... das Thema geistert ja schon seit ein paar Wochen durch die Medien und es werden immer mehr Fälle bekannt. Der Papst hat sich bisher noch nicht dazu geäußert, und auch sonst gab es (meiner Meinung nach) kaum Brauchebares von Seiten der Geistlichen. Was meint ihr dazu?
Da war ich (das bin ich nicht, wäre es aber gerne xD): http://www.youtube.com/watch?v=dyrredEMNSk # "They have bad taste. I am not a good-looking guy." # "School is practice for the future, and practice makes perfect, and nobodies perfect, so why practice?" # "Dogs are gonna take over the world. It's a known fact for those who believe it, kinda like the Bible." # "Life is like breakfast you just mix all ingredients cause in your stomach it will all come together.
Mich stört vor allen Dingen, dass es diese Missbrauchsfälle schon seit längerem gibt. Und sie sollen erst jetzt entdeckt worden sein? Da stimmt doch was nicht. Versucht die Kirche da etwas zu vertuschen? Nicht dass ich es ihr unterstelle, aber aus früherer Zeit weiß man ja, dass die Kirche der Öffentlichkeit das ein oder andere Geheimnis vorenthalten hat, um ihren Schein zu wahren. Dass der Papst sich noch nicht dazu geäußert hat, wie er die Beschuldigten kirchenrechtlich zur Rechenschaft ziehen will, bestärkt diesen Gedanken noch.
Ich will ja nicht die katholischen Priester über einen Kamm scheren, aber viele scheinen nicht mit ihrem priesterlichen Zölibat klarzukommen. Da sie nicht heiraten dürfen, befriedigen sie ihre sexuellen Bedürfnisse heimlich und wie sich herausgestellt hat, durchaus auch durch Missbrauch. Daher bin ich der Meinung, dass es sich ein Mensch vorher zweimal überlegen sollte, ob er den Bedürfnissen entsagen will und vor allem kann.
Da ich nun genug auf den Katholiken herungehackt habe, füge ich hinzu: Sie sind nicht die einzige religiöse Institution, in der es schwarze Schafe gibt. Man nehme nur mal Frau Käßmann
Habe mich eine zeitlang mit dem Thema etwas intensiver beschäftigt. Dabei fiel mir auf, dass es eine große Bandbreite gibt, was heute als Missbrauch angesehen wird. Geht es um Vergewaltigung, oder den Zwang zu sexuellen Handlungen, da ist es sehr einfach, das zu verurteilen.
Aber es steht ja noch viel mehr am Pranger. In meiner Kindheit war es durchaus üblich, Kinder zu züchtigen (auch in der Schule habe ich mal Schläge eingesteckt - allerdings wusste ich auch, wofür ich sie bekam). Auch ich habe viel Prügel durch meine Eltern bekommen, musste strafsitzen, duschte nackt mit allen Klassenkameraden unter Aufsicht von Lehrern... aber das war damals der Zeit geschuldet, das war schlicht üblich, weit verbreitet. Ich weigere mich , alle und alles über einen Kamm zu scheren. Denn trotz aller Schikanen hatte ich eine schöne Kindheit. Und die Erwachsenen von damals wussten es nicht anders, glaubten oftmals das Richtige zu tun, auch wenn es eben nicht immer das Richtige war.
Als meine Kinder zur Welt kamen, schwor ich mir , diese nie zu schlagen, was ich auch einhielt. Aber wir haben sie im Kleinkindalter nackig herum laufen lassen, mit ihnen gebadet, sie fotografiert... würde ich mir heute gar nicht mehr trauen. Es ist auch die Zeit, mit der sich Anschauungen ändern. Und so bin ich ein wenig ratlos, fühle mich manchmal auch etwas fremd in unserer heutigen Welt, die auf der einen Seite so moralisierend daher kommt und anderswo ekelhaft, paranoid, zerstörerisch, mordend und verlogen ist.
Stück um Stück werden unsere Vorbilder zerlegt. Man muss vor Verallgemeinerungen warnen. Obwohl ich ein Atheist bin, weiß ich und finde es gut, dass die Kirchen vielen vielen Menschen Trost und Halt gaben und geben. Vielleicht wird hier auch nur eine Kampagne gefahren, um uns noch ein weiteres Stück Nächstenliebe zu zerstören?
Viele liebe Grüße vom Schreiberling
wer nicht im Glashaus sitzt, der werfe den ersten Stein
Ich gehöre leider nicht mehr zur Generation, die auf der Klassenfahrt in Gruppen unter Aufsicht des Lehrers duschen musste, wie Schreiberling sagt, aber auch ich bin früher das ein oder andere Mal von meinen Eltern übers Knie gelegt worden - und nicht nur, weil es denen Spaß machte, im Gegenteil: Mein Vater kam nachher meistens zu mir und hat sich entschuldigt.
