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Dieses Thema hat 28 Antworten
und wurde 2.077 mal aufgerufen
 Ablage Speakers Corner
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tHEfOOl Offline




Beiträge: 559

02.02.2011 00:06
#16 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Zitat
Gepostet von Gast
Naja, jedem das Seine und seine Meinung. Nur eines sollte klargestellt werden: Es gibt keine steuerlichen Grenzen. Sobald Du auch nur einen Cent mit Schreiben verdienst, mußt Du die versteuern. Ansonsten ist es Steuerhinterziehung und somit strafbar. Diese Regel gilt auch für all jene, die in Mini-Verlagen publizieren und nur sehr wenig verdienen.



Mein Hinweis bezog sich auf das, was hier wohl die meisten Autoren betrifft: Liebhaberei neben einem ausgeübten Beruf zum Geldverdienen. Und das ist in jeder Steuererklärung, die eine Gewinn/Verlust-Rechnung aus selbstständiger Arbeit beinhaltet, ein relevantes Thema. Wenn die anrechenbaren Ausgaben die (meist) fast nihilen Einkünfte (in der Regel Preisgelder bei Ausschreibungen) überschreiten und die 'Verluste' dann auf der Seite der Einkünfte aus nicht selbstständiger Arbeit (Brotberuf, z.B. als Busfahrer bei der Stadt) zur Minderung der Einkommenssteuer angerechnet werden, dies über mehrere Jahre hinweg geschieht, dann spricht auch das Steuerrecht von Liebhaberei und verweist die Schreiberei in den privaten Hobbybereich.

Anders sieht dies bei angestrebtem, im Bestfall sich steigerndem Umsatz/Gewinn (z. B. bei Veröffentlichung in oben genannten Mini-Verlagen) aus, denn in dem Moment, wo eine Umsatzsteuer im Spiel ist, muss diese auch abgeführt werden ... insofern hier eine Gewinn/Verlustrechnung nicht ebenfalls eventuelle Forderungen nivelliert. Aber erfasst/angegeben werden müssen alle Umsätze aus Buchverkäufen - egal ob über Verlag oder eigene Web-Site, Buchhandel mit Autorenexemplaren in Kommission, Direktverkauf (Lesungen) und was sonst so möglich ist. (Bauchladen am Hauptbahnhof?) Ab einer gewissen Einkommensgrenze (ich glaube, ich hab' mal von jährlich 3.900,- € gelesen) kommen dann noch ganz andere Sachen auf den Autor zu. Der halbwegs erfolgreiche Literat lernt dann sehr rasch, dass es Künstler-Sozialversicherungen und -Krankenkassen gibt ... denn umso mehr das Hobby zum Brotberuf wird, desto mehr muss man die Schreiberei dann auch als solchen betrachten. Aber das ist bei jedem Hobby, das zum Geldverdienen - sprich: Beruf - wird, ähnlich.

Und damit schließt sich der Kreis wieder zu meinem obigen Beitrag: Schreiben ist zuerst einmal Drang, Berufung, Spaß ... was immer. Ganz sicher aber nicht Beruf. Beruf ist, wie es Rainy so schön in den Raum gestellt hat: das Verdienen mit der Schreiberei!

Aber, Danke Gast 15:24, denn ich bin mir ziemlich sicher, viele hätten den steuerlichen Aspekt völlig außer Betracht gelassen - auch wenn sie (schon) Bücher verkaufen (können).
Da gibt es recht gute Literatur zum Thema ... um niemanden zu bevorzugen, verweise ich nur auf die Möglichkeit, über Schriftsteller/Steuern oder Hobby/Beruf und andere Eingaben im Netz zu suchen.

Gute Nacht.
Alex

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Gastgast ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2011 10:16
#17 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Und denk daran, Alex, wenn die ersten 10.000 Exemplare Deines Romans verkauft sind, bitte dies steuerlich berücksichtigen. :-) Ich wünsche Dir auf jeden Fall allen erdenklichen Erfolg mit Deinem Roman.

tHEfOOl ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2011 11:57
#18 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Danke ... würde mir auch gefallen (der 'erdenkliche' Teil des Erfolges!)

Harald-H Offline




Beiträge: 5.232

02.02.2011 12:11
#19 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

@ Steuern

Zu mir meinte - in der Zeit meiner Selbsttständigkeit - ein Prüfer vom Finanzamt, dass meine abzuführende Mehrwertsteuer doch recht gering sei!

