Ein kleiner Junge sitzt an seinem Fenster und sein Blick richtet sich auf den ruhigen klaren Regen. Für einen kurzen Moment schließt er die Augen und hört wie er prasselnd auf die Erde hinabfällt.
Was hört er? Nun, ich denke er hört eine ruhige, stille und zurückgezogene Welt die den Regen als eine nur nebensächliche Sache empfindet, eine Welt die nur für diesen kurzen Moment stillsteht.
Was hört ihr? Ich beispielsweise höre das naturelle Zusammenspiel und die Einigkeit der Welt...
Der Junge steht auf und geht nach Draußen...
er versteht den Regen und seine Absichten...
WAS WÜRDET IHR TUN?
[ Editiert von im_no_superman am 27.08.09 23:36 ]
Der Weg zum Ziel verläuft nie gerade, allerdings auch nicht krumm, genau besehen gibt es ihn gar nicht. - Susan Sontag
Also zuerst einmal muß ich hier klar und fest mitteilen, daß ein kleiner Junge sicher den Regen nicht versteht und auch genausowenig seine Absichten. Ein kleiner Junge ist auch zu jung, um eine zurückgezogene Welt zu hören, die den Regen als nur eine nebensächliche Sache empfindet und eine Welt, die nur für diesen kurzen Moment stillsteht.
Ich würde sagen, daß man so eventuell ab 12 empfinden könnte, aber nur in Ausnahmefällen...
Weiters teile ich mit, daß ich den Regen und das meine ich jetzt wirklich sehr, sehr ernst, extrem mag und es nichts Schöneres gibt, was die Natur hervorbringen könnte... Somit kann man durchaus sagen, daß ich ohne weiteres dieser kleine Junge sein könnte, mit einigen Unterschieden: Ich würde niemals die Augen zumachen um den Regen zu hören, weil ich ihn immer mit allen Sinnen erfassen muß, so herrlich ist der Regen. Ich würde auch keinesfalls irgendwas hören, schon gar nicht die Einigkeit der Welt, weil ich mich viel zu sehr auf den Regen selbst konzentrieren muß... Da darf keine Ablenkung drin vorkommen.
Der Regen hat auch nichts mit der Einigkeit der Welt zu tun. Das müssen höhere Mächte uns armseligen Menschen darbringen, nicht die natürliche Kraft des Regens. Die Natur beeinflußt uns sehr, aber sicher nicht in diesen entscheidenden Fragen der Menschheit. Wir sind viel zu schwach, zu schwach für die Einigkeit der Welt und zu schwach für die Natur.
Die einzige wirkliche Kraft, die wir haben, ist die Kraft der Phantasie und die kann uns helfen, den Regen zu akzeptieren, nicht zu verstehen...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Gut, dass heute Mittwoch ist. Und wenn nicht, dann erreiche ich dich spätestens all-mittwochs bei Kassiopeia oder im Andromedanebel. Im Falle es regnet, so lausche jedem Tropfen, dann wirst du - und gerade du - den Regen auch verstehen. Mir erzählt er Geschichten, raunt sie mir zu, wie es der Wind und der jüngste Sonnenstrahl tun. Sie alle nehmen die Nachrichten aus den unendlichen Tiefen des Universums, das du so verehrst auf, und berichten uns über entfernte Welten. Sie sind sehr wohl die Einigkeit der Welt, denn sie streiten nicht miteinander. Vielmehr wollen sie uns mit den ihnen inne wohnenden Unterschieden die Augen öffnen. Leider sieht die Mehrheit der menschlichen Individuen sehenden Auges weniger, als ein Blinder. Ich verstehe den Regen so, als er mir sagen will: "Ich bin das Meer, das dich die Unendlichkeit des Universums erahnen lässt."
Und überhaupt, wie kommst du darauf, dass ein kleiner Junge zu jung ist, um philosophische Empfindungen zu haben? Woran machst du "klein" fest? Doch nicht etwa am zarten Alter von 12 Jahren?! Denk einfach dran, wir sind nicht allein da draußen. Wenn nur einer noch so denken würde, wie der Schreiber dieser Verse und du, dann kämen wir der Einigkeit der Welt nahe.
ZitatWas ist groß, und was ist klein? Auf die Betrachtungsweise kommt es an. (Tula Sykor)
Wahrscheinlich aber missverstehe ich dich wieder nur, weil ich einen Scherz nur erkenne, wenn Scherz draufsteht. Selbst dann, wenn er von dir kommt. Es sind aber gerade die Ecken und Kanten, die Sympathie kennzeichnen, so wie ein verirrtes Hagelkorn den kosmischen Regen einer Sommernacht.
Mir gefallen die Verse von Im_no_superman, denn ich halte sie für ehrlich und sehr empfindsam. Sie bilden eine Symbiose zwischen Ausnahme und Blindheit.
