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  • Thema von Felios im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Der Eingriff

    Häuserschluchten nach Mitternacht. Ich beobachte aus der Distanz. Von der Straßenseite gegenüber. Die Dunkelheit schützt mich. Lässt mich in Ruhe beobachten. Die Bedrohung. Gegen sie gerichtet, die zu mir herüber schaut. Auf eine Reaktion wartend. Die ausbleibt.
    Ihr Blick wird flehend. Unruhe erfasst mich. Will heraus. Aus meiner Haut. Die so straff gespannt ist, dass sie mir die Luft abschnürt. Weiterhin Rehaugenblick. So unschuldig. Hilflos. Ich fühle ihre Einsamkeit. Höre ihren stummen Schrei nach Hilfe. Machtlosigkeit.
    Es sind zwei. Ganz in schwarz gekleidet. Mit schweren Stiefeln. Vermummte Gesichter. Einer der beiden hält sie fest. An den Haaren. Der andere macht seinen Gürtel auf. Ich befürchte das Schlimmste. Meine Hand fährt wie von selbst in die Jackentasche. Griff ins Leere. Vor dem geistigen Auge sehe ich mein Telefon auf dem Nachttisch liegen. Zum Zuschauen verdammt.
    Tränen kullern. Banges Warten. Endlich ein Schrei. Sie lassen von ihr ab, suchen nach dem Verursacher. Drehe mich um und renne weg. Meine Muskeln brennen. Ein dumpfer Schlag. Dann nichts mehr.

    (c) Felios

  • Thema von Felios im Forum Ablage Speakers Corner

    Wie manchen von Euch bereits aufgefallen ist, schreiben hier immer wieder Gäste/User mit falscher Rechtschreibung/Grammatik.

    Allerdings nützen Ratschläge wie "pass doch besser auf Deine Rechtschreibung auf!" nur bedingt etwas, wenn
    eine Legasthenie (Rechtschreibschwäche) vorliegt. Es mag die Schreiber geben, die einen Text hastig herunterschreiben,
    und dabei einfach nicht darauf achten, es gibt aber auch viele, die es einfach nicht können, und zumindest teilweise
    Schuld scheint mir dabei die neue deutsche Rechtschreibreform (NDR) zu haben. Ich tue mir ja selbst schwer, welche Wörter zusammengeschrieben werden müssen, und welche nicht. Früher fiel
    mir das wesentlich einfacher, aber seit der NDR muss ich ständig nachschlagen (herüberkommen oder herüber kommen, Rad fahren oder radfahren, wieder sehen oder wiedersehen....).

    Falls also eine Rechtschreibschwäche vorliegt (der User wird sich naturgemäß ungern outen wollen, weil es ihm meist peinlich ist, auch wenn gesagt werden muss, dass Legastheniker heutzutage keine
    Minderheit darstellen), dann wäre es zweckmäßig, konkret zu sagen, wo die Fehler liegen. Natürlich gibt es auch Rechtschreibprüfung in Word/Openoffice, wenngleich diese mehr oder weniger ausgereift sind
    (bei Openoffice eher weniger), die der betreffende User vor dem Hereinstellen des Textes durchlaufen lassen könnte.

    Was ich sagen will - die Rechtschreibschwäche sollte kein Grund sein, (junge) Schreiber hier vom Schreiben/Veröffentlichen abzuhalten. Mir ist leider der Name entfallen, aber es gibt
    Schriftsteller, die sich als Legastheniker outeten, und erfolgreich veröffentlicht haben. Nichts ist unmöglich.

    Gruß Felios

  • Thema von Felios im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Die Lektion

