Ich bin eu hier und finde es schade, dass ich nicht schon früher auf dieses interessante Forum gestoßen bin.
Jetzt habe ich gleich eine Frage, die mich brennend interessiert. Vorgeschichte: Ich habe ein Buch geschrieben und es vor ein paar Monaten im Selbstverlag verlegen lassen. Bei Amazon gingen schon einige Exemplre weg, und die 50 Bücher, die ich abgenommen habe, bin ich mittlerweile los. Die Resonanz war super. Nun hat mich eine Buchhändlerin auf die Idee gebracht, es doch nochmal mit einem "richtigen" Verlag zu versuchen. Sie meint, mein Buch hätte gute Chancen.
Jetzt habe ich bezüglich dises Themas Unterschiedliches gelesen - zum einen, dass Verlage ein bereits verlegtes Buch nur ungern annehmen, zum anderen, dass sowas für Verlage auch von Vorteil sein kann, da das Werk dann fehlerfrei und druckreif ist. Hat jemand hiermit Erfahrungen gemacht? Würdet ihr bereits bei der Leseprobe dazuschreiben, dass das Buch eben schon eine ISBN hat, oder diese Info erst auf Anfrage preisgeben?
hm, das ist schwierig. vor dieser frage habe ich noch nie gestanden. aber ich hab gehört, das bücher im selbstverlag kaum noch eine chance haben bei einem renommierten verlag unterzukommen. ansonsten...versuch es einfach mal mit und mal ohne sofortige preisgabe der wahrheit.
noch ne frage hab: wie hast du es geschafft dein buch so gut loszuwerden? auf welche art? wie hast du es beworben, klinken putzen etc.??? erzähl mal...
Ja genau, das hab ich halt leider auch schon gehört. Aber ich versuch es einfach mal, kostet ja nichts (okay, bis auf Ausdrucke und Porto ;-))
Das Buch ging bis jetzt schnell weg, wohl weil sich Bekannte und Freunde sehr dafür interessiert haben. Wir haben lange Zeit in Taiwan gelebt, und genau darüber habe ich auch geschrieben. Kannst ja mal auf meine Website schauen, wenn du willst: www.taiwanworld.de Und da es über Taiwan nicht besonders viele Bücher gibt, ist es bei Amazon unter dem Suchbegriff "Taiwan" sofort zu finden und hat so recht gute Chancen, dann gekauft zu werden.
An sich bin ich also ganz zufrieden, das Wichtigste war mir sowieso, einfach ein gedrucktes Buch in den Händen zu halten, auch für unsere Kinder später als Erinnerung. Und mit dem bisherigen Verkauf habe ich schon alle meine Kosten gedeckt. Mich hat nur eine befreundete Buchhändlerin mehrmals darauf angesprochen, dass ich es doch nochmal mit einem "richtigen" Verlag versuchen sollte, sie findet, das Buch steht anderer Reise- und Erlebnisliteratur in nichts nach. Nun ja, vielleicht habe ich zu schnell die Hoffnung aufgegeben und hätte das Manuskript erst bei vielen Verlagen einschicken sollen - aber hinterher ist man immer schlauer.
ich hab gerade überlegt, ob ich über BoD für das kleinstangebot mein buch herausbringen soll. aber wie gesagt, ich habe null ahnung, wie man es selbst vermarktet. und dir wünsche ich viel glück...ich gugg demnächst mal auf deine hp!
Ich bin am Überlegen, ob man das überhaupt Selbstverlag nennt? Ich hab das ja nicht selbst verlegt...
Mein Verlag war der Re Di Roma-Verlag. Das ist kein DKZV, aber eben auch keiner, der gar nichts kostet. Wie nennt man das? Ein Buch zu veröffentlichen kostet dort pauschal 125€, da ist dann praktisch alles dabei (ISBN, Einstellung des Buches bei Amazon, etc). Bei Problemen und Fragen ist immer sofort jemand erreichbar, das fand ich auch einen tollen Service. Und dann musst du noch mindestens 30 Bücher abnehmen, zu etwa 60% des Ladenverkaufspreises. Je mehr Bücher du nimmst, desto billiger werden die dann nochmal. Also es war der günstigste Verlag dieser Art, den ich gefunden habe, und die Bücher sind qualitiativ auch wirklich gut.
Die Vermarktung ist halt so eine Sache... Also ich sag mal, mit dem Verkauf von 50 Büchern hat man seine Unkosten wieder drin. Aber Werbung wird eben fast keine gemacht, das muss man dann irgendwie selber angehen. Bisher habe ich auch noch nicht viel gemacht außer Mundpropaganda und der Homepage. Jetzt wollte ich mal ein paar kleinere Buchhandlungen abklappern und fragen, ob die vielleicht interessiert sind. Unter dem Aspekt ist ein richtiger Verlag natürlich besser, also zumindest die größeren, die Werbung für dein Buch machen und es in größerer Stückzahl auflegen lassen. Deshalb wollte ich es ja nochmal versuchen. Heute bin ich zu nichts gekommen, ich werde morgen mal anfangen, Verlage rauszusuchen.
