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Dieses Thema hat 104 Antworten
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 Texte aller Art, Gedichte, Lyrik, Kurzgeschichten, Altbeiträge
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alex1987 Offline




Beiträge: 191

17.09.2009 07:14
#31 RE: Róendan Antworten

Ich weiß nicht, wieso es mir an Feingefühl mangelt, nur weil eine Ente aufgescheucht wird (Ich nannte sie Krickente, weil ich ein bisschen Detail haben wollte) und erklärt wird, dass Cedrik für seinen verbotenen Ausritt eine Tracht Prügel erwartet. Zweiteres stellt eben die Familiensituation da: Cedrik handelt gegen ein Verbot und wird dafür in Form von Schlägen bestraft. Nicht mehr ganz zeitgemäß, das stimmt, aber wer hat als Jugendlicher nicht mal Stress mit seinen Eltern gehabt, ob auf der Erde, ob auf Róendan, ob mit Stubenarrest, Standpauke oder dem einen oder anderen Klaps auf den Blanken.

Ich glaube du meinst eher, dass ich die Worte etwas hart, emotionslos gewählt habe. Mein schreiberisches Geschick solltest du nach der ersten Seite noch nicht in Frage stellen. Ich werde noch andere Textteile ins Forum stellen. Hier ein Gedicht aus einem späteren Kapitel, über die Stadt Madris Irolan:

Schau her, schau her du kleiner Wicht
Schau her, dein Auge trügt dich nicht
Hohe Türme, Zyrendils Stadt
In der die Macht ihr Herze hat
Ob Fischer, Gaukler oder Dirn
Ob Schneidermann mit Scher und Zwirn
Ob nun Kaufmann, Bettler, Weiser
Jedr ist hier Fürst und Kaiser
Schau her, die Welt verneiget sich
Verneig' dich auch, du kleiner Wicht
Vor'm König aller Bauwerkskunst
Trotzt Regen, Sturm und Feuersbrunst
Zyrendils Heim, das Königshaus
Blicket weit in die Welt hinaus
Als Wächter der Welt sollst du steh'n
Und niemals soll dein Glanz vergeh'n

Ich gebe zu, es klingt in einigen Zeilen recht holprig, aber zum einen ist es ein Entwurf und zum anderen ist Lyrik für mich noch Neuland.

[ Editiert von alex1987 am 17.09.09 7:14 ]

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

17.09.2009 21:28
#32 RE: Róendan Antworten

Nun, ich verstehe, wie immer, Deine Antworten und versuche Dir anhand des Textausschnittes, den Du veröffentlicht hast, darzulegen, was mich stört. Wenn Du etwas veröffentlichst dann gibt es eben manchmal jemanden, in dem Fall bin's halt ich, der sich diesen Ausschnitt bisher schon fünfmal durchgelesen hat, und Dir eben mit seinen Worten seine Meinung dazu kundtut. Das das nicht immer auch die Meinung des Autors ist, habe ich bei "Schneepolster" auch schon erlebt. Es hat keinen Sinn, wenn ich schreiben würde, es ist alles super und Du bist der neue Tolkien!

Zum Beispiel habe ich anhand der Entenarten "Krickente" oder "Stockente" gemeint, daß man statt diesen auch andere Worte nehmen könnte, z.B. "Federvieh" oder "Vogel" oder "armes Geflügel"...

Ich denke, daß solche Worte in DIESEM Fall besser klingen und die Stimmung ein bißchen auflockern. Auch das Wort "niedergetrampelt" ist nicht gerade "feinfühlig"... Es wird niemand niedergetrampelt, aber man stellt sich's halt vor, wenn man Phantasie hat, und dann stört einem diese Vorstellung halt, auch wenn's nicht passiert.

Und dann immer wieder diese für mich persönlich wirklich besonders unangenehmen Hinweise auf "eine Tracht Prügel", "in Form von Schlägen bestraft", "Standpauke, Stubenarrest", "kleiner Klaps auf den Blanken".

Ich habe jetzt bewußt nicht den Textausschnitt, sondern die Worte aus Deiner heutigen Antwort herangezogen... Ich finde, daß solche Dinge, egal wie immer Du sie auch bezeichnen mögest, nicht in einen Fantasy-Roman passen.