    Pausenhof einer Grundschule. Geschrei von Kindern. Karl und ich im Zwiegespräch.
    „Du spinnst ja“, sagte Karl herablassend, „du klopfst doch nur Sprüche!“
    „Du wirst es ja sehen!“ setzte ich nach, „erst lerne ich Judo und Karate, und dann Kung Fu!“
    Der Brustton der Überzeugung sprach aus mir. Gedanklich weilte ich bei den Kriminalromanen der drei Fragezeichen, in deren Fußstapfen ich treten wollte. Karl glaubte mir nicht. Natürlich war er im Recht, aber in meinem kindlichen Fanatismus vermischte ich Phantasie und Wirklichkeit. Ich bestand trotzig darauf, später einmal ein unbesiegbarer Kampfsportler zu werden, und Karl, abschätzig auf mich herabschauend, provozierte mich weiter, indem er mich nicht ernstnahm. „Wenn Du nicht aufhörst, dann hau' ich Dir eine runter!“ stieß ich wütend hervor. Karl lachte nur. Er war einen Kopf größer als ich, von kräftiger Statur, wähnte sich in Sicherheit. Ein paar Minuten später fand ich mich einige Meter von ihm entfernt auf dem Pausenhof wieder. Karl war von Mitschülern umringt, die auf ihn einredeten. Mitfühlende Blicke. Karl heulte. Seine rechte Wange feuerrot. Er deutete immer wieder in meine Richtung, brach dabei neuerlich in Tränen aus. Offensichtlich hatte ich ihn geschlagen. Ich war nicht bei mir, als es geschah, meine Wahrnehmung hatte ausgesetzt. Nur langsam kam ich wieder zu mir, doch an den Augenblick der Tat konnte ich mich nicht erinnern. Alle starrten mich ungläubig an. Unmöglich, dachten sie wohl, unmöglich, der ist doch der größte Angsthase in der dritten Klasse, klein, schmächtig, schüchtern. Der traut sich doch nie etwas. Karl lachte seit jenem Tag nicht mehr über mich. Er redete auch nicht mehr mit mir. Die anderen schauten nur, als sei ich ein exotisches Tier, Neugierde weckend, aber ihm besser nicht zu nahe kommen. Nur noch Geschrei von Kindern.

    (c) Felios

  • Thema von Felios im Forum Ablage Speakers Corner

    Mobbing ist schlimm. Es besteht nicht nur darin, jemanden nicht zu mögen, sondern jemanden psychisch und körperlich zu bedrohen,
    was Langzeitfolgen haben kann. Mobbing gibt es nicht nur in der Schule, sondern auch am Arbeitsplatz.

    Wobei Mobbing in der Schule deswegen so schlimm ist, weil es Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes/Jugendlichen nimmt.

    Mobbing kann darin bestehen, jemanden zu ignorieren, wie Luft zu behandeln, aber auch zu einer Handlung zu animieren und dann zu verpetzen,
    oder jemanden ganz direkt verbal und körperlich anzugreifen, zu erpressen. Meist ist Neid die Ursache bzw. mangelndes Selbstbewusstsein,
    das man sich bei schwächeren "zurückholen" möchte, vor allem in einer Gruppe (in der es auch viele Mitläufer gibt). Wer selbst kräftig austeilt,
    kann nicht gemobbt werden.

    Eine neue Dimension, wortwörtlich, erreicht Mobbing, seit es Handykameras und Internet gibt. Plötzlich sieht man auf den Videoplattformen
    im Internet reihenweise Fotos/Videos aus der Schule von schlafenden Schulkameraden oder sonstigen Tätigkeiten, die "in flagranti" beobachtet
    werden und nun für tausende abrufbar sind. Mit derartigen Bloßstellungen wird nicht nur das Grundrecht auf Privatsphäre verletzt. Auch
    das Unrechtsbewusstsein schwindet, und Vertrauen/Verschwiegenheit wird zum Fremdwort.

    Dass sich Jugendliche schon im frühen Teenager-Alter Pornos übers Internet reinziehen und gewaltverherrlichende, frauenfeindliche Musik
    reinziehen, ist da nur das i-Tüpfelchen. Vorbilder Bushido und Frauenarzt statt Mutter Theresa? Und den Eltern ist es scheiß egal, was ihre
    Kinder machen. Eltern beide berufstätig, keine Kontrolle über das, was Kinder im Internet und Fernsehen sehen. Früher gab es auch schon
    Fernsehen, klar, aber nicht soviele Programme mit soviel Schund wie heute, wo schon Babys an Leihmütter verliehen werden sollen und
    es cool ist, in Überwachungssendungen mitzumachen und "Sieg Heil" zu rufen.

    Hat nun wenig mit Mobbing zu tun. Mobbing gab es schon immer. Doch die neuen Medien bauen Hemmschwellen ab. Gefilmt ist schnell,
    da jeder Jugendliche heute ein Handy besitzt. Und da jeder Jugendliche Internetzugang hat und der Upload von Fotos/Videos kinderleicht ist,
    ist so ein Foto/Video ganz schnell für jedermann abrufbar. Hemmschwellen, Kontrollen, Gewissen...

    Die Geister, die gerufen wurden, werden wir nicht mehr los.

