Es war ein kühler Herbstnachmittag, als Jack in einem Wald mit seinem, noch sehr jungen Schäferhund spazieren ging. Eine leichte Brise streichelte sein Gesicht und ließ seine Fingerlangen, welligen, dunklen Haare aufschweben. Die Sonne war noch etwa 2 Stunden vom Untergang entfernt. Ihr Goldgelbenes Licht glänzte, an den kleinen, unzähligen Mücken, Fliegen und anderen kleinem Fluggetier. Die goldbraunen Blätter der umstehenden Bäume rauschten leise im Wind, als wollten sie ihm etwas zu flüstern. Die Stimmen einiger Vögel drangen, mal mehr, mal weniger gedämpft zu ihm durch. Es war wie ein kleines Orchester, die verschiedenen Stimmen der einzelnen Vögel, untermalt von dem leichten Rauschen der Blätter über ihm und dem ab und zu knackenden Ästen von kleinen Tieren, die am Boden herumhuschten und versuchten letzte Futterreste vor dem Wintereinbruch zu sammeln. Einige Sekunden blieb Jack stehen, um einfach nur zu lauschen. Es war ein wunderschöner Ort, hier war die Natur noch Natur. Sein Hund Zyper blieb einige Meter vor ihm verwundert stehen, denn er hatte scheinbar nicht damit gerechnet, dass sein Herrchen einfach anhielt. Zyper stellte die Ohren auf, als ein Eichhörnchen fast direkt neben Jacks rechtem Fuß, eine Nuss vom Boden aufklaubte. Es huschte mit der frisch erbeuteten Nuss auf den nächsten Baum und entschwand sich aus Zypers Blick, der den kleinem Nager, mit der für Hunde typischen Gelassenheit musterte. Jack beugte sich kurz runter, um Zyper an der Nase zu kraueln. Zyper genoss es und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ein Lächeln breitete sich auf Jacks Zügen aus. Er ging weiter, sehr bedacht darauf, keinen großen Lärm zu machen, um die Einmaligkeit dieses Moments nicht zu stören. Er atmete die wunderbar frische Luft, des kühlen Herbstes ein, sie roch nach feuchtem Holz, nach Morast und Wildnis. Ein einzelner Sonnenstrahl traf sein Gesicht, er blinzelte kurz und blickte der Sonne entgegen. Es war ein herrlicher Anblick, die Sonne durch die Millionen von kleinen Flugtierchen, fast kahlen Baumstämmen und goldbraunen, vom leichten Regen des Vortages, feuchten Blättern hindurch anzuschauen. Er ging weiter, ein paar Meter entfernt kreuzte ein kleines Bächlein seinen Weg. Das Wasser, dass den wahrscheinlich nicht mal Knöcheltiefen Bach entlang floss, war kristallklar und eiskalt. Das Wasser glitzerte wie Abertausende kleiner Kristalle. Der Bach folgte einigen kleinen und großen Windungen durch den Wald. Das Wasser floss über, mal sehr kleine, mal Handgroße Steine, an denen es sich brach und kleine Strömungen erzeugte. Das Uferbett bestand aus Unzähligen kleinen Steinchen, keiner glich dem anderen, weder in der Form, noch in der Größe, noch in der Farbe. Jeder dieser kleinen Steinchen war ein Individuum, erschaffen von der Laune der Natur und dem Lauf der Zeit in vielleicht Tausenden von Jahren. Denn jeder dieser kleinen Steinchen war einmal ein Teil eines großen Steins gewesen. Im Laufe der Jahre, durch aneinander schlagende Steine und dem Strom des Wassers wurden die Steine immer kleiner und einzigartiger. Jack drehte, und folgte dem Lauf des Baches einige Zeit. Der Wald wurde um ihn herum immer lichter, und weiter vorne konnte er eine kleine Lichtung erkennen. Er beschloss zur Lichtung zu gehen und dahinter wieder in den Wald einzutauchen. Auf der Lichtung konnte er einige Rehe erkennen. Ein paar der Rehe lagen, andere standen da und weideten und die Jungen sprangen umher und spielten miteinander. Wieder blieb Jack eine Zeit lang stehen und beobachtete die Rehe aus der Entfernung. Wie sie so da standen, waren sie der Inbegriff von Frieden. Alles an ihnen wirkte ruhig und gelassen, die Bewegungen der Älteren Rehe hatten nichts hektisches, nichts nervöses oder gar, in bezug auf die Herde, Bedrohliches an sich. Alle wirkten friedlich und zufrieden. Zyper beobachtete die Rehe eher konzentriert als gelassen. Seine Ohren zuckten und sein Schwanz peitschte unruhig hin und her. Jack legte ihm beruhigend die Hand auf den Rücken, doch Zyper nahm diese Berührung scheinbar kaum wahr. Er war vollauf damit beschäftigt die Rehe aufmerksamst zu beobachten, jederzeit bereit den Urinstinkten des Hundes nach zu geben und los zu preschen. Jack bewegte sich