Der Leser eines Fantasy-Romans will aus seinem Alltag fliehen, er will seine reale Umwelt verlassen, seine Alpträume vergessen, seine Kindheit und Jugend zum Teil wohl auch, die ist ja nicht bei jedem schön und super... und gerade das kann man bei Dir nicht, weil Du immer wieder dorthin zurückkehrst...

PS: Das Gedicht, das meiner Meinung nach keineswegs holprig ist, ist wiederum anders gestaltet, hat aber auch ähnliche Verhaltensmuster, die kein Gefühl aufkommen lassen: Wenn Du schreibst "Schau her, Du kleiner Wicht" klingt das nicht gerade einladend, sich die Stadt anzusehen...

Ich versuche halt nur Dir zu vermitteln, was ich mir denke, was mir einfällt, was mir so ganz spontan aus den Fingern gleitet, und das ist eben das, was Du soeben gelesen hast...

Vielleicht verstehst Du nicht alles, vielleicht willst Du mich gar nicht verfluchen, vielleicht gehen Dir meine Antworten auch auf die Nerven oder ist alles ganz anders. Für mich ist es einfach ganz wichtig, spontan und schnell Worte zu finden, die das ausdrücken, was ich mir denke...

Einzelne Worte oder Sätze, auch wenn sie noch so natürlich in der Gegend rumstehen, können bei manchen Lesern die wunderbare Phantasie zerstören, die sich in einem beim Lesen eines Phantasie-Textes aufbaut, und bei Dir finde ich halt immer wieder extrem viele davon...

Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)

alex1987 Offline




Beiträge: 191

18.09.2009 07:40
#33 RE: Róendan Antworten

Zitat
Gepostet von Der Fürst
Es hat keinen Sinn, wenn ich schreiben würde, es ist alles super und Du bist der neue Tolkien!...



Ich habe auch nicht erwartet, dass jeder meine Texte bedingungslos gut findet. Um ehrlich zu sein, habe ich das auch noch nie erlebt.

Zitat
Gepostet von Der Fürst
Ich habe jetzt bewußt nicht den Textausschnitt, sondern die Worte aus Deiner heutigen Antwort herangezogen... Ich finde, daß solche Dinge, egal wie immer Du sie auch bezeichnen mögest, nicht in einen Fantasy-Roman passen...



Ich frage mich dann, wie ich das ganze aufbauen soll. Sollte die Passage etwa lauten: "Er stellte viele Dinge an, aber er wurde nie dafür bestraft"? Ist es das was du willst? Diese Textstelle hat sehr wohl Sinn, denn Elyna und Cedrik sind mit ihrem Leben in Ketlan unzufrieden. Sie können nicht tun und lassen, was sie wollen, weil es ständig Ärger für sie bedeutet. Es bestärkt ihren Drang nur, ihre altmodische Heimat zu verlassen und Abenteuer zu erleben. Wären sie glücklich und hätten keine Probleme, würden sie sich wohl kaum der gefahrvollen Reise anzuschließen die Róduil, Enegrain und die anderen Gefährten unternehmen.

Was ich hier schreibe, ist kein Abschmettern deiner Kritik, Fürst, ich versuche vielmehr zu verdeutlichen, dass ich mir Gedanken zu dem mache, was ich schreibe und dass es durchaus Sinn ergibt. Teile deiner Kritik habe ich bereits aufgenommen und versuche dran zu arbeiten.

quote]Gepostet von Der Fürst
PS: Das Gedicht, das meiner Meinung nach keineswegs holprig ist, ist wiederum anders gestaltet, hat aber auch ähnliche Verhaltensmuster, die kein Gefühl aufkommen lassen: Wenn Du schreibst "Schau her, Du kleiner Wicht" klingt das nicht gerade einladend, sich die Stadt anzusehen....[/quote]

Der Autor des Gedichts möchte ja auch nicht in erster Linie den Tourismus in Madris Irolan fördern. Vielmehr will er in seiner Arroganz die Größe "seiner" Stadt darstellen, vor der jeder Mann auf die Knie fallen sollte wie vor dem Kaiser. Schließlich ist es die größte Stadt in Róendan. Dass er das nicht unbedingt positiv ausdrückt, ist mir auch klar. Seine Botschaft lautet etwa "Ich lebe in der größten, prächtigsten, mächtigsten Stadt der Welt und jeder der außerhalb lebt ist nichts als ein kleiner Wicht".

