war gerade auf der Wikipedia Seite. Nur ein paar Auszüge:
ZitatIn Saudi Arabien sind schwerste Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Der Jahresbericht 2003 der Organisation Amnesty International listet unter anderem die folgenden Tatbestände auf:
* Inhaftierung gewaltloser politischer Oppositioneller * Folterungen von Gefangenen * Anwendung von Prügelstrafen (meistens Auspeitschungen) * Amputationen von Gliedmaßen als Bestrafung
Im Jahre 2003 wurden in Saudi-Arabien nach offziellen Angaben 50 Menschen hingerichtet. Darunter waren 17 Saudis. Bei den hingerichteten Ausländern handelt es sich größtenteils um Gastarbeiter aus asiatischen Ländern.
In Saudi-Arabien sind Frauen gemäß islamischer Tradition weitgehend rechtlos. Sie müssen sich verhüllen, dürfen sich nicht ohne Aufsichtsbegleitung durch den Ehemann oder andere männliche Verwandte im öffentlichen Raum bewegen und dürfen ohne Genehmigung durch den Ehemann weder einen Personalausweis besitzen noch das Land verlassen. In Saudi-Arabien ist Frauen das Lenken von Kraftfahrzeugen strikt untersagt; diesbezüglich gibt es zur Zeit (Juli 2005) Diskussionen im politischen Raum über eine Liberalisierung. Erst seit 1966 dürfen Frauen Schulen besuchen. Inzwischen ist im Bildungssektor die Liberalisierung so weit vorangeschritten, dass die Mehrheit der Studenten Frauen sind. Sie müssen ihre Vorlesungen allerdings am Bildschirm verfolgen, da in der Universität wie im gesamten öffentlichen Raum der Grundsatz gilt, dass Frauen keinerlei Kontakt zu nichtverwandten Männern haben dürfen.
Frauen besitzen weder ein aktives noch passives Wahlrecht. Demokratische Wahlen gibt es ohnehin nicht.
Auch die Politik und das Strafrechtswesen sind von schweren Menschenrechtsverstößen geprägt. Oppositionelle werden regelmäßig inhaftiert und gefoltert; ihre Überlebenschancen sind dann gering. ...
Hinter vorgehaltener Hand wird aber von einer Arbeitslosenquote von bis zu 30% gesprochen.
Die Alphabetisierungsrate wird mit 62% angegeben, das bedeutet 38% der Bevölkerung können nicht Lesen und Schreiben. 30% Arbeitslosigkeit, massivste Diktatur eines alles beherrschendes Königshauses - Sieht so eine wohlhabende Bevölkerung aus?
was du kopierst hast, ist doch genau das was ich mittelalterliche Zustände nenne...
was die Arbeitslosigkeit angeht...darauf auf allgemeine Armut zu schlißen funktioniert wohl in Deutschland oder anderen "normalen Industrienationen" aber nicht in Saudi Arabien, weil:
Es werden keine Angaben zur Arbeitslosigkeit und zu den Auslandsschulden gemacht. Hinter vorgehaltener Hand wird aber von einer Arbeitslosenquote von bis zu 30% gesprochen. Ein weiteres Problem für die jungen Saudis ist, dass hoch bezahlte Arbeitsplätze vom Staat nicht mehr selbstverständlich an jeden Saudi verteilt werden.
Sie sehen sich mit der für sie völlig neuen Situation konfrontiert, Arbeiten zu verrichten, die bisher von den ca. 6 Mio. Gastarbeitern verrichtet wurden. Die meisten dieser Arbeiten liegen nach Meinung der Saudis unter ihrem Niveau. Die saudische Regierung versucht nun, die ausländischen Arbeitnehmer aus ihren Positionen zu verdrängen und diese niedrig bezahlten Arbeitsplätze mit jungen Saudis zu besetzen. Bislang werden nur 44% der Arbeitsplätze von Saudis bekleidet.
Das bedeutet doch, die Saudis hatten es aufgrund Ihres Reichtums bisher überhaupt nicht nötig zu arbeiten...und selbst jetzt, wo die Zeiten anscheinend härter werden sind sie nicht sonderlich motviert...
ZitatGepostet von Schreiberling Die Alphabetisierungsrate wird mit 62% angegeben, das bedeutet 38% der Bevölkerung können nicht Lesen und Schreiben.
hmm...aus dem gleichen Artikel:
Der Alphabetisierungsgrad der arabischen Bevölkerung ist mit insgesamt 93,6 Prozent fast so hoch wie der bei 99% liegende Alphabetisierungsgrad in Deutschland. Dabei sind die saudi-arabischen Frauen mit 91,2 Prozent fast ebenso des Lesens und Schreibens mächtig wie die Männer, die einen Alphabetisierungsgrad von 95,9 Prozent erreichen. In Saudi-Arabien kommen auf 1.000 Menschen aus der Bevölkerung im Durchschnitt 1,7 Ärzte sowie 2,3 Betten in einem staatlichen Krankenhaus.
die Analphabeten befinden sich wohl eher unter den 6 Mio Gastarbeitern in der Bevölkerung....
