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tHEfOOl Offline




Beiträge: 559

02.09.2013 13:37
RE: OFFENER BRIEF ZUR SYRIEN-KRISE Antworten

Zur Syrien-Krise ein offener Brief an die Verantwortlichen:

Sehr geehrte Damen und Herren Präsidenten, Kanzler und Regierungsoberhäupter, sehr geehrter Herr Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Aus verständlichen Gründen kann ich keines der hier angesprochenen Staatsoberhäupter zu meinen Facebook-Kontakten zählen. Dennoch wage es, mit diesem Beitrag ein paar Gedanken in die Welt zu setzen, die sonst offenbar nur an Stammtischen, im heimischen Rund oder (möglicherweise) in den Hinterzimmern der jeweiligen weltpolitischen Konferenzräume ausgesprochen werden … dort wo sich selbst jene, zu schwerwiegenden Entscheidungen gedrängten Politiker zuweilen eine eigene, ehrliche Meinung abbringen dürfen, ohne diese dann verdreht und zurechtgezimmert in den aktuellen Mediennews beklagen zu müssen.

Meine ganz einfachen Fragen:
1. Würden Sie, Mr. President, Ihre Kollegen an der Regierungsspitze verbündeter Staaten auch zur Teilnahme an einem Vergeltungsschlag gegen das Assad-Regime aufrufen, wenn es sich hierbei nicht um den Chef des relativ kleinen, militärisch und weltpolitisch, wirtschaftlich und global-beeinflussend eher unbedeutenden Syrien handeln würde, sondern vielleicht um einen Staat wie Russland, China oder Indien? Würden Sie eine Bestrafungsaktion für dieses zweifellos grauenhafte Verbrechen, geächtete Waffen eingesetzt zu haben, auch dort befürworten, wo eine schlagfertige Nuklearmacht herrscht?
2. Glauben Sie und glaubt irgendjemand in verantwortlicher Position, dass durch einen militärischen Schlag gegen Syrien, bzw. dessen Regime -selbst bei definitiv erwiesenem Vertragsbruch völkerrechtlicher Abmachungen- die anstehenden, vielfältigen Probleme gelöst und die Region befriedet werden könnte?

Ich wage anzumerken, dass ich selbst -als verwöhnter, inkompetenter Westeuropäer, der wie die Made im Speck lebt und weder Hunger noch Not, Bürgerkrieg oder gar Diktatur aus eigener Erfahrung kennt- mit jenen mitfühle und mitleide, die im angesprochenen Land die Zivilbevölkerung stellen, die zu Millionen auf der Flucht vor Tod und Unrecht sind und sich selbst nicht zu helfen wissen.
Ist Hilfe von außen mit Waffengewalt möglich? Sind die etablierten westlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit, Freiheit und Brüderlichkeit auf den kulturpolitisch völlig anders aufgebauten Nahen Osten sinngemäß 1:1 übertragbar?

Ich plädiere dafür, nicht Waffen, sondern den Verstand sprechen zu lassen. Waffen bringen Tod. Worte bringen - wenn sie richtig formuliert sind und entsprechend verstanden werden können- Heilung und -so hoffe ich- irgendwann auch einmal Verständnis. Selbst wir Christen, die wir auch einmal unvereinbar intern getrennt voneinander schienen und bis aufs Blut gegeneinander gekämpft haben, sind zuletzt zu einem befriedigenden und (vor allem) befriedenden Konsens gekommen.
Vielleicht muss man den verschiedenen Gefolgschaften der Jünger des Propheten Mohammed auch ein wenig mehr Zeit zur Selbstfindung geben - natürlich dem modernen Tempo unseres neuen Jahrtausends entsprechend!

Danke.
Alexander N. Zeram
Weltenbürger

"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss)
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