@Wanderin das ist genau der Punkt. Wie will man denn mit 30-Schüler-Klassen eine gute Ausbildung durchführen? Das ist selbst für sehr gute Lehrer nicht zu schaffen. Da bleiben viele auf der Strecke. Und am Ende heißt es womöglich "selbst Schuld!"? Das kann es doch nicht sein.
also in meiner schulzeit waren Klassen und Leistungskurse mit mehr als 30 Schülern die Regel...und ich behaupte mal, das wir damals eine bessere Ausbildung bekamen als die heutigen schüler in den kleineren Klassen. Wenn ich heutzutage aktuelle Schüler treffe, bin ich jedesmal über deren Bilddungsstand entsetzt.
ZitatHier ein paar maßgebliche Unterschiede: 1. Bevölkerung 2. Migration 3. Regionale Situation 4. Finanzsituation 5. Wirtschaft 6. Mentalität ...
Ich sehe da kaum Unterschiede. Wir in Berlin lassen lieber die Schulgebäude (sind vorhanden) leer stehen und verrotten, und bezahlen den Lehrern das Arbeitslosengeld, als dass wir die Klassen halbieren und damit die Ausbildung verbessern. Heute sind die Klassen an den Realschulen in Berlin wieder um die 30 Schüler stark. [...]
Kommen wir doch mal von der Realschule zur Realität:
1. Bevölkerung
1.1. Deutschland Einwohner: 82,4 Mio. davon 0-14 Jahre: 14,7% davon 15-64 Jahre: 67,0% davon über 65 Jahre: 18,3% Durchschnittsalter: 41,7 Jahre Fertilität: 1,38 Verhältnis Geburten/Sterbefälle: 0,81 Bevölkerungszuwachs: 0,02%
1.2. Norwegen Einwohner: 4,5 Mio. davon 0-14 Jahre: 19,8% davon 15-64 Jahre: 65,4% davon über 65 Jahre: 14,8% Durchschnittsalter: 37,9 Jahre Fertilität: 1,78 Verhältnis Geburten/Sterbefälle: 1,25 Bevölkerungszuwachs: 0,41%
2. Regionale Situation
2.1. Deutschland - Wiedervereinigung, daher extremer Kapitalabfluss und Senkung der Gesamtwirtschaft, Überlastung der Gesundheits-, Arbeitslosen- und Rentensysteme - Blockade-Haltung des Bundesrates
2.2. Norwegen Keine besonderen Herausforderungen wie o.g.
3. Finanzsituation
3.1. Deutschland Haushaltssaldo: ca. - 94 Mrd. Verschuldung am BIP: 64,2%
3.2. Norwegen Haushaltssaldo: + 24,3 Mrd. Verschuldung am BIP: 22,1%
4. Wirtschaft
4.1. Deutschland BIP/Kopf: 25.607 US-$ BIP-Wachstum: 0,9% Verteilung der Sektoren in %: 1 - 31 - 68 Arbeitslosigkeit in %: 12,6 Außenhandelssaldo: + 111,9 Mrd.
4.2. Norwegen BIP/Kopf: 35.194 US-$ BIP-Wachstum: 0,6% Verteilung der Sektoren in %: 2,5 - 36,2 - 61,3 Arbeitslosigkeit in %: 4,7 Außenhandelssaldo: + 27,08 Mrd.1
Zur Schulsituation: Ich finde die skandinavische System ja auch klasse. So sollte Schulbildung aussehen. Unsere Kinder verdienen die beste Erziehung. Aber wie willst du das bewerkstelligen, wenn die öffentliche Hand immer weniger Geld hat - ich meine jetzt auch im Besonderen die Kommunen. Wie willst du die Klassenstärken verringern, wenn es zu wenig Lehrer gibt? Mein Bruder ist jetzt in der 9. Klasse. Durch den graviernden Lehrermangel in Nds. hat er nur 2 Wochenstunden Englisch! Das alles soll sich ab Nov. verbessern, wenn neue Lehrer kommen sollen. Da willst du die Klassenstärken verringern?
ZitatGepostet von Schreiberling
ZitatUnd heute meckern sie rum, wenn sie im Zuge von Hartz IV von ihrer Couch runter kommen und arbeiten müssen. Sie weigern sich einfache Dienste wie Grünpflege zu machen, um so der Gesellschaft einen gewissen Dienst im Gegenzug zu den Sozialleistungen zu bieten.
