke nach einem Hinweis ab. In der Hoffnung sie würden sich anders anhören, versuchte Ben auf so viele Stellen der Wände einzuhämmern wie er nur konnte. Alle Stellen die er berührte, hörten sich gleich an. Zumindest soweit Ben das sagen konnte. Stand etwas auf dem Grabstein das ihm helfen konnte? Selbst wenn, es nützte ihm nichts, da er die Chinesische Schrift gar nicht lesen konnte. »Die Tauben!«, ertönte wieder die körperlose Stimme. Ben zuckte erschrocken zusammen. Die Tauben stehen für den Frieden, dachte Ben. »Das ist das wertvollste was es seit Menschengedenken gibt!«, sagte die geheimnisvolle Stimme. Mit schwirren Kopf überlegte Ben. Was war das Wertvollste? Die ersten Menschen waren Adam und Eva, aber die hatten keine Besitztümer, dachte Ben. Es ist nichts zum berühren oder Sammeln. Es muss ein Gefühl sein, dachte er weiter. »Liebe. Es ist Liebe«, sagte Ben so laut, dass seine Stimme von den Wänden und der Decke widerhallte. Mit diesem Wissen ging er zur letzten Säule die in der Mitte des Raumes stand.
Als hätte Ben die Antwort schon immer gewusst, bückte er sich über das Gesicht der Säule und küsste sie. Genau wie bei den anderen vier Säulen kam auch aus dieser ein lilaner Lichtstrahl, schwebte um Ben herum und flog auf die Wand zu. Sie bildete in der Mitte der Raute, die die vier Lichtstrahlen gebildet hatte, einen lilanen Kreis. Wenige Augenschläge später schlängelte sich ein goldenes Band um die fünf Kreise und verband sie so miteinander. Dann blinkten die Kreise. Immer schneller und schneller, bis sie sich von der Wand lösten und sich zu einem bunten Lichtstrudel verbanden. Der Lichtstrudel flog direkt auf die Säulen zu und kreiste drei Mal um sie herum. Mit einem Donner, als würde die Decke einstürzen sanken alle fünf Säulen zu Boden. Ben wich erschrocken zurück und stieß mit dem Rücken gegen die kalte Wand. Anschließend flog der Lichtstrudel genau in die Mitte, wo die Säulen hinsahen und versank im steinigen Boden. Der wunder schöne, bunte Lichtstrudel war kaum eine Sekunde verschwunden als sich dort wo er im Boden versank, ein rechteckiges Loch auf tat.
Mit heftig schlagendem Herzen ging er hin und sah voller erstaunen eine kleine, schwarze Kiste. Mit leicht schwitzigen Fingern griff er nach dieser und nahm sie an sich. Die Kiste war aus schwarzem Onyx gearbeitet. Am unteren Rand des Deckels waren viele verschiedene Muster eingearbeitet. Ben blies den Jahren alten Staub ab und sah ein Schlüsselloch. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er sich abermals im Raum um. Er fand nichts was einem Schlüssel nur ansatzweise gleich kam.
Das Schlüsselloch sah auch gar nicht so aus wie ein Normales Schlüsselloch. Es sah aus wie ein auf dem Kopf stehende Schwert, dessen Klinge etwas nach links gebogen war. Rechts neben diesem Schwert stand ein `J`. Irgendwo hatte er so etwas schon einmal gesehen. Aber wo? Es war noch gar nicht so lange her. Er nahm die Kiste und setzte sich auf die Treppe. Wo hatte er bloß dieses Zeichen schon einmal gesehen? Er betrachtete die Kiste und überlegte fieberhaft. Plötzlich sprang er auf und ließ die schwarze Kiste fast fallen. Es war ihm wieder eingefallen. Er hatte dieses seltsame Zeichen auf dem Grabstein von Xu Lanto gesehen. Er lief die Stufen hoch und kurz bevor er aus dem Grab stieg, vergewisserte er sich, dass auch ja niemand kam oder ihn beobachtete. Als er ganz sicher war, stieg er aus dem Grab und sah sich die goldenen Schriftzeichen auf dem Grabstein an. Und tatsächlich. Dort stand dieses Symbol. Er berührte es und zu seiner Überraschung fiel es von dem Stein und landete vor seinen Füßen. Ben nahm dieses Symbol an sich und hastete die Treppe hinunter.