Es ist wie immer herrlich hier zu antworten... Meine Güte - dieser Satz: "Wenn nur einer noch so denken würde, wie der Schreiber dieser Verse und du, dann kämen wir der Einigkeit der Welt nahe."
Mir würde sowas Geniales, Unbegreifbares, Supertolles gar nicht einfallen... Und dabei hast Du vielleicht gar nicht bemerkt, daß ja Du selber dieser "eine" bist...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Nach diesen so nachdenklichen Sätze von uns beiden, habe ich jetzt eine Pause gebraucht und schreibe jetzt weiter: An sich kann ich nichts gegen den Text haben, weil er ja irgendwie einige gute Aussagen hat, dazwischen schummeln sich aber immer wieder so Satzteile, die mich wiederum gar nicht erfreuen. Das Wichtigste ist aber schon, daß ich ja in meiner ersten Antwort ziemlich deutlich die besondere Bedeutung des Regens hervorgehoben habe. Schon aus diesen Sätzen kann man durchaus erkennen, daß der Text des "no superman" sehr angenehm und schön zu lesen ist.
Da er aber in diesen wenigen Zeilen gleich 3 Fragen gestellt habe, denke ich, daß er da wirklich Antworten will, und da mußte ich ihn zuerst einmal eine Analyse seines Textes zukommen lassen, damit er gleich weiß, mit wem er es zu tun hat. Das war ja keineswegs negativ gemeint. Ich bin auch ganz Deiner Meinung, daß ein kleiner Junge durchaus philosophische Empfindungen haben kann, aber nicht solche, die der "no superman" beschreibt. Dabei bleib ich!
Gerne diskutiere ich über alles. Beispielsweise würde ich nicht sagen, daß ein 12jähriger ein "kleiner" Junge ist, oder daß mir der Regen, der Wind oder der Sonnenschein Geschichten erzählt...
Ich genieße diese Naturerscheinungen, aber ich akzeptiere sie, als das, was sie sind... Ich werde klarerweise von Regen, Wind und Sonne animiert, meine Phantasie anzukurbeln und mir was Feines auszudenken, und ich liebe die Natur über alles, aber das sie mir gleich was zu sagen hat, daß ist irgendwie zu schnell für mich...
Sicher habe ich auch Geschichten mit ähnlichen Inhalten geschrieben, aber ich habe die Natur immer Natur sein lassen und die Phantasie Phantasie...
[ Editiert von Der Fürst am 04.09.09 10:55 ]
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Ich hoffe, das war jetzt "Philosophie" genug und ich kann jetzt weiter analysieren... All Deine Sätze, nuncine, sind wohltuender Balsam auf meiner verrückten Universenseele... Es ist auch super, daß das bei Dir auch so deutlich rauskommt, daß ich das Universum, die Sterne, die Galaxien, die Natur und so weiter sehr mag, wirklich sehr, genauso wie Deine Art, all das zu beschreiben und zu erläutern. Bei mir hier in Wien fängt es übrigens jetzt soeben zu regnen an, also alles paßt... Der Tag und die Zeit könnten nicht schöner sein...
Ich werde jetzt noch ein bißchen dem Regen lauschen und konzentrier mich voll auf dieses Geräusch, nicht auf das, was er mir sagt...
[ Editiert von Der Fürst am 04.09.09 10:56 ]
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
danke für dein Kompliment, ich schau dann mal nach, ob zwischen einem Regenschauer und Wolkenfetzen ein Blick in die unendlichen Weiten des Universums freigegeben wird. Vielleicht finde ich dort das Ende für eine Geschichte, an der ich nach längerer Zeit wieder einmal arbeite. Man liest sich ... ;-)
Hi, Nun. Das war der beste Beginn für einen Beitrag, den ich seit Wochen irgendwo gelesen habe. Herrlich! Nur Mist, dass jetzt schon wieder Freitag geschrieben wird und die Konstellationen sich völlig verändert haben - oder etwas nicht? Wie auch immer. Schönes Weekend.
LG tHEfOOl
"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss) Mein Roman im Buchhandel
Ich habe dieses Gedicht so geschrieben, dass es jeder für sich Selbst interpretieren kann, so wie auch du das getan hast.
Mann kann bei dem kleinen Jungen beispielsweise nicht nur aufs Alter, sonder vielleicht auch auf die Körpergröße achten.
So würde sich die ganze Diskussion mit dem Alter verflüchtigen.
Ich habe das Gedicht auch so geschrieben, wie ich es in diesem Moment empfunden habe und habe absichtlich Fragen offen gelassen, nicht aus dem Grund das ich Antworten haben wollte, sondern weil ihr euch selbst einmal fragen sollt, wie ihr darüber denkt und....
was ihr tun würdet ^-^
Also, dass das Gedicht nicht genau und eindeutig ist, habe ich beabsichtigt um verschiedene Interpretationsspielräume freizulassen. Es ist sozusagen für jedermann ein Gedicht, der sich hineininterpretieren kann, oder sich beispielweise mit dem kleinen "Jungen" identifizieren kann.