Zitat
Gepostet von Der Fürst
Ich versuche halt nur Dir zu vermitteln, was ich mir denke, was mir einfällt, was mir so ganz spontan aus den Fingern gleitet, und das ist eben das, was Du soeben gelesen hast...

Vielleicht verstehst Du nicht alles, vielleicht willst Du mich gar nicht verfluchen, vielleicht gehen Dir meine Antworten auch auf die Nerven oder ist alles ganz anders. Für mich ist es einfach ganz wichtig, spontan und schnell Worte zu finden, die das ausdrücken, was ich mir denke...

Einzelne Worte oder Sätze, auch wenn sie noch so natürlich in der Gegend rumstehen, können bei manchen Lesern die wunderbare Phantasie zerstören, die sich in einem beim Lesen eines Phantasie-Textes aufbaut, und bei Dir finde ich halt immer wieder extrem viele davon...



Manchmal ist spontane Kritik ganz nützlich, um die emotionale Wirkung des Textes darzustellen. Aber meiner Meinung nach muss man auch in die Tiefe gehen, um den Sinn eines Textes zu erfassen. Ohnehin kann man dies nicht mit einer einzigen Seite von ca. 500 erarbeiten (Ich werde deswegen auch noch mehr Text hier veröffentlichen). Um die Wirkung darzulegen, ist Spontanität sehr wirkungsvoll, aber um den tieferen Sinn des Textes zu analysieren ist Spontanität leider zu oberflächlich.

Deine Auffassung von Fantasie ist auch sehr interessant. Eine detaillierte Beschreibung (die gute "Krickente") ist es eigentlich, die der Fantasie eines Menschen mehr Boden gibt. Viele Leute sehen das als einen meiner positiven Aspekte. Sie meinen, durch meine Detaillverliebtheit könne man sich besser in die Welt hineinversetzen. Gut, Meinungen sind verschieden, aber der überwiegende Teil meiner Leser denkt so (und jetzt denk nicht, weil es sich dabei um Freunde und Verwandte handelt, dass sie mich nur positiv bewerten um mit mir in Konflikt zu geraten. Sie hatten auch schon genug zu bemängeln. Ich hatte schon so manche stundenlange Diskussionen über bestimmte Textpassagen)

PS @Fürst: Wie viele Fantasy-Romane hast du eigentlich schon gelesen? Ich frage nur, weil man als Kritiker (ob professionell oder hier im Board) Vergleichswerte haben sollte. Man muss schon sagen können: "Das ist kein richtiger Fantasy-Roman, weil das (Namen Autoren) anders schreiben." Nicht einfach nur "Kein richtiger Fantasy-Roman, weil es sich so anfühlt."

alex1987 Offline




Beiträge: 191

18.09.2009 14:03
#34 RE: Róendan Antworten

Da ich noch recht wenig Texte aus der Geschichte fertiggestellt habe, hier noch ein vorgefertigtes Lied/Gedicht Mit dem Titel "Das Lied der einfachen Leute":

Herein, herein ihr lieben Leut’
Bei uns da wird gefeiert heut
Seid gegrüßt in uns'erm Hause
Denn der Adel bleibt heut drauße’

Singt mit uns die ganze Nacht
Das ist was uns glücklich macht
Denn mit Liebe, Brot und Wein
Kann man arm und glücklich sein

Bist du müde von der Reise
Komm herein nimm Trank und Speise
Wenn du leer Hände hast
Sei erst recht bei uns zu Gast

Sing mit uns die ganze Nacht
Das ist was dich glücklich macht
Denn mit Liebe, Brot und Wein
Kannst du arm und glücklich sein

Riechst schon den guten Braten
Kann dir nur zu kosten raten
Der Koch der ist ein weiser Mann
Ließ an dem Schweinchen alles dran

Esst mit uns die ganze Nacht
Die Speis’ ist was uns glücklich macht
Denn mit einem leck’ren Schwein
Kann man arm und glücklich sein