nun fast parallel zu der Lichtung. Er wollte die Rehe im Auge behalten, auch um Zypers Willen. Zyper folgte ihm auf den Fuß und er ließ die Rehe keine Sekunde aus den Augen. Ab und zu stieß er ein leises, fast schon hilfloses Winseln aus. Wieder zog eine kleine Brise auf, doch diesmal war etwas anders. Sie trug nicht die üblichen Waldlaute mit sich, wie er sie die ganze Zeit über vernommen hatte. Er wusste im Bruchteil einer Sekunde, das etwas nicht stimmte. Ein weiterer Laut hatte sich unter das leise Rauschen der Blätter und das sanfte Plätschern des Baches, der sich hinter ihm aus dem Wald heraus auf die Lichtung schlängelte, gemischt. Ein sehr leises und eigentlich kaum zu vernehmendes Fiepen. Jack hielt inne, um genauer hinzuhören. Zuerst hörte er nicht mehr, als die ihm bekannten Geräusche des Waldes. Doch dann drang das Fiepen wieder an sein Ohr. Es klang schwach, hilflos und verängstigt. Jack drehte sich kurz um, auch Zyper hatte etwas gehört, denn er starrte auf einen Punkt irgendwo links von Jack, ein wenig abseits der Lichtung. Also hatte er sich doch nicht getäuscht. Irgendwas war da, denn auch Zyper hatte die, für ihn, höchst interessanten Rehe aus den Augen gelassen. Mit einem jaulenden Bellen lief Zyper los, auf den Punkt den er eben so gemustert hatte. Jack beeilte sich im zu folgen. Während es Zyper gelang nahezu lautlos durchs Unterholz zu flitzen, knackte und raschelte es bei jedem Schritt unter Jacks Füßen. Ein paar Eichhörnchen sprangen, fast schon panisch, auf Bäume und kletterten sie spiralförmig nach oben, als Jack durchs Unterholz rannte. Das Fiepen wurde allmählich etwas lauter, aber auch im gleichem Maße ängstlicher. Wenige Meter vor ihm kam Zyper zu stehen. An einem Baum stand er, drehte den Kopf, blickte Jack entgegen und bellte. Jack erreichte ihn nur Sekunden später. Zyper hatte die Quelle des Fiepens gefunden. Ein großes, aber dennoch sehr junges Rehkitz lag hier in den Wurzeln einer großen Buche. Der Oberschenkel seiner rechten Hinterläufe war von einer Gewehrkugel durchbohrt worden. Das gesamte Bein des Kitzes war voller frischem und teilweise getrocknetem Blut. Das Kitz lag also wahrscheinlich schon länger hier. Jack wusste sofort, dass er für das Kitz nichts mehr tun konnte. Jemand hatte es geschossen und zurückgelassen, wissentlich dass es qualvoll sterben wird. Als hätte Zyper seine Gedanken gehört, trottete er zu dem Kitz und leckte ihm liebevoll über den Kopf. Wahrscheinlich war es aber einfach nur der tierische Instinkt, der Zyper sagte dass das Kitz sterben wird und er es deshalb trösten wollte. Jack ging in die Knie, streckte die Hand aus, um das Kitz am Kopf zu kraueln. Es zuckte kurz zusammen, zog den Kopf aber nicht weg, sondern ließ die Berührung zu. Trauer erfüllte Jack, weil jemand willentlich, ein so junges und unschuldiges Tier leiden ließ. Die Wunde an seinem Bein blutete immer noch und obwohl Jack noch immer überlegte, wie er dem Kitz helfen konnte. Hatte er innerlich schon eine Entscheidung gefällt.
Er hatte es als Knacken erwartet, aber es war vielmehr ein Knirschen, als das Genick des Kitzes brach. Unendlich vorsichtig ließ er den Hals des Kitzes los. Die schwarzen Augen des jungen Rehs haben den Ausdruck von Schmerz und Hilflosigkeit verloren, fast schon friedlich schauten sie ohne zu sehen gen Himmel. Jack blieb noch lange Zeit neben dem toten Reh sitzen. Geplagt von seinen Gefühlen, bemerkte er nicht, dass es um ihn herum immer kälter und dunkler wurde. Zyper lag mit halbem Körper auf Jacks Beinen, die Vorderpfoten ausgestreckt, stierte er in die aufkommende Dunkelheit. Die Rehe vom Nachmittag waren verschwunden, die Vögel im Wald haben aufgehört zu singen und das Plätschern des Baches war hinter ihm zurückgeblieben. Nur das Rauschen des Windes war noch zu vernehmen. Als die Dunkelheit letztlich vollkommen über ihm hereinbrach, stand er auf, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, das Zyper immer noch auf seinen Beinen lag, was ihm einen leicht verächtlichen Blick des Hundes einbrachte, als dieser unsanft auf den Boden fiel. In der vollkommenden Dunkelheit wanderte er, ohne den Ort wirklich zu verlassen. Er wanderte mit Zyper Kilometer um Kilometer, immer weiter und weiter, durch die Zeit.