In der Branche ist es sogar (leider) sehr üblich, dass Verlage Buchrechte von anderen Verlagen kaufen. Dabei geht es um Verkaufszahlen ums reine Geschäft. Da interessiert den Käufer nur, in welcher Zeit mit welchem Aufwand ein Buch verkauft wurde. Der Inhalt ist leider zweitrangig, auch wenn das niemand deutlich ausspricht. Die Verlage überlegen dann, wie sie dieses Buch mit welchem Aufwand einem deutlich größeren Kundenkreis präsentieren, und ob sich daraus Profit schlagen läßt. Ist das Risiko gering, wird das Buch eben übernommen. Dieser Weg ist für die großen Verlage sehr bequem. Man hat schon mal ein Feedback von Kunden und kann das Risiko begrenzen. Nur hat es den Nachteil, dass dabei kaum noch neue Autoren in die Verlagsprogramme dieser Verlage in "Eigenbetreuung" aufgenommen werden. Viele Grüße vom Schreiberling
PS: In der Musikindustrie ist es ziemlich ähnlich. Ich habe kürzlich eine Reportage zum Bühnenjubiläum von Jürgen von der Lippe gesehen. Da sagte ein damaliger Plattenchef zur ersten Schallplatte von dem Künstler, dass man an den Erfolg damals nicht wirklich geglaubt hatte (übrigens auch Jürgen von der Lippe nicht ) Trotzdem wurde die Platte produziert und begründete den Erfolg des Künstlers. Das wäre heute so nicht mehr möglich. Das Risiko geht kaum noch einer ein. Schade... Sehr schade!
so, war auf deiner hp... die leseprobe ist wirklich gut und sehr humorvoll geschrieben. ich würde dein buch sogar kaufen, da ich ein fan der asiatischen länder bin, hab aber im mom leider kein geld übrig aber es läuft ja nicht weg. lernt man in deinem buch ein wenig über das land und seine gebräuche?
Danke, das freut mich sehr :-). Und ja, in dem Buch stelle ich unsere Erlebnisse und Erfahrungen immer vor den Hintergrund der taiwanischen Kultur und Lebensweise.
Schreiberling, das ist gut zu wissen, ich versuche es jetzt auf jeden Fall mal.
Falls jemand einen guten Reiseliteraturverlag kennt, immer her damit ...
ZitatFalls jemand einen guten Reiseliteraturverlag kennt, immer her damit
geh mal in eijne buchhandlung und sieh dir die reiseführer an, dort stehen die verlage hintendrin aufgelistet...schreib sie dir raus und schon hast sie alle...
Verlage sehen es immer gerne wenn jemand vorher schon was veröffentlicht hat. Falls du z.b. noch ein Projekt startest hast du schon mehr chancen bei einem Verlag da du schon erfolge vorweisen kannst. Was dieses Buch angeht denke ich hat dir Schreiberling schon den richtigen Tip gegeben. Das du verschiedene Meinungen gehört hast kann daran liegen das es verschiedene Strategien bei der vielzahl von Verlegen gibt, die diese Verfolgen.
ich bin diesen weg auch gegangen und gebe darum gerne meine erfahrung weiter. du hast wohl bei einem BOD / POD verlag veröffentlicht. guck dir genau den vertrag an, den du unterschrieben hast. normalerweise trittst du die veröffentlichungsrechte zu bestimmten bedingungen an den verlag ab. bei BOD in norderstedt ist das üblicherweise 5 jahre und vor dieser frist musst du dich aus dem vertrag für ein paar hundert euro rauskaufen. wenn dein verlag dir eine kündigung erlaubt, dann steht einem verlagswechsel nichts im wege. dass ein verlag solche bod bücher gerne nimmt, weil sie ja schon lektoriert sind, ist - mit verlaub - großer quatsch. ausser du hast ein professionelles lektorat vorzuweisen. wenn deine oma das buch korrekturgelesen und für gut befunden hat, interessiert das keinen verlagslektor.
wenn dein buch aber inhaltlich passt und qualitativ gut ist und die zielgruppe erreicht, dann sollte es schon den einen oder anderen verlag geben, der interesse bekundet. bei mir war das so. ich hatte zuerst bei shaker media veröffentlicht und dann einen richtigen verlag gefunden. und der unterschied in den verkaufszahlen ist eklatant, das darf ich sagen.
wenn du andere verlage angehst, musst du unbedingt erwähnen, dass du es bereit per BOD selbst versucht hast. wegen der o.a. rechtefrage ebenso, wie um die vertrauensgrundlage nicht von vornherein zu zerstören. denn ein verhältnis zwischen verlag und autor ist - jedenfalls bei kleinen verlagen - nicht nur ein rein kommerzielles. da hängt für viele leute viel herzblut dran, nicht nur für dich.