Komm her Weib und schenk mir ein
Trinke Schnäpse, Bier und Wein
Denn das Trinken löst allmählich
Deinen Geist und bist fröhlich

Trinkt mit uns die ganze Nacht
Der Trunk ist was uns glücklich macht
Mit gutem Bier und rotem Wein
Kann man arm und glücklich sein

So feiern wir die ganze Nacht
Bis der Morgen hell erwacht

[ Editiert von alex1987 am 18.09.09 18:56 ]

alex1987 Offline




Beiträge: 191

18.09.2009 14:07
#35 RE: Róendan Antworten

Wo wir gerade vom Feiern und Trinken reden, hier noch ein Trinkspruch des Charakters Bôg Or'rislan, einmal auf Istok-Sagge, ein von mir entwickelter Dialekt und zum anderen und zum besseren Verständnis auf Hochdeutsch:

Istok-Sagge

Bigg’ae jung, da drink zu Spaße
Bigg’ae ol’, da drink midd Maße
Heudag drink’ae wie’s naer gehde
Denn im Under is zae späde

Hochdeutsch

Bist du jung, da trink zum Spaße
Bist du alt, dann trink mit Maße
Heute trink ich wie’s nur geht
Denn im Grab, da ist’s zu spät

Wenn sich irgendein Dialekt-Sprecher verletzt sieht, soll er mir bitte verzeihen, es ist alles frei erdacht.

[ Editiert von alex1987 am 18.09.09 14:08 ]

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

19.09.2009 15:12
#36 RE: Róendan Antworten

Es ist wohl sicher so, daß ich nicht der Richtige bin, um gute oder sinnvolle Kritik zu üben, da ich davon wohl nichts verstehe, aber bisher hat hier noch niemand gepostet außer Du und ich...

Ich wollte halt auch ein bißchen diesen Thread am Leben erhalten und dafür sorgen, daß er immer weit oben steht... Wenn ich nicht geantwortet hätte, wäre er wohl schon von dieser Seite verschwunden und Du wärst vielleicht verzagt und würdest hier gar nichts mehr schreiben... Ich bin eben auch ein Taktiker... Aber mich jetzt bitte nicht falsch verstehen: Ich habe hier nicht einfach irgendwas hingeschrieben, nur damit Dein Thread weit oben bleibt, denn alles, was ich bisher hier schrieb, war ernst gemeint und entspricht nach wie vor meiner Meinung und ich betone ja auch immer, daß es meine Meinung ist und das ist eben nur die eines einzigen Lesers, der nicht viel Ahnung von "Fantasy" hat... Ich habe NOCH NIE - und das betone ich bewußt - einen Fantasy-Roman gelesen, damit Du verstehst, warum ich weiter oben all diese Antworten geschrieben habe... Ich habe auch gleich am Beginn gefragt, ob es Dir recht ist, wenn ich hier in diesem Thread antworte oder woanders. Darauf hast Du keine Antwort gegeben, jetzt habe ich halt hier MEINE Action gemacht (meine Antworten geschrieben).

Morgen kommt mehr davon! Ich bin nach wie vor sehr daran interessiert, auf Deine Text- und Gedichtausschnitte Antworten zu geben, aber wie gesagt, es sind MEINE WORTE und MEINE MEINUNG, nicht die von jemanden, der viel zum Thema "Fantasy" zu schreiben hätte, sondern die von jemanden, der gerne über den Inhalt und die Aussagen einer Textstelle etwas niederschreibt, die er zumindest glaubt, zu verstehen...

Leider gibt es in anderen Threads nicht sehr viele Texte, die er versteht... aber deshalb schreibt er trotzdem...

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alex1987 Offline




Beiträge: 191

19.09.2009 23:49
#37 RE: Róendan Antworten

Ja, es ist schade dass mir sonst niemand antwortet, aber was du mir sagst, hat auch Wert. Ist ja nicht so, dass ich deine Meinung nicht schätze, weil du auf dem Gebiet der Fantasy keine Erfahrung hast. ich mache mir Gedanken, zu dem was du sagst.