Als die aufgehende Herbstsonne die Welt wieder in ihr goldenes, strahlendes Licht tauchte, waren Zehn Jahre vergangen. Der Wald den er gestern verlassen hatte, war verschwunden. Die Lichtung, auf der er die Rehe gesehen hatte, war einem riesigen Parkplatz gewichen. Der Wald, der große, große Wald, dort wo er einst stand, als Lebensraum von unzähligen Tieren, Insekten und Pflanzen, befanden sich etliche neue Wohnhäuser der Menschen. So viele Häuser, das Jack sie nicht mehr Zählen konnte. Straßen, gepflasterte Wege, nirgendwo war auch nur noch ein Stück freie Natur zu finden. Im Hintergrund, weit hinter den Häusern, in die Richtung aus der er gestern kam, stand nun eine riesige Fabrik. Ein Gigantischer Schornstein pustete dicken, schwarzen Rauch in die Luft. Jack ging umher, versuchte sich zu erinnern, doch die Umgebung war vollkommen verändert worden. Breitwillig wurde der Wald geopfert, um Platz für neue Häuser der Menschen zu schaffen. Der Wald, der hier einst stand, hätte sich von jeder nur erdenklichen Krankheit erholen können, einfach weil die Natur es so wollte. Nur einer Krankheit war die Natur nicht gewachsen. Der Gier des Menschen. Voller Wut über diese Veränderung schritt Jack weiter. Zyper folgte ihm wie üblich auf den Fuß, Jack sah ihm an, dass auch er sich hier nicht wohlfühlte. Sie folgten dem Lauf der Straße, weg von der Fabrik, weg von den Häusern. Die Straße ging in eine sanfte Kurve, neben der Straße wuchsen wilde Sträucher. Vollkommen wild und ohne Sinn, hatten sie nichts mehr mit dem Wald gemein. Etwa fünfzig Meter vor ihm führte die Straße über eine Brücke und auch dahinter nichts als verkommende Wildnis Jack trat ans Geländer und blickte hinunter. Dreißig, Vierzig Meter unter ihm zogen sich 2 Schlangen aus Eisen, gehalten von Holzdielen, durch das Tal. Jack stieg auf das Geländer, um besser nach unten blicken zu können. Die beiden eisernen Schlangen unter ihm wirkten so... beängstigend. Aber noch lange nicht so, wie die Wandlung die sich hinter ihm vollzogen hatte. Er drehte noch einmal den Kopf, blickte zurück zu den Häusern und der Fabrik. Bei diesem Anblick und dem Gefühl der Angst, das in ihm hochkam, begannen seine Ohren wieder zu jucken, eine, für ihn, bekannte Nebenwirkung der Angst. Er kratzte sich noch mal kurz an seinen großen, spitz zulaufenden Ohren, dann schloss er die Augen und ließ sich nach vorne fallen. Zyper, tat es ihm mit einem Sprung übers Geländer gleich.
Ich weiß ist ein bisschen viel, aber ich bitte euch trotzdem es zu lesen und mir gute, konstruktive Kritik zu geben ;-)
Nun, es ist manchmal schwierig, eine gelungene, konstruktive Kritik abzugeben. So auch hier.
Vielleicht sollte ich anders herangehen und grundsaetzliche Tipps zu Thema Schreiben geben.
1. Wenn man eine Geschichte (egal ob Roman, Kurzgeschichte oder ein Gedicht) schreiben will, sollte von Anfang an klar sein, was man mit dieser Geschichte ausdruecken moechte. Oftmals bietet sich eine Art "Storyboard" an, wie er bei den Comic-Zeichnern und Autoren Verwendung findet. Von der ersten Seite des Geschriebenen, sollte sich ein roter Faden durch das ganze Werk ziehen.
2. Jede Beschreibung, die in einem Text Erwaehnung findet, muss der Geschichte irgendwie dienlich sein und die Handlung voran bringen.
3. Bestimmte Hinweise bedeutender Faehigkeiten eines Akteurs (Zeitspringen, etc.) koennten bereits im ersten Kapitel einer Geschichte genannt oder durch ein Ereignis verdeutlicht bzw. bekannt gemacht werden, so dass man sich am Ende der Geschichte nicht verliert, wenn der Held ploetzlich mit aussergewoehnlichen "Kraeften" aufwartet.