    Felios

  • Thema von Felios im Forum Ablage Speakers Corner

    Warum nicht stattdessen fernsehen, IPOD hören, surfen, Playstation spielen oder sonstige Zimmerbeschäftigungen?

    Ich finde es beruhigend zu wissen, noch (junge) Schreibkollegen hier zu finden, in einer Welt,
    die zunehmend digitalisiert wird, in der man nicht mehr zum Lexikon greift, um etwas nachzuschlagen,
    sondern "googlen" oder "wikipediaten" muss, wo man sich aufgeschmissen fühlt, wenn das Internet nicht verfügbar ist.
    Aber was bewegt uns zu schreiben, hat sich etwas im Vergleich zu früher (vor 30-40 Jahren oder länger) geändert?
    Sieht man davon ab, dass die Verlage von Massen an Texten überhäuft werden, und die Perlen herausgepickt werden müssen.

    Interessant in dem Zusammenhang finde ich eine Textzusammenstellung von Renatus Deckert,
    "Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt", wo über neunzig deutschsprachige Autoren
    davon erzählen, wie sie die literarische Bühne betreten haben. (Ich habe noch nicht alle Texte gelesen, kann mich aber mit den
    Autoren, die ab 1970 aufwärts veröffentlicht haben (es beginnt mit Ilse Aichinger, 1948)
    wesentlich besser identifizieren als mit den älteren Autoren aus der Kriegs- und frühen Nachkriegszeit...

    Huch, ich schramme entlang einer Themaverfehlung..

    Warum schreibe ich? Wann schreibe ich? Meist in melancholisch-depressiver Stimmung. Fröhliche, lustige Texte
    entschlüpfen meiner Phantasie daher selten. Warum? Nicht, weil ich einmal einen Bestseller landen will, was heutzutage wohl den wenigsten Autoren glückt.
    Vielmehr ist es eine innere Befriedigung, wenn durch das Schreiben eine (aufgestaute) Last abfällt und man sich gleichzeitig seiner Umwelt
    mitteilen kann. Ich habe es nie bereut, wenn ich ganze Nächte durchgeschrieben habe, auch wenn ich einen
    Teil der Texte wieder vernichtet habe.

    Hmja, ich schreib vielleicht noch mehr später...(ich mag die Punkte am Satzende, lassen viel Interpretationsraum...)

    Was sind Eure Beweggründe?

    Gruß,Felios

  • Thema von Felios im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Das erste Buch

    Schriftsteller über ihr literarisches Debüt


    von Renatus Deckert

    Auf über 350 Seiten erzählen 92 Autoren über ihren ersten Roman bzw. Gedichtband. Die Geschichten sind kurzweilig,
    beginnen 1948 mit Ilse Aichinger und enden mit Lutz Seiler 1995.

    Bis auf ein paar mir bekannte Namen wie Elfriede Jelinek, Peter Handke, Günter Grass kommen mir unbekannte Autoren
    zu Wort und das ist ein großes Plus dieses Textbands, da man so neue Autoren kennenlernt. Besonders ansprechend
    fand ich Robert Menasses Hinführung zu seinem ersten Buch "Sinnliche Gewissheiten", die sich vor allem zu Beginn
    mit meinen eigenen Erfahrungen teilweise deckt (Studium, kurz vor dem Abschluss, was kommt danach?)

    Kurzweilig, nachdenkenswert, anregend - mit diesen Schlagworten würde ich Deckerts Textsammlung bezeichnen.

    Felios

  • Thema von Felios im Forum Ablage Politikforum -...

    http://steiermark.orf.at/stories/371205/

    Schon der dritte oder vierte publik gewordene Fall in den letzten 12 Monaten,
    erst die Zogajs, dann ein gut integrierter Afrikaner und jetzt diese Familie,
    in allen Fällen gut integrierte Asylsuchende, die keine Staatshilfe beziehen,
    niemanden auf der Tasche liegen und von der Bevölkerung akzeptiert werden.

    Einerseits regt man sich zurecht darüber auf, dass Multi-Kulti-Parallelgesellschaften
    in den Städten entstehen, aber überlässt diese Problematik den Rechtspopulisten, die
    nur solange daraus Kapital bzw. Wählerstimmen schlagen können, wie sie keine
    Lösung für diese Problematik finden (denn das würde den Rechten den Nährboden entziehen),
    andererseits werden jene, die wirklich integriert sind, mit den "Rechtsmitteln" abgeschoben.
    Wie es den Menschen geht und welcher Hintergrund vorhanden ist, interessiert dann nicht, weder
    Platter noch Fekter, die natürlich kein humanitäres Bleiberecht zusprechen werden,
    obwohl sie die Möglichkeit (Willkür!) dazu hatten/hätten.

