Starke Antwort! Hätte ich mir von Dir nicht gedacht! Das Universum, also besser: UNSER Universum ist ja eigentlich groß genug, um irgendwo Róendan zu beherberben. Aber auch in "anderen Dimensionen", also Regionen außerhalb unseres Universums ist ja genug Platz! Also die Antwort ist wirklich sensationell.
Auch der 2. Teil mit den Emotionen. Hätte ich mir auch irgendwie nicht so intensiv vorgestellt. Aber verstehen tu ich's natürlich... Mir ging es damals beim Schreiben und heute beim Lesen genauso...
Ich werde jetzt übrigens versuchen, Dir eine persönliche Nachricht in den Posteingang hier zu schreiben. Mal sehen, ob's klappt...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Vor der Tür standen zwei hochgewachsene Männer. Einer hatte lange graue Haare und einen ebenso langen Bart. Er war in ein dunkelblaues, robust aussehendes Gewand gekleidet und hielt einen Wanderstab in der Hand, dessen Spitze eine Kugel aus filigran ineinander verschlungenen Ästchen bildete. Der andere Mann war breitschultrig und trug eine Rüstung aus gehärtetem Leder unter seinem Reisemantel. Seinen Kopf zierte ein Lederhelm. Eine Schwert mit silbernem Knauf hing an seinem Gürtel. Hinter den beiden sah Elyna noch weitere Personen in der Dunkelheit stehen, erkannte jedoch nur ihre Umrisse. „Einen schönen guten Abend, junge Frau“, sagte der Mann in der Rüstung und zog seinen Helm ab. „Ist das hier das Haus von Mikæl?“ Zögernd nickte Elyna. „Man Name ist Róduil ir Beltan Cahmior, Oberst des vierten Regiments der zweiten Imperialen Division.“ Elyna biss angespannt die Zähne zusammen. Was wollten die Imperialen hier nur? Sonst scherte sich doch auch kaum jemand um Selvastigrund. „Das ist Enegrain“, fuhr Róduil fort, „Zauberer und Erzmagier der Paragam-Gilde.“ Bevor Elyna etwas sagen konnte, rief Mikæl von hinten: „Was machen zwei so respektable Vertreter des Imperiums in so einem Hinterland wie Ketlan? Lass sie rein, Elyna. Das sind wahrlich alte Freunde.“ Wortlos trat Elyna beiseite und ließ die Fremden eintreten. Ihnen folgten noch vier weitere Männer, drei davon in Lederrüstungen und Reisemäntel gekleidet wie Róduil, während der vierte Enegrain ähnelte, nur war er viel jünger und trug noch keinen Bart. Die Soldaten unterschieden sich stark voneinander. Einer war dünn, recht kurz gewachsen und trug einen Bogen samt Pfeile und Köcher sowie zwei Langdolche bei sich. Der zweite war ein wahrer Bär von einem Mann, so massig, dass er in Höhe und Breite kaum durch die Tür passte. Sein Blick war grimmig wie der eines wütenden Wolfes. Als Waffen trug er ein Beil und einen Streithammer. Der dritte Soldat war eine Mischung aus den ersten beiden, weder zu schlank noch zu korpulent. Sein Körperbau hatte viele Rundungen, wie Elyna auffiel. Er war mit Schwert und Schild bewaffnet, auf den das Symbol des Imperiums prangte: Das Schwert, das von oben durch eine Krone hindurchstach, als wolle es den Kopf eines Königs treffen. „Ihr reist in Gesellschaft, wie ich sehe“, stellte Mikæl fest. „Die Zeiten sind andere“, sagte Róduil und klemmte sich den mit Silber verzierten Helm unter den Arm. „Es sind wahrlich gefährliche Zeiten geworden, König Mikæl II. von Tiar Vanha.“
Nun, ich muß schon sagen, die Textausschnitte werden immer besser... Sehr gute Beschreibungen der Figuren, sehr viele neue Namen und Bezeichnungen... Besonders "Erzmagier" gefällt mir sehr gut... Erinnert mich ein bißchen an meine Geschichten...
Ist eigentlich "Selvastigrund" ein "Stadtteil" von Sebastett, weil das Land heißt ja Kettlan? Oder steht das Haus alleine in der Gegend und man nennt das Anwesen "Selvastigrund"?