Dazu sei angemerkt, dass alle Verkäufe mit 7 Prozent belastet waren, die Einkäufe zu großen Teilen aber mit 19 Prozent, damit die Differenz (zu zahlende Steuer abzüglich schon gezahlter Vorsteuer) nicht sehr aussagekräftig bezüglich der tatsächlichen Umsätze.

Auf meine Erwiderung, dass ich gerne den hundertfachen Steuerbetrag zahlen würde sah er mich ungläubig an. Meine Antwort brachte ihn dann doch zum Schmunzeln:

"Nun, wenn ich den hundertfache Vorsteuerbetrag abführen müsste, dann hätte ich wohl den hundertfachen Umsatz!"

Also, schön brav die Steuer aus den Buchverkäfen zahlen - und nicht ärgern, wenn ihr welche im fünfstelligen Eurobereich berappen müsst, denn ...

Liebe Grüße vom

Dichter, Denker - Lenker

Harald

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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

02.02.2011 15:06
#20 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

wenn wir schon dabei sind...wie sollte ich denn die bücher, die ich selbst verkaufe beim amt angeben?außer einer excel-liste und der verlagsrechnung für den einkauf der bücher hab ich doch keinen nachweis?

...
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Gastgast ( gelöscht )
Beiträge:

02.02.2011 15:25
#21 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Normalerweise stellst Du eine Quittung aus, die als Nachweis für das Finanzamt gilt. Tatsache ist, daß Du Deinen Gewinn offiziell versteuern müßtest ...

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

03.02.2011 22:21
#22 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

quittung...hm...

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Harald-H Offline




Beiträge: 5.232

04.02.2011 01:14
#23 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Gelieferte Bücher vom Verlag minus noch vorhanden = Verkaufte Bücher

Davon abzuziehen kostenlose Exemplare (für Rezensionen und Ähnliches), dann die Marge verrechnen ...

LG

Harald

Liebe Grüße vom

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Harald

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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

04.02.2011 12:22
#24 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

gut, also excel liste und verlagsrechnung...für eine quittung reicht nicht immer die zeit.

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tHEfOOl Offline




Beiträge: 559

04.02.2011 13:09
#25 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Hi, Rainy.

Vor Jahren schon habe ich mir (damals für meinen Weinhandel) ganz normal über Word eine Vorlage "Lieferschein/Rechnung" erstellt. Das hat den Vorteil, dass Du auf dem DIN A 4 Blatt einiges an Zusatzinfos unterbringst und auch eine mögliche 'Nachbestellung' erleichterst. Eingetragene Lieferadresse geht zu Hause am PC natürlich problemlos, vor Ort (Lesungen, Ablieferung im stationären Buchhandel etc.) musst Du halt eventuell mit dem altmodischen Durchschlag arbeiten!
Werde mir dieses System jetzt für FEUERAUGEN neu herrichten, denn damals hatte ich reges Feedback (auch ohne Nach-Order).

Die andere Möglichkeit ist es, Dir einen stinknormalen Quittungsblock zu kaufen (immer mit Duchschlag), dazu machst Du Dir einen Stempel (oder kritzeltst alles vorab voll) und hast immer einen Abliefernachweis parat, wenn Du ein Buch loswirst.
Dazu noch die angesprochene Excel-Tabelle ... eintragen, was reingekommen ist, die verwertbaren Ausgaben dagegen ... fertig ist die Gewinn-Verlust-Rechnung.
Ob Du Umsatzsteuer-pflichtig bist /sein wirst - das entscheidet unter anderem auch die Menge der verkauften Bücher/Einkünfte. Im Zweifelsfall würde ich mal entweder eine Steuerberatungs-Site/Stelle oder einen Steuerberater fragen.

Und ... denk' immer dran: Wenn Du eine Million an Steuern bezahlen musst, dann jubiliere! (Auch wenn der Staat immer mitverdient und lauter Mist mit Deinem Geld anstellt!)

LG
Alex

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Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

05.02.2011 12:16
#26 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

ich hab extra nen quittungsblock gekauft...aber die zeit bislang nie gereicht. aber mit dem vorab eintragen der daten...mann, dass ich da noch nicht drauf gekommen bin!

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Peter N. ( gelöscht )
Beiträge:

05.02.2011 15:14
#27 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Gibt es in Deutgschland keinen Steuerfreibetrag?

