Die Kriegverbrecher Bush und Blair bemühen ein ums andere Mal das Argument, "immerhin sei es gut, dass Saddam weg ist". Das ist der Strohhalm, an den sich beide klammern, nach dem ihre so zahlreichen Kriegslügen aufgeflogen sind. Was ist nun dran, an den Behauptungen, Saddam sei ein Massenmörder? Das hier ein Showprozeß davon ablenken soll, dass die Besatzer kein Recht hatten (außer die pure Gewalt), den legitimen Präsidenten des Iraks zu stürzen, wird schnell sichtbar.
Interessant hierzu ein Brief von Ramsey Clark, ehemaliger US-Justizminister:
ZitatWarum ich Saddam verteidige von Ramsey Clark Saddam Hussein soll vor ein irakisches Sondergericht gestellt werden. Doch dem von US-Präsident Bush verteufelten Ex-Diktator droht ein unfairer Prozess. Ein ehemaliger amerikanischer Justizminister plädiert gegen die Siegerjustiz der Besatzer.
Ende Dezember 2004 reiste ich in das jordanische Amman, um mich dort mit der Familie und den Anwälten des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein zu treffen. Ich erklärte ihnen, dass ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für seine Verteidigung einsetzen würde. Als dies in den Vereinigten Staaten bekannt wurde, sorgte die Nachricht für großes Aufsehen. Einige der Berichte waren eher neugierig, aber die meisten einfach nur ablehnend oder abfällig. „Ramsey Clark schon wieder“, schienen sie zu suggerieren. „Eine Schande, oder? Einst war er Justizminister der Vereinigten Staaten – schaut euch nur an, was er jetzt macht.“ Lassen Sie mich also erklären, warum eine Verteidigung Saddam Husseins mit all den Idealen in Einklang steht, für die ich mein ganzes Leben lang eingetreten bin, und warum ich diese Verteidigung jetzt für die richtige Entscheidung halte. Alle Menschen, die sich für Wahrheit, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit einsetzen, werden es für selbstverständlich halten, dass Hussein und andere ehemalige irakische Funktionäre ein Anrecht darauf haben, bei ihrer Verteidigung von Anwälten ihrer Wahl beraten und vertreten zu werden.
Sowohl das Völkerrecht als auch die Verfassung der Vereinigten Staaten garantieren jeder Person, die eines Verbrechens beschuldigt wird, das Recht auf wirksame Prozessvertretung. Besonders wichtig wird dies in politisch aufgeladenen Situationen, da es hier meist noch viel schwieriger ist, für Wahrheit und Gerechtigkeit zu sorgen. Und dies ist im heutigen Irak der Fall. Durch den Krieg kamen Zehntausende von Irakern zu Tode, Präsident Bush, der diesen Krieg veranlasste, hat aus seinem Hass auf Saddam keinen Hehl gemacht und mehrfach erklärt, dass die Todesstrafe in seinem Fall angemessen wäre. Die Vereinigten Staaten, insbesondere die Bush-Regierung, haben die Verteufelung Saddams geschickt eingefädelt und besitzen ein klares politisches Interesse an seiner Verurteilung. Es wird demnach nicht leicht werden, Saddam ein faires Verfahren zu garantieren – obgleich dies so wichtig für eine zukünftige Demokratie im Irak wäre. Dieser Prozess wird in die Geschichte eingehen, die weltweite Gewaltspirale beeinflussen und Auswirkungen auf eine mögliche Versöhnung im Irak selbst haben. Seit mehr als einem Jahr wird Hussein illegal festgehalten, ohne jemals ein Familienmitglied, einen Freund oder Anwalt seiner Wahl zu treffen. Obgleich die Welt ihn wieder und wieder im Fernsehen zu sehen bekam, ist er selbst von jeder Kommunikation mit der Außenwelt abgeschlossen und von den gleichen U.S.-Militäreinheiten umgeben, die schon Gefangene in Abu Ghraib und Guantanamo Bay misshandelten.
