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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 1.975 mal aufgerufen
 Tipps und Erfahrungen beim Schreiben und Veröffentlichen, Altbeiträge
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meikael Offline



Beiträge: 13

06.06.2003 21:59
RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Was inspiriert euch zu euren Geschichten? Sind es kleine Begebenheiten des Alltags oder die Werke anderer Autoren? In was für einer Stimmung oder welchem Umfeld fliegen euch die Ideen am besten zu? Wie entwerft ihr eure Charaktere? Sind die ausgerichtet an realen Personen oder völlig fiktiv? Oder ein Mix aus beidem?

Felios Offline



Beiträge: 416

07.06.2003 01:20
#2 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Zitat

Was inspiriert euch zu euren Geschichten?
Sind es kleine Begebenheiten des Alltags oder die Werke anderer Autoren?



Vor allem Werke anderer Autoren,die mich eine Idee entwickeln lassen, aus der dann eine Geschichte wird - das aber eher bei größeren Werken.
Bei den Short Stories sind es in der Tat Alltagserlebnisse, sofern man dazu auch die Nachrichten und Zeitungsberichte zählt.Krieg ist leider auch Alltag, aber auch das inspiriert zu einem kritischen Beitrag.

Zitat
In was für einer Stimmung oder welchem Umfeld fliegen euch die Ideen am besten zu?



Ruhe, Einsamkeit, gediegene Musik, wenn die Gedanken nur so sprühen - es braucht immer einen Auslöser - z.B. Druck vor Prüfungen, Wut,etc.

Zitat
Wie entwerft ihr eure Charaktere?
Sind die ausgerichtet an realen Personen oder völlig fiktiv? Oder ein Mix aus beidem?



Beides - vielleicht Erinnerungsfetzen an reale Personen, deren lückenhafter Charakter fiktiv "gefüllt" wird.

Gruß,
Felix

Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

07.06.2003 10:54
#3 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Bei mir war es schon immer so, dass ich gern Situationen, Handelnde Personen gern beobachtet habe. Sehr oft spinne ich dann deren Handlungen weiter. Zum Beispiel: Ich sehe einen Mann im Keller verschwinden, und ohne dass ich es herauf zwinge, kommen mir Gedanken, Fragen. Was macht er wohl da unten? Warum war sein Hemd an der einen Seite so dick ausgebeult? Was trug er darunter? Gibt es etwas zu verbergen??? usw. Daraus entstehen abenteuerliche Geschichten, die ich leider viel zu selten zu Papier bringe.

Meine wesentlichste Triebkraft ist die Neugier.

Viele Grüße und frohe Pfingsten!

meikael Offline



Beiträge: 13

07.06.2003 19:08
#4 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Bei mir ist eine große Inspiration das Hören von orchestraler Filmmusik. Darin sind alle Emotionen enthalten und werden noch so richtig pathetisch hochgepuscht. Man muss natürlich aufpassen, dass man nicht auf eine melodramatische Schiene dabei kommt, aber mir hat diese Musik schon oft geholfen, mich in einen Charakter und das, was er in einem bestimmten Moment fühlt, hineinzuversenken.

Und natürlich sind es bei mir auch die kleinen Alltagsbegebenheiten, für die jeder Autor wohl mit der Zeit einen ganz bestimmten Blick bekommt. Alles wird im Hinterkopf gespeichert und fließt dann vielleicht irgendwann in eine Story mit ein.

Tany Offline



Beiträge: 4

21.06.2003 11:15
#5 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Es kling blöde, aber meine Ideen entwickeln sich "einfach so", aus meiner immensen Fantasie heraus. Ich schreibe seit ich schreiben kann, es ist etwas essentielles für mich. Natürlich inspirieren mich auch Dinge, die ich beobachte oder die ich miterlebt habe und fließen dann in meine Geschichten ein. Manchmal habe ich gar keine Lust, etwas zu schreiben, dann aber wieder gibt es Tage, da "fließt" es einfach nur so.

