mich beschäftigt gerade die Frage, warum eigentlich alle, die Schreiben (mich eingeschlossen), so scharf darauf sind, ihre Texte veröffentlicht zu sehen.
Offensichtlich ist das so, sonst gäbe es nicht so viele Bücher, Internetseiten etc., die nichts anderes zum Thema haben als "wie kriege ich mein Buch bei einem Verlag unter".
Finanzielles Interesse ist es eher selten, denke ich. Klar gibt es ab und zu Schriftsteller, die mit ihrer Arbeit echt reich werden (Stephen King, J.K. Rowling oder Astrid Lindgren eben...), aber das ist ja nun wirklich die absolute Superausnahme und eher wie ein 6er im Lotto.
Auch würden die Zuschussverlage und andere autorenfinanzierten Veröffentlichungswege ja wohl kaum Chancen haben, wenn es dem Autor darum ginge, Geld zu verdienen.
Aber was ist es dann?
Lob und Anerkennung... spielt sicher eine wichtige Rolle. Kann ich aber zumindest im kleinen Rahmen auch kriegen, indem ich meine Texte im Freundes- und Familienkreis verbreite. Die sind meist ein dankbares Publikum.
Ruhm?
Ja. Ich habe einige meiner Texte auf meiner Homepage. Und ab und zu findet sie da jemand, der mich gar nicht kennt und eher zufällig da gelandet ist. Neulich bekam ich mal eine Mail von einer Französin, die mir nur kurz schreiben wollte, um meine englischsprachigen Texte zu loben. Das hat mich total gefreut.
Ein andermal hat mich jemand an der Fernuni angesprochen, weil er mein Foto von meiner Homepage kannte. Kleiner hausgemachter Ruhm Davon hätte ich schon gerne mehr, und das ließe sich mit einem gedruckten und veröffentlichten Buch vielleicht schon erreichen.
Irgendwie habe ich aber noch das Gefühl, dass da noch mehr ist, dass es noch einen anderen Grund gibt, warum einem diese Idee, auf Papier gedruckt in größerer Auflage zu erscheinen, so wichtig ist. Ich kann es aber nicht wirklich packen, was das ist.
Wie seht ihr das? Warum ist es uns so wichtig, Bücher zu schreiben? Echte, anfassbare, auf Papier gedruckte Bücher? Warum geben wir uns nicht damit zufrieden, die Texte z.B. nur ins Internet zu stellen (wo sie ja überraschenderweise doch recht häufig gelesen werden)?
Hallo Capella, also mein Eindruck ist, dass viele literarischen Arbeiten eher ein sehr geheimes Leben führen. Sie sind weggeschlossen in kleinen Kästchen, oder auf dem Dachboden versteckt und harren ihrer Entdeckung. Und darunter sind viele Texte, die sich überhaupt nicht verstecken sollten.
Und diejenigen, die ihre Texte ausstellen, veröffentlichen, vorlesen haben dafür viele Gründe. Bei manchen ist es eine Aufarbeitung von Erlebtem. Andere wollen ihre Gedanken mitteilen, einige sprühen vor Ideen und formen es in Texte usw. Es würde mir schwer fallen, das zu katalogisieren.
Hi Capella, also mir ist es bis jetzt noch nicht so gegangen, dass ich meine Geschichten unbedingt in einem Buch wieder lesen will. Ich möchte sie im Moment nur ins Internet stellen. Ich denke, dass ich einfach mal wissen möchte, was andere zu meinen Texten sagen und wie sie sie finden. Wenn es so ist, wie du meinst. Dass man sie unbedingt in ein Buch gefasst haben möchte, dann liegt das vielleicht daran, dass man denkt, mit einem Buch mehr Menschen mit seinen Texten zu errichten als nur im Internet. Vielleicht ist es einfach ein Gefühl der Größe und des 'geschafft habens' wenn man sein eigenes Buch in der Hand hält. Ich denke auch, wie du es auch schon erwähnt hast, dass es nicht um das verdiente Geld damit geht. Man möchte einfach stolz sein soetwas Großes erreicht zu haben. Also ich denke mal, dass es das ist, was die Menschen immer wieder dazu bewegt ihre Geschichten in Büchern zu veröffentlichen. MFG, Knuddelbunny
tja was soll ich sagen. deine gedanken und fragen, sind genau die selben, die ich selbst lange, wirklich lange gewälzt und durchgekaut hatte.
