Es ist in einem anderen Forum durchgearbeitet worden, auf große Puplijkumsverlage kommen täglich locker hundert und mehr unverlangte Manuskripte zu.
In allen AGBs steht daher, dass unverlangt eingesandte Manuskripte nicht beantwortet und nicht zurückgesandt werden - auch wenn Rückumschlag und Porto beigelegt sind - wenn sie den Anforderungen nicht entsprechen.
Die Selektion soll sehr einfach sein:
Schlechtes Anschreiben ist das erste Kriterium, um in die Ablage "P" zu kommen
dann das Exposé, wenn das langatmig und umständlich geschrieben ist, auch ein Grund zum Ablehnen
und wenn die ersten drei Seiten ...
a) nicht greifen, der berühmte erste Satz, der ein Buch macht stimmt zumindest für die ersten drei Seiten,
b) vor Fehlern wimmeln, und sei es nur die Interpunktion von vielen vernachlässigt, für LektorInnenen ein Ärgerniss sondergleichen
c) Satzkonstrukte dabei sind, die den LektorInnen schon die Lust für eine Überarbeitung nehmen
.... all das führt dazu, dass das Manuskript nicht in Betracht kommt, sondern in den Reißwolf!
Die Selektion ist dabei gnadenlos, mag der Inhalt eventuell gut sein man "kauft" sich keine Arbeit, ein sauber verfasstes Anschreiben, ein schlüssiges Exposé und ein fehlerfreies MS, dann ist die Chance da, dass das Manuskript gelesen wird, zuerst partiell, wenn das überzeugt, dann auch im Gesamten!
LG
Harald
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Tut mir leid, dass ich bei der "Durcharbeitung" des Themas im "anderen Forum" nicht aufgepasst habe
Wenn Du meinen Text gelesen hättest, wäre Dir aufgefallen, dass ich im Zusammenhang mit dem Rückporto nicht (in Worten: nicht) die Rücksendung des Manuskripts oder Exposés gemeint habe, sondern schlichtweg einen kurzen BRIEF. Egal, ob eine zweizeilige Absage ohne Begründung, einfach nur eine schriftliche Information an jemanden, der vielleicht zwei Jahre an einem Text geschrieben hat, sorry, danke für die Einsendung, aber unser Bedarf ist gedeckt. Ist das tatsächlich zuviel verlangt?
Wie es ausschaut, schon ...
Die Punkte, die Du aufzählst, sind nicht neu für mich, die sollte jeder beherzigen und auch wissen, der schreibt. Ebenfalls allgemein bekannt ist, dass Verlage mit Zusendungen zugeschmissen werden.
Ich finde die offenkundige Ignoranz - auch von kleinen Verlagen (!) - einfach nur schade.
ZitatGepostet von Heike-Korfhage Meine Erfahrungen mit dem Piper Verlag sind besser als die mit etlichen anderen Verlagen. Auch ich habe dort schon Exposees eingereicht und habe nach einer angemessen langen Bearbeitungszeit (Man konnte sich vorstellen, dass jemand das Exposee in die Hand genommen und gelesen hat) eine höflich formulierte Absage. Gut, oder auch nicht, aber jeder Käufer hat das Recht, zu einem Angebot "ja" oder "nein" zu sagen. In diesem Fall war es eben "nein". Ich fand es wichtig zu erfahren, dass es nicht an der Qualität des Skriptes lag, sondern am gegenwärtig nicht vorhandenen Bedarf. In höfliche Worte verpackt kann man so etwas leichter verkraften, als einen nicht unterschriebenen Standardbrief, der schon nach zenh Tagen (einschließlich zweimal Postweg) eintrifft. Dann weiß man, wie die Wertschätzung im entsprechenden Verlag ist und schreibt diesen nicht wieder an.
.
Sehr geehrte/r Frau/ Herr ...,
mit Interesse haben wir ihr Manuskript gelesen, es ist ein sehr ausdruckstarkes, aussagekräftiges Werk, wir könnten uns gut vorstellen, es selbst zu veröffentlichen.
