Hallo Schreiberling und alle, die das hier lesen werden...
Ich wollte mich auch kurz vorstellen, ich heisse Bianca Nell und bin seit kurzem ein Nexusneuling. Ich finde diese Seite einfach super (LobLobLob).Ich schreibe Kurzgeschichten, allerdings noch nicht allzulange (habe aber großen Spaß daran). Und ich leide an wohl nie ausheilender Lesesucht (Bücher, Bücher und Bücher, und manchmal auch Bücher... und Mangas, in ...Buchform*grins*), weshalb ich auch schon seit kleinen Ewigkeiten dieses Forum durchforste (ich glaube, ich bin mal wieder süchtig...).
Eine Frage hätte ich noch: Kann ich den Benutzernamen irgendwie zu meinem vollen Namen (Vor- und Nachnamen) ändern? Oder muß ich mich dazu neu anmelden? (keine Ahnung hab...)
Thema von Bianca im Forum Texte aller Art, Gedic...
Hi, dann wag ich es auch mal, ein Eigenfabrikat zur Diskussion zu stellen*g*. Würde mich freuen, wenn ihr euch dazu äußern würdet.
Spieglein, Spieglein, Spiegelschwester
-Dämonen tragen Masken-
Wenn sie sich nur nicht so schlecht fühlen würde... Vielleicht hätte sie dann endlich einmal die Kraft dazu gehabt, aufzustehen. Sie blinzelte. Was für einen seltsamen Traum sie gehabt hatte. Ihr Kopf schmerzte, ein unangenehmes, stechendes Pochen hinter ihrer Stirn und ihren Augen. Das Bild vor ihren Augen flimmerte. Warum ging es ihr nur so schlecht? Warum war ihr Leben nicht einfach ein widerlicher Albtraum, aus dem sie wieder aufwachen konnte? Weckte sie den niemand?
Ich möchte sterben, hier und jetzt.
Wie viele Wunden kann eine Seele verkraften, ehe sie sterben muß? Und... Wie viele Wunden kann sie zu Narben verheilen, ehe ihre Kraft aufgezerrt ist?
Gibt es einen Weg, mich zu retten? Ich spüre die Kälte, die sich in meiner Seele ausbreitet. Sie ist hier... ich fürchte mich davor, in den Spiegel zu blicken. Werde ich sehen, was ich nicht sehen will?
Es wird Herbst. Das Telefon ist tot- und noch immer liegt sie hier und verschließt ihre Augen. Der Ostwind blickt durch ihr Fenster und schüttelt traurig sein Köpflein. Und dann... läßt er bunte Herbstblätter vor ihrem Fenster tanzen. Gelbe und rote, grüne und braune. Plötzlich bewegen sich ihre Augen und ihr Blick wird klarer, erkennt das lustige Treiben vor ihrem Fenster. Ihr Körper bewegt sich, als würde er aufwachen. Sie steht auf und geht an ihr Fenster. Doch als der Nachtwind kommt, muß der Ostwind gehen. Er fürchtet sich. Und sie ist wieder einsam.
Der Wind heult und rüttelt schreiend an den Fensterscheiben. Sie hat sich umgedreht und blickt in den Spiegel. Warum diese Angst? Es ist nur ein Spiegel.
Sie erschrickt, als sie sich darin wiedererkennt. Ihre Augen sind so dunkel, fast schwarz verfärbt. Und ihre Haut ist blaß und kränklich. Nur ihr Haar, das ist schön geblieben. Lang und seidig ist es und reflektiert das schwache Licht. Wie schön es aussieht, fast, wie das Haar von Schneewittchen. Schwarz wie Ebenholz...
Sie erschrickt, als ihre ausgestreckten Fingerspitzen das Spiegelglas berühren. Es ist von eisiger Kälte erfüllt, wie die Oberfläche eines gefrorenen Sees. Sie hebt den Kopf und murmelt: Du siehst aus wie ich.
Wie seltsam es sie ansieht, ihr Spiegelbild. Als hätten ihre Wörte es selbstständig gemacht und von ihr abgelöst. Nun sieht es sie an und wartet. Und plötzlich... spürt sie den Atem, der ihr aus dem Spiegel entgegenschlägt und über ihre Wangen streicht. Sie hört den Herzschlag, der den Spiegel vibrieren lässt. Doch sie kann sich nicht abwenden... Die Spiegelschwester hält ihre Blicke gefangen.
