Ja ja, die Verlage lassen sich was einfallen. Handelt es sich bei Dir vielleicht um den Mauer Verlag? Der handhabt das auch so. Das Zuschußverlage einen schlechten Ruf haben und keine wirkliche Alternative zu den herkömmlichen Verlagen sind, hat sich mittlerweile wohl rumgesprochen. Also muss ein anderer Name her oder eine andere Vorgehensweise, wie man an das Geld potentieller Autoren kommt. Du kaufst die 100 Exemplare - was Du damit anstellst, ist dem Verlag wurscht - und der Verlag hat seinen Zuschuss eingefahren. Ich hatte auch mal so ein Angebot, ich hab's abgelehnt, genau wie alle Zuschussangebote. Die Regel ist so, dass Du Deine Bücher mit ca 40% Rabatt kaufst. Die Stückzahl bestimmst Du dabei selbst. Ich kaufe immer ein Zwanzigerpack.
Hallo Schusann, es lohnt sich immer eine kleine Gegenrecherche durchzuführen. Nimm irgend einen Titel, oder mehrere aus dem Verlagsprogramm und schau mal bei Buchläden, ob du sie findest. Falls nicht, frage den Buchhändler. Die sind gern behilflich. Wenn sich dann weder der Titel, manchmal noch nicht einmal der Verlag in dem Recherchesystem des Händlers finden läßt, dann laß die Finger davon. Es ist dann nämlich kaum anzunehmen, dass dieser Verlag Dein Buch auch "verbreitet". Viele Grüße
Beim Besuch eines namhaften Berliner Verlages, im Sommer 2002, fragte mich mein Gastgeber: „Weshalb schreiben sie nicht mal ein Buch? Erzählstoff haben Sie doch genug.“ Ich erwiderte ihm: „Gedacht habe ich daran auch schon, aber ich glaube mein Schreibstil ist dafür nicht professionell genug.“ In Kenntnis einiger Details, meine Vergangenheit betreffend, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu: „Die Thematik Transsexualität an sich, ist ja inzwischen nichts Besonderes mehr, aber im Verbund mit Ihrer Person nicht so alltäglich.“
Seit meiner Rückreise in nördliche Gefilde ließ mich diese Anregung nicht mehr zur Ruhe kommen. Genau dies hatte ich nämlich in den vergangenen Jahren oft zu hören bekommen. Es ist tatsächlich so, dass ich von Menschen, in unterschiedlichster Position, immer wieder darin bestärkt wurde endlich „schöpferisch“ tätig zu werden. In meinem weiteren Bekanntenkreis können es viele kaum erwarten, mich über das geschriebene Wort besser kennen zu lernen, vor allem, da sie zumindest ansatzweise wissen, dass mein Leben in keine einfach gedrechselte Schablone passt.
Es ist Anfang August 2002, als ich mich ans Werk mache. Dies heißt für mich, um mein Überleben zu schreiben, denn es ist nicht mehr lange hin, dann werden mir die Banken gnadenlos im Nacken sitzen. So schreibe ich oft von früh um 7.00 Uhr bis spät in die Nacht, manchmal bis in den frühen Morgen hinein, ab und zu vom Gassi gehen mit meiner Bonsai - Dogge unterbrochen. Manchmal fällt mir erst spät abends ein, dass ich nicht einmal an eine warme Mahlzeit gedacht.
Soweit ein Auszug aus dem Vorwort der Biografie "Der Fluch". Es liegt also auf der Hand, dass ich keine Zeit hatte mich lange nach Verlagen umzuschauen.
Nach der ersten Absage, vom Rohwolt Verlag, kontaktierte ich noch zwei kleinere Verlage. Beide waren zu meinem Erstaunen, an meinem Manuskript interessiert. Der eine von ihnen hatte jedoch im Augenblick keine finanziellen Mittel, um eine Veröffentlichung zu realisieren, während ich beim zweiten die Auflage erhielt die DDR etwas zu reduzieren. Dazu hatte ich nun gar keine Lust, denn dreiviertel meines Lebens waren immerhin mit der ehemaligen DDR verbunden. Also entschloss ich mich das Manuskript über den Digitaldruck zu realisieren und auf dem Markt selber Flagge zu zeigen. Allerdings war ich zu der Zeit, wie bei Neulingen üblich, blauäugig und das in höchster Potenz.
