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  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    von Pakistan - doch lest selbst:

    Zitat
    Von wo kommt Gefahr?

    Robert Fisk: Westen verstärkt aus Pakisten bedroht

    Von Karl Weiss



    Während sich die westliche Welt, sprich: die US-Regierung und ihre Schoßhündchen, lauthals um den Iran sorgen, bleibt eine einfache Wahrheit völlig unbeachtet: Pakistan, das zweitgrößte islamischen Land nach Indonesien mit der wahrscheinlich höchsten Anzahl an militanten Islamisten und Terror-Ausbildungs-Camps, wahrscheinlicher Aufenthaltsort von Osama bin Laden und der Mehrheit der Taliban, hat bereits die Atombombe und hat auch Raketen, die eine solche in entfernte Ziele tragen können.


    In einem Interview, das er am Wochenende der „Folha de São Paulo" gab,hat
    der englische Journalist Robert Fisk, der im Libanon lebt und als der best informierte westliche Journalist des Nahen Ostens gilt, darauf aufmerksam gemacht, daß im Moment die bei weitem größte terroristische und allgemeine Gefahr für den Westen von Pakistan ausgeht.

    Fragt man, warum sich niemand um Pakistan sorgt, so bekommt man stereotyp die Antwort: Weil Pakistan ein US-freundliches Regime hat. Nun, was ist US-freundlich in Pakistan? Man gestattet den US-Truppen Stützpunkte, Benutzung von Flughäfen und Überflugrechte, man läßt die CIA im Land toben, man gestattet US-Firmen, pakistanische Arme auszubeuten.

    Doch was ist US-freundlich daran, die Taliban zu beherbergen? Was daran, Osama bin Laden Unterschlupf zu gewähren (falls es den noch gibt)? Oder daran, die Scharia in weiten Teilen des Landes anzuwenden? Man gibt keine Erklärungen gegen Israel ab, stellt aber in ganz anderer Weise eine unmittbare und akute Gefahr für dies Land dar als die eventuellen Ambitionen Irans, die noch viele Jahre keine Chance auf Verwirklichung haben - wenn sie denn bestehen.

    In keinem anderen Land der Welt werden soviel potentielle Terroristen ausgebildet wie in Pakistan (abgesehen vom Irak, aber das haben sich die US-Politiker selbst zuzuschreiben). In keinem anderen Land gibt es so viele Zwangsheiraten, so viele abgehackte Hände, gesteinigte und ausgepeitschte Frauen, öffentlich Gehenkte wegen Übertretung islamischer Gesetze usw. Nirgends werden die Rechte der Frauen so mit Füßen getreten. Wenn irgendwo die islamistischen Horrorgemälde Wirklichkeit sind, dann in Pakistan.

    Die jetztige Regierung Pakistans ist US-freundlich. Ja und? War nicht auch Saddam Hussein ein hochgerüsteter Verbündeter der USA, der sogar im Auftrag der US-Regierung den Iran überfiel? War Osama bin Laden nicht CIA-Agent? Wurden die Taliban nicht mit US-Hilfe so groß wie sie jetzt sind, weil man sie damals gegen die Sowjetunion in Afghanistan hochpäppelte? Eine Regierung kann rasch ihre Politik wechseln oder kann abgelöst werden. Die Atombomben und Trägerraketen aber bleiben.

    Alles, was man im Iran gefunden hat, das Verdacht bezüglich möglicher Ambitionen auf Atombomben weckte, stammte aus Pakistan. Man hatte Gerätschaften in iranischen Atomanlagen gefunden, an denen winzige Spuren hochangereicherten Urans nachzuweisen waren. Das war die einzige reale Grundlage all dieser Spekulationen. Es hat sich aber längst herausgestellt, daß es sich um Gerätschaften handelte, die von Pakistan geliefert worden waren und deshalb schon mit hochangereichertem Uran in Kontakt gekommen waren.

    Aber über Pakistan ist die US-Regierung nicht besorgt. Man mag den jetzigen dortigen Diktator mit viel Korruption und wohl auch dem Wissen über dessen Leichen im Keller im Zaum halten - aber das galt auch für Saddam Hussein (dem man im Moment gerade mit diesen ‚Leichen im Keller’ den Schauprozess macht).

    Wenn der offizielle Untersuchungsbericht über die Anschläge vom Juli letzten Jahres in London stimmt, dann waren zwei der „britischen Jungs", die das angeblich als Selbstmordattentäter begangen haben sollen, auf Ausbildung.....Wo? Im Irak? In Afghanistan? Nein, in Pakistan!

    Und da schließ Präsident Bush auch noch mit dem alten Erzfeind Pakistans, mit Indien, einen riesigen Atomdeal ab! Was soll Pakistan dazu sagen?Danke Bush? Was, wenn in Pakistan Kräfte an die Macht kommen, die sich von der US-Regierung verraten fühlen?

    Laut der Washington Times vom 13. Mai hat Pakistan begonnen, Material für den Aufbau einer Atomindustrie nach Syrien zu liefern. Dies bezieht sich auf einen bekannt gewordenen Bericht aus dem Jahre 2004. Aber wir reden nur vom Iran.

    Wo bleibt der israelische Luftschlag auf die Atomanlagen Pakistans? Man ist absolut nicht beunruhigt in Tel Aviv? Sollte man aber! Im Gegensatz zu den iranischen Ayatollahs, die Schiiten sind, handelt es sich in Pakistan im wesentlichen um Sunniten. Läutet da keine Alarmglocke?

    Wer sind die Träger des erbitterten Widerstands im Irak? Die Sunniten, nicht wahr?

    Oder kapieren wir normalen Menschen nur einfach nicht, daß es um das alles nicht geht, nicht um Islamismus, nicht um abgehackte Hände, nicht um eine ernsthafte Gefährdung Israels, nicht um Sunniten oder Schiiten, nicht um Frauenrechte und vor allem nicht um Terroristen (die sind willkommener Vorwand), sondern daß schlicht und einfach die Dominanz über den Nahen Osten der Punkt ist, denn die kann man nicht von Pakistan aus haben - und noch ein kleines Detail: Während der Irak und der Iran zu den größten Erdölförder- und -exportländern gehören (bzw. bezüglich des Iraks gehörten), hat Pakistankein Öl


    http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_cont...at=5&idart=7109

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Zitat
    Bush und Blair sind Heuchler


    Günther Grass, Literaturnobelpreisträger, Maler und politisch bewegter Bürger, hat den 72. Internationalen Kongress für Schriftsteller in Berlin eröffnet - und in seiner Rede die amerikanischen Außenpolitik vernichtend kritisiert.

    Literaturnobelpreisträger Günter Grass hat die amerikanische Regierung in einer flammenden Rede kritisiert und ihr vorgeworfen, den Terrorismus zu fördern. "Der von ihr gewollte und die Gesetze der zivilisierten Welt missachtende Krieg fördert den Terror und kann nicht enden", sagte der 78-Jährige am Dienstag zur Eröffnung des 72. Internationalen P.E.N.-Kongresses in Berlin. Die "Verbrechen der USA" seien "systematisch, konstant, infam und unbarmherzig". Die rund 450 Delegierten belohnten Grass' Rede mit Bravo-Rufen und Standing Ovations.

    Bis Sonntag treffen sie sich zu Tagungen und Literaturveranstaltungen unter dem Motto "Schreiben in friedloser Welt". Zuvor hatte Bundespräsident Horst Köhler in einer Ansprache unterdrückten Autoren auf der ganzen Welt seine Unterstützung versichert. Grass sagte, nicht nur der seit drei Jahren andauernde Irak-Krieg sei Unrecht. "Abwechselnd und zugleich werden Diktaturen - und an Auswahl fehlt es nicht - Schurkenstaaten genannt, was in der Regel das fundamentalistische Machtgefüge in den großmäulig mit Militärschlägen bedrohten Ländern festigt", erklärte der Schriftsteller. Gleich, ob Iran, Nordkorea oder Syrien zu Mächten des Bösen ernannt würden, "dümmer und gefährlicher kann Politik nicht sein".


    "Alle Welt hört weg"
    Sogar die Wiederholung eines Kriegsverbrechens, der Einsatz von Nuklearwaffen werde angedroht. "Doch alle Welt hört weg und gibt sich ohnmächtig." Scharfe Kritik übte Grass auch an der britischen Regierung. Sie habe "die Komplizenschaft mit der wie zwangsläufig kriminell handelnden Großmacht USA" nicht aufgekündigt, selbst angesichts aufgedeckter Lügen und "der Schande offenkundiger Folterpraxis". Englands Regierung stelle sich taub. "Ob Bush oder Blair, die Heuchelei ist ihnen ins Gesicht geschrieben."

    Grass warf den USA vor, "weltweit eine ziemlich kühl operierende Machtmanipulation" betrieben zu haben, und sich dabei als Streiter für das universelle Gute zu gebärden. Dies sei ein "glänzender, sogar geistreicher, äußerst erfolgreicher Hypnoseakt", sagte Grass. Die USA hätten nach Ende des Zweiten Weltkriegs Militärdiktaturen in Indonesien, Griechenland, Brasilien und Chile unterstützt. In diesen Ländern habe es hunderttausende von Toten gegeben, die alle der amerikanischen Außenpolitik zuzuschreiben seien. Allerdings scheine das niemand zu interessieren.


