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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 28.695 mal aufgerufen
 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
Arminus Offline



Beiträge: 403

25.10.2011 09:50
RE: Shakespeare-Übersetzung Antworten

Shakespeare-Übersetzung

Ich habe dies im Netzt gefunden >>

Zweifle an der Sonne Klarheit,
zweifle an der Sterne Licht,
zweifle, ob lügen kann die Wahrheit,
nur an meiner Liebe nicht.
(Shakespeare)


Dabei fiel mir auf, dass dies - im Original so geschriebene - Gedicht ...

Neuere Version:

Doubt thou the stars are fire,
Doubt that the sun doth move,
Doubt truth to be a liar,
But never doubt I love.

Alte version:

Doubt thou, the Starres are fire,
Doubt, that the Sunne doth moue:
Doubt Truth to be a Lier,
But neuer Doubt, I loue.


... durch Schlegel eigentlich so übersetzt wurde:

Zweifle an der Sonne Klarheit,
Zweifle an der Sterne Licht,
Zweifl, ob lügen kann die Wahrheit,
Nur an meiner Liebe nicht!

Ich wage nun mal eine eigene Version >>

Zweifle an der Sonne Klarheit,
Zweifle an der Sterne Licht,
Zweifle, ob auch lügt die Wahrheit,
Nur an meiner Liebe nicht!


© Harald Herrmann

[ Editiert von Administrator Arminus am 25.10.11 17:04 ]

Liebe Grüße von Harald

Helferlein ( gelöscht )
Beiträge:

26.10.2011 05:17
#2 RE: Shakespeare-Übersetzung Antworten

Hallo Harald,

Ja, Shakespeare macht immer wieder Spaß, obwohl es mit dem Übersetzen grundsätzlich hapert!

Nehme ich die poetische Form, kann ich sicherlich viel hinein interpretieren, aber der Text hat dann mit dem Original des großen Meisters nichts mehr zu tun. Übersetze ich einfach nur den Text ins Deutsche, klingt er nüchtern und nicht mehr nach Poesie. Was also machen? Meine Übersetzung sieht so aus:

Egal ob alte oder neue Version, es ist von der Bedeutung jeweils das gleiche.

Bezweifle (du), dass die Sterne Feuer sind,
Bezweifle (du), dass die Sonne sich bewegt, (eigentlich: " ... bewegen tut,")
Bezweifel, dass die Wahrheit ein Lügner sein kann,
Aber zweifle niemals, dass ich liebe.

Ich bin keine Poet, deshalb gebe ich mir keine Mühe, es in Reimform zu bringen, da gibt es weitaus bessere unter euch als mich. Aber die Übersetzung stimmt so ziemlich genau. Das Englische "thou", also die Urform des "you" hat Shakespeare eingesetzt, weil er dieses Wort ausgedrückt haben wollte. Es drückt den Text verstärkt aus. In jeder Übersetzung wird es aber offenbar aufgrund des (deutschen) Reimes bzw. Vermaß nicht mit aufgenommen. Ich halte das für falsch, daher habe ich das "du" in Klammern dazu gesetzt.

Dennoch wird deutlich, dass der Originaltext und diverse deutsche Übersetzungen nicht unbedingt zusammenpassen!

Vielleicht kannst du oder ein anderer Könner nun einen Reim daraus machen.

Viel Spaß

Arminus Offline



Beiträge: 403

26.10.2011 07:45
#3 RE: Shakespeare-Übersetzung Antworten

Hallo Helferlein,

Das ist die Crux bei jeglicher Übersetzung von Reimen, wenn man sie wieder in Reimform pressen möchte! Nicht ohne Grund sind erste Wort-für-Wort-Übersetzungen die Grundlage des freien Verses, anders gesagt, inspirierten sie viele Dichter, die Aussage vor den Zwang der Metrik zu stellen ...