Laut Völkerrecht muss jedes Strafgericht kompetent, unabhängig und unparteiisch sein. Dem irakischen Sondergericht fehlen diese essenziellen Eigenschaften. Schon seine Einberufung war rechtswidrig – das Werk einer illegalen Besatzungsmacht, die Saddam Hussein verteufelte und eine Regierung zerstörte, die es nun auch per Gesetz verurteilen möchte. Mit ihrer Behandlung des ehemaligen Präsidenten und der Aufstellung des irakischen Sondergerichts zu seiner Verurteilung haben die Vereinigten Staaten jegliche Hoffnung auf Rechtmäßigkeit, Fairness oder sogar Anstand vernichtet. Eines der ersten Fotos, die an die Öffentlichkeit gelangten, zeigt Saddam in unterwürfiger Kauerhaltung auf dem Boden eines leeren Raumes, über ihm drohend der damals wichtigste Protegé der USA, Ahmed Tschalabi, sowie ein Bush-Porträt an der ansonsten kahlen Wand. Das Vorhaben der Vereinigten Staaten, den ehemaligen Staatslenker in einem unfairen Prozess zu verurteilen, wurde überdeutlich, als Tschalabis Neffe den Auftrag bekam, dieses Gericht einzuberufen und ihm auch vorzusitzen. Er war gerade erst in den Irak zurückgekehrt, um dort ein Anwaltsbüro zu eröffnen – und zwar gemeinsam mit einem ehemaligen Kanzleipartner von Douglas J. Feith, dem Staatssekretär im Verteidigungsministerium, der auf einen Sturz der irakischen Regierung gedrängt hatte und als einer der zentralen Drahtzieher der U.S.-Nachkriegsplanung gilt. Konzept, Personal, Finanzierung und Funktionen dieses Gerichts wurden von den Vereinigten Staaten bestimmt und werden weiterhin von ihnen kontrolliert. Jedes Verfahren an diesem irakischen Sondergericht würde die Justiz korrumpieren und im Irak noch mehr Hass und Wut gegen die amerikanische Besatzungsmacht schüren.
Nur ein anderes Gericht – eines, das tatsächlich kompetent, unabhängig und unparteiisch ist – könnte hier rechtmäßig urteilen. Wenn die Gleichheit aller vor dem Gesetz Bestand haben soll, müsste schließlich jedes Gericht, das eine Anklage gegen Saddam Hussein in Betracht zieht, auch über die Macht und das Mandat verfügen, Anklagen gegen Führungskräfte und Militärangehörige der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und all der anderen Nationen zu erheben, die am Angriff auf den Irak teilgenommen haben. Keine Macht, und keine Person, darf über dem Gesetz stehen. Für einen dauerhaften Frieden müssen die Tage der Siegerjustiz beendet werden. Die Verteidigung eines solchen Falls ist eine Aufgabe von großer Wichtigkeit für die Wahrheit, die Rechtsstaatlichkeit und den Frieden. Ein Anwalt, der sich dieser Herausforderung gewachsen fühlt, sollte eine derartige Aufgabe als seine höchste Pflicht akzeptieren.
also, zum einen finde ich es natürlich gut, dass sich Ramsey Clark hier stark macht. Er ist nicht irgendwer, sondern ein ehemaliger Justizminister der Vereinigten Staaten, man kann also davon ausgehen, dass er Ahnung hat von dem, was er da sagt. Vielleicht rüttelt das ein paar Leute auf.
Zum anderen glaube ich allerdings, dass mit Sicherheit genug Verbrechen gefunden werden können, die man Saddam Hussein zur Last legen kann, um auch vor einem ordentlichen Gericht eine Verurteilung zu bewirken. Ich denke nur, dass das auf so ziemlich alle Regierungschefs der Welt zutrifft, vor allem auf die, deren Länder während ihrer Regierungszeit in einen militärischen Konflikt verwickelt waren. Das entschuldigt nix, relativiert aber vielleicht einiges. Macht und Gewalt gehen da Hand in Hand. Es wäre aber sicher keine sinnvolle Lösung, Regierungschefs (egal ob Diktatoren, Monarchen oder gewählte Volksvertreter) dann im Nachhinein alle hinzurichten oder auch nur lebenslang ins Gefängnis zu werfen.