Die Versorgung mit Trinkwasser stellt aufgrund des Reichtums des Landes kein Problem dar
Im Durchschnitt haben die Menschen im Lande eine Lebenserwartung von 68,4 Jahre, die Frauen werden im Schnitt 70,2 Jahre alt, die Männer 66,7 Jahre.
Die soziale Absicherung ist gut, die medizinische Versorgung, die allen Einwohnern in den Städten kostenlos zur Verfügung steht, ist sehr gut.
@Transzendenz da sieht man mal wieder, dass das Konzept von Wikipedia nicht funktioniert, leider. In einem Beitrag solch ein krasser Widerspruch. Im saudischen Königsreich gärt und brodelt es, was wohl kaum passieren würde, wenn es den Menschen in der Masse dort gut gehen würde. http://de.today.reuters.com/News/newsArt...NG-20050808.xml
ZitatGepostet von Schreiberling In einem Beitrag solch ein krasser Widerspruch.[/URL]
naja, es ist in diesem Fall eher kein Wiederspruch...
deine Zahl bezog sich auf die gesamte Bevölkerung...
...die von mir zitierte auf den arabischen Anteil der Bevölkerung.
Unter berücksichtigung, dass 5-6 Mio Nichtaraber in der Gesamtbevölkerung sind, lassen sich die beiden Zahlen schon in Einklang bringen. Offen bleibt allerdings die Frage, ob die "Gastarbeiter" generelle Analphabeten sind, oder ob Sie nur mit den arabischen Schriftzeichen nicht zurechtkommen...ich vermute ja mal, dass die in Ihrer jeweiligen Landessprache doch lesen und schreiben können.
Saudi-Arabien hat eine Bevölkerungsgröße von 20,723 Millionen Menschen. Davon sind 6 Millionen legal im Land lebende Ausländer.
mit Araber meinte ich in diesem Fall diejenigen die eine saudi arabische Staatsbürgerschaft haben, also die Nichtausländer.
Natürlich stammen ein Großteil der Ausländer ebenfalls aus arabischen Staaten...es sind aber keine Araber, sondern beispielsweise Ägypter, Jordanier, Palästinenser und auch Menschen aus ostasiatischen Ländern, die man wohl kaum als Araber bezeichnen kann.
ZitatNatürlich stammen ein Großteil der Ausländer ebenfalls aus arabischen Staaten...es sind aber keine Araber, sondern beispielsweise Ägypter, Jordanier, Palästinenser und auch Menschen aus ostasiatischen Ländern, die man wohl kaum als Araber bezeichnen kann.
Meine Frage entstand, weil du davon ausgehst, dass die Masse der Analphabeten aus den Reihen der Gastarbeiter kommen, weil sie des arabischen nicht mächtig sind. Das klang erst einmal plausibel, da ich als Europäer diese wirklich fremden Schriftzeichen auch nicht nachvollziehen kann. Aber wenn es Araber sind, haben sie damit kein Problem.
Besonders unterdrückt werden in Saudi Arabien die Frauen. Zwangsheirat ist nur ein Thema. Fehlendes Wahlrecht, fehlende Bürgerrechte, das Gericht nach den "Gesetzen" der Scharia weitere... also wenn man Diktaturen verurteilt, dann zählt wohl die Diktatur in Saudi Arabien mit zu den Schlimmsten.
Bevölkerung: 21,886 Mio. E., davon 90% Araber, 10% afro-asiatischer Herkunft Flüchtlinge: 245.290 Bevölkerungswachstum: 2,92% Fertilitätsrate: 5,3 Geburten/Frau Politisches System: Monarchie. Als Verfassung dienen Koran und Sunna. Kein Parlament. Parteien und Gewerkschaften sind verboten. Der König regiert im Einklang mit der Scharia, dem islamischen Recht. Frauenanteil an den Beschäftigten: 17,7% Analphabetenrate: Männer 16%, Frauen 31% Arbeitslosenquote: ca. 20%
Diese Zahlen sind äußerst typisch: Hohes Bevölkerungswachstum, da hohe Geburtenrate. Solche Länder sind meist anti-demokratisch. Auch natürlich in Bezug auf die Analphabetenrate.
schön, das man es da nachlesen kann...ich kann auch irgendeinen fiktiven Roman schreiben, den als "Tatsachenbericht" veröffentlichen und behaupten, dass es sich um Fakten handelt...dann kann man das auch nachlesen, ob's stimmt ist eine andere Sache.