Leider passt es nicht in unser Verlagskonzept, aber sie können es gerne bei anderen Verlagen einreichen, deren Konzept mehr auf dieses Thema ausgerichtet ist. Wir gehen davon aus, dass es in Kürze von einem anderen Verlag übernommen wird.
Für ihre weitere schriftstellerische Zukunft wünschen wir ihnen alles Gute, wenn sie ein zum Verlagsprogramm passendes Manuskript haben, wir freuen uns darauf, dass es bei uns eingereicht wird.
Mit freundlichen ...
= Standardbrief einiger Verlage, die Unterschrift ist gedruckt, die Anrede wird eingesetzt!
Das entspricht der Aussage eines Unternehmers zum Außendienstler:
"Im Moment haben wir genügend Vorrat da, lassen sie die Unterlagen da, wir melden uns dann.
Im Klartext:
Mach dich vom Acker, du nervst. Natürlich bleiben wir bei unseren bisherigen Lieferanten! ( im schriftstellerischen ... bei unseren erolgreichen Autoren!)
Kleinverlage mit Autorenbeteiligung jedoch verdienen ihr Geld damit, dass AutorInnen die Arbeit finanzieren, sogar ein wenig mehr, einen Miniverdienst einbringen und jedes verkaufte Buch ein kleiner Zusatzverdienst ist, minimal bei zehn, optimal, aber sehr selten, ein richtig gur´ter Verdienst bei verkaufszahlen über 1000 Exemplaren.
LG
Harald
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Was auch nicht berücksichtigt wurde ist, dass durch ausführliche Absageschreiben dann häufig der Diskussionsbedarf von Autoren geweckt wird. Das heißt, das Ganze verschiebt das Problem nur: Der Autor ist erst recht nicht zufrieden und schreibt noch einmal höchst erbost. Die Versuchung ist natürlich auch groß, insbesondere, wenn die Absage per Mail kommt, wo man schneller zurückschreiben kann, als man nachgedacht hat. (Wenn man einen Brief schreibt, kann sich die Wut bis zum tatsächlichen Abschicken erst einmal setzen ... vor dem nächsten Tag geht man ja normalerweise nicht zu Post. Außerdem wird der Aufwand meist als zu groß betrachtet). Ich muss gestehen, dass ich auch schon mal bei einer Kurzgeschichtenausschreibung in Versuchung war. Ich war sauer, fühlte mich missverstanden usw. Das Übliche halt. Ich habe dann aber vor dem Abschicken noch mal überlegt und mir dann gedacht: "He, muss ja nicht deine Meinung sein, aber der hat sich zumindest verdammt viel Zeit für Dich genommen. In das Buch kommst du nicht mehr, egal, was du dem schreibst." Ich habe dann nur einen Satz zurückgemailt, eben so ein "Danke für die ausführliche Meinung", so was in der Art. Dann weiß derjenige, dass das angekommen ist.
Und die üble Nachrede, was "böse" Lektoren betrifft, gibt es meiner Ansicht nach sogar mehr, wenn diese auf stilistische Mängel u.ä. direkt hinweise,n als ob sie gleich ein Standardschreiben aufsetzen: "Passt nicht ins Programm". Viele Autoren erwarten dann auch wirklich, dass dann auf ihre Argumente eingegangen wird. Das ist aber kaum möglich, zum einen ist bei der Flut an Manuskripten ein einzelnes schnell vergessen, zum anderen könnte ist das sehr zeitwändig (also selbst wenn das ein kleiner Verlag ist, der Pipers täglich Brot im Monat bekommt, kann das sehr intensiv werden, wenn sagen wir mal drei Autoren davon mehrmals zurückschreiben) und niemand hat als einzige Aufgabe, Manuskripte zu sichten und mit den Autoren zu besprechen.
