gehört habe ich das auch, allerdings schreibe ich in vielen geschichten ganz bewußt und gewollt in der gegenwart, ich denke, wenn die story gut ist, dann sollte es nicht daran scheitern und wenn das der einzige grund ist, warum ein manuskript abgelehnt wird, dann tut es mir für den ablehner leid.
in Kurzgeschichten benutze ich auch oft das Präsens. Beim Roman kommt es mir schon ungewöhnlich vor. Ich habe aber neulich noch einen Roman, vielmehr ein Jugendbuch gelesen, das komplett im Präsens geschrieben ist, und das fand ich ziemlich klasse. Es muss halt zur Geschichte passen.
lg, Capella
PS: ich will schon seit ewigen Zeiten mal eine Geschichte im Futur schreiben...
[f1][ Editiert von Capella am: 25.05.2004 18:48 ][/f]
Stephen King und Peter Straub schrieben das Buch: The Black House (Über 800 Seiten) komplett im Präsens. Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, aber dann fällt es nicht mehr so auf.
@Nathschlaeger: Niemand sagt direkt 'soll man nicht' aber auf einer anderen Literaturwebsite schrieb jemand, dass man, wenn man in der Ich-Form und vor allem im Präsens schreibt, man sämtliche Regeln bricht, die es gibt. Und ich dachte (und denke) mal, dass Regeln einen Grund haben...
Aber wahrscheinlich kommt es auf die Geschichte an. Ich schreibe eine längere Erzählung/Geschichte/(Roman?), in der ich die Entwicklung einer Person beschreibe, und dazu benutze ich die Ich-Form (um innere Monologe oder einfach nur kurze Gedanken dieser Person gut einfügen zu können) und das Präsens, weil ich die Geschichte nicht aus einem Abstand betrachtet erzählen will.
wenn man alle regeln beachten würde, die manche so schlauen leute aufgestellt haben, dann kämen man gar nicht mehr zu schreiben, sondern müsste alles geschriebene sofort darauf untersuchen und umschreiben. meines erachtens gibt es nur die regeln der rechtschreibung und grammatik einzuhalten und wenn man dagegen mal verstößt, sollte man sich dessen bewusst sein. darüber hinaus gibt es für das layout eines manuskriptes noch gewisse richtlinien, die aber allmählich ihre berechtigung verlieren oder verlieren werden, wie z.b, die gestaltung einer normseite mit 1800 zeichen, allerdings wird man für korrekturen immer einen genügend breiten rand brauchen. also wanderin, lass dich nicht zu sehr von "regeln" einengen, ich mach es auf alle fälle nicht
Man soll sich nicht um Regeln kümmern? Wer diese Meinung vertritt, stelle sich mal vor, wenn sein Zahnarzt so denkt. Wozu Regeln?, einfach mit einem Stück Eisen oder ähnlichem in den Zähnen rumfuhrwerken, geht doch auch so... Ich sehe das ganz anders und mit mir scheinbar auch die Lektoren und Verleger, jene Menschen, die ein Manuskript ablehnen, weil der Autor ggf. nichts von Regeln wissen will. Aber meine Meinung ist nicht wichtig. Ich möchte mal einen Zeitungsbericht einfügen, dann möge jeder selbst entscheiden, ob Regeln wichtig sind. Einen schönen Gruß von der Ostsee, Peter T.
Wieso sind viele junge Leute so felsenfest davon überzeugt, daß sie sich ohne alle Voraussetzungen zum fiktiven Schreiben berufen fühlen? Selbst für das Schreiben von Groschenromanen ist ein Fundament an sehr soliden und stilistischen Kenntnissen erforderlich, vor allem aber muss man erst einmal wissen, wie eine spannende Story aufgebaut wird. Man kann nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun - das geht immer schief. Es genügt bei weitem nicht, Phantasie zu besitzen. Schreiben ist ein Handwerk wie jedes andere, und wenn man darin erfolgreich sein will, muss man es lernen - sogar wenn man nur ganz gewöhnliche Schundromane zu schreiben gedenkt. Es gibt hierfür Kurse und ähnliches, aber auch zahlreiche ausgezeichnete Bücher und Anleitungen, man braucht sie nur zu studieren. Ohne universelle Bildung und ohne ein gewisses angeborenes Erzähltalent gerät jede Art von ernsthafter Schriftstellerei zum Desaster. Dies gilt für Belletristik in besonders hohem Maße. Jenen, die als Schriftsteller tätig sein wollen und nicht bereit sind, sich universelle Bildung anzueignen kann man nur zurufen: Lasst alle Hoffnung fahren! In der bildenden Kunst kann man zur Not Unwissenheit und mangelndes Talent gegenüber einem banausischen Publikum vertuschen; beim schriftstellerischen Umgang mit der Sprache kann man es nicht. Man erreicht fast alles, wenn man Verstand, Anstand, Mut, Kraft und vor allem das nötige Know-how hat. Wer von vornherein der Meinung ist, Regeln wie oben genannt (und weitere) seien für seine Genialität überflüssig, hat schon verloren...
klar braucht man regel, sonst hätten ja schreibschulen nichts zu tun. es gibt genügend beispiele, wo autoren gegen diese regeln erfolg hatten, vielleicht weil sie diese regeln nicht beachtet haben. wenn die story stimmt, ist es ziemlich gleich ob sie in der gegenwart oder in der vergangenheit geschrieben wird, um nur ein beispiel zu nennen. die einhaltung vieler "sinniger" regeln führt oft zu einem stillstand und viele schreiber aus schreibschulen haben trotz penibler einhaltung aller regeln keinen erfolg, das dürfte doch nicht sein
ich glaube, man muss hier unterscheiden zwischen starren Regeln, die eingehalten werden müssen, also Rechtschreibung und Grammatik, und Empfehlungen.