ZitatZum anderen glaube ich allerdings, dass mit Sicherheit genug Verbrechen gefunden werden können, die man Saddam Hussein zur Last legen kann, um auch vor einem ordentlichen Gericht eine Verurteilung zu bewirken. Ich denke nur, dass das auf so ziemlich alle Regierungschefs der Welt zutrifft, vor allem auf die, deren Länder während ihrer Regierungszeit in einen militärischen Konflikt verwickelt waren. Das entschuldigt nix, relativiert aber vielleicht einiges. Macht und Gewalt gehen da Hand in Hand. Es wäre aber sicher keine sinnvolle Lösung, Regierungschefs (egal ob Diktatoren, Monarchen oder gewählte Volksvertreter) dann im Nachhinein alle hinzurichten oder auch nur lebenslang ins Gefängnis zu werfen.
Bin genau deiner Meinung. Außerdem, wenn man deswegen Kriege führen würde, wo fägt man da an, und wo hört man auf? Müsste man dann nicht auch den Wahlbetrüger Bush stürzen? Auf jeden Fall den Putschistengeneral, der im Augenblick Pakistan regiert, oder? Ich denke, eine Intervention, vor allem wenn sie militärisch geführt wird, bringt nichts. Jedes Volk muss bei sich mit seiner Führung klar kommen, oder sie ändern. Das kann niemand Fremdes für einen tun.
PS: Ramsey Clark hat sehr viel Wissen über den Nahen Osten und besonders die Außenpolitik der USA. Wie er die Dinge schildert, da sieht so manches ganz anders aus, als man uns es noch heute in den Medien präsentiert.
das was Clark da schildert ist das, was schon zu Zeiten des Wüstensturm-Krieges unter Kriegsgegnern "Die Kuwait-Falle" hieß. Saddam Hussein ist sicher kein Engel, aber er ist auch kein Idiot. Er wäre mit Sicherheit nicht in Kuwait einmarschiert, wenn er damit hätte rechnen müssen, dass die USA sich da einmischen. Die USA haben damals ein mieses doppeltes Spiel gespielt, angeblich sogar in Absprache mit Kuwait.
Die "greatest nation on the face of the earth", wie George W. Bush sein Land nur zu gerne bezeichnet (bin ich eigentlich die einzige, die bei so einer Wortwahl eine Gänsehaut kriegt?) betreibt schon seit vielen Jahren eine Außenpolitik, die skrupelloser und hinterhältiger ist als alles, was sich Thrillerautoren wie Forsythe oder Clancy ausdenken können.
gruß, Capella (die sich immer mehr zur verbitterten Anti-Amerikanistin entwickelt)
@Capella du musst nicht verbittern. Es denken sehr viele Menschen wie du. Über den Kriegsverbrecher Bush hat die Geschichte längst geurteilt. Er steht für WiLlkür, Folter und Angriffskriege. Das hilft allerdings seinen Opfern nur wenig.