Finde ich nicht. Zum einen scheint es in deinem Denkmodell ja genügend Arbeit zu geben, nur die Leute sind zu faul, oder sich zu fein , diese anzunehmen. Das ist grundfalsch. Sicher gibt es Arbeitsunwillige, Faule usw.. Aber die Masse sucht ergebnislos Arbeit. [...]
Bei uns in der Kommune waren wochenlang Lehrstellen von der öffentlichen Hand ausgeschrieben. Sichere Ausbildungsjobs. Es hat sich niemand gemeldet. Seltsam, oder? Die Arbeitslosigkeit bei uns ist zweistellig.
ZitatGepostet von Schreiberling Die Binnennachfrage wird dann steigen, wenn man die unteren Einkommen anhebt. Die setzen ihr Geld nämlich fast eins zu eins um. Dem Millionär noch eine Million hinter her zu werfen, dass dagegen schafft gar nichts.
Siehe "Reichensteuer".
Zu glauben, die Leute würden mehr investieren, wenn sie mehr Geld in den Händen haben, ist falsch. Deutschland hat eine enorm hohe Sparquote, da wird kein Geld auf die Kante gelegt. Man hat schließlich Existenzängste - "german angst". Erst mit einer optimistischeren Grundstimmung kann da wieder was bewegt werden. Wenn die Deutschen wieder Vertrauen schöpfen können, läuft der Laden ja auch wie wir mit Ludwig Erhard bspw. gesehen haben.
@Roblion Skandinavien besteht nicht nur aus Norwegen, und ausgerechnet ein Land welches durch den Export von Öl über eine wunderbare Geldquelle verfügt mit Deutschland zu vergleichen, das ist wie Äpfel und Birnen zu vergleichen. Sicher ist beides Obst.
Auch regt sich hier sofort mein Widerspruch:
Zitat2.1. Deutschland - Wiedervereinigung, daher extremer Kapitalabfluss und Senkung der Gesamtwirtschaft, Überlastung der Gesundheits-, Arbeitslosen- und Rentensysteme - Blockade-Haltung des Bundesrates
Sorry, aber das ist Unsinn. Die Wiedervereinigung kam wie ein Segen über die damalige Bundesrepublik, die konjunkturlahm und konsumschwach vor sich her dümpelte. Mit einem Schlag waren die Auftragsbücher voll. Die DDR kam für die UNternehmen als ein Geschenk mit 17 Millionen Neukunden daher. Und es passierte, was vorhersehbar war. Die Fabriken im Westen zogen ihre Produktion an (die Kapazitäten wurden einfach aufgestockt, genug Reserven gab es) und verkauften ihre Ware an den Osten. Zeitgleich wurden die Produzenten im Osten abgewickelt. Selbst aussichtsreiche und am Markt gut aufgestellte Werke, wie der Werkzeugmaschinenbau, der Kranbau, wurden "übernommen" und zerschlagen. Zu groß war die Angst, dass da wirkliche Konkurrenten entstanden. So kam, was kommen musste, die gigantische Investition wurde verkonsumiert. Dabei wurde vergessen, dass Konsumenten nur konsumieren, wenn sie auch verdienen.
Zu tun, als wäre die Krise jetzt durch die Wiedervereinigung verschuldet, ist nichts als eine billige Ausrede für jahrzehntelanges Missmanagement, verkrustete Strukturen und falsches Besitzstandswahrungsdenken.
Und in einem beleidigst du die Ostdeutschen wahrscheinlich unbewusst. Sie sind keine "Überlastung der Gesundheits-, Arbeitslosen- und Rentensysteme". Auch die Ossis haben jahrzehntelang in Rentenkassen eingezahlt. Sie haben gearbeitet wie die Wessis auch. Das Gesellschaftsmodell war anders. Und so floss das Geschaffene zu einem großen Teil in das Gemeinschaftskapital. Letzteres wurde durch skruppellose/manchmal auch gutmeinende Raubritter für eine Mark (fürnen Appel und Ei wie wir in Berlin sagen) verteilt an zumeist Leute, die ihre Vergangenheit im Westen haben. Also hier zu lamentieren unserer Republik gehe es schlecht, weil wir das Problem haben, die Ossis durchfüttern zu müssen, dass ist wirklich völlig daneben.
Aber davon ab:
ZitatZu glauben, die Leute würden mehr investieren, wenn sie mehr Geld in den Händen haben, ist falsch. Deutschland hat eine enorm hohe Sparquote, da wird kein Geld auf die Kante gelegt. Man hat schließlich Existenzängste - "german angst". Erst mit einer optimistischeren Grundstimmung kann da wieder was bewegt werden. Wenn die Deutschen wieder Vertrauen schöpfen können, läuft der Laden ja auch wie wir mit Ludwig Erhard bspw. gesehen haben.