    "Schreckliche Zahl"
    Geradezu buchhalterisch sei der Westen bemüht, die Opfer von Terroranschlägen aufzulisten - "und deren Zahl ist schrecklich genug" - aber niemand zähle die Leichen nach amerikanischen Bomben- und Raketenangriffen. "Gewiss ist von den bisher sorgfältig gezählten 2400 gefallenen amerikanischen Soldaten des gegenwärtigen Irak-Krieges jeder Soldat als ein Toter zu viel zu beklagen, doch kann diese Verlustliste nicht einem rechtswidrig begonnenen und verbrecherisch geführten Krieg im Nachhinein begründen und gewiss nicht die übergroße Zahl der getöteten und verstümmelten Frauen und Kinder aufwiegen, die aus westlicher Sicht mit der barbarischen Umschreibung 'Kollateralschäden' bagatellisiert wird", sagte Grass.

    Aufgabe der Schriftsteller sei es, den einzelnen Toten aus der Masse der namenlos Verscharrten zu lösen, erklärte Grass. So werde er kenntlich als Opfer eines Vorgangs, "der Krieg heißt und viele Ursachen hat."



    http://www.stern.de/politik/deutschland/...ler/561723.html

    Solch eine Rede wünsche ich mir eigentlich von unseren Politikern, die wir aus unseren Steuern bezahlen, und die unsere Interessen vertreten sollen. Es ist nicht unser Interesse, der durch die USA verursachten Gewalteskalation tatenlos gegenüber zu stehen, oder diese gar zu unterstützen.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Hierzu ein sehr interessantes Interview:

    Zitat
    Die Leute sehnen sich nach Nadschibullah

    Afghanistan kommt nach 28 Jahren nicht zur Ruhe / Die „Berliner Umschau" sprach mit Dr. Matin Baraki



    Matin Baraki ist Afghane und lebt seit den 70er Jahren im deutschen Exil. Er ist als Politologe an der Universität Marburg tätig und beschäftigt sich u.a. mit der aktuellen Situation in seinem Land. Mit Baraki sprach Charly Kneffel.


    Berliner Umschau: Herr Baraki, verglichen mit dem Irak ist Afghanistan etwas aus den Nachrichten verschwunden. Das hat sich in den letzten Tagen geändert, weil es seit Mittwoch mehr als 200 Tote - Taliban, Soldaten, Zivilisten - gegeben hat. Wie ist denn eigentlich die militärische und politische Lage in Afghanistan?

    Dr. Matin Baraki: Die Taliban, al Keida und ihre Verbündeten, unter anderem Hekmatyar, haben ein Bündnis geschlossen nach dem Krieg im Irak und jetzt haben sie eine Frühjahrsoffensive eingeleitet , wobei sie in der Lage sind, auch US-amerikanische Hubschrauber abzuschießen, was sie auch gemacht haben in Nordost-Afghanistan.

    B.U.: Über welche militärischen Mittel verfügen sie denn noch und was ist mit al Keida?

    M.B.: Ja, ich glaube, es wird versucht, immer alles al Keida in die Schuhe zu schieben, weil das gut propagandistisch wirkt. Aber in der Tat gibt es natürlich in Afghanistan verschiedene Gruppierungen, die gegen die Besatzer kämpfen. Es gibt Leute, die unter dem Label al Keida kämpfen ,aber es gibt auch die Taliban und es gibt Hekmatyar, der ja mit al Keida nichts zu tun hat. Und es ist ja so, früher war Afghanistan das Zentrum der Ausbildung, die man früher „Freiheitskämpfer" genannt hat und seit dem 11. September „Terroristen", heute findet das im Irak statt. Die Leute -auch aus Afghanistan - werden in den Irak geschickt und dort ausgebildet und dann kommen sie zurück und kämpfen in Afghanistan gegen die Besatzungstruppen.

    B.U.: Nur nach Afghanistan oder auch in andere Länder?

    M.B.: Hauptsächlich nach Afghanistan, weil Afghanistan und der Irak sind die Schwerpunkte, besonders der Irak, weil man im Irak dem Westen, der NATO, den USA zeigen will, daß sie dort ihre Politik nicht weiter betreiben können. Egal wie man den afghanischen Widerstand im einzelnen einschätzen will, muß man doch die strategische Bedeutung dieses Kriegs sehen, weil dort den USA die Grenzen ihrer strategischen Möglichkeiten gezeigt werden. Die Lage im Irak hat das den Amerikanern ganz drastisch vor Augen geführt.

    B.U.: In unseren Medien liest man ja immer wieder davon, daß die US-Intervention dem „nation building" diene, daß die Menschenrechte und auch die Frauenemanzipation vorangebracht werden solle. Was ist denn davon zu halten?

    M.B.: „Nation Building" ist die neue Variante des Kolonialismus. Früher, in der ersten Phase des Kolonialismus, wollte man ja auch den zurückgebliebenen Völkern Zivilisation und Kultur bringen. Erst will man die Mudjaheddin und andere niederkämpfen und dann soll das „nation buildung" beginnen. Wenn Sie sich Afghanistan heute ansehen, dann ist es in vier Besatzungszonen unterteilt genau wie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Afghanistan ist faktisch ein Militärprotektorat der NATO und der USA , die afghanische Regierung besteht zu 50 Prozent aus „Ameriko-Afghanen", der Rest sind „Euro-Afghanen und nicht mehr als zwei sind andere, der eine ist ein Monarchist und der andere ein Warlord, ein Heroinbaron, der jetzt „Minister für Energie- und Wasserwirtschaft" ist.

    B.U.: Welche Rolle spielen denn die Deutschen in Afghanistan?

    M.B.: Die Deutschen sind Teil der Besatzungsmächte und die wollen natürlich auch erst mal perspektivisch Fuß fassen in Afghanistan. Die haben jetzt Militärbasen geschaffen für 250 deutsche Soldaten im nordafghanischen Kundus. Diese Militärbasen sollen dann, weil es die Basen in Usbekistan wahrscheinlich nicht mehr gibt, das Zentrum für Militäroperationen in ganz Mittelasien werden.

    B.U.: Wie ist denn eigentlich die Haltung der Bevölkerung dazu?

    M.B.: Die NATO und die USA haben in Afghanistan Glück mit der Bevölkerung, die im Koma liegt, ermattet von Krieg und Bürgerkrieg und das - könnte man sagen - ist eine der Trumpfkarten der NATO im Besatzungsgebiet. Von den vielen Millionen, die nach Afghanistan gehen, fließt das meiste in die Taschen, der Warlords, der Regierungsbeamten und anderen Leuten und von dort geht vieles wieder in den Westen über die Kanäle der NGO´s. Powell hat im Vorfeld des Krieges gesagt, die NGOs (Nichtregierungsorganisationen - C. K.) sind Bestandteil unserer Strategie und das kann man am Beispiel Afghanistans auch gut sehen. Das Geld, das der Afghanistanhilfe zugesagt wird auf internationalen Konferenzen, wird auf einem Sonderkonto bei der Weltbank geparkt und von da aus geht es an die NGOs, die NGOs geben Aufträge weiter an die einheimischen Firmen und die bauen etwas oder auch nicht , hier und da Schulen und Straßen, aber die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hat von dieser „Hilfe" überhaupt nichts . Die Leute kriegen gar nichts mit, sagen: hin und wieder kommen NGOs und fragen, was uns fehlt , dann gehen sie wieder zurück und wir sehen die nie mehr wieder bis zum nächsten Jahr, dann kommen sie wieder und stellen wieder dieselben Fragen. Also. Die Bevölkerung bekommt überhaupt nichts, es wird natürlich wieder aufgebaut, Häuser und Büros für die Europäer und die NGOs, also das ist eine Geldwäsche für die Drogenbarone , die ihr Geld auf internationalen Banken deponiert haben und heute in Immobilien investieren. Der Wiederaufbau findet überhaupt nicht statt. Der afghanische Wirtschaftsminister sagt, die Waren, die sie heute in Afghanistan auf den Märkten finden, sind zu 99 Prozent Importwaren. Afghanistan produziert fast nichts, gerade 1 Prozent und das besteht aus Drogen und Heroin, also mit diesem Afghanistan macht das internationale Kapital ausgezeichnete Geschäfte.

    B.U. : Sehen Sie eine Möglichkeit, wie der Krieg in Afghanistan beendet werden könnte?

    M.B.: Ich glaube, eine militärische Lösung gibt es in diesem Krieg nicht. Ich habe immer darauf hingewiesen, daß für Afghanistan eine politische Lösung möglich ist , das wurde aber von den Besatzungsmächten auf dem Petersberg nicht gewollt. In Afghanistan gibt es ein Sprichwort: Wenn das Wasser an der Quelle dreckig ist, dann ist der ganze Fluß dreckig. Die USA, die NATO haben das afghanische Wasser auf dem Petersberg dreckig gemacht und mit diesem Dreck müssen sie fertig werden und vor allem die Afghanen mit.

    B.U.: Noch eine letzte Frage. In Afghanistan gab es im April 1978 die Saur-Revolution und bis 1992 behaupteten sich in Afghanistan verschiedene linke Regierungen. Was ist davon geblieben?