Gerade zu Kuweit gibt es viel Missverständnisse:
ZitatAm Tag vor der Verabschiedung der UN-Resolution 661, die die Souveränität Kuwaits wiederherstellen sollte, charakterisierte die "New York Times" das Scheichtum als "weniger ein Staat als eine in Familienbesitz befindliche Ölgesellschaft mit eigener Flagge". Kuwait wurde nach dem 1.Weltkrieg vom britischen Kolonialministerium künstlich als nationale Einheit geschaffen, um den Druck auf den an Ölvorkommen reichen Irak ausüben zu können. 1918 erhoben sich nationale Widerstandsbewegungen gegen die Besetzung Iraks durch Großbritannien. Die Briten schlugen die Aufstände, erstmals in der Geschichte, durch systematische Bombardierungen aus der Luft nieder. Angesichts immer wieder aufflammender Aufstände verlieh Großbritannien dem Irak 1932 nominell die Unabhängigkeit. Aber auf dem irakischen Thron saß ein von den Briten eingesetzter Monarch, und die irakischen Ölfelder befanden sich im Besitz der Irakischen Ölgesellschaft, einem Konsortium britischer, US-amerikanischer und französischer Firmen. .. Um den Staat Kuwait zu schaffen, hatte Großbritannien ein Wüstengebiet vom Irak abgetrennt: die Stadt Kuwait, ihre Umgebung sowie die Inseln Bubjan und Warba, die den irakischen Zugang zum Persischen Golf beherrschten. Die Grenzen zwischen Kuwait, Irak und Saudi-Arabien zog Sir Percy Cox vom britischen Kolonialministerium 1921 und 1923. Damit setzte er sich mit einem Federstrich über die Tatsache hinweg, daß diese Küstengebite seit eh und jeh zum Irak gehört hatten. .. Der britische Diplomat Sir Anthony Parsons gab später zu: " Im irakischen Bewußtsein ist Kuwait als Teil der Provinz Basra tief verwurzelt, und die verhaßten Briten haben es gestohlen. ..Wir haben eine Lage geschaffen, in der sie (die Menschen) sich betrogen fühlen". .. Als 1936 in Kuwait riesige Ölfelder entdeckt wurden, versprachen sie Gulf Oil - das Unternehmen besaß die kuwaitischen Förderrechte - gewaltigen Profit. .. 1960, als die irakische Kassem-Regierung bei der Gründung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) mitwirkte, um den einseitigen Preissenkungen seitens der Ölkartelle entgegenzutreten, erhöhten die Ölgesellschaften erneut die kuwaitische Produktion und beschnitten die irakischen Ölexporte. Die irakische Wirtschaft ging in die Talfahrt, Kassem wurde zwei Jahre später gestürzt. Immer wieder hat die kuwaitische Königsfamilie innerhalb der OPEC zum Nutzen der Ölkonzerne gewirkt ... Im Gegenzug garantierten das US-Militär und die CIA den Thron Al-Sabahs.
Kuweit war und ist ein künstliches Gebilde, welches einzig geschaffen wurde, den Irak im Schach zu halten. Der sogenannte Kuweitkrieg war zu Beginn eine Besetzung, die relativ friedlich über die Bühne ging, und sogar von Teilen der kuweitischen Bevölkerung begrüßt wurde, denn dort leben dieselben Völker wie im Iran. Einzig die diktatorisch regierende Prinzenfamilie schrie um Hilfe. Auch die Vertreibung der Iraker aus Kuweit war weniger ein Krieg, als ein gezieltes Abschlachten. Die sogenannte Straße des Todes ist ein Beleg für ein gigantisches Kriegsverbrechen der uSA, wo sie quasi den abziehenden Truppen in den Rücken schossen. Wie erbärmlich.
Die Wiedereingliederung Kuweits nach den vorangegangenen Provokationen wird in der arabischen Welt anders gesehen als bei uns im Westen. Wir sollten den arabischen Menschen besser zuhören.
ZitatGepostet von Capella Capella (die sich immer mehr zur verbitterten Anti-Amerikanistin entwickelt)
Naja, was heißt Anti-Amerikaner? Ich definier das eher danach, ob die-/derjenige Ambitionen gegen das gesamte amerikanische Volk samt dessen Kultur hegt. Nur weil ich Bush nicht mag, muss ich ja nicht automatisch McDoof, Burger King etc. ablehnen.
Oder bist du auch Anti-Pakistanerin, Anti-Kubanerin - wat weiß ich, was es alles so gibt. Die Amis sind doch eher diejenigen, die am wenigsten dafür können, weil sie einfach total desinformiert durch die Gegend laufen. Und selbst diejenigen, die von sich behaupten, Ahnung zu haben, haben eben auch keine. Kann man denen Vorwürfe machen? Die glauben wirklich, jederzeit durch al-Qaida bedroht zu sein.
Ich seh nur zunehmend dasselbe auf uns zukommen. Oder hab ich's früher nicht so bemerkt?
ZitatGepostet vom Schreiberling Über den Kriegsverbrecher Bush hat die Geschichte längst geurteilt. Er steht für WiLlkür, Folter und Angriffskriege.
Naja, was heißt geurteilt? Kommt er irgendwann in den Bau? Sicher nicht. Wird er als Schurke in der Weltliteratur auftauchen? Auch nicht wirklich. Die Sieger schreiben halt die Geschichte - und das leider nicht unbedingt wahrheitsgemäß.