Ich denke, das diese wachsende Sparquote sich auf sehr wenige Haushalte der Bundesrepublik konzentriert. Die Masse der Menschen lebt längst von der Hand im Mund, sprich, was reinkommt wird ausgegeben. Dabei wird noch was für den Urlaub, den runden Geburtstag usw. auf die Hohe Kante gelegt, das wars dann aber auch schon.
Das tote Kapital, worüber ich schreibe, das liegt auf Konten, die jenseits der Million Euro gefüllt sind. Der Sparstrumpf von Lieschen Müller spielt da gar keine Rolle.
Und noch einmal: Geld ist genug da, es ist nur falsch verteilt, und Politik kann sowas ändern.
hallo schreiberling, du schreibst: "ich muss dir in vielem was du schreibst Recht geben. Nur in einem nicht - wie oben beschrieben, stehen sich hier zwei grundsätzliche Wege gegenüber. Meinst du, dass man da einen Mittelweg finden kann? Gibt es "ein bisschen schwanger"?"
zum einen finde ich es merkwürdig, daß du einen vergleich aus der biologie suchst, natürlich gibt es normal kein "bisschen schwanger". nur denke ich, daß die parteien bei ihren ganzen hin und her gezerre, bei den merkwürdigen "koalitions-sondierungs-gesprächen" und den presse-stadments hinterher eine sache völlig außer acht lassen. egal wie die persönlichen befindlichkeiten sind, der wahlausgang hat nur eine möglichkeit offen gelassen, die große koalition.
eine andere möglichkeit zur regierungsfähigen koalition gibt es nicht. jeder gesetzes-entwurf muß den bundesrat passieren: was aber geschieht, wenn eine cdu geführte regierung einen gesetzesentwurf von einem spd-geführten bundesrat absegnen lassen muß?
du siehst, es gibt keinen dritten weg, es gibt nicht einmal einen zweiten. der wahlgang in dresden wird abgewartet, dann die große koalition verkündet und wenn die politiker klug sind, ein bundeskanzler vorgestellt, der sowohl von der cdu als auch von der spd respektiert wird. ich wäre dafür wolfgang thierse dieses amt zu übertragen, weil er der bodenständigste und am wenigsten abgehobene politiker beider parteien ist und als bundestagsvorsitzender seine integrität bereits bewiesen hat. aber mich fragt ja keiner!!!
ZitatGepostet von eine anna was aber geschieht, wenn eine cdu geführte regierung einen gesetzesentwurf von einem spd-geführten bundesrat absegnen lassen muß?
Das Problem haben wir ja jetzt nicht, da die CDU im Bundesrat seit einiger Zeit bereits die Mehrheit hat. Mit umgekehrten Vorzeichen gab es das Problem allerdings in der letzten Legislaturperiode Kohls, als die SPD mit Ihrer Mehrheit alle notwendigen und sinnvollen Reformen blockiert hat und hinterher der CDU vorwarf einen Reformstau verursacht zu haben.
ZitatGepostet von Schreiberling Sorry, aber das ist Unsinn. Die Wiedervereinigung kam wie ein Segen über die damalige Bundesrepublik, die konjunkturlahm und konsumschwach vor sich her dümpelte.
Sorry, aber das ist auch Unsinn. 1988 hatten wir ein Wirtschaftswachstum von 3,7% 1989 von 3,6%. Werte, von denen die Regierung Schröder nur träumen kann. 1989 hatten wir auch "nur" 1,8 Mio Arbeitslose...von konjunkturlahm und konsumschwach kann da wohl keine Rede sein.
1990 stieg das Wirtscahftswachstum, wohl wegen der Wiedervereinigung auf sagenhafte 5,7%...umd dann bereits 1993 auf -1,1% zu fallen, schlimmer wars nur zur Zeit der Ölkriese 1965 (-1,3%)
Zitat als die SPD mit Ihrer Mehrheit alle notwendigen und sinnvollen Reformen blockiert hat und hinterher der CDU vorwarf einen Reformstau verursacht zu haben.
Dasselbe zuletzt in der Ära Schröder - erst das Zwanderungsgesetz, dann noch dutzend andere Gesetze (z.B. Antidiskriminierungsgesetz).