    Freilich darf man Asylsuchende und Migranten nicht miteinander vermengen, Migranten gehen
    aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland, einem Bauer aus Anatolien muss Deutschland oder Österreich wie ein Schlaraffenland vorkommen. Asylsuchende kommen hierher, weil sie aus
    politischen oder religiösen Gründen verfolgt werden. Eigentlich sollte man sich von den Hardlinern
    in der Politikerriege eine umgekehrte Argumentation vorstellen: Asyl suchen wiegt schwerer als
    "nur" aufgrund der schlechten Arbeitssituation aus/einzuwandern. Ich verstehe es nicht, und leider interessiert es auch die wenigsten - in Zeiten, wo die Arbeitslosigkeit sprunghaft ansteigt, interessiert es noch weniger, was das Schicksal anderer Menschen betrifft, erst recht, wenn es sich um Menschen dreht, die anders aussehen oder eine andere Kultur haben.

    Auch was den Iran betrifft, hörte ich in letzter Zeit Sätze wie "Was kümmert mich der Iran, wir sollten uns erstmal um unsere eigenen Probleme kümmern". Die provokante Gegenfrage sollte dann lauten: "Was sitzt Du dann noch hier herum und antwortest mir? Geh in die Politik, geh auf die Straße, protestiere dagegen, tu was!" Zum Glück gibt es einige Millionen Menschen in der Bevölkerung und damit die Möglichkeit, sich die Probleme "aufzuteilen". Wenn wir nicht mehr über den Tellerrand blicken, so schlimm die Situation im eigenen Land sein mag, dann ist das ziemlich einseitig und ignorant gedacht.

    Zudem es keine Pflicht in der geschriebenen Sprache gibt, immer nur EIN Thema anzusprechen. Wir haben die Freiheit, alles zu kommentieren, aber auch alles zu ignorieren, was uns nicht interessiert. Wenn man sich dann ausgiebig über die Probleme in anderen Ländern auslässt und Antworten kommen wie "ich bin gerade arbeitslos geworden, wir sollten uns erstmal im eigenen Land um unsere Probleme kümmern", dann macht mich das ziemlich grantig. Ich denke eben sehr viel nach, und ich denke über alles nach, was mir gerade in den Sinn kommt. Denken ist frei, das Schreiben auch.

    Arbeitslosigkeit ist schlimm, für den Einzelnen, besonders aber für die Familien. Arbeitslosigkeit hat aber nichts mit dem Iran oder mit dem Schicksal kosovarischer Familien zu tun. Man kann versuchen, auf die Missstände von Hartz 4 und die Bigotterie, was Banken- und Autoindustrierettung und gleichzeitig dem Pleitegang mittelständischer Unternehmen und zu geringer Arbeitslosenhilfe betrifft, aufmerksam zu machen, und trotzdem auf die Missstände von Migranten/Aslysuchenden und auf die Missstände in anderen Ländern hinweisen.

    Es ist auch immer zwischen Privatpersonen und politischen Vertretern zu differenzieren. Wenn politische Vertreter Schnellschüsse zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise machen (Mehrwertsteuer erhöhen) und die Gefahr einer amoklaufenden Jugend durch den Verbot von "Killer"spielen minimieren wollen, dann packt das weder die Wurzeln der Wirtschaftskrise (Stichwort: Strukturreform) noch die der Amokläufer (Stichwort: Erziehung und Generationenwandel) an.

    Man kann als Privatperson darauf hinweisen, dass es nichts alleine bringt, jetzt jede Menge Kredite
    in die Autoindustrie und Banken zu pumpen und darauf zu hoffen, dass sich die Krise von alleine reguliert, während immer mehr Menschen arbeitslos werden, es keine typischen Niedriglohnjobs mehr für Hauptschüler und CO gibt (Michael/Biedenkopf hat das kürzlich angesprochen), es den Konsum nicht antreibt, wenn die Staatshilfe nur dank Ein-Euro-Jobs und Lebensmittelläden für Mittellose fürs Überleben reicht. Man kann als Privatperson auch darauf hinweisen, dass es in anderen Ländern, wo "Killerspiele" erlaubt sind, nicht mehr Amokläufer gibt. Man kann als Privatperson viel ansprechen, ohne dass eine unmittelbare Änderung eintreten wird. Solange es nicht öffentlich wird, in Form von Unterschriftenlisten, Petitionen, Demonstrationen, Streiks, etc...,
    kann man reden und reden, man kann über alles reden und seinem eigenen Frust Luft machen, es ändert sich sowieso nichts, aber zumindest ist der Frust vorübergehend einmal abgebaut worden.