Werden die USA jemals Pakistan oder Saudi-Arabien angreifen? Nein, wieso auch? Pakistan in Atommacht - da trauen sie sich nicht ran -, in Saudi-Land stehen doch längst US-Truppen, wieso dann angreifen? Fazit ist doch folgendermaßen: Die USA greifen seit dem II. WK nur mikro-militärische Staaten an. Syrien stünde noch auf'm Plan und eben der Iran - sofern er nicht A-Waffen besitzt. Dann fühlen sie sich wieder ganz toll, "wir sind die Weltmacht", "wir haben die Macht und bla".
Oder meinst du, die USA würden wen größeres angreifen? Die haben doch schon ärgste Probleme im Pipi-Irak. Auch einen Wirtschaftskrieg werden die doch nicht mehr mit China führen. Dafür bestimmen die Chinesen doch schon zu viel (siehe The Econimist). Deswegen wird fleißig Krieg geführt, damit wieder ordentlich Schotter fließt.
ZitatOder meinst du, die USA würden wen größeres angreifen?
Die Bushisten werden , so befürchte ich es jedenfalls, den Iran angreifen und im Vergleich zum Irak ist das ein Riese.
Die Hatz hat bereits begonnen. Zunächst wird der "Islamische Terror" hochgespielt - es wird womöglich einen grausamen Anschlag geben (von dem dann mindestens genauso viele Ungereimtheiten bleiben, wie bei dem Anschlag auf das WTC) und vermutlich wird Cheneys Plan umgesetzt, und sie werden den Iran mit Atombomben bombardieren. Ist ja schließlich weit genug weg von den USA.
also, obwohl ich natürlich eine Bush-Gegenerin bin, sehe ich das Problem bei den USA nicht als etwas neues an und laste es nur teilweise der jetzigen Regierung an.
Die USA benehmen sich außenpolitisch schon seit fast 100 Jahren wie der Elefant im Porzellanladen. Und innenpolitisch haben die schon seit ihrer Entstehung genug Dreck am Stecken, um sich nicht großartig in aller Welt als die vorbildliche und demokratische Nation schlechthin verkaufen zu können (systematisches Ausrotten der amerikanischen Ureinwohner, Rassismus, Korruption, Kommunistenhatz in der Mc Carthy Ära etc. pp.)
Ich sehe in dem Land einfach in keinster Weise ein "Vorbild" und finde es nicht gerechtfertigt, dass sie sich als selbsternannte Weltpolizei aufspielen. Und das ist ja wie gesagt nicht neu. Bush stellt sich dabei lediglich etwas ungeschickter an als seine Vorgänger.
ZitatGepostet von Schreiberling Die Bushisten werden , so befürchte ich es jedenfalls, den Iran angreifen und im Vergleich zum Irak ist das ein Riese.
Gut, ich bezog mich mehr auf die militärische Größe, da ist der Iran dem Irak natürlich auch überlegen. Aber um das wieder mit der Landesgröße zu verbinden: Nordkorea wird niemand angreifen, weil es Atomwaffen hat. Der Iran hat momentan also noch keine, so wie's aussieht. Deswegen ist man ja so versessen, die Atom-Bewaffnung des Irans zu verhindern. In Nordkorea gibt's sowieso nichts zu holen - im Iran hingegen schon. Es geht doch um die Ressourcen, um eine US-Stationierung zum Schutz der Ressourcen und nicht um solche Mätzchen wie Demokratie und Frieden, aber auch nicht um das Monster Bush. Würde er es nicht tun, würde er abgesägt von den Hintermännern.
ZitatGepostet von Capella Ich sehe in dem Land einfach in keinster Weise ein "Vorbild"
JETZT kann man in den USA auch kein Vorbild mehr sehen. Aber ich finde dass man immer bedenken sollte, was früher in Amerika geleistet wurde. Die Leute die die Unabhängigkeitserklärung und vor allem die Verfassung (WE the people) geschrieben haben, waren Helden in meinen Augen. Das Problem ist nur dass ein Großteil des Amerikas von heute auf diesen Prinzipien herumtrampelt und sich auch noch Patrioten nennt.