Dass jemand Bescheid gibt, ob er das eingesandte Material brauchen kann oder nicht, ist aber meiner Meinung nach tatsächlich nicht zu viel verlangt. Schon gar nicht bei Rückporto bzw. wird ja der Autor auch im Normalfall seine Mailadresse angeben, da kann das auch über E-Mail gemacht werden.
Dass jemand Bescheid gibt, ob er das eingesandte Material brauchen kann oder nicht, ist aber meiner Meinung nach tatsächlich nicht zu viel verlangt. Schon gar nicht bei Rückporto bzw. wird ja der Autor auch im Normalfall seine Mailadresse angeben, da kann das auch über E-Mail gemacht werden.
Steht aber in fast allen AGBs, und in der Regel hervorgehoben.
Hat halt etwas mit der Flut an Einsendungen zu tun, und wenn das ganze schon mit dem Anschreiben, in dem sich ca 20 bis 50 Fehler tummeln, in den Papierkorb/Reißwolf fliegt, was soll man da schreiben?
"Ey, das war Scheiße, vergiss es:"
Trifft zwar oft den Kern, kommt aber nicht so gut, also "stillschweigendes" verweisen auf die AGBs.
LG
Harald
Liebe Grüße vom
Dichter, Denker- Lenker
Harald
Um ein Ziel zu erreichen ist nicht der letzte Schritt ausschlaggebend, sondern der erste!
Und WAS steht nun in den AGBs? Dass man Rückporto beilegen soll? Dass es (k)eine Antwort gibt??? Das ist mir nämlich nicht klar.
Und ja, genau das meinte ich. Wenn ein Lektor - Kraftausdrücke wird er nicht verwenden, aber sagen wir mal er spricht von "zahlreichen Rechtschreibfehlern" und "gravierenden grammatikalischen Mängeln", dann weckt das sehr oft die Diskussionslust im Autor. Oder wenn er schreibt, dass er nicht glaubt, dass jemand einen Entwicklungsroman kauft, wird es sicher der Autor besser wissen und ihm erklären, dass das nach den Vampiren nun der neue Trend ist ... Spätestens, wenn dann die Leute wegen so was anrufen, könnte das die übrige Arbeit (Lektorieren, mit Agenten sprechen, Klappentexte schreiben, mit angenommen Autoren Änderungen durchgehen, Marketing planen ...) im Verlag dann doch sehr behindern. Da würde ich auch lieber neutral bleiben und was schreiben, wo keine Punkte zum Nachhaken geliefert werden.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir keine Manuskripte per E-Mail annehmen können. Bei der Flut der täglich eingehenden Manuskriptangebote würde das Ausdrucken der Manuskripte dazu führen, dass die Arbeitsplätze der Mitarbeiter im Lektorat blockiert wären.
Senden Sie ein Exposé, eine Inhaltsangabe oder ein repräsentatives Kapitel Ihrer Arbeit in Papierform an folgende Adresse:
Verlagsgruppe Random House Lektorat [Verlag]* Betreff: Manuskript-Einsendung Neumarkterstr. 28 81673 München
* Geben Sie in der Anschrift unbedingt den Verlagsnamen des Lektorates an, das Ihre Unterlagen erhalten soll. Unter "Unsere Verlage" finden Sie zur Orientierung die verschiedenen Verlage mit ihren Katalogen. Wir müssen Sie leider darauf hinweisen, dass wir unverlangt eingesandte Manuskripte grundsätzlich nicht zurücksenden können und bitten Sie daher, uns immer nur eine Kopie bzw. einen Ausdruck Ihres Manuskripts zuzusenden. Jegliche Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte ist daher ausgeschlossen
Das meinte ich!
Da steht zwischen den Zeilen für mich ganz klar zu lesen, dass ein Großteil nach kurzrm Anlesen in den Shredder marschiert und es hat sich.