    Und das hab ich gerade gemacht.

    Felios

  • Thema von Felios im Forum Ablage Speakers Corner

    Weil das, was in internen Foren steht, nicht an die Öffentlichkeit gelangen soll, unabhängig davon,
    welche Inhalte darin stehen,
    ob jemand Copyrights missachtet, Straftaten begeht oder sonstwas macht,
    das ist egal, es läuft INTERN, d.h. es setzt die Vertrauenswürdigkeit der darin schreibenden Personen voraus.

    Deswegen hab ich den Thread von Xenia auch gelöscht, weil er erstens
    interne Inhalte öffentlich gemacht hat, was für die betreffenden Personen, selbst wenn anonymisiert,
    unangenehm werden kann, und zweitens, weil uns Streitigkeiten in anderen Foren nichts angehen.

    Gruß Felios

  • Thema von Felios im Forum Vorstellung von andere...

    Hallo,

    unter folgendem Link gibt es meinen bisher auf literan.de geführten Blog
    in der kommentierbaren Fortsetzung. Es wird auch weiterhin
    überwiegend gesellschaftspolitische Themengebiete geben, mit einzelnen
    Abstechern in die Umwelt und Außenpolitik.

    http://literan.blogspot.com/

    Gruß,Felios

  • Thema von Felios im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Zentralfriedhof



    Stumme Blicke verlieren sich in endloser Weite.
    Stille. In sich horchen. Es pocht.
    Kirchenglocken zerreißen die Idylle.

    Schnee knirscht unter den Schuhen.
    Krähen krächzen lauter.
    Sie wachen über die Toten.

    Raschelndes Laub.
    Sie suchen nach Futter, tief in der Erde.
    Zwischen den Gräbern.

    Brahms und Schubert drehen sich um.

    Wien, 28.1.2011

    Felios

  • Thema von Felios im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Ganz unten

    Lumpen stolpern durch die Eingangstür.
    Umherirren unter vielen.
    Blicke würdigen teilnahmslos.
    Innere Stimmen den Diebstahl befielen.

    Misstrauen: Das Personal ist wachsam.
    Dunkle, dreckige Haut atmet, schwitzt.
    Verzweiflung riecht deutlich.
    Angst tiefe Narben in den Kokon ritzt.

    Unachtsamkeit entlarvt, ermöglicht das Scheitern.
    Flehende Augen: Hungerschmerz.
    Du hast nur diesen - einen - Augenblick
    - wie entscheidet Dein Herz?

    Wien, 11.2.2011

    (c) Felios

  • Thema von Felios im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Hochnebel in Wien

    blässe die von innen kommt nach außen tritt personifiziert in den tiefliegenden wolken die schwäche ist allgegenwärtig die atemluft in watte gepackt hermetisch abgeriegelt stinkende abgase schornsteine rauchen vergiften beständig tschickstummel auf dem gehsteig spucknäpfe bedecken jeden quadratzentimeter asphalt entstellte grimassen gesenkte köpfe von kränklichfarbenen körpern getragen stolpern vorbei rempeln an provozieren aggressionen die im dämmerzustand des geistes verpuffen

    slalomlauf am hundstrümmerlboulevard eineurotaschen leergefüllte taschen bloßes dahinvegetieren raunzen fahle kleider suggestiv wippende körper die am boden liegen handflächen nach außen faltige rissige haut lebhafter südostwind ohrfeigen beim vorbeigehen kälte kriecht unter die jacken in den schal der körper erfriert reduziert auf das lebenswichtige auf wärmende gedanken auf das flammende zünglein hoffnung das zu erlöschen droht das giert nach mehr als nur die unterscheidung von hell und dunkel das die nacht herbeisehnt die die dunkelheit maskiert sonnenstrahlen höhnen durch die wolkendecke

    friedhofsstimmung einundsiebzig das dritte tor ruft krähenschwärme kreisen aufgeregt über den gräbern die sonne ist vom himmel gefallen.

    Wien, 19.2.11

    -------------

    manches ist für jene verständlicher, die schon in Wien waren.

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