    M.B.: Davon ist nichts geblieben. Also die Führung der VPA, der Demokratischen Volkspartei Afghanistans, hat 1992 vor den Mudschahedin kapituliert und die Macht an die gemäßigten Mudschahedin übertragen. Es war eine geregelte Machtübertragung vollzogen worden, aber die Mudschahedin haben dann gegeneinander gekämpft und die Stadt Kabul völlig zerstört. Die Stadt Kabul war vorher von drei Sicherheitsringen der afghanischen und sowjetischen Armee abgeriegelt, man konnte zur Schule gehen , man konnte arbeiten, die Frauen konnten arbeiten, zur Schule gehen, zu Uni gehen , aber dann wurde Kabul völlig zerstört. Kabul sah so aus, wie die deutschen Städte nach dem 2. Weltkrieg. Die Mudschahedin haben die Stadt in sechs Bezirke unterteilt und die Grenzen vermint. Die Bevölkerung trauert dieser Zeit nach , auch auf dem Dort, wo ich jedes Jahr hingehe, weil ich von da herkomme. Die Leute sagen, wir haben damals die sowjetischen LKWs , die Lebensmittel brachten mit Steinen beworfen . Heute haben wir verstanden, was für einen fehler wir gemacht haben. Die Leute rufen nach Nadschibullah , dem letzten afghanischen Linkspräsidenten, damals haben die Leute Karten gehabt, für die sie sich Lebensmittel und andere Konsumgüter kaufen konnten. Heute kann sich kaum ein Afghane etwas leisten. Ein afghanischer Professor verdient etwa 300 Dollar und in Kabul kann er sich nicht mehr als ein Zimmer mieten. Wenn er Auto fahren kann, kann er am Nachmittag fahren und sich als Taxifahrer etwas Geld nebenher verdienen. Den Konsum haben die Warlords, die beamten und die NGOs. In Afghanistan gibt es 2.500 NGOs, die afghanischen, einheimischen Mittelschichtsunternehmer bekommen keine Aufträge . Einige haben sich dann selbst als NGOs beim afghanischen Planungsministerium registrieren lassen , um überhaupt Aufträge zu bekommen. Also von dem ganzen Wiederaufbau, von dem die deutsche Presse berichtet, merkt man in Afghanistan kaum etwas.



    http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_cont...at=5&idart=7234

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Im Internet habe ich den folgenden Artikel entdeckt, der sehr gut beschreibt, wie gefährlich Uranmunition wirklich ist. Abgesehen davon, dass die Hersteller damit Atommüll aus Kernkraftwerken "entsorgen", wird deutlich wie schädlich das Zeug auch für spätere Generationen ist. Da die Folgen den Verwendern bekannt sind, nehmen sie also den Tod vieler Unschukldiger in Kauf - für mich eines der größten Umwelt- und Kriegsverbrechen der heutigen Zeit mit unabschätzbaren Schäden.

    Uranmunition wurde bisher in größeren Mengen in Ex-Jugoslawien, im Irak und in Afghanistan eingesetzt.

    Zitat
    Depleted Uranium: abgereichertes Uran
    Ein Verbrechen gegen Gott und die Menschheit

    von Doug Westerman

    1979 sind Teile von abgereichertem Uran (DU = depleted uranium) aus einer Fabrik der National Lead Industries in der Nähe von Albany, New York, entwichen. Dort wurden DU-Waffen für das amerikanische Militär hergestellt. Diese Teilchen legten eine Strecke von 26 Meilen zurück und wurden in einem Laborfilter von Dr. Leonard Dietz, einem Atomphysiker, entdeckt. Die Entdeckung führte zur Schliessung der Fabrik im Jahre 1980, da aus ihr mehr als 386 g DU-Staub pro Monat in die Atmosphäre entwichen. Die Angelegenheit erforderte zudem eine Säuberung von kontaminierten Liegenschaften, die über 100 Millionen Dollar kostete. Stellen Sie sich nun ein weitaus schlimmeres Szenario vor: Terroristen gelangen in den Besitz von 450 Tonnen dieses todbringenden Staubs und verstreuen ihn über bewohnte Gebiete in den USA. Hunderte von Kindern klagen über Symptome. Viele erkranken an Krebs und Leu­kämie, erleiden einen frühen und schmerzvollen Tod. Es wird über einen hohen Anstieg von schlimmen Missbildungen bei Neugeborenen berichtet. Onko­logen sind überlastet. Fussballfelder, Sandkästen und Parks, herkömmliche Spielplätze für Kinder sind nicht mehr sicher. Die Menschen verlieren ihre grundlegendste Freiheit, die Möglichkeit hinauszugehen und gefahrlos zu atmen. Hört sich das schlimmer an als der 11. September? Willkommen im Irak und in Afghanistan.

    Dr. Jawat Al-Ali (55), Direktor des onkologischen Zentrums des grössten Krankenhauses in Basra, Irak, berichtete 2003 auf einer Konferenz in Japan:
    «In Basra sind zwei seltsame Phänomene aufgetreten, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Das erste ist Doppel- und Dreifachkrebs bei einem Patienten. Zum Beispiel Leukämie und Magenkrebs. Wir hatten einen Patienten mit zwei Krebsarten, einen im Magen und einen in den Nieren. Monate später entwickelte sich der erste Krebs in seiner anderen Niere – nun hatte er drei verschiedene Krebsarten. Das zweite Phänomen ist die Häufung von Krebsfällen in Familien. Wir haben bei uns 58 Familien, in denen mehr als eine Person von Krebs betroffen ist. Dr. Yasin, einer unserer Chirurgen, hat zwei Onkel, eine Schwester und einen Cousin, die krebskrank sind. Dr. Mazen, ein anderer Spezialist, hat sechs Familienmitglieder, die an Krebs leiden. Meine Frau hat neun Familienmitglieder, die Krebs haben.»
    «Kinder sind besonders anfällig für DU-Vergiftungen. Sie haben eine weitaus höhere Aufnahmerate, weil ihr Blut zur Knochenbildung und -ernährung gebraucht wird und sie viele Weichteile haben. Knochenkrebs und Leukämie waren bisher die Krankheiten, von denen sie am meisten betroffen waren, aber nun ist es auch Lymphkrebs, der sich überall im Körper ausbreiten kann und bisher selten im Alter unter zwölf auftrat, verbreitet.»
    «Vor dem Krieg hat man uns vorgeworfen, Propaganda für Saddam zu betreiben. Als ich anfing, darüber zu sprechen, gab es Leute, die mir vorwarfen, ich sei für Saddam. Manchmal habe ich Angst, überhaupt zu sprechen. Anhänger des Regimes haben mir meine Daten gestohlen, sie als ihr Eigentum bezeichnet und sie für ihre eigenen Vorhaben genutzt. Die Kuwaiter haben mir verboten, Kuwait zu betreten – man warf uns vor, Saddam-Anhänger zu sein.»
    Die Arroganz dieser Leute im Pentagon ist unfassbar

    John Hanchette, Professor für Journalistik an der St. Bonaventure University und einer der Gründungsherausgeber von «USA TODAY», berichtete dem DU-Forscher Leuren Moret folgendes. Er habe Artikel vorbereitet, die Neuigkeiten über die Auswirkungen von DU auf Soldaten im Golfkrieg und Bürger des Irak bekanntmachen. Jedesmal jedoch, wenn er soweit gewesen sei, sie zu veröffentlichen, habe er einen Telefonanruf vom Pentagon erhalten, in dem er darum gebeten wurde, den Artikel nicht zu drucken. Mittlerweile ist er als Herausgeber von «USA TODAY» ersetzt worden.
    Dr. Keith Baverstock, seit elf Jahren Hauptexperte für Strahlung und Gesundheit bei der Weltgesundheitsorganisation und Autor einer bisher unveröffentlichten Studie, bestätigte, dass sein Bericht «Über das Krebsrisiko für Zivilisten im Irak durch Einatmen von kontaminiertem Uranstaub» ebenfalls absichtlich unterdrückt wurde.
    Auf die Information, die von dem US-Verteidigungsministerium herausgegeben wurde, ist kein Verlass, wie man einigen Quellen selbst aus den Reihen des Militärs entnehmen konnte.
    1997 berichtete Dr. Asaf Durakovic, damals Professor für Radiologie und Nuklearmedizin an der Georgetown University in Washington, von Experimenten anderer Wissenschafter, in welchen 84% der Hunde, die Uranstaub einatmen mussten, an Lungenkrebs starben. Er wurde folgendermassen zitiert:
    «Die Behörde für Veteranen in der US-Regierung forderte mich auf zu lügen, was die Risiken einer Aufnahme von DU in den menschlichen Körper betrifft.»
    Damals war Dr. Durakovic Oberst der US-Armee. In der Zwischenzeit hat er das Militär verlassen und gründete das Uranium Medical Research Center [Medizinisches Forschungszentrum für Uran], eine von privaten Geldern finanzierte Organisation mit Hauptsitz in Kanada.
    Beim Gefreiten Stuart Grainger von der 23. Division, 34. Zug (Name und Truppenzugehörigkeit geändert), wurde Mehrfachkrebs diagnostiziert, nachdem er aus dem Irak zurückgekehrt war. Sieben andere Männer desselben Zuges haben ebenfalls bösartige Tumoren.