Wenn eine Partei die Mehrheit hat,aber nicht die Regierungsmacht, baut sie immer sch*****
Es ist ein hausgemachter Fehler, diese sogenannte Belastung durch den Osten. Jahrelang (eigentlich bis heute) wird der Osten fast nur als Konsumentengebiet gesehen. Das Konsumenten erst zu Konsumenten werden, wenn sie Geld verdienen, das war und ist den Unternehmen wurst. Da hilft kein Wehklagen. Hier hat vor allem die Politik versagt, und aber auch das Management der Unternehmen, die zu Gunsten kurzfristiger Gewinne, die gesamtgesellschaftliche Wechselbeziehung außer acht gelassen haben. Rigoros wurde hier im Osten alles platt gemacht. Da muss man sich doch nicht wundern. Und die Verantwortung dafür den Ossis überzuhelfen, das finde ich insoweit nicht fair, weil sie mit dem System Bundesrepublik nicht vertraut waren. Auf dem Gebiet der Marktwirtschaft waren wir doch wie Kleinkinderm unerfahren, und ungebildet. Es fehlte an wirklichen Beratern und viel zu viel Scharlatane kamen ins Land. Wenn wir also über die Kosten der Einheit klagen, dann sollten wir uns an jene wenden, die sich daran eine platingoldene Nase verdient haben.
Was gab's denn in der DDR noch platt zu machen? Die DDR war platt und aus eigener Kraft nicht mehr (über-)lebensfähig und die Hilfe vom großen Bruder im Osten blieb auch aus, weil die Russen hatten genug eigene Probleme...und das ist der einzige Grund, warum es überhaupt zur Wiedervereinigung kommen konnte.
Vollbeschäftigung? Keine Kunst, wenn man jeden Arbeitslosen zum Volkspolizisten macht, der dumm in der Gegend rumsteht (hab ich mit eigenen Augen gesehen)...oder noch besser bei der Stasi anstellt...
Vollbeschäftigung ist ebenfalls keine Kunst, wenn man die Arbeitnehmer mit Monopoly-Geld abspeist, da kann der Staat dann das wenige echte Geld, was er durch den Export politiscehr gefangener eingenommen hat, locker ausgeben ohne Schulden zu machen...
@Transzendenz sorry, aber auf dieser Basis diskutiere ich mit dir zu diesem Thema nicht weiter.
Zitat Was gab's denn in der DDR noch platt zu machen? Die DDR war platt und aus eigener Kraft nicht mehr (über-)lebensfähig und die Hilfe vom großen Bruder im Osten blieb auch aus, weil die Russen hatten genug eigene Probleme...und das ist der einzige Grund, warum es überhaupt zur Wiedervereinigung kommen konnte.
Vollbeschäftigung? Keine Kunst, wenn man jeden Arbeitslosen zum Volkspolizisten macht, der dumm in der Gegend rumsteht (hab ich mit eigenen Augen gesehen)...oder noch besser bei der Stasi anstellt...
Vollbeschäftigung ist ebenfalls keine Kunst, wenn man die Arbeitnehmer mit Monopoly-Geld abspeist, da kann der Staat dann das wenige echte Geld, was er durch den Export politiscehr gefangener eingenommen hat, locker ausgeben ohne Schulden zu machen...
Das was du da von dir gibst ist Blödsinn und eine Beleidigung für die meisten rechtschaffenen Ossis, die ihr Leben lang fleißig gearbeitet haben. Hast du meinen Link überhaupt gelesen?
leider wird dieses vorurteil (die ddr war schon platt) sehr oft bedient. und immer wird vergessen, daß 1990 das wirtschaftswachstum von 5,7 % nicht von ungefähr kam, sondern von dem immobilien- und kapitalzuwachs aus dem osten. klingt mir nicht nach einem platten land, sondern einem land mit ressourcen, die sinnloser weise geplündert wurden.
wie schön, daß vergangenheit immer schon vergangen ist!
ZitatGepostet von Schreiberling Das was du da von dir gibst ist Blödsinn und eine Beleidigung für die meisten rechtschaffenen Ossis, die ihr Leben lang fleißig gearbeitet haben.
wenn du mir jetzt noch verrätst, wo ich einen rechtschaffendne Ossi beleidigt haben soll...