Es gibt aber noch manche Leute in Amerika die diese Prinzipien immer noch hochhalten, zB Michael Rivero oder Jeff Rense.
Auf jeden Fall darf man in Amerika 'noch' nicht alles über einen Kamm scheren. Es gibt eine kleine aber feine 'Truth'Bewegung, und wenn man die unterstützt dann kann sich da vielleicht noch was verändern... wenn man über sie hinwegsieht nicht.
also, obwohl ich natürlich eine Bush-Gegenerin bin, sehe ich das Problem bei den USA nicht als etwas neues an und laste es nur teilweise der jetzigen Regierung an.
Natürlich ist diese Entwicklung nicht erst seit 2000 zu beobachten. Das ausführende Organ ist nicht nur wie von Montesquieu beschrieben die Regierung als Exekutive im Staat, sondern auch das ausführende Organ im Kampf - kann man ja schon sagen - für ein amerikanisches Jahrhundert - siehe PNAC, in dem ja nicht politische Neulinge seit Bushs Wahlsieg 2000 sitzen. Das Ganze reicht, wie du schon sagtest, viel weiter zurück. Ich habe es leider immer noch nicht geschafft, mich ein bisschen durch die Ziele des PNAC und deren Vorgehensweise zu arbeiten, muss es aber unbedingt bald mal tun.
ZitatGepostet von Capella Die USA benehmen sich außenpolitisch schon seit fast 100 Jahren wie der Elefant im Porzellanladen.
Wenn du das schon so weit ausdehnst, kannst du die 100 Jahre locker verlängern, als die USA in ihre Phase des Imperialismus kamen und u.a. Kuba, die Philippinen und den halben Pazifik eroberten. Guantánamo haben sie übrigens bei der Unabhängigkeit Kubas behalten. Daher ja auch der amerikanische Isolationismus: Amerika den Amerikanern, die USA wollten dort aufräumen. Solange die Europäer sind da raushielten, wollten die USA auch in Europa und dessen Einflusssphäre nichts zu suchen haben. Das änderte sich dann 1917 mit der kurzen Beteiligung am I. WK, hörte dann wieder auf und änderte sich dann grundlegend nach dem Angriff auf Pearl Harbor, den Einstieg in den II. WK und nach diesem dank der Kriegsversehrtheit wurde die USA endgültig zur vorherrschenden Macht. Im Kalten Krieg ging's halt um die Containment-Politik, wie du vielleicht weißt: Eindämmung des Kommunismus. Dazu gehörte auch die Einbeziehung der Türkei in die NATO oder die Unterstützung der greichischen Rechten gegen eine drohende "Kommunisierung" Griechenlands. Und dann eben das bekannte Spiel in Südamerika mit Allende bzw. Pinochet und Korea und Vietnam. Oder halt auch Afghanistan mit Osama und seiner von der CIA in Pakistan ausgerüstete al-Qaida gegen die sowjetischen Besatzer. Diese Masche geht aber seit 1991 nicht mehr, weil es das Bedrohungspotenzial der Russen nicht mehr gibt. Da musste jetzt halt der teils hervorgerufte, teils geförderte Islamismus her.
ZitatGepostet von Capella Und innenpolitisch haben die schon seit ihrer Entstehung genug Dreck am Stecken, um sich nicht großartig in aller Welt als die vorbildliche und demokratische Nation schlechthin verkaufen zu können (systematisches Ausrotten der amerikanischen Ureinwohner, Rassismus, Korruption, Kommunistenhatz in der Mc Carthy Ära etc. pp.)
Du kennst den tollen Jesus-Spruch mit dem Stein und der Sünde?
ZitatGepostet von Capella Ich sehe in dem Land einfach in keinster Weise ein "Vorbild" und finde es nicht gerechtfertigt, dass sie sich als selbsternannte Weltpolizei aufspielen.
Nein, ein Vorbild sind die USA auf keinen Fall. Ich finde die US-Bürger eher bedauernswert, wie sehr sie von der Welt einfach keinen blassen Schimmer haben. Aber wir sollten uns auch nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen, denn es findet sicher ein Haufen mehr statt, als wir jemals erahnen können.