Es stimmt, die Gesellschaft ist heute stark verweichlicht. Es sei "psychologisch" nicht mehr angebracht, KInder mit einer Tracht Prügel zu bestrafen. Man sieht ja, wo das hinführt: Ich kenne einige Jugendliche, die keinen Respekt vor Autoritäten haben, nur weil ihre Eltern nicht in der Lage waren, sie angemessen zu züchtigen.
Trotzdem: Man muss sehen, wie weit diese Missbrauchsfälle im Einzelnen gehen. Handelt es sich dabei nur um Züchtigung oder geht das schon in die Richtung, dass die Kinder und Jugendlichen psychische Schäden davontragen? Der Papst sollte mal dazu Stellung nehmen - egal, ob er die beschuldigten Geistlichen in Schutz nimmt oder verurteilt. Aber zu schweigen, das gibt ein schlechtes Bild.
Nun, ich finde, wie soll jemand, dem Gewalt zuteil wird oder der Gewalt sieht, egal jetzt welcher Art, wie soll der dieser Gewalt in seinem Leben bzw. für sich abschwören? Wenn man überall nur von Gewalt sieht, hört, liest und dann selber vielleicht auch noch dem zustimmt, und sagt, man kann Kinder oder Jugendliche nicht anders erziehen, als mit Gewalt, zumindest hin und wieder...
Wie soll dann die Gewalt in der Welt aufhören?
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Lieber Fürst, das ist relativ einfach. Man sollte sich einfach erinnern, wie man selbst gelitten hat. Und sich dann fragen, ob man das jemand anderem wirklich antun möchte. Gewalt gehört heute noch zu unserem Leben, leider - aber sie ist kein Naturgesetz.
Es stimmt: Gewalt müßte nicht sein, und Missbrauch jeglicher Art auch nicht, aber trotz allem gibt es beides, hat es immer schon gegeben und wird es immer geben. Der liebe Gott hat allen Menschen den freien Willen gegeben, so können sie - jetzt kurz und extrem geschrieben - tun, was sie wollen...
Ich frage mich jetzt aber, was wäre, wenn es keinen Gott gibt, oder anders herum, was tut Gott, wenn es ihn gibt, gegen Gewalt und Mißbrauch? Antwort: Nichts! Der Titel dieses Threads heißt "Missbrauch durch Geistliche"... Und da darf man und kann man den lieben Gott einfach nicht beiseite lassen, vergessen oder ihn überhaupt total ablehnen...
Aber vielleicht wäre gerade das in dieser Situation das Beste...
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Der christliche Gott tut deshalb nichts gegen Krieg, Gewalt und Missbrauch auf Erden, weil er den Menschen die Erlösung NACH dem Tod verspricht. Je mehr man im Leben Opfer von Gewalt wurde desto besser geht es einem dann im Himmel.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was für ein Gott das ist, der die Menschen auf der Erde leiden lässt. Er könnte den Menschen ein gutes Leben schenken, damit sie ihm in aller Form danken, und im Himmel geht es dann weiter.
Wenn ich einem frommen Menschen damit auf die Füße getreten bin, entschuldige ich mich in aller Form dafür. Ich bin auch gläubiger Christ, aber was ist das für ein Gott, der erst sein Volk (Hebräer) aus der Sklaverei befreit, nur dreitausend Jahre später zuzulassen, dass sie qualvoll in KZs ermordet werden? Ich fürchte, die Wege des Herrn sind wirklich unergründlich.
Ich weiß jetzt schon, es klingt wahrscheinlich für alle anderen, außer uns beiden, die dazu was schreiben, so, als würden wir dem lieben Gott die Schuld geben, daß einige SEINER Geistlichen Mißbrauch begehen und nicht den Tätern selber die Schuld geben. So ist es nicht! Nur, man sollte halt auch ein bißchen weiter denken und da sollte man schon darüber diskutieren dürfen, ob es stimmt, wie Alex es eigentlich sehr treffend formuliert, daß "es einem im Himmel immer besser geht, je mehr man im Leben der Gewalt ausgesetzt war", was "das für ein Gott ist, der die Menschen leiden läßt", und wie ich es formuliere, welchen Sinn es hat, "den Menschen einen freien Willen" zu geben...
Wenn Gott uns erschaffen hat, muß er doch gewußt haben, was wir Menschen uns gegenseitig antun... Er ist ja schließlich allmächtig und allwissend!
Und nach den neuen Lehren der Kirche, und die sind auch schon einige Jahrzehnte alt, ist Gott KEIN strafender oder richtender Gott, sondern ein LIEBENDER und BARMHERZIGER Gott! Und, wenn man es jetzt menschlich betrachtet, sollten sich, wenn schon sonst niemand, wenigstens SEINE Geistlichen danach richten, aber wenn die das schon nicht tun, wer dann?
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Treffend formuliert, Fürst. Die Geistlichen der Christen sollten eigentlich Lehren Gottes verbreiten. Ich will sie nicht über einen Kamm scheren, es hat schon genug Märtyrer gegeben, weil sie Frieden und Barmherzigkeit gepredigt haben und sich nicht wehrten, wenn gewisse Herrscher sie in die Löwengrube geworfen haben.
