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Dieses Thema hat 46 Antworten
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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

03.07.2005 17:36
RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Durch Zufall habe ich die Bücher der Sina-Aline Geißler entdeckt und später geschenkt bekommen. Das hier vorgestellte Buch "Lust an der Unterwerfung", ISBN: 3-8118-3897-0, 8,95 Eurs, ist keinesfalls ein Lebensratgeber zur Selbstgfindung, kann aber auf dem Weg dorthin sehr hilfreich sein.

>>Klappentext: Masochismus - Perversion oder nur eine besondere Form zu lieben? Auf freimütige und zugleich sensible Weise beschreibt Sina-Aline Geißler ihre eigenen Erfahrungen: die Lust und das Leid einer Frau, deren größtes Glück es ist, sich sexuell zu unterwerfen.<<


Bis in die frühen 90`er Jahre hinein wurde Sadomasochismus, sowie Homosexualität noch als schwerer geistiger Defekt betrachtet. Selbst heute haftet diesen Arten zu leben/lieben immernoch das Verruchte und Unmoralische an.
Frauenbewegungen wollten Frauen vorschreiben wie sie zu leben und vor allem zu lieben haben! Es war nicht zu denken das eine Frau etwas anderes als Blümchensex haben dürfe, geschweige denn wolle. Solange sie als Domina (Top) auftrat war es ja noch zu verschmerzen, ist sie jedoch als Unterworfene (Bottom) geoutet, wurde die Sache sogleich zu Tode diskutiert, geschwiegen oder als krank gebrandmarkt. So untergräbt die Frau der Frau letztendlich die schwer errungene Freiheit.

Frau Geißler beschreibt sehr gut was in der Gefühlswelt sadomasochistischer Frauen vor sich geht, wie sei darüber denken (und glaubt mir, sie machen sich ihre Gedanken darüber!!!)und wie sie letztendlich damit zu leben lernen.

Man sollte auch bedenken das Sadomasochismus nicht heißt dummdoof drauf los zu schlagen! Zum SM gehören so viele verschiedene Unterarten ausgeübter Sexualität, das es einfach nur an Ignoranz und Blindheit grenzt alles in einen Topf zu werfen. Außerdem wer ohne "Schuld" sei, werfe den ersten Stein. Wer hat nicht schon einmal heimlich daran gedacht seinen Partner zu fesseln, ihn (mehr oder weniger leicht) zu beißen, ihm Macht zu demonstrieren indem er befehle ausführt oder einfach nur "ausgeliefert" ist..etc., etc. ? Auch dies gehört u.U. dazu.

Das Buch ist mehr als nur interessant und durchaus zu empfehlen.

[ Editiert von Miss Rainstar am 03.07.05 17:37 ]

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

30.07.2005 18:19
#2 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

hehe, es scheint als kann wohl niemand "offiziell" etwas mit solch einem buch was anfangen, was? nur zu, traut euch etwas dazu zu sagen!

roblion Offline




Beiträge: 97

31.07.2005 18:02
#3 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Na dann traue ich mich mal.


Das SM noch zu den Tabuthemen gehört, beweist ja auch dein Thread, zu dem bisher noch niemand was geschrieben hat. Aber glücklicherweise leben wir nicht mehr im Mittelalter und so wird sich SM wie auch die Homosexualität irgendwann aus der Schmuddelecke verzogen haben. Den SMlern ist es jedenfalls zu wünschen. Aber leider gibt es immer Ewiggestrige und es wird sie immer geben. Wenn beide Spaß dran haben und niemand zu etwas gezwungen wird - wobei das wohl auch zu manchem Spielchen dazugehört - störe ich mich an dieser Sexualpraxis doch keineswegs. Ebenso ist dies ja auch der wichtige Unterschied zwischen SM und Folter bzw. einer Vergewaltigung.

Aber nun endlich zu diesem Buch.

Ich kenn es nicht und werd wegen meiner Minderjährigkeit wohl auch nicht herankommen. :p Mich würde interessieren, ob du es, wie du geschrieben hast, als Ratgeber siehst, sofern du u.U. selbst SMlerin bist, oder als reine Info-Lektüre zum Thema. Ich hab mit SM keinerlei Erfahrungen, aber aus reinem Interesse mal mehr drüber erfahren. Wie das Geschlechterverhältnis bei den einzelnen Parts (Top und Bottom) aussieht und welche Unterarten es gibt, die du kurz angedeutet hast. Ansonsten interessiert mich die Frage des Vertrauens bzw. des Sich-Fallenlassen-Könnens (Scheiß Wort, ich weiß ) der SMler. Ich nehme an, dass nicht gleich jeder SMler Lederklamotten trägt, wie ein Vorurteil uns weismachen will.