    Die «schmutzige» Bombe aus dem Pentagon

    Doug Rokke, der nach dem ersten Golf-Krieg im Auftrag der US-Armee eine Säuberungsaktion in Zusammenhang mit Depleted Uranium leitete, erklärt: «Depleted Uranium ist ein Verbrechen gegen Gott und die Menschheit». Rokkes eigene Mannschaft war zugrunde gerichtet, nachdem sie dem Feinstaub ausgesetzt war. Er hielt fest: «Als wir zum Golf aufbrachen, waren wir alle vollkommen gesund.» Nachdem sie in der Wüste Säuberungsaktionen durchgeführt hatten (fälschlicherweise ohne Schutzausrüstung), sind 30 Mitglieder seiner Mannschaft gestorben, und die meisten anderen, auch Rokke selbst, entwickelten ernsthafte Gesundheitsprobleme. Rokke leidet heute unter Erkrankungen der Atemwege, neurologischen Schädigungen, grauem Star und Nierenproblemen.
    «1991, nach dem Golfkrieg, haben wir das Verteidigungsministerium gewarnt. Die Arroganz dieser Leute ist unfassbar.»
    Nichtsdestotrotz besteht das Verteidigungsministerium noch immer darauf, dass eine solche Uran-Aufnahme «in den meisten Fällen nicht ausreicht, um bei den Truppen ernsthafte Krankheiten hervorzurufen». Warum aber erkrankten dann die Männer des Säuberungsteams fast alle schwer oder sogar tödlich?
    Radioaktive Partikel, die ein Zehntel eines Mikrometers (ein Millionstel Meter) gross sind, werden in der Luft verteilt
    Marion Falk, ein pensionierter Chemophysiker, der im Lawrence Livermore Lab 20 Jahre lang Atombomben gebaut hat, wurde gefragt, ob er glaube, dass Waffen mit DU ähnlich wirken wie ‹schmutzige Bomben›.
    «Genau das trifft auf diese Waffen zu. Die Beschreibung der ‹schmutzigen Bombe› passt in jeder Hinsicht.»
    Nach Falk werden mehr als 30% des abgereicherten Urans, das aus den Geschützrohren der US-Panzer abgefeuert wird, so zerkleinert, dass die Partikel beim Aufprall ein Zehntel eines Mikrometers (ein Millionstel Meter) oder noch kleiner sind. «Je grösser die Energie ist», erklärte Falk, desto mehr abgereichertes Uran werde in der Luft verteilt. Handelt es sich um grössere Raketen oder Bomben, werden fast 100% des Urans zu radioaktiven Staubteilchen von der Grösse eines Mikrometers oder noch weniger zerkleinert.
    Bomben mit Depleted Uranium sind die perfekte Waffe, um massenhaft Menschen umzubringen

    Auf die Frage, ob der Hauptzweck dieser Waffe darin bestehe, Material zu zerstören und Menschen zu töten, wurde Falk sehr deutlich: «Ich würde sagen, es ist die perfekte Waffe, um massenhaft Menschen umzubringen.»
    Trifft eine Ladung DU-Munition oder eine Bombe mit DU auf ein hartes Ziel, wird der grösste Teil von deren kinetischer Energie in Hitze umgewandelt, die ausreicht, um das abgereicherte Uran zu entzünden. Zwischen 40% und 70% des abgereicherten Urans verwandeln sich in feinste Staubteilchen aus keramischem Uranoxid (vor allem Dioxid, obwohl auch andere Zusammensetzungen vorkommen). Über 60% dieser Partikel sind kleiner als 5 Mikrometer im Durchmesser, das heisst, sie sind ungefähr so gross wie die Aschepartikel im Zigarettenrauch und können daher eingeatmet werden.
    Auf Grund der chaotischen Verhältnisse im Irak hat die medizinische Infrastruktur grossen Schaden genommen. Deshalb wird nur ein kleiner Teil der durch DU verursachten Fälle von Krebs und Missbildungen bei Neugeborenen gemeldet.
    Grässlichste Missbildungen bei Neugeborenen sind heute alltäglich

    Die Ärzte im Süden des Irak vergleichen die Missbildungen bei Neugeborenen mit denjenigen, die als Folge der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki im Zweiten Weltkrieg auftraten. Sie haben zahlreiche Photographien von Kindern, die ohne Gehirn auf die Welt kamen, solche, deren innere Organe aussen lagen, Babys ohne Geschlechtsorgane, ohne Rückgrat – die Liste der Missbildungen liesse sich endlos fortsetzen. Bevor die DU-Waffen im grossen Stil eingesetzt wurden, waren solche Geburtsschäden im Irak ausserordentlich selten. Heute sind sie alltäglich. Im ganzen Irak fragen die Mütter nicht mehr: «Doktor, ist es ein Junge oder ein Mädchen?», sondern sie fragen: «Doktor, ist es normal?» Die Photos sind grauenvoll, sie können auf der folgenden Website angeschaut werden: www.globalecho.org/www.xs4all.ul/%7Estgv...eformities.html
    Ross B. Kirkarimi, ein Sprecher des Arms Control Research Centre stellte fest: «Den höchsten Preis müssen die ungeborenen Kinder der Region zahlen: die Unversehrtheit ihrer DNS.»
    Bevor sie im September 2004 an Leukämie starb, schrieb Nuha Al Radi, eine bekannte irakische Künstlerin und Autorin der «Bagdader Tagebücher»:
    «Jeder scheint an Krebs zu sterben. Jeden Tag hört man von einem neuen Bekannten oder dem Freund eines Freundes, der stirbt. Wie viele andere sterben noch in den Hospitälern, die man nicht kennt? Offenbar leiden über 30% der Iraker an Krebs und sehr viele Kinder an Leukämie. Das abgereicherte Uran, das die amerikanischen Bombardemente im Land hinterlassen haben, hat den Irak zu einem krebsverseuchten Land gemacht. Noch Hunderte von Jahren werden die Wirkungen des Urans im Irak und in den umliegenden Regionen Schaden anrichten.»
    Diesen Auszug ihres Tagebuchs schrieb die Autorin 1993 nach dem ersten Golf-Krieg (im Zuge dessen etwa 300 Tonnen abgereichertes Uran, hauptsächlich in Wüstengebieten, niedergingen), aber noch vor der Operation «Iraqi Freedom» (im Zuge derer geschätzte 1700 Tonnen eingesetzt wurden, davon viel grössere Mengen in der Nähe grösserer Siedlungsgebiete). Also ist es heute fünf- bis sechsmal schlimmer als damals, als sie diesen Tagebucheintrag schrieb.

    Über eine Million Pfund Uranstaub im Irak verteilt

    Die Schätzungen über den Prozentsatz des DU, der zu feinem Uranoxidstaub «aerosoliert» [zu Schwebeteilchen] wurde, belaufen sich auf 30 bis 40%. Das macht über eine Million Pfund Staub, der im Irak verteilt wurde.
    Als Sonderberater bei der WHO, bei den Vereinten Nationen und dem irakischen Gesundheitsministerium hat Dr. Ahmad Hardan die Wirkungen von DU im Irak zwischen 1991 und 2000 dokumentiert: «Die amerikanischen Streitkräfte haben zugegeben, 1991 über 300 Tonnen DU-Waffen eingesetzt zu haben. Die tatsächliche Zahl liegt eher bei 800 Tonnen. Das hat eine Gesundheitskrise zur Folge gehabt, die etwa eine Drittelmillion Menschen betroffen hat. Und als ob das nicht gereicht hätte, fuhren die USA fort und brachten bei der kürzlichen Invasion allein in Bagdad noch einmal 200 Tonnen zum Einsatz. Über andere Gebiete im Irak weiss ich noch nicht Bescheid. Es wird mich Jahre in Anspruch nehmen, um das zu dokumentieren. In Basra haben wir zwei Jahre gebraucht, bis wir den endgültigen Beweis vorlegen konnten, was DU anrichtet. Aber jetzt wissen wir Bescheid, und die Resultate sind beängstigend.»
    Zu den weitaus zerstörerischsten Wirkungen führt es bei ungeborenen Kindern. Man kann den Anblick dieser Hunderte von konservierten Föten nicht ertragen, die «kaum noch menschlich aussehen. Der Irak sieht heute Babys mit furchtbar verkürzten Gliedmassen, mit ihren Eingeweiden ausserhalb ihres Körpers, mit riesigen vorgewölbten Tumoren, wo die Augen sein sollten, solche mit nur einem einzigen Auge wie ein Zyklop oder ohne Augen, oder ohne Glieder und sogar ohne Köpfe. Einige dieser Missbildungen sind gänzlich unbekannt. Man kennt sie nur aus den Fachbüchern über Babys, die in der Nähe der Atombombentestgelände im Pazifik geboren wurden».