Meine Schwester... Die Leere und die Einsamkeit, Dämonen, die die Herzen der Menschen entzweien. Seien sie verflucht, denkt sie. Sie will ihrer Schwester die Hand reichen. Sie will nicht mehr einsam sein.
Spieglein, Spieglein, an der Wand, wo ist das Tor zu des Schwesters Land?
Der Spiegel antwortet, mit ein Flüstern. Es geht im Tosen des Sturms unter, das aus dem Spiegel hervorbricht. Das Glas beginnt, sich zu verflüssigen, dann in eisigem Weiß zu glühen. Und plötzlich gibt der Widerstand unter ihren Händen nach, die auf der Spiegelscheibe liegen. Ihre Finger sinken ein und verschwinden darin... Diese Kälte, sie ist fast unerträglich. Ihre Füsse setzen sich in Bewegung, in langsamen, bedachten Schritten. Das Licht lässt sie erblinden und zu einer Marionette werden, dessen Fäden ein Unbekannter führt...
Es ist vorbei.
Es beginnt.
Eisiger Wind schlägt ihr in die Augen, wirbelnder Schnee umschließt ihre Gestalt. Eine Eiswüste. Sie ist leer. Und einsam. Diese Kälte, sie schmerzt. Ihre Augen sind verschleiert, von Schnee und weißem Licht. Sie kneift die Lider zusammen und sieht sich um. Sie sucht ihre Schwester. Doch noch immer ist die Wüste leer und kalt. Warum ist sie nicht hier? Ihre Augen hatten es doch versprochen: Ich warte hier auf dich. Und sie war gekommen. Doch niemand ist hier, der auf sie wartet... Wo bist du?, bricht es aus ihr hervor. Sie schließt die Augen, führt die Hände an den Kopf. Er beginnt zu schmerzen und zu vibrieren, hinter ihren Augen spürt das quälende Pochen erneut. Wo bist du?, flüstert sie und legt den Kopf in den Nacken. Wo bist du??
Die Zeit dreht sich im Kreise, sie besteht aus kleinen Ewigkeiten, die sich wie auf einer Perlenschnur aneinanderreihen. Ihre Enttäuschung lässt sie beinahe ohnmächtig werden. Warum ist die Spiegelschwester nicht hier? Warum lässt sie sie hier zurück, alleine?
Wenn Einsamkeit aus Glas wäre, würde ich sie zerspringen lassen... Ich würde sie auseinanderbrechen und ihre Splitter in alle Winde verstreuen, bis sie aus der Welt getilgt ist...
Ihr Wille beginnt zu glühen und sich aufzubäumen. Er füllt ihren Kopf und scheint ihn zerbersten lassen zu wollen. Sie beginnt zu schreien, sinkt auf ihre Knie herab. Alles glüht und wird heiß, heißer als die Sonne. Die Erkenntnis scheint aus ihren Augen. Sie hat IHN entdeckt. Die Zeitkette zerreißt. Das Glas zerspringt. Der Dämon krümmt sich unter Schmerzen, seine Flügel brechen. Die Kälte lässt ihn erstarren, während die Hitze ihrer Gedanken ihn verbrennen läßt...
Das Eis schmilzt. Der Ostwind ist gekommen und trägt seine Asche fort. Es ist vorbei.
Die Sonne geht auf und kitzelt das schlafende Schneewittchen mit ihren Srahlen. Als sie die Augen aufschlägt, ist ihr Blick klar und hell. Der Schmerz in ihrem Kopf ist verschwunden. Sie wusste, dass sie schlecht geträumt hatte, einen häßlichen Albtraum, doch sie erinnerte sich nicht mehr daran. Sie beschloß, aufzustehen. Sie fühlte sich schon viel besser als am Tag zuvor.
Das Telefon begann zu schellen.
Der Spiegel war zersprungen. Seine Scherben lagen auf dem Teppich und schmolzen, als die Sonne ihn berührte.
Thema von Bianca im Forum Texte aller Art, Gedic...
Hi, hier ist noch ein weiterer Text von mir, den ich allerdings nicht so ganz einzuordnen weiß. Kurzgeschichte? Wahrscheinlich eher ein innerer Monolog. Anzufügen hätte ich noch, dass das, was das lyrische Ich denkt und plant, nicht dem entspricht, was ich denke (also was es vorhat, das könnte ich gar nicht tun (und wenn ich es könnte, würd ich´s wahrscheinlich nicht wagen). Aber den Gedanken fand ich interessant.) Bin natürlich für Kritik aller Art offen!
Du bist schachmatt!