Ahnung hatte ich natürlich davon auch keine wie man einen Buchblock gestaltet oder ein Cover erstellt. In der Folgezeit lernte ich sehr viel dazu, dass kann ich an dieser Stelle sagen und es machte mir zudem Spaß mich selber bei der Arbeit entdecken zu können. Eines Tages hatte ich dann das Buch auf CD gebrannt und wollte es nächsten Tags nach Norderstedt schicken. Den ein oder anderen Probedruck hatte ich zuvor, bei einem hiesigen Copy Shop in Auftrag gegeben. Als ich diesen dann ein letztes Mal aufsuchte, sprach mich der Filialleiter an und erklärte mir voll inbrünstiger Überzeugung, dass das alles sowieso nur Abzocker seien und er mir das ganze Paket viel kostengünstiger anbieten könne und das mit den üblichen Serviceleistungen verbunden. Was besseres konnte mir gar nicht passieren, dachte ich zumindest. Flugs gab ich die ersten 60 Exemplare in Auftrag und machte mich voller Begeisterung an die Vermarktung meiner Biografie. Als ich dann aber eine atemberaubende Rechnung erhielt stockte mir erst einmal der Atem. Ich hätte nämlich für jedes gedruckte Buch, das über den Buchhandel bestellt worden wäre, auf Grund des Buchhandelrabatts, zwei Euro zuzahlen müssen. Inzwischen hatte sich zu meinem Entsetzen auch noch herausgestellt, dass dieser Fachbuchverlag, die mir zugesagten Leistungen gar nicht realisieren konnte. Sie gehörten nicht zu den Verlagsleistungen. Damit begannen für mich ungeahnte Horrorszenarien, die mich trotz Fernsehauftritt, Lesung und guter Kritiken, Gast bei der städtischen Tafel werden ließen. Wer die Geschichte bis hier her gelesen hat, kann sich bestimmt denken, dass ich gerade zu gezwungen bin eine Zweitauflage herauszubringen und die als eine Art Psychothriller. Das schlimmste für mich war aber, dass ich bar jeder finanziellen Mittel nicht weiterdrucken lassen konnte. Das heißt darüber hinaus fielen auch sämtliche geplanten Lesungen aus und waren vorab Berichte, u.a. einiger Tageszeitungen, sinnlos geworden.
Zwei meiner Leitsätze sollten jedoch weiterhin eine Rolle spielen: „Ohne Kampf kein Sieg“ und „Gib niemals auf“!
Kürzlich hörte ich zufällig einen Fernsehbeitrag, über einen Verlag. Er wurde hochgelobt und wird zu den größten Mecklenburg – Vorpommerns gezählt. Nur einige Tage nach der Sendung fasste ich mir ein Herz und rief in Rostock an. Da ich immer noch begeisterungsfähig bin verstand ich es den Verleger, er war gar selbst am Telefon, auf meine Homepage zu schicken und unterbreitete ihm, in der Folge, das Angebot, das fertige Buch zu schicken. Eins versprach er mir, dann im Verlaufe des Gesprächs gleich auf die Hand, dass ich nicht auf Halde gelangen werde. Das hätte nämlich eine Warteschleife von wenigstens acht Wochen bedeutet und wahrscheinlich den üblichen Vorgang des Wiedereintütens.
Es war noch nicht viel mehr als eine Woche vergangen, da entschloss ich mich einmal nachzufragen, ob mein Buch beim Verlag eingetroffen sei. Was ich dann zu hören bekam verschlug mir allerdings den Atem. Der Chef des Hauses erzählte mir, dass er das Buch selber gelesen habe es für sehr gut befände und mir in der kommenden Woche die Vertragsunterlagen schicken würde. Wenn ich jetzt ein Resümee ziehe, kann ich sagen, dass von sieben Verlagen drei an meiner Biografie interessiert waren. Da kommt doch echte Freude auf oder?
Ich glaube und da schließe ich mich Iserpiah an, dass man nicht aufgeben und auch einmal nicht übliche Wege gehen sollte, denn der Weg ist das Ziel. Was wollte ich hier eigentlich sagen? Ach ja, ein wenig Mut machen!
Jetzt habe ich mich im Forum genug umgesehen und muss auch einfach mal was schreiben... ;-)
Also,
ich für meinen Teil halte die ganzen pod (print-on-demand, oder wie man sie auch immer pauschal nennen mag) Verlage nicht für die schlechteste Lösung. Habe es bei meinem ersten Buch auch gar nicht erst bei "renommierten" Verlagshäusern probiert. Irgendwie kann man durchaus eine realistische Selbsteinschätzung (für sein Werk) haben. Schließlich ist nicht jedes Buch sowas wie "Harry Potter" und wird gleich "Bestseller". Und wenn man sich dann noch überlegt, wieviel Geld man allein an Versandkosten etc. zahlt, um seine Bücher "an den Mann zu bringen" - dann kann man sich auch gleich einen einigermaßen kostengünstigen POD-Verlag suchen. Die "richtigen" Verlage sind doch momentan eh überfordert und kommen nichtmal mehr dazu, überhaupt die erste Seite zu lesen... ;-) Ich für meinen Teil habe mein Buch von UBooks verlegen lassen - für knapp 300 EUR. Ich will hier keineswegs Werbung für den Verlag machen. Zumal die Konditionen inzwischen wieder verändert wurden und ich selbst bei diesem Preis ziemlich viel Vorarbeit (Cover, Buch druckfertig) leisten musste.