Iserpiah Offline




Beiträge: 92

28.06.2003 14:25
#6 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Hallöle,
mir geht es eher so wie Tany. Ich schöpfe aus meiner Fantasie, die sich seit ich lesen ( und Fernsehengucken) kann angesammelt hat. Meine Figuren entstehen beim Schreiben und sind zwar der Realität angelehnt (Jan benimmt sich Mädchen gegenüber wie ein völlig normaler zwölfjähriger) aber schlüpfen immer wieder aus ihr heraus
(welcher normale Zwölfjährige kann sich schon einen Fischschwanz erschaffen, wenn er gerade einen braucht?)
Das liegt wohl hauptsächlich daran das ich Jugendbücher (momentan)im Genre Fantasie schreibe ( Ja, wie J.K. Rowling. Lacht nicht, die Gute wurde bevor sie mit der ersten Startauflage von 500 Büchern an den Start ging, vorher von MEHREREN Verlagen abgelehnt. Meine Startauflage beträgt auch 500 Stk....), was auch das Recherchieren auf ein Minimum beschränkt. Ich habe zwar massenhaft Bücher über Naturgeister, Kelten etc gelesen und herumliegen und verwende mein Wissen auch, denn schließlich spielt der erste Band meiner Fantasietrilogie:"Auf der Suche nach den magischen Kettengliedern, Band 1: Ankunft in Scroli" ( Da sach noch mal jemand, ich hätte nichts von Dir gelernt, Peter... *Grins*)im Reich der Naturgeister, aber ich mußte mir fürs Schreiben keine technischen Finessen oder geschichtliche Daten merken.
Im Gegensatz zu Meikael kann ich am besten schreiben, wenn es ruhig ist, wahrscheinlich schreibe ich deshalb auch am liebsten ab 22:00 Uhr. Musik, und wenn sie noch so schön ist, lenkt mich eher ab, als daß sie mich inspiriert. Allerdings brennt beim Schreiben immer eine Kerze.
Natürlich sind meine Figuren auch der Wirklichkeit abgeguckt. Ich glaube das ist bei jedem so, man kann nur das gut beschreiben, was man richtig gut beobachtet hat. Falls Ihr Euch jetzt fragt, ob meine Figuren bei irgend einem anderen Fantasieautor(in) abgekupfert sin: Nein. Man kann nie so gut sein wie das Original, deshalb sollte man seinen eigene Touch in die Dinge bringen. Niemand braucht eine Kopie, auch wenn sie noch so gut ist. Schließlich gibt es ja das Original. In diesem Sinne, viel Spaß beim Schreiben.

meikael Offline



Beiträge: 13

06.07.2003 14:38
#7 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Hallo, Iserpiah!

Das mit der Musik hatte ich vielleicht etwas unklar ausgedrückt. Ich benutze die Musik vorher. Beim Schreiben selbst brauche ich absolute Ruhe und Entspannung, um die Szenen vor dem geistigen Auge ablaufen zu lassen. Ist dann irgendwie, als würde ich im Kino sitzen und mir die jeweilige Szene auf der Leinwand anschauen.

Schönen Tag noch.

snoopySnedy Offline



Beiträge: 8

11.11.2003 19:43
#8 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Gute Frage!

Meine Ideen kommen aus dem täglichen Leben, aus Gedankenzüge, teilweise auch vom Filmen. Wenn ich schreibe, dann eigentlich nur Erfahrungen von Freunden, Bekannten oder meine eigenen.