    USA verhindern den wissenschaftlichen Austausch

    Dr. Hardan stellt ausserdem fest: «Ich habe für eine Delegation aus dem japanischen Hiroshima Hospital eine Reise organisiert. Sie sollten zu einem Erfahrungsaustausch über radiologische Krankheiten, die wir mit der Zeit noch zu erwarten haben, herkommen. Die Delegation liess mich wissen, dass die Amerikaner Einwände erhoben und sie daher beschlossen hätten, nicht zu reisen. Ähnlich erging es einem berühmten deutschen Krebsspezialisten, der zugesagt hatte zu kommen – worauf man ihm mitteilte, dass man ihm die Erlaubnis, in den Irak einzureisen, verweigert.»
    Afghanistan nicht vergessen

    Nicht genug, dass wir die Menschen im Irak und in Afghanistan vergiften, in einer konzertierten Aktion verhindern wir auch noch, dass Fachleute aus anderen Ländern helfen könnten. Das US-Militär «will nicht, dass der Rest der Welt erfährt, was wir getan haben».
    Eine solche schnelle Entwicklung von Krebserkrankungen wurde von Spitalärzten berichtet, die nach dem Nato-Bombardement Jugoslawiens mit DU in den Jahren 1998/99 Zivilisten behandelten [Anmerkung «Zeit-Fragen»: Ähnliche Missbildungen wurden damals aus Jugoslawien bei landwirtschaftlichen Nutztieren berichtet] und auch nach der US-Militärinvasion des Irak im Jahr 1991, bei der zum erstenmal abgereichertes Uran verwendet wurde. Medizinexperten berichten, dass dieses Phänomen der multiplen bösartigen Tumoren, die unabhängig voneinander entstehen, bisher unbekannt war, und dass es ein neues Syndrom darstellt, das mit der Wirkung des aufgenommenen DU im Körper­innern zusammenhängt.
    Genau 467 US-Soldaten wurden im dreiwöchigen Golf-Krieg von 1990/91 verwundet. Von den 580 000 Soldaten, die im ersten Golf-Krieg Dienst taten, sind heute 11 000 tot, und bis zum Jahr 2000 waren 325 000 dauerhaft invalid. Diese unglaubliche Zahl invalider Veteranen bedeutet, dass 56% der Soldaten, die im ersten Golf-Krieg dienten, 10 Jahre später medizinische Probleme haben.
    Tokio-Tribunal – an den Prinzipien des Internationalen Strafrechts und des Internationalen Völkerrechts orientiert – verurteilt Bush als Kriegsverbrecher

    Obwohl die amerikanischen Mainstream-Medien nichts davon berichteten, hat kürzlich ein Tokio-Tribunal, das sich an den Prinzipien des Internationalen Strafrechts und des Internationalen Völkerrechts orientiert, Präsident George W. Bush der Kriegsverbrechen für schuldig befunden. Am 14. Mai 2004 berichtet Nao Shimoyachi in «The Japan Times», Präsident Bush sei «des Angriffs auf Zivilisten mit wahllos wirkenden und anderen Waffen» schuldig gesprochen worden. Das Tribunal «veröffentlichte ausserdem Empfehlungen zur Ächtung von DU-Munition und anderen Waffen, die Menschen wahllos verletzen». Obwohl es sich um ein «Bürgergericht» ohne rechtliche Befugnis handelte, war es den Teilnehmern sehr ernst mit ihrer Feststellung, dass das Völkerrecht verletzt wurde und eine Verurteilung wegen Kriegsverbrechen gerechtfertigt ist.
    Nicht nur die an den aktuellen Kämpfen beteiligten Truppen berichten über Krankheitssymptome. Vier Soldaten einer New Yorker Nationalgardeeinheit, die im Irak Dienst tun, gehören zu einer Gruppe von Soldaten derselben Kompanie, der 442. Militärpolizeikompanie, die angeben, dass sie ständig mit körperlichen Leiden zu kämpfen haben, die letzten Sommer in der irakischen Stadt Samawah anfingen.
    «Ich wurde im Juni sofort krank», sagte Sergeant Ray Ramos, ein Polizist, der in Brooklyn wohnt. «Meine Gesundheit wurde immer schlechter; ich hatte jeden Tag Kopfweh, ständige Taubheit in den Händen und Ausschläge am Bauch.»
    Uran Medical Research Centre:
    Strahlung der Luft-, Boden- und Wasserproben um das mehrere hundert- bis mehrtausend-fache über der Norm
    Dr. Asaf Durakovic, Begründer des UMRC (Uran Medical Research Centre) und Experte für Nuklearmedizin, untersuchte und testete neun Soldaten dieser Kompanie. Er sagt, dass sie «mit allergrösster Wahrscheinlichkeit» radioaktiven Staub explodierter, mit DU hergestellter amerikanischer Granaten eingeatmet hätten. In Labortests entdeckte man in Urinproben von vier Soldaten Spuren zweier künstlich hergestellter Formen von Uran. Wenn das stimmt, dann sind diese Männer, Sergeant Hector Vega, Sergeant Ray Ramos, Sergeant Agustin Matos und Korporal Anthony Yonnone – die ersten bestätigten Fälle, die im jetzigen Irak-Krieg abgereichertes Uran eingeatmet haben.
    Die 442. Kompanie besteht hauptsächlich aus New Yorker Polizisten, Feuerwehrleuten und Strafvollzugsbeamten. Sie hat ihre Basis in Orangeburg in Rockland County. Ostern 2003 wurden sie in den Irak geschickt. Dort bewachten sie Konvois, leiteten Gefängnisse und bildeten irakische Polizisten aus. Die gesamte Kompanie soll bis Ende dieses Monats nach Hause zurückkehren.
    «Das sind verblüffende Ergebnisse; besonders, weil diese Soldaten zur Militärpolizei gehören und nicht der Hitze der Schlacht ausgesetzt waren», erklärte Dr. Asaf Duracovic, der die GIs untersuchte und die Tests durchführte.
    Bei sieben von den acht Soldaten einer US-geführten Gruppe der Koalitionstruppen, deren Babys ohne Augen zur Welt kamen, steht fest, dass sie direkt dem DU-Staub ausgesetzt waren. Bei einer viel grösseren Gruppe (250 Soldaten), die dem DU während des ersten Golf-Kriegs ausgesetzt waren, wurden 67% der Kinder, die nach dem Krieg gezeugt wurden, mit Missbildungen geboren.
    Das Forschungsteam von Dr. Durakovic am UMRC führte im Oktober 2003 auch eine dreiwöchige Forschungsreise in den Irak durch. Das Team nahm in zehn Städten, darunter Bagdad, Basra und Najaf, 100 Proben von verschiedenen Substanzen wie Boden, Urin von Zivilisten und Gewebe von Leichen irakischer Soldaten. Durakovic sagte, die ersten Tests zeigten, dass die Strahlung der Luft-, Boden- und Wasserproben die normalen Werte um das mehrere hundert- bis mehrtausend-fache überstiegen.
    «Diese hohe Strahlenbelastung erklärt sich daraus, dass in diesem Jahr sehr viel mehr DU verwendet wurde als (im ersten Golf-Krieg) 1991», sagte Durakovic gegenüber «The Japan Times». «Sie behindern unsere Bemühungen, den Zusammenhang zwischen DU und diesen Krankheiten zu beweisen,» sagte Durakovic.
    «Sie wollen nicht zugeben, dass sie Kriegsverbrechen begangen haben», indem sie Waffen einsetzen, die wahllos töten und die durch das Völkerrecht verboten sind. (Anmerkung zu Dr. Durakovic: Zuerst wurde er ermahnt, seine Arbeit zu beenden, dann wurde er von seinem Posten entlassen, dann wurde sein Haus durchwühlt. Er hat auch berichtet, dass er Todesdrohungen erhalten hat. Offensichtlich ist das US-Verteidigungsministerium sehr darauf erpicht, Informanten im Zusammenhang mit DU auszuschalten; siehe Kasten.)

    Dr. Asaf Durakovic arbeitete in England, Kanada und den USA während über 30 Jahren auf dem Gebiet der Strahlenbiologie. Seine Arbeit fand den Beifall der Defense Nuclear Agency, des Forschungszentrums der US-Armee. Oberst Durakovic arbeitete 19 Jahre als Militärarzt für das Verteidigungsministerium.
    Er arbeitete als Chef der Nuklearmedizin am Wilmington Vet-Center des US-Department of Veterans affairs in Wilmington, Del., als er damit begann, die Gesundheit der Veteranen des ersten Golf-Krieges zu untersuchen. Nachdem immer wieder Proben abhanden gekommen waren, wurde er 1997 entlassen mit der Begründung, man brauche keine Vollzeitstelle für einen Nuklearmediziner.