Mit einem Stoßgebet in den Himmel, das dieses Symbol auch der Schlüssel war, steckte er diesen in das Schlüsselloch. Nach einigen Male, des hin und her Drehens, passte er genau hinein. Mit einem leisen klicken öffnete sich der Deckel der Truhe. Auf einem roten Samtkissen lag ein mehrgliedriges, silbernes Armand. Mit weit aufgerissenen Augen musterte Ben das wunderschöne Armband. Es waren zwölf verschiedene Edlesteine, ein Rosenquarz, Amethyst, Aquamarin, Diamant, Smaragd, Mondstein, Rubin, Peridot, Saphir, Turmalin, Tigerauge und Zirkonia eingearbeitet. Mit großer Verzückung ließ er das Schmuckstück durch seine Finger gleiten. Normalerweise hielt Ben nichts von Armschmuck. Aber dieses war etwas besonderes, dass spürte er sofort. Nach einigen Minuten und unzähligen Berührungen später besann Ben sich dann aber wieder auf seine Aufgabe und steckte das Armband in die Hosentasche. Mit samt dem Onyx Kastens stieg er die Marmor Treppe hinauf. Als er oben angelangt war, blinzelte er in die helle Sonne.
Es war so hell draußen, dass er erst einen Augenblick stehen bleiben musste um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ben hätte schwören können, dass es vor einigen Minuten noch nicht so hell gewesen war. Nach wenigen Sekunden konnte er wieder normal sehen und musste erschrocken feststellen, dass der Grabstein immer noch quer stand. Er legte die kleine Kiste beiseite und versuchte erfolglos den Grabstein wieder in seine ursprüngliche Position zudrehen. Plötzlich fiel ihm der Vogel wieder ein. Er sah die Taube und drehte ihr Kopf wieder zurück.
Unter knirschen und bebender der Erde, glitt der Grabstein wieder in seine ausgangs Position zurück. Ben wollte gerade die Kiste aufheben und gehen als ihn eine Frauenhand sachte an der Schulter tippte. Erschrocken fuhr er zusammen. Vorsichtig drehte er sich um und sah eine sechzehn Jährige Asiatin, die ihr schwarzes Haar mit ein paar roten Strähnen verziert, zu einem Zopf zusammen gebunden hatte. Sie war so schön, dass Ben nach Luft rang. Sie schien die Schönheit in reinster Person zu sein. Es war für Ben als wäre alle Luft aus seinem Körper gepresst worden. Eine Wärme, die nichts mit dem schönem Wetter zu tun hatte, stieg in ihm auf. Nur sehr schwer konnte er eine Augen von ihr lassen. Kichernd über Bens auftreten fragte sie ihn etwas. Sie hatte so eine süße Stimme. Es klang für Ben fast wie der Gesang eines Engelchors. Zu seinem großen bedauern verstand er sie nicht. Mit Händen und Füßen machte er ihr klar dass er nur Englisch sprach. Sie schloss ihre Hand wie fesseln um seine Hand. Bestürzt riss er sich von ihr los und war schon zum laufen bereit als die Asiatin ihn durch Gesten zum stehen bleiben veranlasste. Sie überlegte kurz.
Fuhr sich dann durch die wunder schön, glänzenden, schwarzen Haare und löste ihren Zopf. Ihre schwarzen Haare reichten ihr bis zu den Schulterblättern. Sie schüttelte kurz den Kopf und brachte ihre Haarpracht wieder in Ordnung. In der rechten Hand hatte sie ihr rotes Haargummi, band es sich um das Handgelenk und deutete mit ihren Fingern darauf. Erst jetzt begriff Ben, was sie von ihm wollte. Er zog das Armband aus der Hosentasche. Mit wildem Nicken bestätigte sie seine Handlung. Ben reichte ihr das Armband. Das wunderhübsche Mädchen nahm es an sich uns sah es sich ausgiebig an. Ben konnte ihr Stunden dabei zusehen. Nach einigen Minuten zeichnete sie mit ihren Fingern ein Quadrat in die Luft. Diesmal begriff Ben eher, bückte sich und gab ihr den Kasten. Wobei er es nicht vermeiden konnte oder wollte, ihre Hand zu berühren. Mit ihren dunklen Augen untersuchte sie auch den Kasten. Ihr Herz schlug so laut, dass Ben es hören konnte. Gespannt wartete er ab, was die Teenagerin damit vorhatte. Sie murmelte etwas vor sich, was Ben aber nicht verstand. Sie deutet ihm, dass er seine Hand geben sollte. Nach kurzen zögern reichte Ben ihr die linke Hand.