4. Einteilung einer Geschichte: Man kann einen Einleitungsteil, gefolgt vom Hauptteil, der eventuell im "show down" gipfeln kann oder ein konkretes Endteil beschreiben. Natuerlich kommt es auf die Geschichte selbst auch an.
5. Die Rechtschreibung und Grammatik sollte halbwegs sitzen. Ich persoenlich benutze die Rechtschreibhilfe von Duden. Aber auch die "eingebaute" Hilfe von Word ist bereits ausreichend.
6. Hier gebe ich dir einen Link. Dort kannst du nachlesen, wie man am besten eine Geschichte aufbaut, wie man sie verbessert und was man unbedingt schreiben sollte, und wie und was man auf gar keinen Fall schreiben darf. Ich bin mir sehr sicher, dass du danach deine Geschichte umschreiben und erneut hier einstellen wirst.
ZitatGepostet von od-hl93 Es war ein kühler Herbstnachmittag, als Jack in einem Wald mit seinem, noch sehr jungen Schäferhund spazieren ging. Eine leichte Brise streichelte sein Gesicht und ließ seine Fingerlangen, welligen, dunklen Haare aufschweben. Die Sonne war noch etwa 2 Stunden vom Untergang entfernt. Ihr Goldgelbenes Licht glänzte, an den kleinen, unzähligen Mücken, Fliegen und anderen kleinem Fluggetier. Die goldbraunen Blätter der umstehenden Bäume rauschten leise im Wind, als wollten sie ihm etwas zu flüstern. Die Stimmen einiger Vögel drangen, mal mehr, mal weniger gedämpft zu ihm durch. Es war wie ein kleines Orchester, die verschiedenen Stimmen der einzelnen Vögel, untermalt von dem leichten Rauschen der Blätter über ihm und dem ab und zu knackenden Ästen von kleinen Tieren, die am Boden herumhuschten und versuchten letzte Futterreste vor dem Wintereinbruch zu sammeln. Einige Sekunden blieb Jack stehen, um einfach nur zu lauschen. Es war ein wunderschöner Ort, hier war die Natur noch Natur.
zu flüstern >> zuflüstern
und dem ab und zu knackenden Ästen von kleinen Tieren >> Dieser Satzteil ist in sich nicht geschlossen, da ... a) ... nicht dabeisteht ... von kleinen Tieren verursacht, ... b) ... ein Logikfehler vorhanden ist, da kleine, futtersuchende Tiere im höchsten Fall ein Rascheln verursachen, aber als potenzielle Beutetiere auch dies vermeiden!
Deinen Text möchte ich mal kurz überarbeiten, um zu zeigen, was man alles anders schreiben könnte:
Es war ein kühler Herbstnachmittag, als Jack mit seinem noch sehr jungen Schäferhund durch den Wald streifte. Eine leichte Brise streichelte sein Gesicht und *ließ seine fingerlangen, welligen, dunklen Haare aufschweben. Die Sonne würde wohl in circa zwei Stunden untergehen, ihr goldgelbes Licht ließ die unzähligen kleinen Mücken, Fliegen und andere Insekten aufleuchten. Die goldbraunen Blätter der umstehenden Bäume rauschten leise im Wind, es war, als versuchten sie, ihm etwas zuzuflüstern. Die Stimmen einiger Vögel drangen wie Hintergrundmusik an sein Ohr. Es war wie ein kleines Orchester, die verschiedenen Stimmen der einzelnen Vögel, untermalt von dem leichten Rauschen der Blätter über ihm und dem ab und zu knackenden Ästen unter seinen Füßen. Kleine Tiere huschten über den Boden, um letzte Futterreste vor dem Wintereinbruch zu sammeln. Jack blieb einige Sekunden versunken stehen, einfach nur, um zu lauschen. An diesem wunderschönen Ort war die Natur noch Natur.
*Hier würde ich auch noch eine Änderung vorschlagen >>
ließ seine fingerlangen, dunklen Haare wie Wellen den Kopf umspielen.
Im Großen und Ganzen solltest du einiges an deiner Rechtschreibung (Groß-/Kleinschreibung!) und Interpunktion (Kommasetzung) tun, sehr hilfreich dabei ist der frei verfügbare Online-Duden-Korrektor >>
Ich habe meinen Text noch einmal komplett überarbeitet, habe dabei die Duden Website benutzt, aber auch die Tipps vom Helferlein berücksichtigt.
Habe z.B. geschrieben was Jack ist, habe ihm eine Persönlichkeit gegeben, mit Vergangenheit usw. habe zudem noch erklärt welche Rolle die Rehe spielen.
Dank der Hilfe von euch beiden, hat meine Geschichte nun Charakter