Du kannst gerne deine Übersetzung in der Form, in der du sie als perfekte Übertragung ins Deutsche siehst, auch mit Satzformen, die nicht unbedingt die gleiche Wortfolge wie im englischen haben, als dein Werk vorstellen!
(Es wäre übrigens nicht schlecht, diesen Text dann über div. Portale darauf abzuklopfen, ob er schon so besteht oder vorbehaltlich anderer, schon bestehender Texte mit deinem Copyright zu versehen >> © Helferlein, vorbehaltlich schon bestehender, mir nicht bekannter Texte)

Meine Umgesteltung des vorhandenen Schlegel-Textes zielte auf eine Verbesserung der Metrik hin, dass der Sinn ein wenig verändert wurde, das war ja in der vorhandenen Übersetzung in Reimform schon vorgegeben ...

Diese Wörtliche Übersetzung ...

Bezweifle (du), dass die Sterne Feuer sind,
Bezweifle (du), dass die Sonne sich bewegt, (eigentlich: " ... bewegen tut,")
Bezweifel, dass die Wahrheit ein Lügner sein kann,
Aber zweifle niemals, dass ich liebe.

... müsste, um bei den Kernaussagen zu bleiben, völlig umgestaltet werden >>

Bezweifelst du, dass in den Sternen Feuer jagen,
Bezweifelst du, die Sonne ziehe ihre Bahn,
Bezweifelst du, die Wahrheit könne Lügen tragen,
Aber zweifle niemals meine Liebe an.

© Harald Herrmann (nach Shakespeare)

Nun ja, einen Versuch war es wert, wobwi die letzte Zeile so noch besser wäre!

Bezweifelst du, dass in den Sternen Feuer jagen,
Bezweifelst du, die Sonne ziehe ihre Bahn,
Bezweifelst du, die Wahrheit könne Lügen tragen,
So zweifle niemals meine Liebe an.

Liebe Grüße von Harald

Gast ( gelöscht )
Beiträge:

07.11.2011 11:02
#4 RE: Shakespeare-Übersetzung Antworten

Shakespeare hat seine Werke doch gar nicht selbst geschrieben! Hat sich hier schon mal jemand mit den Hintergründen von Marlowe oder de Vere beschäftigt? Solltet ihr vielleicht mal tun! http://www.youtube.com/watch?v=lXILcLr5Xr8

Arminus Offline



Beiträge: 403

07.11.2011 12:33
#5 RE: Shakespeare-Übersetzung Antworten

Zitat
Gepostet von Gast
Shakespeare hat seine Werke doch gar nicht selbst geschrieben!!



Nun ja, das steht schon seit meiner Schulzeit im Raum, wird mithin schon deutlich länger als 50 Jahre vermutet ...

Zitat
Gepostet von Gast
Hat sich hier schon mal jemand mit den Hintergründen von Marlowe oder de Vere beschäftigt?!



Nein, wozu, dass Künstler und Geistesgrößen vergangener Epochen immer einen Stab von Mitarbeitern um sich hatten, die das schrieben, was der Meister andachte, sich auch schon mal selbst einbrachten und einige von ihnen dann später selbst zu Ruhm kamen, das ist bekannt.

In der Malerei gibt es heute noch Streitigkeiten über alte Bilder, deren Hintergrünge - bei Porträts auch schon mal die ganze Figur - von angestellten Malern mit deren Maltechnik erstellt wurden, während der beauftragte "Malerkönig" selbiger Zeit nur noch die Gesichter produzierte. Zwei Maltechniken in einem Bild, wobei nicht selten der "Auftragsmaler" in späteren Zeiten der bekanntere war

Zitat
Gepostet von Gast
Solltet ihr vielleicht mal tun !



Wie gesagt, wozu?

Klassiker der Weltliteratur, da ist mir herzlich egal, von wem die Ideen schlussendlich stammten ...

***

Trotzdem, vielen Dank für den Hinweis, für manche ist das ja neu!

Liebe Grüße von Harald

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