Regeln wie "Ein Roman wird gewöhnlich im Präteritum geschrieben" geben einfach eine Erwartungshaltung wieder, die an Romane eben besteht. Natürlich kann es gut sein, genau diese Erwartung zu durchbrechen. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es vorkommen kann, dass jemand die ersten drei Zeilen liest und sagt: "Iiihhh, nee, Romane im Präsens mag ich nicht".
Wenn man möglichst viele der Empfehlungen einhält, hat man eine gute Chance, nicht negativ aufzufallen. Man hat aber auch eine gute Chance, gar nicht aufzufallen. Das bringt einen auch nicht recht weiter.
Ich denke, der produktivste Weg, mit diesen weichen Regeln umzugehen, ist, sich erstmal mit ihnen auseinandersetzten, sie zu trainieren und zu verinnerlichen und sich dann bei konkreten Textvorhaben bewußt zu entscheiden, welche Regeln man für sich nutzen will und welche nicht. Wobei "nutzen" dann genausogut einhalten wie bewußt und offensichtlich brechen bedeuten kann.
Jeder ernstzunehmende Künstler lernt sein Handwerk vor der Kunst. Picasso konnte nur deshalb eine Taube aus einem Strich malen, weil er vorher viele, viele Tauben mit sehr sehr vielen Strichen gemalt hat.
Ich würde es als übertrieben halten, jedigliche Regel ad absurdum zu führen. Selbst beim Free Jazz hat jeder Solist, der eine Improvisation spielt, tiefe Kenntnisse über Harmonienlehre, Kontrapunkt, Orgelpunkt, Komposition.
Das Regelwerk der Grammatik und der Stilistik geben Auskunft über das, was man im Englischen gerne: Best Practice nennt.
Jeder ernsthafte Erzähler, so finde ich, hat ein nicht zu betrügendes Gespür, wie man eine Erzählung anzugehen hat, wie die Sätze klingen, wie man Spannungen aufbaut und löst.
Die Meinungen von Lektoren sind ähnlichen Gezeiten unterworfen, wie die Interessen der Leser. Ich persönlich glaube nicht, dass ein Lektor nach Prämisse, indirekten Dialogen, Konfliktsituationen Ausschau hält, wenn er ein Manuskript bekommt sondern vielmehr danach, ob ihn der Text packt. Analysiert wird, wenn überhaupt, erst in einem viel späteren Stadium.
Lektoren, die in irgendeiner Art und Weise mit Schreibschulen verbandelt sind, werden womöglich viel eher auf Rahmenbedienungen achten, die in diesen Schulen erläutert werden.
Das Einhalten starrer Regeln kann eine Geschichte, ein Buch, eine Erzählung nicht davor bewahren, abgrundtief langweilig und anödend zu sein.
Man muß wohl auch bei den Lektoren der diversen Klein- und Mittelverlage unterscheiden.
Das Wichtigste ist nach wie vor (Und diese Meinung stammt von einem der erfolgreichsten Geschichtenerzählern der Welt: Ray Bradbury) lesen und schreiben. Bradbury schrieb in seinen jungen Jahren etwa tausend Worte pro Tag und war selbstkritisch genug, den Großteil davon als Mist zu erkennen. Bradbury war laut Biographie nie in seinem Leben in einer Schreibschule. Was er konnte, brachte er sich durch Geduld, Fleiß und fiebriger Begeisterung selbst bei.
Und das ist auch der Punkt, der mich bei meinen werten Autorenkollegen immer wieder verwundert: Die Leute pressen sich mühsam eine Geschichte im Monat ab und harren dann erwartungsvoll der Lobhudelei durch andere Autoren. Sie brauchen für eine Geschichte - was weiß ich - zehn Tage, salbadern da herum und befassen sich lieber mit anderen Dingen, trudeln um den Textcomputer oder das leere Blatt Papier und hoffen auf Genialität. Schreiben lernt man nur, indem man es tut. Theoretisieren sollte man den Dozenten überlassen.
hallo peter, da kann ich dir nur zustimmen, nur durch schreiben lernt man schreiben, und nur durch viel schreiben wird man besser, wobei lesen, viel lesen durchaus hilfreich ist. dass rechtschreibung und grammatik einzuhalten sind, ist selbstverständlich, obwohl ich manchmal, meist mit einem augenzwinkern mal dagegen verstoße oder auch mal neue wortschöpfungen kreiiere, wobei manche aber auch bei ungewohnten worten dies meinen, so hat eine buchhändlerin, als sie meine letzte erzählung gelesen hat, doch 2 mal behauptet, diese worte würde es nicht geben, aber die konnte sogar das word-rechtschreibprogramm