    Diagnostische Unterscheidung zwischen natürlichem Uran und DU mittels TIMS

    In der Ausgabe vom August 2002 von Military Medicine [der Zeitschrift der Organisation der Ärzte und des medizinischen Personals in den amerikanischen Streitkräften, AMSUS] veröffentlichten Dr. Durakovic und seine wissenschaftlichen Mitarbeiter am UMRC, Patricia Horan und Leonard Dietz, eine bislang einzigartige Studie. Die Studie gilt als die erste, welche die Auswirkungen inhalierten DUs unter Golf-Kriegs-Veteranen thematisiert; dabei wurde die hochsensible Technik der Thermionen-Massenspektrometrie (thermal ionization mass spectrometry TIMS) angewandt. Diese Technik erlaubt es, sehr präzise zwischen natürlichem Uran und DU zu unterscheiden. Die Studie untersuchte britische, kanadische und amerikanische Kriegsveteranen, die alle an den typischen Beschwerden des Golf-Kriegs-Syndroms litten. 9 Jahre nach dem Krieg wurde bei 14 von 27 Veteranen DU im Urin festgestellt. DU wurde ausserdem in der Lunge und in den Knochen eines verstorbenen Veteranen gefunden. Dass die Regierung selbst keine Studie zu inhaliertem DU durchgeführt hat, «kommt einer extremen Verletzung der Sorgfaltspflicht gleich», stellte Dietz in einem Interview fest.
    Kleine Partikelgrösse und kristalline Struktur

    Japanische Forscher begannen im Sommer 2003 die Auswirkungen von DU im Süd­irak zu untersuchen. Ihr Geigerzähler lieferte häufig Messwerte, die so hoch waren, dass sie ausserhalb der Messskala lagen. Während ihres Besuches behandelte das lokale Krankenhaus bis zu 600 Kinder pro Tag, von denen viele an Symptomen einer inneren Vergiftung durch Strahlung litten. 600 Kinder pro Tag? Wie viele dieser Kinder werden Krebs bekommen und einen frühen schmerzhaften Tod erleiden?
    «In den Körper aufgenommene DU-Partikel können das 1000-fache der Schäden einer Röntgenstrahlung hervorufen», erklärte Mary Olson, eine Spezialistin für Atommüll und Biologin am Nuclear Information and Resource Service, Washington D.C.
    Es sind die Besonderheit der kleinen Partikelgrösse sowie die kristalline Struktur des DU-Staubs, die sein Vorhandensein in der Umwelt zu einer solch extremen Gefahr machen. Diese Eigenschaften unterscheiden ihn vom natürlichen Uranstaub, der allgegenwärtig ist und dem wir alle tagtäglich ausgesetzt sind. Natürlicher Uranstaub erreicht selten diese kleine Partikelgrösse, und das ist der Punkt, an dem der Vergleich von DU-Partikeln mit den viel grösseren natürlich vorkommenden Partikeln irreführend ist.
    Das US-Militär und seine Verfechter zitieren regelmässig eine Studie der Rand Corporation, die sich auf natürliches Uran, das von Minenarbeitern eingeatmet wurde, bezieht.
    Dazu ist anzumerken: Partikel, die kleiner als 10 Mikrometer sind, können die innersten Verästelungen des Lungengewebes erreichen, wo sie sich permanent einnisten. Ist diese Substanz ausserdem relativ unlöslich wie der keramische DU-Oxidstaub, der durch Verbrennen von DU erzeugt wird, wird sie für Jahrzehnte bleiben, wo sie ist, und im Laufe der Zeit nur sehr langsam vom Blutstrom und der Lymphflüssigkeit abgetragen. Studien haben 9 Jahre nach dem Konflikt DU im Urin von Golf-Kriegs-Veteranen nachgewiesen, was auf die Permanenz des keramischen DU-Oxidstaubs in den Lungen hinweist. Deshalb sind die Effekte ganz anders gelagert als beim natürlichen Uranstaub, dessen grobkörnige Partikel nach 24 Stunden nahezu vollständig vom Körper ausgeschieden werden.
    Über 10 Billionen Dosen zu 0,34 Milligramm schweben im Irak und in Afghanistan


    http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2006/...eichertes-uran/

  • Thema von Schreiberling im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Zitat
    Roger Waters lässt Pink-Floyd-Klassiker wieder aufleben
    Einziges Deutschlandkonzert in Berlin - 14.000 Fans

    Bei seinem einzigen Konzert in Deutschland hat Roger Waters in Berlin rund 14.000 Fans mit vielen Hits seiner ehemaligen Band Pink Floyd begeistert. Der 62 Jahre alte Mitbegründer der legendären Gruppe ließ bei dem fast dreistündigen Auftritt am Donnerstag neben Pink-Floyd-Klassikern nochmals das gesamte Album "The Dark Side of the Moon" aufleben. Der Liederschreiber, Sänger und Bassist hatte die britische Rockgruppe Mitte der 1980er im Streit verlassen und danach eine Solo-Karriere begonnen.
    09.06.2006


    Beim Auftritt auf der Freilichtbühne Wuhlheide bot Rogers mit seiner Band bei bestem Wetter das gewohnte Spektakel aus Musik, Licht- und Videoschau. Auf einige Pink-Floyd-Hits wie "Another Brick in the Wall" mussten die Fans bis zur Zugabe warten.


    Kurz nach dem Mauerfall 1990 hatte Rogers in Berlin bereits die Pink-Floyd-Rockoper "The Wall" aufgeführt. Damals kamen mehr als 300.000 Menschen. "The Dark Side of the Moon" kam 1973 auf den Markt und gehört mit rund 40 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Produktionen.


    http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/31/0...3942655,00.html

    Ich war gestern dabei und kann nur sagen, es war grandios. Die Musiker spielten über drei Stunden, der Sound war excellent. Und zu allem Überfluss, das Wetter hätte besser nicht sein können. Wer die Gelegenheit hat, diese Band irgendwo zu erleben, dem kann ich das nur sehr empfehlen.

    Einziger Wehmutstropfen, die Berliner Verkehrsbetriebe, insbesondere die Berliner S-Bahn reagierten wieder einmal provinzmäßig, nämlich gar nicht. Die Abreise mit 14.000 Menschen, die sich auf die im 30 Minutentakt fahrenden S-Bahnen stürzten war dann ein abenteuerliches Ende des Abends. Ist es wirklich solch ein Problem, einen oder mehrere Sonderzüge einzusetzen, zumal in den Konzertkarten bereits !!teure!! Fahrkarten enthalten sind?! Kassieren aber nichts dafür leisten - ein Armutszeugnis für die Stadt Berlin.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Das darf doch nicht wahr sein. Die deutschen Soldaten sind noch nicht im Kongo, da spekuliert unser "Verteidigungs"minister bereits mit einem weiteren Kriegseinsatz der Bundeswehr im Ausland.

    Zitat
    "Wir müssen die Handelswege schützen"
    Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) über deutsche Sicherheitsinteressen und den Einsatz im Kongo

    Herr Jung, in drei Wochen sollen deutsche Soldaten im Kongo sein. Ist Ihnen ein bisschen mulmig?

    Unsere Soldaten sind gut ausgebildet, hervorragend ausgerüstet und hochmotiviert für den Einsatz. Alle unsere Bedingungen für die Beteiligung an der internationalen Truppe sind erfüllt. Ich bin daher hoffnungsvoll, dass die Soldatinnen und Soldaten ihren Auftrag professionell ausführen werden. Das Ziel der Mission ist sehr wichtig: Zum ersten Mal seit über 40 Jahren sollen im Kongo freie Wahlen abgehalten werden.

    Die Lage vor Ort ist gefährlich. Die größte Oppositionspartei boykottiert die Wahl, es gibt Demonstrationen und bewaffnete Milizen. Ist der Einsatz nicht zu riskant?

    Wir wollen gerade einen Beitrag dazu leisten, dass die Wahlen in einem sicheren Umfeld stattfinden. Da wir die Zustimmung der politischen Kräfte haben, die über Soldaten verfügen - nämlich der kongolesischen Regierung, beginnen unsere Soldaten den Einsatz unter relativ friedlichen und somit günstigen Rahmenbedingungen.

    Bundeswehrverband und Wehrbeauftragter warnen vor dem Einsatz. Das müsste Sie doch stutzig machen.

    Der Bundestag hat dem Mandat mit großer Mehrheit zugestimmt. Das ist die entscheidende Voraussetzung für den Einsatz.

    Der Oberkommandierende der EU-Truppe, Karlheinz Viereck, hat angekündigt, dass auch gewaltsam gegen Unruhestifter vorgegangen wird. Gilt das auch für deutsche Soldaten?

    Natürlich hat das Mandat eine robuste Struktur. In der Aufgabenteilung sind deutsche Soldaten zuständig für die Evakuierung von Wahlhelfern. Dazu müssen sie handlungsfähig sein. Wir setzen aber darauf, dass allein die internationale Präsenz mögliche Störer abschreckt.

    Viereck hat auch gesagt, deutsche Soldaten würden im Zweifel auch auf bewaffnete Kinder schießen.

    Unser Mandat ist auf den Raum Kinshasa beschränkt. Dort sind keine Kindersoldaten.

    Sind die Soldaten Weihnachten wieder daheim?

    Das Mandat ist auf die Kernzeit von vier Monaten begrenzt, gerechnet vom Wahltermin, dem 30. Juli. Damit wird Weihnachten nicht erreicht.

    Fahren Sie in den Kongo?

    Natürlich. Das erste Mal werde ich die Truppen Anfang Juli besuchen. Ein weiterer Termin steht nach den Wahlen an.

    Der Kongo ist auch wegen Malaria und der hohen Aids-Rate gefährlich. Wie sind die Soldaten geschützt?

    Die medizinische Versorgung der Soldaten wird auch im Kongo deutschen Standard haben. Die Blutkonserven stammen aus Deutschland. Unsere Soldaten werden auf die Aids-Gefahren hingewiesen. Und natürlich führen die Soldaten Malaria-Prophylaxe und andere schützende Maßnahmen durch.

    Ist der Sudan das nächste Einsatzgebiet der Bundeswehr?