Fantasy kann allerdings nicht davon leben, dass sie einen einfach aus der Realität entführt. Sie entführt den Leser in eine ANDERE Realität. Hier erschafft der Autor eigene Gesetze, seien sie physikalischer, juristischer oder biologischer Natur, doch an diese Gesetze sollte er sich dann auch halten. Allerdings sollte einen Bezug zu unserer Realität liefern, sodass sich der Leser mit den Figuren und der Geschichte identifizieren kann. Ich zum Beispiel habe große Schwierigkeiten mit Geschichten, in denen keine Menschen auftauchen, da ich mich mit ihnen identifizieren kann. Natürlich darf er nicht NUR Bezüge liefern. Es muss eine gesunde Mischung entstehen.

All das ist nicht einfach und deshalb schätze ich JEDE Meinung, auch wenn ich den einen oder anderen Vorschlag ablehne.

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

20.09.2009 11:06
#38 RE: Róendan Antworten

Nun ja, so ganz ohne Erfahrung mit dem Bereich "Fantasy" bin ich nicht. Ich habe einige Filme gesehen und in den Horror-Heftromanen, die ich früher zu Hunderten las, kam auch immer wieder einiges in dieser Richtung vor. Auch in der Comic-Serie "Valerian und Veronique", die ja eigentlich eine SF-Serie ist, gibt es durchaus Elemente, die man als "Fantasy" bezeichnen kann. Ich habe halt nur keinen Roman gelesen. Aber ich beschäftige mich halt viel lieber mit solchen Texten, die Du hier veröffentlichst, als mit irgendwelchen anderen Texten in anderen Threads, die nichts mit "Fantasy" zu tun haben, weil ich eben so was gerne lese und da versuche ich Dir halt zu vermitteln, was mir dazu einfällt.

Ich bewundere natürlich Deine Entscheidung solch einen Roman zu schreiben und daß Du Dir so viele verschiedene Arten von Texten einfallen läßt, also nicht nur Erzähltes, sondern auch Gedichte, Lieder usw.. Das paßt auch sehr gut in dieses Land, daß Du erfunden hast und gibt dem Leser sicher eine genaue Vorstellung, wie es dort zugeht. Ich verstehe auch alle Erklärungen zu den Figuren und zu ihrem Leben. In Róendan ist es eben so, wie Du es beschreibst und nicht anders, sonst würde das Land ja ein anderes sein. Und es ist gut so, daß Du Deinen Stil gefunden hast und daß er Dir gefällt, und ich hoffe, vielen, vielen anderen auch...

Ich bin halt in meiner Meinung etwas eigenwillig, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mich 20 Jahre lang mit verschiedenen Phantasiegeschichten beschäftigt habe, in denen, zumindest in den letzten Jahren meines Schreibens, sehr wenige irdische Realitäten vorkamen. Ich bin halt gerne in den Galaxien unterwegs und Du halt in erfundenen Ländern.

Ich habe auch sicher einige meiner Worte nicht sorgfältig gewählt, habe mich aber eh schon entschuldigt, daß ich etwas zu grob und wohl auch mit zu wenig Erfahrung antworte, aber ich mach so was halt gerne. Ich könnte auch einfach nur lesen und fertig. Aber Deine Textausschnitte inspirieren mich halt besonders, darauf zu antworten.

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alex1987 Offline




Beiträge: 191

20.09.2009 11:15
#39 RE: Róendan Antworten

Es stimmt, stellenweise, waren deine Kommentare etwas grob. Aber solange sie mich nicht persönlich angreifen (hatte ich auch schon, aber nicht hier), brauchst du dich nicht zu entschuldigen.

Ich werde sehr bald noch mehr Textteile veröffentlichen, damit dir der Stoff für Kommentare nicht so schnell ausgeht.

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

20.09.2009 11:25
#40 RE: Róendan Antworten

Mir ist zum Beispiel beim Durchlesen des "Lieds der einfachen Leute" und des Trinkspruchs aufgefallen, daß diese Worte eigentlich nichts Besonderes sind und sehr "irdisch" klingen, also diese beiden Texte passen sicher genauso auf die Erde, wie nach Róendan. Da kommt eigentlich nichts vor, was speziell auf Róendan hinweist. Natürlich ist das wieder Dein Stil, den ich nicht angreifen oder kritisieren möchte, weil es eben so ist, wie Du schreibst.