Es wurden ja an anderer Stelle schon Zahlen genannt, eunhundert täglich eingehende, unverlangte Manuskripte sind bei manchen Verlagen eher die Untergrenze.
außerdem ist eine sauerei nicht einmal einen ablehnungsbescheid zurüczusenden. der autor sitzt dann ein jahr lang da und fragt sich, was aus seinem text geworden ist. aber diese gängige form der unhöflichkeit und verachtung haben wir ja überall in der arbeitswelt. wenn man eine bewerbung wegschickt, bekommt man mittlerweile ja auch keine antwort mehr.
ZitatGepostet von Miss Rainstar ... wenn man eine bewerbung wegschickt, bekommt man mittlerweile ja auch keine antwort mehr.
Dazu eine besonders fiese Variante:
Meine Frau hat sich an einer Stelle inzwischen zweimal beworben, drei- oder viermal nachgefragt, bekam immer wieder den Bescheid, dass die Sachbearbeiterin ob der Fülle der Bewerbungen noch nicht zum Durcharbeiten gekommen sei. Das Ganze zieht sich inzwischen über ein halbes Jahr - und in der Zwischenzeit erscheint die identische Stellenausschreibung monatlich neu!
Was soll man davon halten?
Das ist doch eine subtile Abqualifizierung all derer, die sich bisher beworben haben, oder?
Ja, gut, dass ein Verlag ein richtig schlechtes Angebot (unzählige Rechtschreibfehler, uninteressante Geschichte, sprachliche Schwäche, ungeschicktes Anschreiben) zurückweist, weil er sich davon kein Geschäft erwarten kann, ist mehr als selbstverständlich. Auch, dass dieser Verlag nicht jedem Autoren seitenweise und taktvoll seine Gründe für diese Entscheidung vermitteln kann, steht außer Frage. Aber ein kurzes höfliches "Danke schön, wir sind nicht interessiert", ist ein Gebot der Höflichkeit. So viel Zeit, das in einen Brief oder eine E-Mail zu tippen sollte einem auch ein Desinteresse wert sein. Immerhin lebt ein Verlag nicht nur von den Lesern, sondern auch von den Autoren.
ZitatGepostet von Heike-Korfhage ... ein kurzes höfliches "Danke schön, wir sind nicht interessiert", ist ein Gebot der Höflichkeit. So viel Zeit, das in einen Brief oder eine E-Mail zu tippen sollte einem auch ein Desinteresse wert sein. Immerhin lebt ein Verlag nicht nur von den Lesern, sondern auch von den Autoren.
... zumal manche Autoren auch Leser sind ... also potenzielle Buch-Käufer!
LG Alex
"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss) Mein Roman im Buchhandel
Zitat: außerdem ist eine sauerei nicht einmal einen ablehnungsbescheid zurüczusenden. der autor sitzt dann ein jahr lang da und fragt sich, was aus seinem text geworden ist. aber diese gängige form der unhöflichkeit und verachtung haben wir ja überall in der arbeitswelt. wenn man eine bewerbung wegschickt, bekommt man mittlerweile ja auch keine antwort mehr.
Ich habe eine eigene Firma, bekomme jedes Jahr Bewerbungen, hab aber noch nie eine mit Rückporto bekommen. Natürlich antworte ich dann auch nicht. Warum sollte ich all das Rückporto zahlen?
ZitatGepostet von AutorPeterTernes Zitat: außerdem ist eine sauerei nicht einmal einen ablehnungsbescheid zurüczusenden. der autor sitzt dann ein jahr lang da und fragt sich, was aus seinem text geworden ist. aber diese gängige form der unhöflichkeit und verachtung haben wir ja überall in der arbeitswelt. wenn man eine bewerbung wegschickt, bekommt man mittlerweile ja auch keine antwort mehr.
Ich habe eine eigene Firma, bekomme jedes Jahr Bewerbungen, hab aber noch nie eine mit Rückporto bekommen. Natürlich antworte ich dann auch nicht. Warum sollte ich all das Rückporto zahlen?
Eine kurze Absage per E-Mail sollte doch möglich sein.