Lieblich lächelte sie ihn an, nahm das Armband und legte es auf Bens linkem Handgelenk. Unter leisen klirren schloss sich das Armband von selber. Verwirrt sah er auf seinen Arm. So etwas hatte er zuvor noch nie gesehen. »Verstehst du mich jetzt?«, fragte das Mädchen.
Mit Herzklopfen, es war aber ein Herzklopfen, welches er so vorher noch nie erlebt hatte, sah er sie an. Ben erschrak, er konnte sie verstehen obwohl sie kein Englisch sprach. »Ich suche Xu Lanto«, hörte Ben sich auf Chinesisch sagen. Wie konnte das angehen, er sprach nur Englisch und Latein. Chinesisch hatte er nie gelernt. »Ich bin Wu Lanto, die Tochter von Xu Lanto. Komm mit mir, ich glaube ich kann dir helfen«, sagte das Mädchen. Ben wartete einen Moment, allerdings sah er keinen Anlass einen so schönen Mädchen nicht zu folgen und ging mit ihr mit. »Wo gehen wir hin?« »Zu mir nach hause, da sind wir ungestört und Können–« Sie unterbrach sich selber als sie Ben erröten sah. »Oh nein nicht, das was du denkst. Ich meine reden. Und wirklich nur reden«, sagte sie belustigt. Ben sah sie an und hatte damit zu tun sich auf den Weg zu konzentrieren. Gemeinsam gingen sie den schmalen Schotterweg der um die Gräber führte bis hinaus auf die Straße. Ben drehte sich noch einmal nach dem Falken um. Das einzige was Ben vorfand war der leere Ast auf dem dieser gesessen hatte.
So wand er sich wieder Wu zu. »Wie kommt es dass wir uns Unterhalten können?«, fragte Ben neugierig und sah Wu durchdringend an. »Erkläre ich dir gleich im Haus, aber nicht hier auf der Straße, man könnte uns belauschen«, erwiderte Wu und sah sich auf der Straße um. Nach ein paar Minuten kamen sie an ein kleines Haus im Wald. Das Haus hatte die besten Tage schon lange hinter sich. Etliche Dachpfannen fehlten. Im Mauerwerg klaffte ein großer Riss. Die braunen Fensterläden hingen traurig aus der Verankerung. Wu ging rein und deutete Ben, dass er ihr folgen sollte. Neugierig ging er hinterher. Drinnen war es noch kleiner, wie es von draußen den Anschein hatte. Alle Wände waren voll gestellt mit Bücherregalen und allerlei Antiquitäten. Die schmutzigen Fenster ließen nur spärlich das Tageslicht hinein. Die weißen Tapeten schälten sich schon von den Wänden. »Ich mache uns Tee und du setzt dich hin«, sagte Wu zu Ben. Von der Stube, in der sich Ben befand gingen zwei Türen ab. Die eine, die gegenüber des Fenster war, und hinter der Wu verschwunden war, führte zur Küche.
Die andere war mir einem Vorhängeschloss verschlossen. Vergebens suchte Ben nach einem Stuhl. Das einzige, was er fand waren mehrere an einander gereihte gelbe Kissen. Ihm war gleich worauf er sich setzen konnte. Er war nur froh mal wieder auf etwas weichem zu sitzen, auch wenn es nur ein Kissen auf dem staubigen Bretterboden war. Neugierig sah Ben sich die Bücher im Regal an, aus einem Grund den er nicht nachvollziehen konnte, konnte er nun die chinesische Schrift lesen.