Natürlich gab es in der DDR viele Leute die fleißig gearbeitet haben, nur zu welchem Preis? Selbst unter der irrigen annahme das eine Ostmark sovuiel Wert war wie eine Westmark (Zwangsumtausch), waren die Gehälter im Osten lächerlich gering, nimmt man den realen (Schwarzmarkt-)Kurs von 1:10, dann wird es schon deutlicher...mit nem durchschnittlichen Monatsgehalt von vielleicht 100 Euro (entspricht real 2000 Ostmark) hätten wir auch heute Vollbeschäftigung. Aber wäre das wirklich erstrebenswert?
Das im Straßenbild der DDR jeder dritte eine Uniform an hatte, war auch sehr auffällig...die eine Hälfte der Uniformierten waren russische soldaten, die andere Hälfte eben Vopos...wozu man derartig große Mengen an Polizisten brauchte, entzieht sich meinem Verständniss, einzige logische Schlußfolgerung ist, dass es sich um eine ABM gehandelt haben muss.
Wäre da noch die Stasi...wird ja jetzt gerne geleugnet oder totgeschwiegen, aber es gab sie trotzdem...
Es wird geschätzt, dass 1989 etwa 91.000 Menschen hauptamtlich für das MfS arbeiteten. Da sich das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ verstand, war der Großteil seiner Mitarbeiter zugleich Mitglied in der SED. Das MfS war zwar formal dem Ministerrat der DDR unterstellt, führte jedoch, wie jeder Geheimdienst, ein internes Eigenleben. Hinzu kamen weit mehr als 100.000 so genannte „Inoffizielle Mitarbeiter“ (IM), von denen viele als Spitzel und im Ausland als Saboteure, Zersetzer und Spione (offizieller Sprachgebrauch: Kundschafter des Friedens) agierten.
Die oben genannten Zahlen zeigen, dass bezogen auf die Gesamtzahl der OM und IM z.B. 200.000 und der Gesamtzahl der Bürger der BRD (80 Mil.) jeder 400. für das MfS gearbeitet hat. Unter Ausschluss der Kinder und Alten (18-80 Jahre) müsste vermutlich jeder 200. bis 300. Bürger in Gesamtdeutschland für das MfS gearbeitet haben. Geht man vom Hauptschwerpunkt der Mitarbeiter in der DDR (16 Millionen Einwohner) aus, und davon, dass zwei Drittel (140.000) der Mitarbeiter dort tätig waren, war vermutlich etwa jeder 50. Mensch zwischen 18 und 80 Jahren für das MfS tätig.
jeder 50. Mensch das wären immerhin 2% der Bevölkerung, die durch die Stasi in Lohn und Brot standen...
Hast du meinen Link überhaupt gelesen?
jepp hab ich. Die ersten fünf Absätze sind ja noch halbwegs plausibel, aber danach wird es mehr als lächerlich....
Allein den Wert der volkseigenen Betriebe hatte Detlev Karsten Rohwedder, zweiter Chef der »Treuhand«-Anstalt, auf etwa 600 Milliarden DM geschätzt, und auch der in Finanzfragen nicht unbedarfte Oskar Lafontaine hatte den zu erwartenden Erlös aus der Privatisierungstätigkeit der Anstalt auf 500 bis 1000 Milliarden DM beziffert. Rohwedders Nachfolgerin Birgit Breuel machte daraus dann in einer historisch einmaligen Umverteilungsaktion von unten nach oben, von Ost nach West ein Defizit von 270 Milliarden DM,
Mal unabhängig davon das Oskar Lafontaine in Finanzfragen soviel Ahnung hat wie ein Eunuch von f*****, ist es natürlich eine Sache den Wert von etwas zu schätzen und die Sache dann tatsächlich zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Etwas ist immer nur soviel Wert, wie jemand bereit ist dafür zu bezahlen...um mal ein Beispiel aus der neueren Vergangenheit zu bringen...die Handysparte von Siemens war objektiv geschätzt sicherlich mehr Wert als 0 Euro (Gebäude, Maschinen, Patente, Warenbestand, KnwoHow, vertriebsnetz etc.), nur haben wollte es niemand, nichtmal für den symbolischen einen Euro. Also legte Siemens noch 300 Mio € obendrauf, nur um das Zeugs los zuwerden, die Handysparte hatte also einen tatsächlichen Wert von -300 Mio €...ähnlich wird es mit vielen der ehemaligen DDR Betriebe gewesen sein. Wozu einen maroden DDR-Betrieb billig kaufen und teuer sanieren (=konkurrenzfähig machen), wenn es billiger ist, ein komplett neues Werk zu bauen? Von wenigen Ausnahmen abgesehen waren die Produkte der DDR-Industrie auf dem Weltmarkt einfach nicht konkurrenzfähig...oder hälst du beispielsweise den Trabbi für ein modernes Auto? Oder kennst du viele Ostprodukte die vor der Wende im Westen erfolgreich verkauft wurden? Abnehmer waren wohl eher die Bruderstaaten weiter im Osten...