Beim Gedicht über die Stadt ist das wieder ganz anders. Die Nennung der beiden Namen "Madris Irolan" und "Zyrendil" reicht schon vollkommen aus, um eindeutig zu erkennen, daß es da um Róendan geht, und nicht um irgendein anderes Land. Und nach Deiner Erklärung ist es für mich auch klar verständlich, warum der Text genauso geschrieben wurde, wie er da steht... Das kannst Du gar nicht anders oder besser schreiben.

Auch bei Deinem Text über den Ausritt von Elyna und Cedrik gefallen mir die letzten beiden Zeilen wirklich ausgesprochen gut. Das sind genau die Sätze, die ich liebe, auch wenn sie eigentlich nichts besonderes ausdrücken. Es ist einfach nur die Beschreibung eines gewissen Bewegungsablaufs, aber die ist hervorragend. Auch der Name "Sebastett" gefällt mir ausgezeichnet. Und die Erwähnung des Wettbewerbs zwischen den beiden Reitern ist wunderbar, wichtig und voll in Ordnung.

Es ist wirklich keineswegs so, daß ich alles kritisch betrachte oder ablehne und es ist auch wichtig, daß Du alles genauso hinschreibst, wie Du es Dir vorstellst. Ich lasse mir auch nicht gerne irgendwas dreinreden, wenn ich davon überzeugt bin, daß alles genauso paßt, wie's dort steht, denn wenn man seine eigene Phantasie nicht verteidigt, was wäre man denn dann für ein Autor?

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Der Fürst Offline



Beiträge: 616

20.09.2009 11:26
#41 RE: Róendan Antworten

Tschuldige, habe Deine kurze Zwischenantwort noch nicht gelesen. Ich wollte nur nicht, daß mein Beitrag zu lange wird...

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alex1987 Offline




Beiträge: 191

20.09.2009 11:35
#42 RE: Róendan Antworten

Es stimmt, im Lied der einfachen Leute gibt es keine Hinweise auf die Welt in der es gesungen wird. Aber der Sinn des Liedes ist ja auch nicht, die Welt vorzustellen, sondern zu beschreiben wie die armen Leute in Madris Irolan feiern, wo es teilweise gravierende Unterschiede zwischen arm und reich gibt.

Ich hab hier noch ein Stück Text aus dem ersten Kapitel:

Nach einer Weile stieg Elyna aus der Bütte, trocknete sich mit einem Leinentuch ab, legte ihr Schlafkleid an und ging hinaus in die Stube, wo ihr Vater bereits beim Abendbrot saß. Er schwieg, was für ihn gar nicht unüblich war, schon gar nicht an Tagen wie diesen. Seine bäuerlichen Erzeugnisse hatte er an den Mann gebracht, jedoch hatte ihn seine Tochter vor der Bevölkerung Sebastetts blamiert. Schon wieder. Elyna wusste langsam nicht mehr, wie sie das wiedergutmachen konnte.
Erst nach einer Weile brach er sein Schweigen: „Von deiner Mutter hast du das nicht. Sie galt als die bravste Schreinertochter in ganz Ketlan. Es liegt wohl an meinem Blut. Ich gebe zu, auch einmal so ungezähmt gewesen zu sein wie du. Das ist keine Schande, solange irgendwann man im Laufe seines Lebens die Weisheit an sich heranlässt.“
„Die Sebastetter sehen das aber anders“, erwiderte Elyna und schnitt sich eine Scheibe Brot ab.
„Weil sie es nicht gewohnt sind, jemanden wie dich zu sehen“, sagte Mikæl. „Dem Ungewohnten begegnet man immer mit Argwohn, was auch gut so ist. Oft, aber nicht immer, bringt Ungewöhnliches Veränderung mit sich.“
Kaum hatte er den Mund geschlossen, hämmerte es drei Mal kräftig gegen die Haustür.
„So etwas Ungewöhnliches wie Besuch nach Sonnenuntergang?“ sagte Elyna, ließ von dem Brot ab und sah ihren Vater an.
Mit argwöhnischem Blick fixierte Mikæl die Tür. Elyna konnte sein Misstrauen verstehen. In Ketlan waren Räuberbanden nichts unübliches, und in den letzten Monaten hatte ihre Zahl trotz Anstrengungen des Imperiums weiter zugenommen. Nach Sonnenuntergang bedachtlos die Tür zu öffnen war regelrecht lebensgefährlich.
Es klopfte wieder dreimal hintereinander.
„Vater?“ fragte Elyna unsicher.
Mikæl zögerte. Kurz darauf klopfte es zum dritten Mal. Solche Aufdringlichkeit war kein gutes Zeichen. Aber dann geschah etwas, womit weder Elyna noch Mikæl gerechnet hatten: Unter der Schwelle war plötzlich ein grellweißer Blitz zu sehen. Auf dem Boden vor der Tür flackerte mehrmals ein Symbol auf, das wie ein Raubvogel auf einem fünfzackigen Stern aussah. Mikæl riss bei dem Anblick des Symbols überrascht die Augen auf.
„Vater, was ist das?“ Elyna lief es eiskalt den Rücken herunter.
„Das kann doch nicht sein“, murmelte Mikæl, bevor er sich Elyna zuwandte und sie bat: „Würdest du bitte die Tür öffnen?“
„Aber... Aber wenn das Räuber sind?“
„Glaub mir, das sind keine Räuber... Oder die Welt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und ich habe es nicht bemerkt. Nun öffne bitte die Tür.“
Also ging Elyna zur Tür. Noch während sie den Riegel zurückschob, sagte eine kratzige Stimme draußen: „Ich wusste doch, er würde das Zeichen der Paragami wiedererkennen.“

