Es ist mir gelungen, die Abendveranstaltung "Belarus und das freie Wort" zu besuchen. Sie fand in Berlin am 14. November statt und wurde den Problemen der gegenwärtigen Literatur und Journalistik in Belarus gewidmet. Die die Abendveranstaltung fand aus Anlass des internationalen Tag des inhaftierten Schriftstellers 2010 statt. Da traten viele interessante Menschen zusammen. Das waren die Menschen, die sich wegen der Redefreiheit in unserer Republik beunruhigen. Die Deutschen sagen, dass die Lage in Belarus an die Zeit von Erich Honecker erinnert. Ich bin doch damit nicht einverstanden. Ich besuchte die DDR in den letzten Monaten des Honecker-Regimes. Die Situation in der DDR und die in Belarus sind nicht ganz gleich. Es gab in der DDR solche Vorherrschaft der Geheimdienste, es gab so viele aufgedeckte politische Morde in der DDR nicht, wie es heute in Belarus der Fall ist. Es gab auch keine solche Honecker-Clikque wie bei uns die Lukaschenko-Clique, die um die Macht kämpfte, koste es, was es wolle. Die Lukaschenko-Clique ist heute ein Parasit am Leibe des weißrussischen Staates, der nur mittels eines äußerlichen chirurgischen Eingriffs kaum zu beseitigen ist...
Hallo Sergje, also ich denke, dass solche mafiösen Strukturen nur von innen zu beseitigen sind. Das Lukaschenko so mächtig geworden ist, hat allerdings auch bestimmt mit Einflüssen von außen zu tun. Aber da kenne ich mich zuwenig aus. Bei Marx habe ich mal gelesen: "Nur der ist ein König, zu dem man sich wie zu einem König benimmt." Da liegt meiner Meinung nach viel Wahrheit drin. Also keien kriegerischen "chirurggischen" Eingriffe lösen das Problem, sonder das Volk muss isch bewusst werden, dass es selbst entscheidet, wer regieren soll. Demokratie oder nicht. Viele Grüße vom Schreiberling