Und auch hier ist der Schluß wieder sehr spannend. Daß ihr Vater ein König ist, wird die Elyna ja wohl kaum gewußt haben... Und ich hätte mir das auch nicht denken können... Also Überraschungen magst Du auch... Herrlich!
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Ich gebe dir einen Ausschnitt aus der Mitte des Kapitels, der deine Frage beantworten sollte:
Als Mikæl und sie ihren Hof im Selvastigrund erreicht hatten, war es bereits kurz vor Sonnenuntergang. Das Bauerhaus aus Fachwerk und die daran angrenzende Scheune lagen im tiefsten Abendrot. Selvastigrund, wie die Gegend um den Hof genannt wurde, war ein hügeliges, nordöstlich von Sebastett gelegenes Gebiet, das von Getreidefelder, Obsthaine und Bachläufe geprägt war. Mikælshof lag in einer Talsenke, umgeben von drei seichten Hügeln, die man simpel Drillinge nannte, da sie alle gleich hoch waren. Hier hatte sich Mikæl nach all seinen Abenteuern vor rund zwanzig Jahren niedergelassen, hatte er Elyna immer erzählt, um endlich ein ruhiges Leben zu führen. Als Fremder und Invalider hatte er es nicht leicht gehabt, Fuß zu fassen. Trotz aller widriger Umstände war es ihm gelungen, sich eine Existenz aufzubauen.
Ja, klingt auch sehr gut und ist eine Erweiterung des Wissens. Ich dachte mir schon, daß der Begriff "Selvastigrund" einem anderen Ort gehört, als Sebastett. Nach dem Text mit dem Pferderitt dachte ich, die Elyna wohnt in der Stadt Sebastett. Beim Wort "Bauerhaus" müßtest Du glaub ich noch ein "n" einfügen...
Für mich sind geographische Bezeichnungen, Erklärungen und Namen besonders wichtig, damit ich immer weiß, wie die Gegend ausschaut, in der man sich befindet. Ich hätte da noch ein paar Fragen zur "Gegend": Es wird sicher im Roman beschrieben, aber vielleicht kannst Du ja auch einen entsprechenden Textausschnitt anführen: Wie groß ist eigentlich Róendan? Wieviele Länder gibt es dort? Und was ist an jedem einzelnen Land besonders? Auch die Anzahl der Einwohner und Städte würden mich interessieren, damit ich mir ein ungefähres Bild machen kann.
Ich hab schon als Kind sehr gerne in Atlanten und Landkarten geschaut... Das war und ist nach wie vor eine kleine Leidenschaft...
[ Editiert von Der Fürst am 20.09.09 16:00 ]
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Es wird wahrscheinlich keine Stelle geben, in der Róendans Gesamtgröße und Gesamteinwohnerzahl genannt wird. Für eine Gesellschaft im Stil des ausgehenden Mittelalters wäre eine solches geographisches Wissen äußerst unpassend. Ich habe nichtsdestotrotz ein umfassendes Notizbuch über die geographischen Gegebenheiten geführt:
Gesamtfläche Róendan: 34.200.000 km² (Vergleich: Asien 42.000.000 km², Afrika 30.000.000 km²) Einwohnerzahl: Ca. 190.000.000
Der Kontinent zieht sich auf einer Länge von gut 8.000 Kilometer von Norden nach Süden. Er wird durch eine große, von Gebirgen umschlossenen Wüste in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt. Über den südlichen Teil habe ich bisher wenig Infos zusammengestellt, es handelt sich größtenteils um Urwald.
Der nördliche Teil umfasst zumeist das Imperium mit seinen Provinzen Dreifmor, Westbergen , Alt-Istok, Neu-Istok, Mocvaria (Nördliches Imperium, bergige, sumpfige Landschaft), Nordbeiti, Südbeiti, Rauslat, Ita Alue (Zentrales Imperium, hauptsächlich Grasland), Lehtiwald, Cerantir, Irolan (Westküste, Waldland), Silberbergen, Schwarzmoor, Altmarschen (Ostküste, sumfiges Land), die Midland-Seen, die Großen Steppen, Ketlan, Algor, Mirolan und das Vangonische Binnenmeer (Südliches Imperium, subtropisches Steppenklima). Größte Stadt ist Madris Irolan mit gut 450.000 Einwohnern an der Westküste.