Hast du das Buch denn jetzt durch?

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

31.07.2005 21:03
#4 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

supiii!

als sm`lerin würd ich mich nicht gerade bezeichnen, wobei sm ja nicht unbedingt nur haudraufwienix beinhaltet, sondern z.b. eben auch machtspielchen. der begriff sm ist sehr dehnbar. es kann alles dazu gehören. so gesehen ist man sehr schnell sm`ler (wenns nach der meinung der öffentlichkeit gehen würde)

meiner meinung nach ist das buch weder ein Ratgeber im sinne von rechtlichen tipps oder tipps wie man nun sm ausübt, sondern eher der lebensbericht einer frau, die endlich zu ihrer neigung stehen konnte und nun vor dem problem stand einen partner zu finden, der sie respektierte (sm heißt ja nicht sich völlig als sklave aufzugeben), und mit ihrem leben im allgemeinen klarzukommen. sie ist ein paar mal als sklavin ausgenutzt worden (wie du mit der vertrauensfrage andeutest) und einmal mehr oder weniger vergewaltigt worden aufgrund dessen, dass der mann (top) nicht die grenze kannte und auch kein passwort vereinbart wurde (notfallwort, falls einer der partner aufhören will oder muss).

andererseits kann dieses buch aufgrund der erfahrung, die frau geißler weitergibt, sehr gut doch wieder als ratgeber funktionieren. ich persönlich fand es sehr interessant, auch in bezug auf eigene vorstellungen und auch sehr aufklärend, was die zielgruppe betrifft.

das buch müsste ganz normal bestellbar sein, z.b. mit der isbn (im ersten beitrag genannt) bei amazon.de

eine warnung voraus- an einigen stellen ist das buch schon ein harter brocken, man sollte dabei jedoch nie vergessen das sm mehr vertrauen und sicherheit zwischen den partnern voraussetzt, als jede andere praktik sonst! und das alles was geschieht normalerweise immer im einverständnis ziwschen den beiden passiert!

Erich S Offline



Beiträge: 50

31.07.2005 21:47
#5 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Sex sells.

Speziell, wenn eine Frau über ihre Wünsche, die sie im Verborgenen hat, im Rahmen einer Autobiographie berichtet und sich so allen Voyeuren in einer Form präsentiert, welche die zuletzt Genannten bevorzugen: als "Sub".

Im Rahmen meiner Recherchen zu einem Roman habe ich mich BDSM ausführlich beschäftigt und musste dabei feststellen, dass - siehe oben - der intelekktuelle Anspruch, den diese "Ratgeber", bzw. deren Autorinnen für sich beanspruchen in keinem Verhältnis zum wahren Inhalt ihrer Bücher stehen: Angefangen bei M. Böttcher bis zu dieser Autorin ist immer dasselbe simple Schema feststellbar. Für "langjährige Subs" mit Sicherheit eine unterhaltsame Lektüre, ebenso für manchen "Dom". Für einen "normalen" Menschen, der Sex als das nimmt, was sich anbietet ohne sich zuvor der Lektüre einer komplizierten Gebrauchsanweisung unterziehen zu müssen, schlicht unverständlich. Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich toleriere alles, was im gegenseitigen Einvernehmen zwischen zwei oder mehr Menschen passiert, sofern alle anschließend noch in der lage sind, auch ad finitum ihr Einverständnis zu signalisieren ...

Aber, wie schon angeführt, Sex sells. Egal, ob x-te Neuauflage, seichte Wiederholung alle zehn Seiten - "Mann" kauft es.

Zum Glück hat wenigstens Heyne sich aus dieser Schiene verabschiedet und überlässt es mittlerweile Moewig und Konsorten, den willigen und begierigen voyeuristischen Markt weiter zu verwöhnen.

roblion Offline




Beiträge: 97

01.08.2005 14:56
#6 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

@Miss Rainstar

Du machst also diese Machtspiele. Wie darf ich mir das vorstellen? Ohne Peitsche und so'n Zeug oder mit als Zeichen der Macht? Und ab welchem Grad soll man denn als SMler gelten?