Die wenigen konkurrenzfähigen Betriebe haben dagegen überlebt und sind auch heute noch erfolgreich.
@Transzendenz wenn ich deine Beiträge über den Osten so lese, dann vermute ich dahinter die BILD und andere WestbürgerBildungsmedien der damaligen Zeit, aber keine wirklich eigenen Erfahrungen und Erlebnisse.
Solche Sprüche wie:
ZitatDas im Straßenbild der DDR jeder dritte eine Uniform an hatte
oder
Zitatjeder 50. Mensch das wären immerhin 2% der Bevölkerung, die durch die Stasi in Lohn und Brot standen...
gehören in die Tonne. Was hat man dir da nur erzählt. Es gab viele Stasizuträger, das ist richtig, davon waren jedoch auch viele Überzeugungstäter, die glaubten , das Richtige zu tun, die gingen einem ganz normalen Job nach, nahmen nicht einmal Geld für ihren Judasjob.
Nur das so zu nennen, als wenn das den Osten ausmacht, das beleidigt Ostdeutsche.
Du machst außerdem scheinbar alles am Geld fest, was Quatsch ist, weil das Währungssystem der DDR nicht einfach umrechenbar in Westmark war und ist. Ich habe die Westberliner hier erlebt, die sich über den Zwangsumtausch beschwerten, und sich dann für nen Appel und nen Ei die Bäuche im Osten vollfraßen, und hier die Sau raus ließen. Studenten erwarben äußerst billig Bücher usw.. Du kannst nicht zwei verschiedene Geldsysteme eins zu eins, oder x zu eins umsetzen. Da liegt dein Denkfehler - aber das hat man dir ja auch bewusst so vermittelt.
Nehmen wir das Grundstück eines Opas von einem Freund von mir. 2000 qm Land mit einem 6 Familienhaus darauf in Berlin-Pankow. Der Opa verkaufte die Immobilie ganz legal 1988 für 80.000 Ostmark. Kannst du dir vorstellen, was dieses Stück Land heute wert ist? Geldwert ist relativ. Und 300 Mark Ost bei einer Miete von 35 Mark und niedrigsten Preisen, ich behaupte mal, das liegt noch über dem heutigen Mindestlohn in Euro versteht sich.
Hast Du dir jemals Gedanken darüber gemacht, was an Ostdeutschem Volkseigentum für eine symbolische Mark an Raubritter aus dem Westen verschenkt worden ist? Da wurde auch Gutes marode geredet, um lästige Konkurrenz loszuwerden.
Aber ich will den Finger nicht auf den Westen richten. Schief gelaufen ist es auch, weil wir im Osten zu ungebildet waren, nicht vorbereitet auf den Westen. Eine deutsche Wiedervereinigung würde heute anders verlaufen. Damals war es so, als adoptierte die Familie eines Onkels ein Kind. Leider.
Und wenn du heute über die Kosten der Einheit klagst, dann wende dich an diejenigen, die durch eben diese Einheit unermesslich reich wurden, und das sind eine ganze Menge.
Das den Reichtum und die Gier einiger Weniger die Masse der Steuerzahler ausbaden muss, nun das ist so, war so, und wird hoffentlich irgendwann nicht mehr so sein. Wir sind angekommen.
Ich habe mich schon zu DDR Zeiten mit Carsten Rohwedder während meines Studiums befasst. Er war ein kluger Kopf, und seine Analyse war durchaus richtig. Ich habe nicht verstanden, warum ausgerechnet die RAF jemanden wie Rohwedder ermorden sollte. Der war doch den Gierigen im Weg, der setzte sich aufrichtig für den Osten und für die sozial Schwachen ein. Damals nach seiner Ermordung war mir sofort klar, dass hinter dem Mord höchstwahrscheinlich andere Interessengruppen stecken.
Es gab wesentlich mehr Betriebe, die leistungsfähig waren, als du dir vorstellst. Sie sind Spekulanten, Betrügern, und der Konkurrenz zum großen Teil auf den Leim gegangen, weil sie es nicht besser wussten, oder weil sie in ihren Reihen Leute hatten, die sich korrumpieren ließen.