Ganz oben im Norden gibt es noch ein äußerst unwirtliches Eisland. Das Pahan Vjordrn, das Fjordland an der Nordwestküste, wird von den Tah'velar, den Nordmenschen, bevölkert. Die übrigen Regionen Molyn Jhahet, Tal Prokkyn und Ahkkas Bojarsn werden von Orks, Trollen etc. bewohnt.
Vielen Dank für diese vielen Zahlen und Namen. Ein bißchen erinnert mich das an Mittelerde, besonders wenn Du weiter unten die Begriffe "Orks" und "Trolle" nennst. Ich möchte dazu kurz erwähnen, daß ich kein besonderer Freund von Mittelerde und vom "Herr der Ringe" bin, obwohl ich mir natürlich alle Filme angesehen habe, aber "meine" Welt wär' das nicht...
Róendan ist also kein Land oder keine eigene Welt, sondern ein Kontinent, also ein geographisches Gebiet auf irgendeinem Planeten. Da Du ja "Westküste" schreibst, heißt das, daß der Kontinent Róendan von Wasser umgeben ist. Auch die Größe und die Zahl der Einwohner ist bemerkenswert. Sicher ist es für die Bewohner des Kontinents und für die meisten Leser des Romans wohl ziemlich unerheblich, wie groß Róendan ist und wieviele Einwohner es hat. Mich hat's aber schon sehr interessiert.
Auch die Namen der einzelnen Länder sind durchaus phantasievoll und gut gewählt.
Jetzt werde ich ein paar Antworten weiter oben bearbeiten müssen, da ich da falsche geographische Angaben gemacht habe...
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Sind mir ziemlich unsympathisch diese Typen... Aber es wird wohl schon stimmen... So wie es in der Science-Fiction und beim Horror dem Genre entsprechende Figuren gibt, so gibt es sie sicher auch in der Fantasy... Ich kenn halt nur die Filme von Herr der Ringe, in denen diese Rassen vorkommen... und dort mag ich sie halt nicht.
Übrigens ist mir bei der Schilderung über Róendan etwas aufgefallen, ich weiß aber nicht, ob's Dir bewußt ist: Fast alle Romane, Filme, Comics usw. zum Thema "Fantasy" spielen in einer Art "Mittelalter". Ich meine, ist das bewußt so von Dir und anderen Autoren gewählt, oder ist das irgendwie nur Zufall?
Und noch was ist mir aufgefallen: Daß Du den Roman und wahrscheinlich auch andere Autoren andere Romane in der Mitvergangenheit schreibst... Ich hab zum Beispiel immer die Gegenwart genommen. Wahrscheinlich gibt es deshalb so viel Kritik an meinen Geschichten, weil die meisten Leser die Gegenwart nicht gewohnt sind.
Universen und Welten feiern prächtig, Galaxien singen hell und klar und die Sterne tanzen mit Dir... (EMail: Idee@gmx.at)
Viele Autoren wählen das Mittelalter, oder auch Antike, weil es dort Lebensweisen usw. gab, die man heute nicht mehr kennt, sozusagen eine Reise in eine fremdartige Welt. Außerdem würde es ziemlich komisch aussehen, wenn man in einer modernen Großstadt mit Schwertern und Bögen herumlaufen würde, wo es doch Klappmesser und Halbautomatische Pistolen gibt. Ein mittelalterliches Setting erlaubt, wie du es dir auch vorstellst, ein Entkommen aus dem Alltag.
Ich selbst bin der Meinung, dass man beim Erzählen die Vergangenheitsform benutzen sollte, schließlich ist "alles ja schon passiert" wenn man es erzählt. Ich habe aber auch schon Bücher gelesen, die in Gegenwart geschrieben waren und nicht schlecht waren.
ZitatViele Autoren wählen das Mittelalter, oder auch Antike, weil es dort Lebensweisen usw. gab, die man heute nicht mehr kennt, sozusagen eine Reise in eine fremdartige Welt. Außerdem würde es ziemlich komisch aussehen, wenn man in einer modernen Großstadt mit Schwertern und Bögen herumlaufen würde, wo es doch Klappmesser und Halbautomatische Pistolen gibt. Ein mittelalterliches Setting erlaubt, wie du es dir auch vorstellst, ein Entkommen aus dem Alltag.