-an den Gott der Zeit-
Ich würde nicht der Zeiger einer Uhr sein wollen. Er dreht sich ohne Rast im Kreis, er rastet nie, er schaut nicht zurück; vor allem aber geht er stets den selben Weg, immer und immer wieder, ohne jemals seinem Gefängnis zu entkommen.
Wie ist es? Macht es einen Unterschied, ob er nun dumm oder blind ist, der, der im Kreis geht?
Du hast mich lange gequält und mit mir gespielt, manchmal sogar mit dem Tod gedroht. Ich bin ihm entkommen, doch nur, weil du es mir gewährt hast. Du spielst mit deiner Macht. Oder siehst du weg, weil wir dir nichts bedeuten? Ist es das? Das Schlimme ist, das ich dich nicht sehen kann. Ich kann dich nicht aufhalten, geschweige denn, festhalten. Ich kann dir nicht schaden, ich kann dich nicht beeinflußen. Manchmal kann ich vor dir davonrennen, doch du bist überall, in mir, um mir; du füllst das Universum aus; du bist grausam und unbarmherzig.
Vielleicht bemerkst du mich gar nicht. Vielleicht hast du noch nie darüber nachgedacht, was du mir antust. Kannst du mich nicht aus deinem Strom befreien? Er schwämmt mich mit und ertränkt mich. Er lässt meine Haut altern und mein Haar ergrauen. Er wird mich auflösen, als sei er aus Säure gemacht. Und eines Tages werd ich verschwunden sein. All das, woran ich geglaubt habe, all das, was ich erlebt, erfahren und gelernt habe, wird nichts mehr wert sein, denn du wirst all das auflösen und davonschwemmen. Du kennst kein Erbarmen.
Doch bald werde ich dir zeigen, was es für ein Gefühl ist, dir ausgeliefert zu sein. Ich werde deine Herrschaft beenden. Ich werde jeden Tropfen von dir in einem Krug sammeln, dessen Inhalt ich nach Belieben dosieren kann... Ich werde deinen Geist in eine Maschine pressen, deren Hebel von meinen Händen geführt werden. Ich werde einen Staudamm bauen, den du nicht durchdringen kannst... Ich werde die Zeiger der Uhr anhalten und sie aus dem Gehäuse reissen. Nein, noch besser: Ich werde sie spalten und auseinanderbrechen, damit du dein Maß verlierst. Und dann werde ich dir ein neues geben... Nach meinen Gesetzen, nach meinen Regeln.
Ein Tornardo über Ostdeutschland? Ich muß gestehen, dass mich das ziemlich geschockt hat. Bisher waren diese gefährlichen Stürme hauptsächlich aus Amerika bekannt. Wer kennt diese Bilder nicht, die oft in den Nachrichten gezeigt werden? Zerstörte Häuser, verzweifelte Menschen und eine meterbreite Schneisse, die aus Helikoptern heraus gefilmt wird. Natürlich versuchen Wissenschaftler schon seit längerem, die Folgen des anthropogenen Treibhauseffektes vorrauszusagen, an dem der Mensch die Schuld trägt, u.a. natürlich auch, das Unwetterkatastrophen durch die globale Erderwärmung extremer und häufiger auftreten. Neigt man aber nicht dazu, es (besorgt) zur Kenntnis zu nehmen, jedoch beiseite zu schieben, weil das im Alltag keine große Rolle spielt? Und plötzlich wachsen die bei uns sehr selten auftretenden "Windhosen" (Miniwirbelstürme) zu Tornardos heran(die wahrscheinlich, an amerikanischen Verhältnissen gemessen, immer noch klein, aber gefährlich sind- die Billanz: Zwei Tote, zahlreiche Verletzte, ein zerstörtes Dorf und Verzweiflung). Wie geht es euch damit? Berührt euch dieses Wetterphänomen? Macht es euch Sorgen? Oder wird es beiseite geschoben, weil es wichtigere Dinge gibt?
-------- Oh, ich hab´s nicht lassen können... Immer, wenn ich gar keine Zeit habe, habe ich Lust, mit dem Schreiben anzufangen. Ist doch grausam... Ich brauch eure Hilfe! Ich habe das Wort "zutiefst" falsch benutzt und finde partout kein passendes Synonym dafür, dass in den Text passt! Hat vielleicht jemand einen Vorschlag? Würde mich über ein Feedback freuen, im Bereich der Lyrik mach ich auch erst "Gehversuche"... Grüßle Bianca
[f1][ Editiert von Bianca am: 01.07.2004 14:14 ][/f]