In Österreich gibt es eine Zuverdienstgrenze, unter der das Zusatzeinkommen steuerfrei ist.
Ich kann mir auch für D. nicht vorstellen, dass es keinen Steuerfreibetrag gibt ...

lg/Peter

PS Ob einer Schriftsteller ist oder Schreiberling oder Hobbyautor, würde ich nicht am Verdienst festmachen, denn sonst wäre Dieter Bohlen mehr Schriftsteller als beispielsweise Peter Straub oder Lovecraft - zumindest in Bezug auf die Amazon Verkaufsränge :-)
Ich denke, dass "richtige" Schriftsteller weder Zeit noch Muße noch Interesse daran haben, solche banalen Frage zu erörtern. Jemand, der das, was er tut, mit höchster Ernsthaftigkeit betreibt, sich Fachwissen, Können und Stil erarbeitet hat, darf sich getrost nennen was immer er ist. Die sklavische Ausrichtung der Werteskala an Verkaufszahlen und kolportierten Erfolgsmeldungen und aufgeblasenen Bombast weicht den Kern der Schriftstellerei unsagbar auf und macht daraus etwas erschreckend beliebiges; jeder, dem ein Erfolg aninsziniert wurde, gilt im Medienzeitalter als Künstler, als Schriftsteller, als Star ... ohne dass es dafür ein echtes Fundament gäbe.

Aber scheinbar gibt es unter den Schreibenden mehr Leute, die Wert darauf legen, sich Schriftsteller nennen zu dürfen als es solche, die einfach Schriftsteller sind weil sie es nun mal sind.

lg/Peter

Friendlystorm Offline



Beiträge: 1

05.02.2011 15:37
#28 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

Ein Hallo in die Runde,

vor ein paar Minuten habe ich etwas wie "Hobbyautor vs Schriftsteller" in die Suchmaschine eingegeben und bin auf diesen, zu meiner Freude recht aktuellen, Thread gestoßen.

Ich hatte heute morgen ein Gespräch mit jemandem, der auch schreibt (und einen Fernstudiengang dazu belegt hatte, sowie mehrere Kurzgeschichten veröffentlicht hat), dass mein Manuskript dem eines Hobbyautors entspräche (ich studiere und schreibe nebenbei, reiche eher selten etwas ein, manchmal wird es genommen). Jetzt klang dies, als sei das etwas schlechtes und ich bin nun ebenso am Grübeln, was einen Hobbyautor von einem Autor/Schriftsteller denn eigentlich unterscheidet und warum dies schon im Manuskript sichtbar sein könnte. Im Gespräch ging es vor allem darum, dass mir eine starke Erzählstimme fehle (ich habe momentan einen unzuverlässigen Ich-Erzähler in einer auf Rätseln aufgebauten Jugendmysterygeschichte). Ich bin mir gerade uneins, ob eine starke Erzählstimme nun einen Profi ausmacht, und ob ich überhaupt solch ein Profi sein möchte oder ob mir der "Hobbyautor" nicht mehr Freiheiten im Schreiben lässt.

Daher mal abseits von Verkaufszahlen und Verdienst die Frage in den Raum: Was unterscheidet noch alles Hobbyautoren von Schriftstellern? Und sind Schriftsteller bessere Autoren als Hobbyautoren und wenn ja, warum?

Miss Rainstar Offline




Beiträge: 1.967

05.02.2011 18:06
#29 RE: Beruf Schriftsteller Antworten

gut, damit wären wir ja wieder bei der frage, um die es ging.

aber was ist denn ein profi? für mich ist ein profischriftsteller, jemand, der regelmäßig veröffentlicht. wobei regelmäßig hier nicht einen geeichten zeitraum benennen soll. z.b. hab ich 2010 meinen roman herausgebracht und arbeite jetzt gerade an teil 2. das wäre für mich regelmäßig (wobei ich aber lange kein profi bin)
ein profi hat eben auch einen gewissen standard im handwerk erreicht.
sartre hatte eine sieben jahre dauernde schreibblokade...und kafka wollte eigentlich niemals veröffentlichen und hatte als hauptberuf den buchhalter.

jemand, der allerdings nur alle nase lang mal eine kurzgeschichte bei einer anthologie mit einreicht, bleibt meiner meinung nach ein hobbyautor-ohne das zu negieren.

ich selbst zähle mich noch zu den hobbyisten, da ich nebenbei noch viel lieber das schmuckdesignen mache, als das schreiben.

...
Der Weg der Drachen - mein Roman

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