warum schreibe ich überhaupt? warum will ich das es jemand liest? warum will ich das es viele lesen? warum will wissen, was meine leser darüber denken?
irgendwann bin ich auf den grund gekommen, warum ICH schreibe und warum ich will, das es öffentlich ist.
ich selbst habe angefangen zu schreiben, weil ich der welt, den menschen, zeigen wollte das es mich gibt. das ICH lebe und bin. ich wollte sagen: "Hallo. Seht doch mal her. Seht doch, es gibt mich. Überseht mich nicht einfach! Und fragt doch mal nach mir. Fragt nach dem, was ich euch erzählen will."
irgendwo ist ein jeder autor bestimmt ein winziger egomane. jemand, der mit seinen texten wahr genommen werden möchte, der durch seine geschriebenen worte versucht etwas aus seinem herzen mitzuteilen. nur ob es die welt versteht oder verstehen will ist ein vabanque-spiel.
@ Miss Rainstar Hey, daran hab ich noch nicht gedacht. Vielleicht ist es das, ja. Aber ich bin froh, dass es solche 'Egomanen' gibt, denn sonst würde es warscheinlich kein einziges Buch geben ^^. MFG, Knuddelbunny
Ich betrachte das Schreiben als einen Versuch, flüchtige Gedanken einzufangen. Wie schnell geraten sie sonst in das Reich des Vergessens? Wir handeln nach Ihnen, aber wir wissen dann nicht mehr warum. Der geschriebene Gedanke hilft, sich zu erinnern.
ich selbst habe angefangen zu schreiben, weil ich der welt, den menschen, zeigen wollte das es mich gibt. das ICH lebe und bin. ich wollte sagen: "Hallo. Seht doch mal her. Seht doch, es gibt mich. Überseht mich nicht einfach! Und fragt doch mal nach mir. Fragt nach dem, was ich euch erzählen will."
irgendwo ist ein jeder autor bestimmt ein winziger egomane. jemand, der mit seinen texten wahr genommen werden möchte, der durch seine geschriebenen worte versucht etwas aus seinem herzen mitzuteilen. nur ob es die welt versteht oder verstehen will ist ein vabanque-spiel.
Dem stimme ich zu. Ich glaube es ist ein "gesehen werden wollen". Bei mir ist es wohl auch noch das, das ich seit ich gelernt hab zu schreiben, also in der 1. Klasse , geschrieben hab. Ich wußte damals nicht das ich geschrieben hab um mit meiner Seele klar zu kommen, um in meine Traumwelt abzutauchen. Ich konnte nie über ernstes reden, ich hab immer nur geschrieben. Für mich! Vielleicht ist das: "ich will es veröffentlich sehen" wirklich nur ein "Seht her, ich kann WAS!"
aber das was pt222 dazu sagt sollte man auch nicht außer acht lassen. es ist tatsächlich meist auch noch so, das der autor gerade das schreibt, was ER gerne lesen würde. und da es ja éin fremder autor nicht hundert pro so hinbekommt, wie er selbst...was bleibt ihm da noch anderes übrig als das, was er lesen möchte auch selbst zu schreiben?! PS: ich les meine sachen auch sehr gern
Ich habe tausende von Büchern gelesen und so viel Freude an ihnen gehabt, dass ich nun selbst Geschichten schreibe, um Anderen eine ähnliche Freude zu bereiten. Gruß Lizzie