AutorPeterTernes Offline




Beiträge: 3.162

22.11.2003 09:41
#9 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Die Was-Wäre-Wenn-Formel
Fünf Romane habe ich herausgebracht, und ich sitze am sechsten. Ich glaube, das die Frage, wo ich meine Anregungen hernehme, die ist, die man mir am meisten gestellt hat. Nun gehöre ich zu den Typen von Leuten, die ihren Gegenüber kaum eine Antwort schuldig bleiben, aber in diesem Fall musste ich meistens passen. Es gab keine befriedigende Antwort, die man hätte in vielleicht zwei Sätzen ausdrücken können. Nachdem ich über das Thema ausführlich seniert habe, kam mir da eine Erleuchtung. Ich glaube, dass alle meine Storys nach einer gemeinsamen Formel entstanden sind. Sie lautet: Was wäre wenn? Nehmen wir ein Beispiel. Wenn man einen Roman schreibt, identifiziert man sich sehr stark mit seinen fiktionalen Charakteren.
Anfang März fliege ich immer für eine Woche nach Mallorca, miete mir dort eine schwere Maschine und düse damit über die Lande, wenn es in Deutschland dafür noch zu kalt ist. Ich stellte mir damals die Frage, was wäre wenn du mal irgendwohin fährst und jemanden kennen lernst, der genau einem deiner fiktionalen Charaktere entspricht? Ist das nicht Story genug? Was kann sich aus diesem, was wäre wenn, alles entwickeln? Es gibt Tausende Möglichkeiten auf diese Frage! Was draus geworden ist:
Martin Bunge ist sprachlos. Auf seinem Flug nach Mallorca, wo der Bestsellerautor eigentlich sein derzeitiges Romanprojekt in Ruhe und Abgeschiedenheit beenden wollte, entdeckt er eine geheimnisvolle Schöne, die in allen Äußerlichkeiten einer seiner Romanfiguren gleicht. Es kommt ihm wie ein Wink des Schicksals vor, als seine Traumfrau ausgerechnet das Nachbarappartement in derselben Ferienanlage bezieht, in der auch Martin abgestiegen ist. Schnell lernen die Beiden sich kennen und fühlen sich zueinander hingezogen. Martin muss feststellen, dass die schwarze Schönheit nicht nur genauso heißt und aussieht wie sein imaginärer Charakter, sondern auch in allen anderen Belangen gleicht sie seiner Erschaffung bis ins kleinste Detail. Ein Traum - zu schön, um wahr zu sein. Tatsächlich sind beide gebunden und Ute lehnt trotz gegenseitiger Sympathie jegliche Annäherung ab. So verleben die beiden einen phantastischen, wenn auch platonischen Urlaub, bis die Traumfrau von einem Tag zum anderen abreist. Martin ist ratlos. War es seine Schuld? Hat er seine Traumfrau unbeabsichtigt verletzt? Sein eigenes Glück zerstört? Eilig reist er ihr hinterher und begibt sich auf die Suche. Wie aber jemanden finden, von dem man nur den Vornamen kennt?
Eine geheimnisvolle E-Mail mit unbekanntem Absender, bestehend aus nur drei Worten, wirft Licht ins Dunkel und bringt Martin seinem Ziel ein Stückchen näher...
Und so ist aus diesem, was wäre wenn, ein modernes Liebesmärchen entstanden, von dem besonders die Frauen sehr angetan sind. Im Nachhinein musste ich dann selber schmunzeln. Da habe ich als Mann es doch tatsächlich fertig bekommen und habe einen Frauenroman fabriziert, der auch gerne von Männern gelesen wird. Mehr noch, jeder, der schon mal auf Mallorca war, wird sich zurückversetzt fühlen und wird durch die z.T. lebensnahen Schilderungen seinen Urlaub noch einmal erleben.
Wer wissen möchte, wie es mit den beiden ausgeht, mailt mich an.
„Die Traumfrau" ISBN 3-936600-02-3, bei mir für nur 12 € + Porto.

Nathschlaeger ( gelöscht )
Beiträge:

22.11.2003 10:23
#10 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Als ich: "Mark singt" schrieb, war das sozusagen eine Geburt auf Raten.

Der erste Ansatz kam, nachdem ich H.D.Thoreau´s Buch: "Leben in den Wäldern" gelesen hatte. Die erste Idee war, in Form eines Essays die Geschichte von einem Jungen zu beschreiben, der ein Experiment macht und versucht, zwei Jahre lang in der Stadt zu leben. Und dabei ebenso penibel Buch über seine Erlebnisse führt, wie einst Thoreau bei seinem Experiment, zwei Jahre fern der Zivilisation im Wald zu leben.
Dann sah ich die Verfilmung des Buches: Die Brücken am Fluss. Und schwupps, da griffen zwei Elemente ineinader. Ich wußte jetzt, dass ich die Geschichte von zwei Burschen schreiben wollte: Der eine auf der Flucht vor dem Molch Stadt, der andere auf dem Weg in die Stadt um dort zu leben. Sie treffen aufeinander, vergessen ihre Ziele und pilgern philosophierend über die ewigen Landstrassen der USA.