Der "Moloch" enthält weder in der Erstausgabe von 1992 noch in der überarbeiteten Fassung von 2002 ein Quellenverzeichnis. Der Autor Karl Heinz Denzler kennt generell kein Quellenstudium, er trifft eine höchst einseitige Literaturauswahl, interpretiert gedruckte Quellen ohne Berücksichtigung des Zusammenhangs, nimmt Einzelereignisse für das Ganze und täuscht einen gelehrten Anmerkungsapparat vor, bei dem oft nicht zu kontrollieren ist, was behauptet wird. Zusammengefaßt, Denzlers Werk stellt eine Sichtweise der Geschehnisse dar, die allwissende Offenbahrung ist es sicherlich nicht.
@Transzendenz Karl Heinz Deschner schreibt ja im Grund nur das, was der ehemalige Justizminister 2er US-Präsidenten Ramsey Clark mehr oder weniger auch aussagt. Damit dürfte aber deutlich werden, dass diese Version einer infamen Intrige durchaus glaubwürdig ist. Bislang wurde Ramsey Clark in keinem einzigen Punkt seiner aufgeführten Fakten widerlegt.
Die Aussagen der ehemaligen amerikanischen Außenministerin Glaspie waren ja nur noch der I-Punkt des Vorbereitungsszenarios. Bereits vorher wurden irakische Ölfelder von Kuweit aus angebohrt. Die Kuweitis hielten sich ebenfalls nicht an die Ölfördervereinbarungen, warfen riesige zusätzliche Mengen Öl auf den Markt, so dass der Ölpreis fiel und der Irak sich nicht vom Krieg erholen konnte. Im Gegenzug konnte keine Vereinbarung über die Schuldentilgung der Irakis mit Saudi-Arabien und Kuweit getroffen werden, die den Krieg gegen den Iran zum größten Teil finanzierten. Noch jetzt hat der Irak gegen diese beiden Länder die Hauptschuldenlast. Der Mohr (Saddam) hatte mit dem 1.GK seine Schuldigkeit getan. Der Iran UND der Irak waren beide geschwächt - jetzt konnte die Strategie geändert werden. Wer also Deschners Aussagen oder gar die von Clark anzweifelt, sollte sich mal schleunigst die Globalsichtbrille putzen.
Auf dieser Ebene ist nahezu jede Schweinerei gang und gebe, solange man glaubt, die Mittel dazu zu haben. Sogar der Yom-Kippur-Krieg ging schließlich auf Kissingers-Shuttle-Diplomatie zurück und war nur Mittel zum Zweck der Etablierung des Dollar-Recycling-Kreislaufs. Exzellent beschrieben von William Engdahl in "Mit der Ölwaffe zur Weltmacht". Der Mann hat einen Durchblick wie kaum ein Zweiter (in einer Reihe mit Brzezinski, Kissinger, Putin und wenige andere).
Noch einige Anmerkungen von mir zu Saudi-Arabien. Ich habe selbst ein Jahr in dem Land gelebt (ist aber schon eine Weile her) und kann die Verhältnisse dort etwas einschätzen. Damals war das Bevölkerungsverhältnis noch etwa 10 oder 11 Mill. Saudis zu 6 oder 7 Mill. Ausländern. Ich hatte selbst vorrangig mit Ägyptern gearbeitet, die alle durchweg eine sehr hohe Allgemeinbildung aufwiesen und mit Sicherheit nicht zu Analphabeten gehörten (bei einem bin ich mir allerdings nicht ganz sicher - der ist durch die guten Familienbande des Firmenoberhaupts ins Land gekommen). Darüberhinaus hatte ich sehr viel Kontakt mit Philippinos, Pakistanis, Indonesiern und sogar Thais (zwischen Saudi-Arabien und Thailand gab es damals eine ernsthafte diplomatische Krise - Juwelenraub bei einer saudischen Prinzessin, Tod von Ermittlern, Korruption, Aufführen der Saudis in Thailand, usw. - Saudi-Arabien stellte dann für Thais keine Arbeitsvisa mehr aus, Thai-Airways die Flüge ins saudische Königreich ein), die in unserer Firma arbeiteten und in Firmen, mit denen ich zu tun hatte und für den King arbeiteten. Auch all diese wiesen eine sehr hohe Allgemeinbildung auf, was sicher auch notwendig ist, um von den Rekrutierungsbüros in ihren Ländern (vor allem Philippinen) genommen zu werden. Von den ausländischen Arbeitskräften ist ganz sicher kaum einer ein Analphabet.