    Nach der Bitte der Afrikanischen Union um weitere Stabilisierungshilfe wird die Nato dort prüfen, inwiefern sie Unterstützung anbieten wird.

    Sind deutsche Soldaten dabei?

    Das ist derzeit noch nicht genau einzuschätzen. Allerdings hat sich Deutschland schon vor meiner Amtsübernahme verpflichtet, ab 1. Juli 2006 für die schnelle Eingreiftruppe der Nato 6 600 Soldaten zur Verfügung zu stellen. Ein möglicher Einsatz im Sudan müsste auf jeden Fall aber ein "afrikanisches Gesicht" haben.

    Sie wollen die sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands neu definieren. Warum?

    Das letzte Weißbuch stammt aus dem Jahr 1994. Damals gab es Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht im heutigen Umfang und auch nicht den 11. September. Es ist zwingend notwendig, den sicherheitspolitischen Standort Deutschlands neu zu bestimmen und sich den Fragen der neuen Bedrohungen durch nicht-staatliche Gewalt zu stellen.

    Zur Sicherheit zählen Sie auch die Rohstoffversorgung. Wollen Sie Soldaten an die Gas-Pipelines stellen?

    Ich spreche von der Energie- und Rohstoffversorgung über die Weltmeere. Der Seehandel macht 80 Prozent unserer wirtschaftlichen Entwicklung aus. Wir haben also großes Interesse daran, die Freiheit dieser Handelswege sicherzustellen. Zur Erinnerung: Die Bundeswehr war bereits im Überwachungseinsatz, als ein Öltanker in der Straße von Hormus bedroht wurde.

    Sie wollen den Verteidigungsfall neu definieren, um bei Terroranschlägen die Bundeswehr einsetzen zu können. Welchen Spielraum haben Sie noch, nach dem das Verfassungsgericht den Abschuss von Passagierflugzeugen verboten hat?

    Das Bundesverfassungsgericht hat sich nur auf schwere Unglücksfälle und Naturkatastrophen bezogen. Es hat ausdrücklich festgestellt, dass in kriegerischen Situationen andere Grundsätze gelten müssen. Dabei darf das allgemeine Wohl des Staates nicht aus den Augen verloren werden.

    Die SPD sieht das anders. Schaffen Sie es angesichts des Konflikts, das Weißbuch wie geplant vor der Sommerpause zu verabschieden?

    Der Prozess wird etwas länger dauern. Wir werden diesen Sommer nutzen, um zu einem Konsens über das Weißbuch zu kommen. Diesen Konsens werden wir aus meiner Sicht erreichen. Bereits mein Vorgänger Peter Struck hat den Verteidigungsbegriff mit seiner Aussage: "Verteidigung beginnt am Hindukusch", deutlich erweitert.

    Wann fängt Verteidigung an? Was sollte da die Bundeswehr bei Anschlägen auf die Bahn - wie in Madrid oder London - machen?

    In diesen Fällen wäre die Bundeswehr eventuell im Rahmen der Katastrophenhilfe subsidiär zu Unterstützungsleistungen angefragt worden, hätte aber keine Polizeiaufgaben wahrgenommen. Über die Abgrenzung zu den polizeilichen Aufgaben brauchen wir die von uns geforderte öffentliche Diskussion. Wenn ein Terroranschlag die Fähigkeiten der Polizei überschreitet, muss die Bundeswehr ihre Fähigkeiten einsetzen dürfen. Gegen einen Luftangriff kann nur die Luftwaffe helfen, gegen einen Angriff über See nur die Marine.

    Was machen Sie, wenn es vor der gesetzlichen Klärung einen Anschlag wie 2001 in New York geben sollte? Geben Sie einen Abschussbefehl?

    Wenn das Wohl und das Wehe der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Spiel stehen würde, würde ich mich der Verantwortung stellen.

    Das Gespräch führten Rouven Schellenberger und Daniela Vates.
    Berliner Zeitung, 16.06.2006


    http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...tik/559736.html

    Laut der Zeitung Der Spiegel 24/2006 - vgl. Grafik auf Seite 44 - befinden sich bereits 6.808 Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz, in folgenden Ländern: Bosnien Herzegowina, Kosovo, Georgien, Afghanistan, Usbekistan, Mittelmeer, Äthiopien/Eritrea, Sudan, Horn von Afrika, Kongo, Gabun.

    Überall glauben die Militaristen den Verteidigungsfall für die Bundesrepublik zu sehen, denn eigentlich sind solche Einsätze bereits durch unser Grundgesetz aus gutem Grunde verboten. Überall wurde dem Wähler gesagt, dass es sich um zeitlich befristete Einsätze handelt... so gesagt vor dem Einsatz im Kosovo, oder auch in Afghanistan. Dabei sind die Zeitrahmen, die gesetzt wurden längst übergangen worden.

    Nicht nur das dieses direkt dem deutschen Steuerzahler teuer zu stehen kommt, auch indirekt entstehen unserer Gesellschaft enorme Kosten, zum Beispiel in der Betreuung der Kriegstraumata bei den eingesetzten Soldaten. Auch die Umrüstung der Bundeswehr von einer reinen Verteidigungsarmee in eine Angriffsarmee verschlingt Milliarden.

    Hat der militärisch industrielle Komplex nun auch seine Lobbyisten unter den deutschen Politikern? Wer verteidigt da noch unser Grundgesetz? An die deutschen Politiker: Hört endlich auf zu glauben, Krieg und Militär seien Mittel der Politik! Wo Krieg und/oder Militär zum Einsatz kommen, hat Politik gründlich versagt .

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Speakers Corner

    Hallo zusammen,
    wie ist das mit der Zunft der Schreibenden. Begeistern Euch solch profane Dinge wie Fußball und WM auch? Die Vorrunden sind zwar noch nicht vollständig gelaufen, aber jede Mannschaft hat schon einmal gespielt. Wer sind Eure Lieblinge?

    Ich sehe mir sonst fast nie Fußballspiele an, aber zur EM oder WM ist das anders. Und schließlich bekommt da der Laie ja die besten Fußballer der Welt in komprimierter Form zu sehen. Gestern zum Beispiel hat mir die Mannschaft aus Ghana sehr gut gefallen. Die haben wirklich als Team gespielt.

    Und ich drücke der deutschen Mannschaft die Daumen. Als Berliner werde ich automatisch mit jedem Spielergebnis konfrontiert. Berlin ist voll von Fußballfans aus aller Welt. Und wenn ich abends auf der Terrasse ein Spiel ansehe, dann bekommt man jedes Tor unmittelbar durch das Jubeln aus zahlreichen umliegenden Restaurants zu spüren.

    Bisher ist die WM ein großes Fest. Aber wie geht es Euch? Seid ihr eher Fußballmuffel, oder völlig fixiert auf eine Mannschaft, seht ihr Euch jedes Spiel an???

    Viele Grüße
    vom Schreiberling

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Es gibt eine offizielle Version zum 11.September, jenem Datum, das der offizielle Ausgangspunkt für eine beispiellose Militarisierung der USA und GB, für mehrere völkerrechtswidrige Kriege und daran angekoppelte Kriegsverbrechen war. Diese Anschläge vom 11.September mussten als Grund für Guantanamo, die menschenverachtende Folterpraxis, die Menschenverschleppungen der CIA, weltweite Geheimgefängnisse, Bruch von zahlreichen internationalen Abkommen herhalten.

    Doch die offizielle Version der Regierung der USA ist widersprüchlich und anfechtbar. Sie hat keine Antworten auf zahlreiche logische Fragen. Kein Wunder, das zahlrecihe Verschwörungstheorien auftauchten. Darunter befinden sich allerdings auch Versionen, die das Geschehen am 11. September wesentlich plausibler erklären, als die staatliche Version.

    Geheimdienste sind seit ihrer Entstehung immer auch ein Mittel zur Desinformation. Akademisch geschulte Kräfte setzen alles daran, Lügen zwecks Tarnung der eigenen Ziele in Umlauf zu bringen. Als die ersten Kritiken an der offiziellen Version zu den Anschlägen auf das WTC bekannt wurden, gab es einen Schub an Verschwörungstheorien. Es ist eine alte Strategie dieser Desinformationskreise, ihrerseits zahlreiche Verschwörungstheorien einfach diesen dazu zu stellen. Letzten Endes erhält man ein Geflecht von Wahrheiten, Halbwahrheiten und Lügen, aus dem es dann immer schwieriger wird, die Wahrheit heraus zu filtern.

    Im Internet wurde nun ein Film veröffentlicht, der bekannte Fakten dokumentiert (beweiskräftig). Er ist etwas über eine Stunde lang und mit deutschen Untertiteln versehen. Meiner Meinung nach lohnt sich dieser Rückblick gerade heute, wo klar wird, dass mit den Raubkriegen auf Afghanistan und den Irak diese Militärischen Gelüste der Kriegsverbrecher noch lange nicht befriedigt sind. Aktuell wird der Libanon angegriffen, Syrien und Iran stehen auf der "Agenda". Jemand muss diese Verbrecher stoppen. Jemand - wer sollte das anderes sein, als wir, der "Rest" der Menschen, die in Frieden leben wollen?