Das war der Ansatz. Und während des Schreibens kam alles ganz anders. Die Charaktere entwickelten sich anders, ihre Ziele änderten sich, ihre Gründe änderten sich und zum Schluß surfte ich auf der Handlung Richtung Ende. Das Buch wurde ziemlich schmal, etwa 200 Seiten. Beim Überarbeiten umfasste ich die Geschehnisse mit einer Rahmenhandlung, die ich als Prolog und Epilog definierte. Dann kam das böse korrekturlesen und das Buch nahm um etwa 30 Seiten wieder ab.

Es gibt für mich persönlich ein paar Momente, die ich am schreiben so ganz besonders schätze: Den Moment, wenn einem klar wird, dass man am Beginn einer Geschichte steht und jetzt sofort zu schreiben beginnen will.
Der zweite Moment, wenn man Leben in seine Figuren gehaucht hat und die Handlung nicht mehr strickt sondern sie sich aus den Charakteren wie von selbst ergibt. Vergiss alle Pläne! Die Geschichte ist der Boss! Und der dritte Moment?

Das letzte Wort. Dieses Gefühl, dass einen zerreißt: Freude, weil man nun endlich, endlich am Ende angelangt ist. Es ist aus. Klapp es zu. Andererseits die tiefe Trauer, diese Geschichte verlassen zu müssen. Es war doch so schön da. Es war so abenteuerlich, so friedlich, so ganz anders. Es war doch so intensiv! Immer, wenn ich eine Kurzgeschichte beende oder einen Roman, habe ich einen Kloß im Hals, stehe auf und schau zum Fenster raus. Ich versuche, auszukühlen, wieder zurückzufinden. Einmal hat mein Freund mein Gesicht in der Scheibe gesehen und sagte: "Das ist das traurigste Lächeln das ich je gesehen hab. Willst du ein Bier?"

Da hatte ich grad "Mark singt" beendet. Ich hatte feuchte Augen, meine Hände schwitzten und mein Puls raste.

"Ist schon ok", sagte ich. "Ein Bier wäre jetzt klasse."

Das war im Herbst vor zwei Jahren. Solche Momente kann man nicht kaufen. Man pflügt einen steinigen Acker. Und manchmal, wirklich nur manchmal, kann man die Ernte einfahren.

lg/Peter

[f1][ Editiert von Nathschlaeger am: 22.11.2003 10:26 ][/f]

Smily89 Offline




Beiträge: 8

14.03.2004 16:12
#11 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Also, das mit den Ídeen...

manchmal sprudeln sie gerade zu über, so dass man gar nicht schnell genug schreiben kann und manchmal herrscht totale Funkstille...
Mein Rat:
KAuf dir ein Diktiergerät und sprich es auf das Band, wenn du Ideen hast. Denn wenn dir nix mehr einfällt hast du einen guten Vorrat angelegt...*g*

Also mal ehrlich das mit den Ideen ist echt schwierig, denn dummerweise kann man seine Fantasie nicht steuern..

Wenn du wie ich viel träumst, bekommt man automatisch Ideen. Oder: sieh dir Filme zu dem Thema, über das du schreiben willst an. Oder lies ein Buch dazu.
Natürlich- Musik inspiriert mich auch, aber nur, wenn sie keinen Text hat!

Viel Glück,
GBY,
Smily89

Knuddelbunny Offline




Beiträge: 4

09.10.2004 17:50
#12 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Also ich nahm meine Ideen eigentlich immer aus Situationen in meinem Leben. Wenn ich zum Beispiel auf jemanden wütend bin, schreibe ich halt eine Geschichte mit jemandem, der den gleichen Charakter wie diese Person hat. Ich nenne die Person dann allerdings anders. So reagiere ich mich dann auch ab. Im Deutschunterricht hab ich dann noch herausgefunden, dass ich auch ganz gut zu irgendwelchen Fotos oder Bildern schreiben kann. Die Stimmung in der Geschichte, entspricht dann auch meistens meiner momentanen Stimmung.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

09.10.2004 19:52
#13 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

ist schon komisch, mich inspiriert alles. einfach alles.

düfte, erinnerungen, gefühle (eigene und fremde), bilder, filme, musik, menschen, nachrichten im radio, eine windmühle auf einem ansonsten leeren feld... alles