Demgegenüber konnte man auf großen Sukhs am Rande der Städte schon einige (nicht übermäßig viele) Flüchtlinge beobachten (z.B. aus dem Sudan), die nicht lesen und schreiben konnten. Da kann ich aber nicht sagen, welchen Status sie haben. Was aber sehr auffällig war, war der Bildungsstand der Palastgarden. Und das waren alles Saudis. Vor Jeddah wurde von den ausländischen Billigarbeitssklaven eine riesige Halbinsel aufgeschüttet, die dem King als Sommerresidenz dient und von der Könglichen Garde bewacht wird. Da war kaum einer dabei, der überhaupt eine simple Karte lesen konnte. Wir haben mit einigen von ihnen noch einige Tests durchgeführt - kaum einer konnte lesen und schreiben. Wir haben noch mehr getestet und uns z.T. halbtot gelacht, doch das gehört jetzt nicht hierher. Ich hatte dann erfahren, dass die meisten dieser Nomaden waren, aus der Wüste geholt und in den Städten angesiedelt wurden. Die Analphabetenzahlen betreffen also vor allem eingeborene Saudis.
Ansonsten herrscht dort tiefstes Mittelalter - technologisch kaschiert. Am Freitag (islamischer Feiertag) werden dort auf einem öffentlichen Platz Bestrafungen durchgeführt. Ich wurde auch mal gefragt, da mitzukommen (da ging es wohl sogar um eine Hinrichtung), was ich aber dankend ablehnte. Strikte Geschlechtertrennung - heimliche Kontaktaufnahme erfolgt über Telefon. Ich hatte dadurch auch einige interessante Gespräche mit der saudischen Weiblichkeit... Jede Familie dort hat um die 10 Kinder - in erster Linie davon abhängig, wieviel Frauen sich der Mann leisten kann. Gleichbehandlung dieser ist dabei oberstes Gebot.
Besonders interessant zu Saudi-Arabien ist, dass man dort bis zum Irakkrieg einen ständig zurückgehenden Haushalt hatte. Ich glaube für 2003 wurde erstmalig ein negativer Haushalt fürs Land befürchtet. Was das für das Land bedeutet, kann sich jeder ausmalen. Doch mit dem Krieg kam die ständige Erhöhung des Ölpreises und nun fährt Saudi-Arabien wieder satte Haushaltsüberschüsse ein. Wenn man den Irakkrieg rein aus dieser Sicht sieht und alle anderen Faktoren zur Ölpreiserhöhung weglässt, könnte man glattweg meinen, der Irakkrieg wurde für die Saudis geführt...
Hussein soll nun am 19.Oktober der Prozeß gemacht werden. Ausgerechnet die Hinrichtung von aufständischen Schiiten soll ihm zur Last gelegt werden. Ein Fall aus dem Jahre 1982. Ist das etwa alles?
ZitatIn dem am 19. Oktober beginnenden Prozess wird dem Angeklagten unter anderem vorgeworfen, 1982 an einem Massaker an Schiiten in der nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Dudschail beteiligt gewesen zu sein. Bei einem Schuldspruch droht ihm die Todesstrafe.
Und wie will man den Staatschef eines Landes dafür verurteilen, dass er eine Todesstrafe gegen Terroristen ausgesprochen hat und vollstrecken ließ? Oder wie würde man solche Leute heute nennen, die mit Waffengewalt eine Regierung stürzen wollen?
Nur um es noch einmal deutlich zu sagen. Ich bin gegen die Todesstrafe. Aber wenn hier ein Land, welches selber die Todesstrafe vollstreckt, den Präsidenten eines anderen Landes anklagt, das der die Todesstrafe vollstreckt, das hat schon was.
Ich bin sehr neugierig, was von den zahllosen Unterstellungen gegen Saddam Hussein letzten Endes übrig bleiben wird.
Zunächst einmal legt der führende Richter sein Amt nieder:
ZitatIrak: Vorsitzender Richter im Saddam-Prozess zurückgetreten
Der Vorsitzende Richter im Prozess gegen den früheren irakischen Machthaber Saddam Hussein, Amin, hat seinen Rücktritt eingereicht. Das meldete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf einen Justizsprecher. Ob Amins Rücktritt angenommen wurde, ist bisher nicht bekannt. Irakische Medien hatten dem Richter zuletzt vorgeworfen, er habe den Prozess gegen Saddam Hussein nicht mehr unter Kontrolle und gehe zu nachgiebig mit dem Angeklagten um.
Nach der Ermordung von zwei Anwälten der Verteidigung ist dieser Prozeß eh zur Farce verkommen. Ich ziehe den Hut vor dem vorsitzenden Richter, dass er sich dafür nicht hergeben mag.