Jedenfalls kam es bei mir einfach darauf an, überhaupt mal dieses Buch (Bonanox - Eine kleine Gutenachtgeschichte, ISBN: 3-86608-030-1) veröffentlicht zu haben. Weder aus Gewinngründen noch weil ich dachte es wäre etwas besonderes für die Öffentlichkeit. Allein der Gedanke, dass es diese Geschichte eben jetzt als Buch gibt hat mich fasziniert. Vielleicht versuche ich bei anderen Romanen (die ich neben meinem Beruf gelegentlich weiter schreibe), tatsächlich mal den Weg über renommierte Verlagshäuser. Dann ist die Zielgruppe ja vielleicht auch eine größere. :-)
Bisher bin ich jedenfalls von dem POD-Konzept positiv überrascht. Sowohl was Lieferbarkeit (z.B. im Internet http://www.buchhandel.de) als auch was die Qualität der Verarbeitung und den Service des Verlages angeht. Hat alles zeitlich super und fehlerfrei geklappt.
Du hast Recht, Jimmy, BOD ist gar nicht sooo schlecht. Nur, was einige Verlage draus machen, ist schlecht. Wieviel Seiten hat Dein Buch und was kostet es? PvO
Nun, es hat nur 112 Seiten (inklusive ein paar s/w Bildchen) und ist auch mehr eine satirische Kurzgeschichte.
Wie schon gesagt ist das Werk mehr "einfach so" entstanden. Nicht mit dem Ziel an die Masse verkauft zu werden. Ein recht kleiner (Freundes-)Kreis erfreut sich jedoch ziemlich über das Erscheinen des Buches...
Und dafür war es eben auch nicht soo teuer.
7.90 EUR kostet die Ausgabe, viel billiger konnte ich es leider nicht machen (wegen Buchhandelsrabatt MwSt und so).
ich habe mir damals auch Infos über einen BOD-Verlag geholt, für den Fall, dass ich für mein Manuskript keinen regulären Verlagsvertrag bekommen sollte. Allerdings hat mich der Preis abgeschreckt: Allein für den Druck 2700 Euro + 990 Euro fürs Lektorat. Ich weiß nicht, ob man damit viel besser bedient ist als mit einem Druckkostenzuschussverlag. Oder gibt es zwischen diesen beiden Varianten irgendwelche bedeutenden Unterschiede?
auch bei bod-anbieter gibt es große preisunterschiede und vor allem wird es teuer, wenn man alles machen lässt, also cover, lektorat und marketing, doch wenn man hier einiges machen kann oder etwas woanders günstig bekommen kann, ist bod gar nicht so schlecht. vor allem kann man das risiko beim richtigen anbieter durchaus in grenzen halten. gruss herby
... und wie immer, hast du Recht mit deiner Frage nach (mehr) Aufklärung - bin also ebenfalls gespannt, was sich hinter dieser Andeutung verbirgt/offenbart/wohl erklären wird ...
da jeder andere voraussetzungen und andere ansprüche stellt, werde ich keine namen nennen, etwas googeln und die hps ansehen und man findet den für sich richtigen verlag mit günstigem preis-leistungsverhältnis. ich selbst veröffentliche ausgewählte bücher im eigenverlag, wenn ich etwas schreibe, was für den fach- bzw. sachbuchverlag, die meine normalen bücher herausgeben, nicht geeignet ist. dann sind 2 bodverlage meine partner beim druck und ggf. beim vertrieb. ausser bei fachbüchern und ratgeber, die ich für meine kunden schreibe und daher überwiegend selbst vermarkte gruss herby
Da irrst du aber gewaltig, Wiebke. Verlage lehnen eher ältere Autoren ab. Sie bauen lieber junge Autoren auf, als ältere, die ohnehin bald in die Versenkung der Rente verschwinden. Da war dann für den Verlag alle Mühe umsonst. June Autoren werden häufig aus einem Grund abgelehnt, weil sie (noch) nicht das Handwerk des Schreibens beherrschen. PvO www.peters-buchladen.de