Es standen Bücher über Altertümliche Waffen, Magische Fabel Wesen aus China und Unerklärliche Vorfälle von der Antike bis heute, darin. Wenig später kam Wu mit einem Plastiktablett herein. Legte dieses auf den Holztisch vor Ben und setzte sich ihm gegenüber. Sie schenkte sich und Ben den Tee ein. »Du bist also Ben«, sagte Wu mit ruhiger Stimme und nippte an ihrem Himbeertee. Ben verschluckte sich und prustete in seine Tasse. »Woher weißt du meinen Namen? Ich habe ihn dir noch gar nicht gesagt«, sagte er mit nachdenklicher Stimme. »Das Brauchst du auch gar nicht. Du stehst nämlich in den Büchern meines Vaters.« Ben erschrak. »Wo stehe ich.« »In den Büchern von meinem Vater«, wiederholte Wu, stand auf, ging gezielt zu einem Regal in der Ecke und zog mit einem Griff ein uraltes und dickes Buch heraus. Leichtfüßig ging sie zurück zu Ben, schlug das Buch mit dem Titel Das Uralte Spiel auf und las Ben vor, was über ihm in dem Buch stand
Im zweitem Jahrtausend werden Zwillinge in Neu Amsterdam, in der Zeit des Hahnes geboren. Der älteste von beiden, wird vom Bösen verführt und sitzt zu rechten des größten Feinds der Menschheit. Der Jüngste wird das genaue Gegenteil sein. Der Erretter wird den Namen der Güte, Benignatis, tragen. Mit Hilfe des Armbandes wird er jede Sprache der Welt sprächen und verstehen können. Sein Bruder und somit auch sein Widersacher wird Mell genannt. Im alter von einer halben Dekaden, werden sie Ihre Bestimmungen antreten. Nur das Schwert des Weißen Drachens, geführt von dem Erretter, kann seinen Widersacher zu Strecke bringen. Nur gemeinsam können sie gegen den größten Feind der Menschheit Kämpfen
Ben stockte der Atem. »Mein Bruder heißt tatsächlich Mell. Aber wir wurden nicht in Neu Amsterdam geboren, sondern in–« »– in New York«, unterbrach Wu ihn. »Mensch was lernt ihr eigentlich in der Schule. New York City hieß früher unter anderem auch Neu Amsterdam«, sagte Wu weiter. »Und was mit dem Hahn gemeint war, wissen wir ja auch, oder?« »Hmm, ja klar.« »Na dann. Was bedeutete es dann?«, fragte Wu und sah Ben feixend an. »Na gut, ich habe keine Ahnung«, gestand Ben. »Mit Hahn ist das Jahr gemeint. Es ist so etwas Ähnliches wie euer Sternzeichen. Ihr habt Waage, Schütze, Steinbock und so weiter.
Der größte Unterschied ist, dass ihr nach Monaten und wir nach Jahre gehen. Ob du nun im März oder Oktober geboren bist, dass ist ganz egal«, erklärte Wu. »Oh. Aber was hat es mit dem Schwert des Weißen Drachens auf sich und wie alt ist das Buch eigentlich?«, fragte Ben. »Das Buch ist aus dem neunten Jahrhundert und das Schwert ist ein Sagenumwobenes Schwert. Man sagt dass dieses Schwert Magische Kräfte besitzen und verleihen soll. Viele haben schon versucht es zu finden. Bisher ist es noch niemanden gelungen.« Nun verstand Ben auch, warum er Wu verstand und die chinesische Schrift lesen konnte. Aber wie konnte Ben das Schwert finden, wenn es schon so viele Leute vor ihm versuchten und alle gescheitert waren. Wu erklärte Ben, dass ihr Vater eine Spur gefunden hatte, allerdings verstarb er auf geheimnisvoller Art und Weise, bevor er dieser nachgehen konnte. Genüsslich tranken Ben und Wu den Himbeere Tee aus. Ben konnte es nicht lassen und musste Wu immer wieder ansehen. Es kribbelte wie Wild in seinem Bauch. Es fühlte sich so an, als würden da drinnen tausende Ameisen herum wuseln.
Es war ein sonderbares Gefühl. War der Tee schlecht oder war es die ganze Aufregung? »Wir fahren morgen los und machen uns auf die suche nach dem Schwert«, sagte Wu und räumte den Tisch ab. »Und warum nicht heute?«, fragte Ben in leicht ungeduldigen Ton. »Weil wir dafür Zeit brauchen und die Bibliothek schließt in einer Stunde. Und bis dahin sind wir nie und nimmer in der Stadt«, erklärte Wu Ben. Nachdem Wu alles aufgeräumt hatte holte sie ein Mah-Jongg Spiel heraus. Nach kurzer Erklärung wie das Spiel ging spielten sie bis tief in die Nacht hinein. Müde ordnete Wu alle gelben Kissen zu einem großen Rechteck an, sodass Ben sich darauf legen und schlafen konnte. Sie selber ging nach oben und legte sich in ihr Zimmer, das eher einer Abstellkammer ähnelte. Sowohl Ben als auch Wu schliefen rasch ein.
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