So, ich hoffe ich habe damit deine Fragen geklärt
Dennoch bedanke ich mich trozdem für deine Kritik, denn das war mein erster Eintrag hier ^_^
[ Editiert von im_no_superman am 07.09.09 12:48 ]
Der Weg zum Ziel verläuft nie gerade, allerdings auch nicht krumm, genau besehen gibt es ihn gar nicht. - Susan Sontag
Natürlich ist es wertvoll und wichtig über Deinen Text nachzudenken und ihn für sich selber zu beantworten, aber dies hier ist ein Forum, in dem man auch Antworten erwarten darf und so kommen sie auch. Es müssen ja nicht Antworten sein, die Deine Fragen im Text beantworten...
Ich habe ja schon weiter oben betont, daß es sehr, sehr angenehm ist über den Regen und alles was da für Empfindungen dabei sind, zu schreiben... Es gibt halt gewisse Formulierungen, die nicht der Realität entsprechen, wenn sie in einem realen Text stehen... Bei einem Phantasie-Text wäre das was anderers... Deshalb fühl ich mich als "Phantasie-Meister" angesprochen, wenn ich Phantasieformulierungen in realen Texten finde, etwas dazu zu schreiben...
Aber, ich gebe zu, bei DIESEM Text ist es wirklich völlig richtig, über den Inhalt zu diskutieren, als über Phantasie oder Realität...
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Mit deiner Antwort bezüglich meiner Fragen bzw. Antworten gebe ich dir Recht. Natürlich, und dessen bin ich mir auch bewusst, ist dies ein Forum. Mann kann Anworten erwarten und ebenso bekommen.
ZitatEs müssen ja nicht Antworten sein, die Deine Fragen im Text beantworten...
In dieser Hinsicht gebe ich dir ebenso Recht.
Zitat Es gibt halt gewisse Formulierungen, die nicht der Realität entsprechen, wenn sie in einem realen Text stehen... Bei einem Phantasie-Text wäre das was anderers...
Nun erst einmal möchte ich dich fragen, was du unter einem Phantasie-Text verstehst. Und welche Formulierungen entsprechen deiner Meinung nach nicht der Realität?
Und zum Schluss bedanke ich mich noch bei dir, nämlich dafür, dass du denn Sinn meines Textes erfasst hast ;D Man sollte darüber diskutieren
Der Weg zum Ziel verläuft nie gerade, allerdings auch nicht krumm, genau besehen gibt es ihn gar nicht. - Susan Sontag
Also gerade über diesen Text diskutiere ich besonders gerne, ich glaub da könnt ich jahrelang was dazuschreiben und mir würd nicht fad werden... den Lesern wahrscheinlich schon...
Zu Deiner letzten Antwort und Deinen Fragen ist mir nach längerer Nachdenkpause was eingefallen, es ist nämlich gar nicht so einfach, sich da was Gescheites einfallen zu lassen:
Paß auf, jetzt wird's spannend: Also bis zum Ende der Frage "Was hört Ihr?" ist der Text wirklich sehr stark. Und dann kommen zwei Begriffe die irgendwie "zu groß" für die ersten zwei Absätze sind: "naturelles Zusammenspiel" und "Einigkeit der Welt"... Denn es regnet und der Junge hört das Prasseln des Regens... Das ist meiner Meinung nach etwas zu wenig für ein naturelles Zusammenspiel und die Einigkeit der Welt. Es regnet und jeder Mensch kennt den Regen, aber der vereint nunmal die Welt nicht und zu einem "naturellen Zusammenspiel" gehört noch zumindest Wind und Sonne, und die fehlen hier...
Und jetzt komm ich zu den letzten Zeilen und zu den Themen "Realität" und "Phantasie": Der Junge geht nach draußen und VERSTEHT den Regen und SEINE Absichten. Wenn das genauso gemeint ist, wie es da steht, dann ist das für mich reine Phantasie und keine Realität mehr... Es paßt wirklich alles super, aber diese beiden Begriffe sind für mich keine Realität mehr...
Allerdings ist es klar, daß das jeder anders analysieren wird, weil ja jeder eine ganz eigene Definition von Realität und Phantasie hat. Ich hab zum Beispiel eine wunderschöne und sehr lange Geschichte zu einem ähnlichen Thema geschrieben und das war reine Phantasie, aber in eine bestimmte Art von Realität eingebettet, die gepaßt hat...
Es wäre für mich wunderbar, wenn der Regen zu mir sprechen würde, aber er tut es nicht... In einer anderen Welt, nicht in der Realität, tut er es...
[ Editiert von Der Fürst am 09.09.09 11:43 ]
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