Aber es gibt auch genug Beispiele in anderen Religion. Ganz schlimm in der Kritik steht der Islam: Schließlich sind es ganz oft Moslems (aber nicht nur) die Anschläge verüben. Und warum? Weil sie aus armen Verhältnissen kommen und dadurch wenig von dem mitbekommen, was in der Außenwelt vorgeht. Das machen sich einige Autoritätspersonen, die aus verschiedenen Gründen einen Groll gegen die westliche Welt hegen, zunutze und trichtern den armen Leuten ein, sie müssten die westliche Welt mit Gewalt und unter Einsatz ihres Lebens stürzen. Wenn sie sich dabei "opfern" kommen sie ins Paradies, heißt es. Alles Quatsch: Laut Koran ist Selbstmord nämlich verboten. Nur merken es die armen Leute nicht, die zu Terroristen werden: Sie kamen nie in den Genuss, lesen und schreiben zu lernen, sodass sie den Gelehrten glauben schenken müssen.
Natürlich verurteilet ein Großteil der Moslems diesen Terrorismus, aber das zeigt, dass es auch in anderen Religionen Gewalt gibt, obwohl (wie im Fall des Islam) eigentlich Frieden und Toleranz gepredigt wird.
Leider gibt es immer wieder Geistliche, die die eigentlichen Lehren ihres Glaubens vergessen.
Vielen Dank, lieber Alex, das war auch ein sehr guter Vergleich, wobei man natürlich nicht vergessen darf, was viele Christen und christliche Geistliche und deren Herrscher vor einigen Hundert Jahren in diversen "eroberten" Ländern oder gleich im eigenen Land für schreckliche Dinge getan haben... Das beginnt schon bei diesem völlig blödsinnigen Ablasshandel im Mittelalter... Und das war noch das Harmloseste von allen Verbrechen...
Und was in China oder Japan zu der Zeit aufgeführt worden ist, möcht ich gar nicht wissen...
Aber trotz allem finde ich, daß man nicht NUR ALLEINE den Menschen oder Geistlichen die Schuld an diesen Grausamkeiten geben sollte... Die Frage ist nur: Wo führt es hin, wenn man Gott selber zumindest einen Teil der Verantwortung über menschliches Handlen überträgt... Ich meine, daß es keinen Sinn hat, ist schon klar, nur wie sollen Menschen an Gott glauben oder zu ihm beten, wenn sie nicht bemerken, ob er sie gehört hat, ob er sie wahrnimmt, ob er Verständnis für sie hat usw...
Tsja, schon irgendwie blöd...
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Das ist schon immer ein großes Problem gewesen: Gott scheint in den Augen der Menschen keine Verantwortung zu übernehmen, da er niemandem erscheint und ihn bittet, endlich mit der Gewalt aufzuhören. Und wenn mal eine Erscheinung stattfand, dann haben mächtige Fürsten sie gleich eigennüttzig interpretiert, indem sie z. B. in den Krieg gezogen sind. Heutzutage ist der Glaube an diese Wunder ohnehin geschwächt, da man mit der heutigen Technik viel fälschen kann. Was man in Film an Computern darstellen kann, das können auch ein paar mediengeile Tricktechniker daheim konstruieren.
Dadurch verliert das Wunder sein "Wunder": Es ist kein Wunder, wenn gleich zehntausend Reporter dabei sind, um es festzuhalten. Kleine Wunder geschehen jeden Tag und die wahren Wunder Gottes kann man nicht mit der Kamera festhalten.
Um es auf den Punkt zu bringen: Dadurch, dass Gott sich nicht selbst zeigt, neigen Menschen zu Gewalt, weil sie genau wissen, dass Gott nicht erscheinen wird und sie davon abhält.
ZitatGepostet von alex1987 Kleine Wunder geschehen jeden Tag und die wahren Wunder Gottes kann man nicht mit der Kamera festhalten.
Um es auf den Punkt zu bringen: Dadurch, dass Gott sich nicht selbst zeigt, neigen Menschen zu Gewalt, weil sie genau wissen, dass Gott nicht erscheinen wird und sie davon abhält.
Ja, diese Sätze sind echt nicht schlecht! Darüber sollte man durchaus einige Zeit nachdenken...
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Es ist doch so. Ich glaube kaum, dass alle kirchlichen Machthaber fromme Menschen sind oder waren. Viele waren sich bewusst, dass Gott sie kaum von ihrem Handeln abhalten würde. Er würde sie höchstens nach dem Tod bestrafen, doch das kann man durchaus verdrängen. Dem Volk haben sie dann natürlich den "Zorn Gottes" gepredigt und ihre Machtstellung z. B. durch Ablasshandel ordentlich ausgespielt.
Tja, das ließe sich auch mit "Missbrauch durch Geistliche" überschreiben, schließlich kann man auch Macht missbrauchen.