alex1987 Offline




Beiträge: 191

20.09.2009 11:38
#43 RE: Róendan Antworten

Gleich noch ein Kommentar zur Symbolik: Der Raubvogel, genauer der Adler, bedeutet in Róendan soviel wie "Die Welt erkunden", da der Adler weit oben am Himmel fliegt und die ganze Welt im Blick hat (Ich sag's nur, weil "Raubvogel" so einen negativen Touch hat).

Der Fürst Offline



Beiträge: 616

20.09.2009 11:54
#44 RE: Róendan Antworten

Also bei diesem Textausschnitt paßt so ziemlich alles. Besonders die "Weisheit" des Vaters ist genial. Und auch hier ist der Schluß besonders gut gelungen. Dieses mehrmalige Aufflackern des Symbols ist schon ziemlich stark, und auch die Reaktion des Vaters... Da freut man sich schon richtig, wie es weitergeht.

Ich hätte aber auch noch zwei persönliche Fragen. Du mußt sie mir nicht hier beantworten, wo andere auch lesen, weil sie eigentlich nichts direkt mit diesem Roman zu tun haben: Wo liegt Deiner Meinung nach die Welt Róendan und was fühlst Du eigentlich persönlich, wenn Du diesen Roman schreibst? Ich meine bist Du besonders aufgeregt bei manchen Szenen, die Du schreibst, lachst Du manchmal wenn Dir was Lustiges einfällt oder denkst Du Dir manchmal, na das war jetzt doch etwas zu grausam?

Im Moment ist das für mich sehr aktuell, weil ich mir vorhin wieder einmal eine meiner Geschichten durchgelesen habe, und da sind mir jetzt nach 15 Jahren am Schluß der Geschichte fast die Tränen, in die Augen gestiegen, vor lauter Freude, Spannung und Gefühl, daß ich da empfand... Unvorstellbar...

[ Editiert von Der Fürst am 20.09.09 14:58 ]

Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)

alex1987 Offline




Beiträge: 191

20.09.2009 12:03
#45 RE: Róendan Antworten

Róendan liegt nicht in unserem Universum, soviel kann ich dir sagen. Aber wo genau in all den Universen, das weiß ich selbst nicht.

Zur zweiten Frage: Es gibt Stellen, da wird meiner Schreiberei tatsächlich von starken Emotionen begleitet, also lachen, Anspannung etc. Diese Emotionen brauche ich auch, so wird der Text zu lasch. Man schreibt die Geschichté nicht einfach nur, man muss die Geschichte sein.

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