Bin mir leider nicht ganz sicher, ob hier nicht eine Art Realitätsflucht stattfindet ... und zwar vor der Realität des Mittelalters! Historische Studien ergeben ein relativ wackeliges Bild der Zustände von 800 bis 1492 - vor allem deshalb, weil die einfachen Leute damals so gut wie kein "Anhör-Gewicht" hatten. Was wir uns heute erlauben, dem Mittelalter anzudichten, dürfte sich kein einziger SciFi-Autor wagen - egal von welcher Hemisphäre und Zeit, Technik und Völkerschicht er herumfantasiert. Ein Mittelalter-Setting erlaubt nicht nur das "Entkommen" aus dem Alltag, es entledigt auch von dem Zwang, vernünftig zu recherchieren. Schließlich kann man ohne weiteres 1000 Jahre Geschichtseinflüsse querbeet in eine Story verweben und keiner wird sich beschweren (können). Die Profs wollen nicht (da sie eh kein Interesse haben) und die anderen werden nicht (da sie keine Ahnung haben können)!.
Also, ganz so locker ist es nicht mit der Zeit, die wir heute nicht mehr so gut kennen. All jene, die das Know-How haben und sich dennoch für diese Art von Literatur begeistern, könnten die Spreu ganz leicht vom Weizen trennen. (Und dann ... so nebenher ... verhungern!)
HE OO
"FEUERAUGEN" (3 Bände: 1-Das Dorf, 2-Drei Städte, 3-Das Schloss) Mein Roman im Buchhandel
Es stimmt, was du sagst. Fantasy fasst keinesfalls das Leben unseres Mittelalter auf. Vielmehr benutzen Autoren lediglich den technischen Stand des Mittelalters und übernehmen nur selten historisch genaue Gesellschaftsstrukturen. Auch dass es den Bauern gut geht, solange ein "guter" König herrscht, ist historisch wenig bekannt. Im Mittelalter gab es nunmal die Feudalgesellschaft, die Bauersleute waren unterste Schublade und haben sich nicht nur einmal dagegen aufgelehnt. Ich glaube kaum, dass viele Fantasyautoren ein historisch exaktes Mittelalter als Setting haben wollen.
Was mich betrifft: Róendan ist auch kein exakt mittelalterliches Setting. Ich habe es durchaus realistisch gestaltet, aber der Zeit von 800-1450 unserer Welt entspricht das nicht. Das will ich auch gar nicht. Ich will einen Fantasy-Roman schreiben, keinen Historienroman.
Ich rate dir, eigene Namen zu erfinden. Und an Christopher Paolinis "Eragon" würde ich mich schon gar nicht orientieren- es wurden einfach Charaktäre und deren Namen aus dem Herrn der Ringe sowie Familienverhältnisse aus Star Wars entnommen. Am Ende des Buches steht ja auch, Paolinis Leidenschaft zu Science-Fiction und Fantasy habe ihn zu diesem Buch inspiriert- was ein wenig untertrieben ist. Man nehme als Beispiel Eragon: Wächst bei seinem Onkel auf (wie Luke bei Star Wars, weiterhin abkekürzt mit SW), er bekommt das Schwert seines Vaters (Teil 1, wie in SW) und schmiedet sich später ein eigenes in einer anderen Farbe (Teil 3, wie in SW) seinen Bruder kennt er nicht, obwohl er dick mit ihm befreundet ist (vergleiche Prinzessin Leia)... Dann gibt es noch so tolle Orte wie Furnost, das im Herrn der Ringe Fornost heißt... Übrigens stammen viele Namen aus dem "HdR" aus nordischen Sprachen, genau wie in Eragon- also erfinde eigene, sonst wirkt es geklaut
Auf alle meine Texte gilt, so fern nicht anders angegeben : Copyright by Simon K. Unerlaubtes Kopieren, auch nur von Abschnitten oder Sätzen, ist nicht gestattet.
Leute, es sind meine Gedanken. Klaut sie nicht, denkt selber nach!