ZitatGepostet von DaRockwilda JETZT kann man in den USA auch kein Vorbild mehr sehen. Aber ich finde dass man immer bedenken sollte, was früher in Amerika geleistet wurde. Die Leute die die Unabhängigkeitserklärung und vor allem die Verfassung (WE the people) geschrieben haben, waren Helden in meinen Augen. Das Problem ist nur dass ein Großteil des Amerikas von heute auf diesen Prinzipien herumtrampelt und sich auch noch Patrioten nennt.
Montesquieu hatte schon 1748 sein Buch Über den Geist der Gesetze veröffentlicht, in dem er die Gewaltenteilung als Freiheit schaffendes Instrument im Staat postuliert. (Fast ganz) Europa - und sein Frankreich eben auch - befand sich im Absolutismus. In den USA wurden seine Ideen zum ersten Mal umgesetzt, in Frankreich mit der Revolution nur 13 Jahre später. Die restlichen Staaten folgten viel später. Wenn du unbedingt ein Vorbild haben willst, nimm doch Großbritannien. 1215 wurde mit der Magna Carta Libertatum eine konstitionelle Monarchie eingeläutet. Das Parlament bestand zwar noch aus Land- und Hochadel (daher auch die Bezeichnungen im britischen Unter- und Oberhaus), aber sie hatten die Macht, dem König die Steuern zu verwehren. Und ohne Moos ist bekanntlich nichts los. 1689 wurde die parlamentarische Monarchie durch die Bill of Rights (nicht zu verwechseln mit den Amendments der US-Verfassung) weiter gestärkt. Und zum Schluss noch dieses: England war zeitweise sogar schon mal eine Republik (1649-1660). Oliver Cromwell und der englische Bürgerkrieg. Haben ihren König Karl I. sogar geköpft.
ZitatGepostet von DaRockwilda Es gibt aber noch manche Leute in Amerika die diese Prinzipien immer noch hochhalten, zB Michael Rivero oder Jeff Rense.
Bringt das was? Ich möchte nicht zu pessimistisch wirken, aber ich denke doch eher nicht.
ZitatGepostet von Schreiberling Die Bushisten werden , so befürchte ich es jedenfalls, den Iran angreifen und im Vergleich zum Irak ist das ein Riese.
Bitte? ok, das Land ist flächenmäßig größer...aber militätisch? Doch wohl eher völlig unbedeutend. Im Gegensatz zum Irak der seite 1979 systematisch von diversen Großmächten hochgerüstet wurde und 1990 die viertgrößte Militärmacht auf diesem Planeten war, nagt doch der Iran seit 79 militärisch am Hungertuch.
@Transzendenz gegenüber den 21 Millionen Irakern, leben im Iran mehr als dreimal soviele Menschen. http://de.wikipedia.org/wiki/Iran
Militärisch gesehen, haben die USA bereits das flächenmäßig kleinere Land Irak nicht unter Kontrolle. Da nutzt die teuerste Technik nichts. Und es ist unklar, über welche Waffensysteme der Iran wirklich verfügt.
Wegen Iran, ich denk da darf man die russische Unterstützung nicht unterschätzen. Wie Schreiberling sagt, wer weiß welche Waffensysteme der Iran hat. Und so wie sie bis jetzt beim Verhandeln scheinen sie sich nicht all zu schwach zu fühlen...
Zu den Amerikanern: Die Chancen stehen nicht rosig, aber so negativ würde ich des net sehen. Es gibt eigentlich sogar einen recht großen Widerstand in Amerika, allerdings glaubt das kaum ein Amerikaner , weil die alle noch den gefälschten USAToday/Gallup-Polls glauben. Außerdem sind die meisten zu feige und zu faul, ihren Lebensstil aufzugeben nur um ein wenig für Gerechtigkeit zu sorgen. Aber gerade durch so Seiten wie whattreallyhappened.com wird diese schweigende Mehrheit erst aufgeweckt... Insofern finde ich diese kleine Bewegung schon wichtig !