"adam- mit verbundenen Augen" ist z.b. so entstanden.
ich habe im tv eine doku über einen bildhauer gesehen. der kam glaub ich aus rumänien oder eines der anderen slawischen länder. die figur war ein nackter mann, der auf einem fels saß und seinen kopf mit seiner stirn in die hand stütze, welche er mit dem ellbogen auf seinem knie abstütze. der ausdruck seines körpers sah verzweifelt und abgekämpft aus und siehe da.... ich wusste sofort, dies wird meine geschichte.

ganz bestimmte musik ist inspierirender als andere. die filmmusik von Herr der Ringe z.b. hat eine ganze zeit lang viele meiner gedichte und auch eine menge meines romanmanuskriptes hervrogebracht. dann gibt es lieder, deren texte solchen eindruck auf mich haben, das sie ungewollt meinen kopf mit bildern und emotionen überschwemmen, die dann raus müssen. (z.b. Miime :"colder" [samsas traum nebenprojekt])

beim schreiben selbst jedoch ist absolute ruhe das beste mittel, ideen hervorzuzaubern und auszuarbeiten. ruhe läßt die bilder in meinem kopf zu mir sprechen.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

09.10.2004 19:58
#14 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Zitat
Das letzte Wort. Dieses Gefühl, dass einen zerreißt: Freude, weil man nun endlich, endlich am Ende angelangt ist. Es ist aus. Klapp es zu. Andererseits die tiefe Trauer, diese Geschichte verlassen zu müssen. Es war doch so schön da. Es war so abenteuerlich, so friedlich, so ganz anders. Es war doch so intensiv! Immer, wenn ich eine Kurzgeschichte beende oder einen Roman, habe ich einen Kloß im Hals, stehe auf und schau zum Fenster raus. Ich versuche, auszukühlen, wieder zurückzufinden. Einmal hat mein Freund mein Gesicht in der Scheibe gesehen und sagte: "Das ist das traurigste Lächeln das ich je gesehen hab. Willst du ein Bier?"

Da hatte ich grad "Mark singt" beendet. Ich hatte feuchte Augen, meine Hände schwitzten und mein Puls raste.

"Ist schon ok", sagte ich. "Ein Bier wäre jetzt klasse."

Das war im Herbst vor zwei Jahren. Solche Momente kann man nicht kaufen. Man pflügt einen steinigen Acker. Und manchmal, wirklich nur manchmal, kann man die Ernte einfahren.



wow. du hast da etwas angesprochen, was wirklich nicht besser gesagt hätte werden können. wobei ich genau diese gefühle leider nur bei meinen lieblingen habe. also bei meinem vampirzyklus und bei meiner damaligen "KdT" geschichte.
aber das pflügen auf steinigem boden stimmt. es ist nicht leicht zu schreiben, selbst wenn man vor ideen platzt. am tisch sieht gleich alles ganz anders aus. manchmal hat man das gefühl, das einem die geschichte davon rennt und noch eine lange nase dreht, während man einsam zurück bleibt, nicht fähig sie wieder einzufangen.

Ayesha Offline




Beiträge: 985

20.11.2004 21:49
#15 RE: Woher stammen eure Ideen? Antworten

Hallo!
*nach langer Zeit aus der Versenkung auftauch*

Nachdem ich meine erste (und bisher auch einzige ) Erzählung veröffentlicht habe, wurde mir die Frage wohl mindestens zweimal am Tag gestellt. Ehrlich gesagt wusste ich zunächst mal gar keine Antwort auf diese eigentlich ganz einfache Frage. Mittlerweile weiß ich, dass die Inspiration zum Schreiben aus den verschiedensten Bereichen kommen kann. Bei mir sind es vor allem die Träume. Nachts hab ich halt die besten Ideen. Wenn ich nachts erwache und eine Weile wachbleibe, kann ich danach soviel aufschreiben... Ich weiß gar nicht warum, aber Träume geben mir in der Beziehung so viel.
Eine zweite große Ideenquelle ist die Musik Wenn ich schreibe, dann läuft immer Musik. Ohne Musik geht gar nichts. Kommt dann halt drauf an, was für eine Geschichte ich schreibe. Ist es mal wieder etwas Magisches, dann läuft Keltische... Ist es eine Liebesgeschichte, dann hör ich Abba Tja und mehr stand noch nicht zur Debatte

Liebe Grüße und Bis dahin
Eure Aschy.

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