@Erich S

Sicher führen solche Bücher bzw. solche Themen bei Unkenntnis zu völligem Unverständis, das dürfte doch klar sein.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

01.08.2005 19:45
#7 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

@ roblion

nene... aber man probiert eben gern aus

@ erich s.

Zitat
...musste dabei feststellen, dass - siehe oben - der intelekktuelle Anspruch, den diese "Ratgeber", bzw. deren Autorinnen für sich beanspruchen in keinem Verhältnis zum wahren Inhalt ihrer Bücher stehen...



nun, intelektuellen anspruch unterstelle ich allerdings auch so manchem roman in keinster weise (siehe dan brown) davon abgesehen wie soll ein lebensbericht solche ansprüche befriedigen? wo doch ein lebensbericht absolut nur im jeweiligen gefallen des einzelnen lesers liegt? außerdem habe ich oben gesagt, das es kein ratgeber im herkömmlichen sinne ist und die autorin hat den anspruch "ratgeber" auch sehr weit von sich gewiesen und betont, dass das buch nicht als solcher zu sehen ist.


Zitat
Für einen "normalen" Menschen, der Sex als das nimmt, was sich anbietet...



sorry, aber was machen dann sm`ler? sie nehmen den sex so, wie er ihnen sich am besten bietet. genau wie "normale leute" und, entschuldige... aber wer legt fest was normal ist? du? ich?

ich habe oft schon erlebt, das ich persönlich z.b. dinge normal finde, wo meine mitmenschen den kopf schüttelten. sm`ler sind normale menschen, mit einem normalen leben, einem normalen beruf, einem oder mehreren normalen kindern und einer fast immer normalen familie. was also meinst du mit nicht normal? oder den anderen leuten, die normal sein sollen und defacto die sm`ler als unnormal hinstellen durch ihre normale art?

natürlich reagieren die meisten menschen, welche sich in diesem bereich nicht auskennen erschreckt oder sogar ablehnend. aber meiner meinung nach muss man nicht "mögen" aber zumindest "akzeptieren" können! was voele von ihnen dann auch nicht schaffen.

Erich S Offline



Beiträge: 50

01.08.2005 20:42
#8 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

@Miss Rainstar:

Zitat
was also meinst du mit nicht normal



Nicht umsonst habe ich den Begriff "normal" in Apostrophen gesetzt, um ihn damit als das zu charakterisieren, was er üblicherweise auch ist - Konformismus.

Die Autorin spricht in ihrem Buch u.a. von einer "Lebensbeichte", signalisiert damit unbewusst einen Schuldkomplex, der sie wohl von "normalen" Menschen unterscheiden kann/soll/muss/darf ...

Eine Betriebsanleitung für Sexualität gibt es zum Glück nicht. Auch keine Norm, wer wann mit wem (oder mit wie vielen) und vor allem wie zu verkehren hat.

Wie ich schon sagte: Sex sells. Insofern ist diese Autorin in gutem Gefolge all derer, die sich dieses Motto ebenfalls zu eigen gemacht haben, um mehr oder weniger gute Bücher um oder über das Thema Nr. 1 zu schreiben. Dagegen ist von meiner Seite nichts einzuwenden; der Markt nimmt es schließlich ebenso gerne ab wie den "Playboy", die "Frau im Spiegel" oder die Mutter aller Tageszeitungen, "BILD".

Unverständlich bleibt für mich der Aufwand, der um eines der selbstverständlichsten und natürlichsten Bedürfnisse der Welt gemacht wird: Keinem Autor würde es einfallen, Masturbationspraktiken oder Potenzschwierigkeiten in aller Ausführlichkeit zu beschreiben, weil die Reflexivität zum Autor bzw. der Autorin doch zu intim würde.

Verallgemeinern hingegen, mit leichter Frivolität, halben Sätzen und vulgären Andeutungen die Phantasie des/der Leser/s anzuregen - das ist etwas ganz anderes.

Und irgendwie typisch amerikanisch: Prüde bis ins linke Ohrläppchen, aber interessiert an jedem noch so unwichtigem Detail ...

Gruß

Erich S.

PS: Wie gesagt - es war eine sehr interessante, wenn auch unbefriedigende Recherche.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

08.08.2005 20:06
#9 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

hmm, ehrlich gesagt..ich fands nicht gerade auf anmerikanische art publiziert. (ich musste mal was vobn dale carnegie lesen, weil meine freundin drauf bestand und weiß wies amerikanisch aussieht, außerdem reichen da auch die lektüren einschlägiger amerikanischer autoren)

Zitat
Die Autorin spricht in ihrem Buch u.a. von einer "Lebensbeichte", signalisiert damit unbewusst einen Schuldkomplex, der sie wohl von "normalen" Menschen unterscheiden kann/soll/muss/darf ...



gut, das stimmt. aber warum schreiben denn so viele andere menschen? doch auch nur um sich zu entladen. und ich denke schon, das ein schuldkomplex normal ist, wenn man gut bürgerlich erzogen wird und die sexuellen normen immer schön in reih und glied gehalten werden und dann feststellen muss, das man doch extremere vorlieben hat als andere. womit demjenigen wieder die frage aufkommen dürfte, warum gerade ich? und ist es normal, was ich fühle?

und warum sollte über dieses dilemma kein buch geschrieben werden? liest du etwa nur günter grass?

Zitat
Keinem Autor würde es einfallen, Masturbationspraktiken oder Potenzschwierigkeiten in aller Ausführlichkeit zu beschreiben, weil die Reflexivität zum Autor bzw. der Autorin doch zu intim würde.



das glaube ich nicht. es gibt einschlägige literatur, so wie es auch literatur extra für die zielgruppen homosexueller gibt. und ist diese art von literatur etwa schlechter als andere, nur weil sie andere themen beinhaltet, andere standpunkte und schwerpunkte festlegt? es gibt genug autoren, die solche sachen schreiben.

Zitat
Verallgemeinern hingegen, mit leichter Frivolität, halben Sätzen und vulgären Andeutungen die Phantasie des/der Leser/s anzuregen - das ist etwas ganz anderes.



das habe ich nicht feststellen können. ein satz ist für mich vulgär, wenn er abwertende schimpfwörter benutzt oder sexistisch wird. und das konnte ich in diesem buch nicht entdecken. an frivolität ist nichts auszusetzen.
und was meinst du mit verallgemeinerungen?

[ Editiert von Miss Rainstar am 08.08.05 20:07 ]

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

08.08.2005 20:08
#10 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

nochmal so ne frage am rande, erich s.

was liest du so eigentlich alles?

Erich S Offline



Beiträge: 50

08.08.2005 20:30
#11 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

@Miss Rainstar

Ich verstehe diese Frage nicht. In welchem kausalen Zusammenhang ist es von Interesse, was und warum ich wann lese?

Gruß

Erich S.

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

13.08.2005 16:37
#12 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

hat gar keinen zusammenhang. es interessiert mich einfach. ich interessiere mich immer dafür, was andere leute lesen. zum einen um wieder neuentdeckungen für mich machen zu können, zum anderen weil man u.U. darüber reden könnte.

Sarah ( gelöscht )
Beiträge:

15.08.2005 17:28
#13 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Hallo Miss Rainstar, auch mich würde interessieren, wo die Grenze zu Sm anfängt. Du schreibst, Du würdest gerne ausprobieren. Was genau hast Du ausprobiert? An welchem Punkt hast Du die Grenze zu SM gestreift b.z.w. überschritten. Welche Praktiken gehören deiner Meinung nach zu SM?

Viele Grüße, Sarah.

Schreiberling Offline




Beiträge: 2.222

16.08.2005 08:21
#14 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Hallo zusammen,
nicht das ich nicht auch über die uns Menschen eigene Neugier verfüge, aber hier sollte über Bücher diskutiert werden und nicht über die Neigungen und Vorlieben unserer Leser- und SchreiberInnen.
Solch ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch könnte eher in der "Speakers Corner" statt finden. Soll ich das Thema dahin verschieben? Außerdem habt ihr ja auch die Möglichkeit, Euch zu mailen.
Viele Grüße
vom Schreiberling

Sarah ( gelöscht )
Beiträge:

16.08.2005 09:36
#15 RE: \"Lust an der Unterwerfung\" Antworten

Hallo Schreiberling, sorry, ich wollte den Rahmen des Erlaubten nicht sprengen. Es ging mir auch nicht um Voyeurismus, sondern um das Hinterfragen von Grenzen.

Viele Grüße, Sarah.

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