    Hier der Link:
    http://video.google.com/videoplay?docid=-1272980089639960023

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Es ist unglaublich, wie menschenverachtend manche Menschen agieren können. Im aktuellen STERN Nr.33 vom 10.8.2006 auf Seite 70 befindet sich ein Artikel der sehr detailliert umschreibt, wie ein libanesischer Rettungshelfer, im Internet "Green Helmet" genannt, diffamiert wird, und die Fotos von ihm mit toten Kindern als Indiz gewertet werden, die Hisbollah habe die Israelis in eine "Falle" gelockt, um eine Propagandaschlacht zu beginnen.

    Zitat
    Das Massaker von Kana, so munkeln Verschwörungstheoretiker im Internet, habe nur deswegen den Weg in die internationale Öffentlichkeit geschafft, weil die Hisbollah die Tragödie geschickt instrumentalisiert habe. Bei dem Luftangriff starben vergangene Woche nach neuesten Zählungen 28 Menschen. Das Haus, in dem sie Zuflucht gesucht hatten, war nach Bombentreffern eingestürzt.
    Internetblogger behaupten nun [übrigens auch hier in diesem Forum - Anmerkung Schreiberling), ein Sanitäter, derauf vielen Bildern zu sehen ist, sei gar kein Helfer - sondern ein PR-Agent der Hisbollah. Auch der STERN druckte in der vorigen Woche ein Bild des Libanesen. Der Mann, der wegen seines grünen Helms in den Web-Tagebüchern als "Green Helmet" kursiert, helfe nicht, die Kinder zu bergen, sondern halte nur die Leichen in die Kameras. Außerdem sei er mehrfach mit demselben Kind zu verschiedenen Zeiten an Fotografen vorbeigelaufen. Als wichtiges Indiz gilt den Verschwörungstheoretikern, dass Bilder von ihm mit einer identischen Kinderleiche zu verschiedenen Zeiten entstanden seien.
    Bizarr? In der Tat.
    Schon das Zeit-Indiz ist keines: Die Bilder sind nicht zu verschiedenen Zeiten entstanden - die Fotografen haben sie lediglich, je nach persönlichem Arbeitsablauf, zu verschiedenen Zeiten via Satellit an die Agenturen übermittelt.
    Keiner der anwesenden Fotografen hatte den Eindruck, Teil eines Hisbollah-Schauspiels zu sein. Nick Blanford, seit zwölf Jahren im Libanon und für die "London Times" und "Time" als einer der Ersten am Ort, sagt: "Die Rot-Kreuz-Leute haben die Leichen nacheinander aus dem verschütteten Keller getragen. Am Anfang kamen die Ambulanzen gar nicht bis zum zerstörten Gebäude durch. Die Männer mussten die Leichen etwa 500 Meter weit tragen. Deshalb gibt es viele Bilder mit Kindern auf dem Arm."
    Auch Tim Fadek, für die Agentur Polaris in Kana, konnte kein Indiz für eine Inszenierung entdecken: "Alle waren aufgeregt, und es herrschte ziemliches Chaos. Als dann die Leichen aus dem Keller getragen wurden, waren auch die Sanitäter mit den Nerven am Ende. Wenn sie einmal ein Kind in die Kamera hielten, dann nicht als Pose, sondern schlicht aus Ärger und Verzweifelung: Seht, was mit unseren Kindern geschehen ist!"
    Und "Green Helmer" selbst? Der vermeintliche Hisbollah-Agent?

    "Green Helmet" heißt mit bürgerlichem Namen Salam Daher. Er ist 38 Jahre alt, lebt in Marjayoun, hat drei Söhne und arbeitet seit 1986 für den libanesischen Katastrophenschutz. Er ist kein Mitglied der Hisbollah. Normalerweise hilft er bei Waldbränden, Verkehrsunfällen oder Naturkatastrophen. Daher erfuhr er vom Bombardement um ein Uhr in der Nacht, konnte aber erst morgens um sieben nach Kana fahren, da israelische Kampfjets die Straße beschossen. Vom STERN zu den Inszenierungsvorwürfen befragt, sagt er: "Es ist lächerlich. Ich habe mehr als zehn Kinder aus den Trümmern gezogen, bin am Ende fast selbst zusammengebrochen. Überall waren Fotografen, man konnte kaum richtig arbeiten. Einmal habe ich ein Kind hochgehalten, damit alle ein Bild machen konnten - aber doch nur, damit ich danach Ruhe hatte, um weiter nach Überlebenden zu suchen!"
    Internetblogger werten es als Verdachtsmoment, dass Daher schon vor zehn Jahren, nach einem israelischen Angriff auf ein UN-Flüchtlingslager in Kana mit einem toten Kind fotografiert wurde. Es war im April 1996, erinnert sich der Katastrophenhelfer, damals starben mehr als 100 Menschen. "In den Trümmern fand ich ein kleines Kind ohne Kopf. Erst dachte ich, es sei eine verbrannte Puppe. Als ich merkte, dass es ein Kind war, das ich in den Händen hielt, war ich erschüttert."
    Inzwischen wuchern die Gerüchte weiter. Die Hisbollah habe die Opfer in Kana in den Keller gelockt, heißt es im Internet unter Berufung auf anonyme "Quellen" - und mit einer zweiten Explosion um acht Uhr morgens das Gebäude zum Einsturz gebracht. Absurd sagen die zu der Zeit anwesenden Helfer.
    (Hervorhebung von Schreiberling)Aber woher stammt die Verschwörungsidee? "eureferendum.blogspot.com" ist eine der aktivsten Blog-Seiten zum Thema. Autor ist der Brite Richard North: ehemaliger Royal-Air-Force-Offizier, ehemaliger Unternehmensberater, heute nach eigenen Worten "politischer Analyst". Als freier Autor veröffentlicht er vor allem EU-kritische Bücher, ist außerdem Mitglied des konservativen Think Tanks "The Bruges Group". Er leugnet nicht seine Sympathie für die israelische Seite. Schon als junger Mann habe er mehrere Monate in einem Kibbuz gelebt. "Die Medien behaupten immer, sie würden unabhängig berichten", sagt North, "ich denke, dass das nicht möglich ist. Ich zumindest gebe offen zu, das ich nicht unabhängig bin."
    Marc Goergen




    Ich finde , dieser Artikel schildert recht eindrucksvoll, dass einige Kriegsunterstützer nicht einmal vor miesesten Lügen zurück schrecken, um Kriegsverbrechen zu leugnen.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Hier habe ich eine sehr informative Arbeit gefunden, die die jüngere kurdische Geschichte weitestgehend objektiv beschreibt:

    Zitat

    Jochen Hippler

    Kurdistan - Ein ungelöstes Problem im Mittleren Osten


    Die Probleme der Kurden und der kurdischen Siedlungsgebiete gehören zu den konfliktgeladensten und schwierigsten im Nahen und Mittleren Osten, in einer Region, die ohnehin an Konflikten überaus reich ist. Es handelt sich nicht einfach um einen politischen oder ethnischen Konflikt, sondern um ein ganzes Konfliktbündel: Fragen der Menschenrechte, der ethnischen, kulturellen, sprachlichen und wirtschaftlichen Diskriminierung, militärische Auseinandersetzungen bis hin zum Einsatz von Giftgas, innerkurdische Auseinandersetzungen, Konkurrenz und offener Krieg der Staaten der Region in kurdischen Gebieten, all dies sind nur einige der sich überschneidenden Konfliktlinien. Es handelt sich darüber hinaus um Auseinandersetzungen, die seit Jahrzehnten immer wieder aufflammen und die von äußeren Mächten nicht selten zu eigenen Zwecken instrumentalisert wurden.

    Das kurdische Siedlungsgebiet erstreckt sich über Teile der Türkei, des Irak und des Iran, in geringerem Umfang auch bis nach Syrien und in die Sowjetunion. Insgesamt dürfte die Gesamtzahl der Kurden heute bei über 15 Millionen Menschen liegen. In der öffentlichen Debatte ist die Existenz von Kurden zum Teil überhaupt bestritten worden - in der Türkei -, zum Teil wurden die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen einfach als klassischer Fall eines nationalen Befreiungskampfes interpretiert, was der Realität zwar wesentlich näher kommt als die glatte Leugnung des Problems, aber doch nicht ganz den Punkt trifft. Zum Verständnis der Konflikte um und in Kurdistan ist es nötig, sich ihre Genese zumindest seit dem Ende des Ersten Weltkrieges ins Gedächtnis zu rufen.

    Nach dem Zusammenbruch des Omanischen Reiches im I. Weltkrieg schlossen Großbritannien und der Sultan im August 1920 den Vertrag von Sevres. Darin wurde unter anderem die Möglichkeit der Gründung eines unabhängigen, kurdischen Staates vorgesehen. Nach Artikel 64 des Vertrages konnten die kurdischen Bewohner der Türkei innerhalb eines Jahres für Unabhängigkeit votieren und diese beim Rat des Völkerbundes beantragen. Wenn dieser zustimmte, hatte sich die Türkei zur Gewährung der Unabhängigkeit verpflichtet.(1) Dieses Recht sollte sich auch auf die Provinz Mosul beziehen. Aufgrund zweier miteinander verbundener Entwicklungen kam es nicht zur Durchführung dieser Bestimmungen: einmal entfielen durch den Aufstieg Mustafa Kemals (Atatürks) innerhalb der Türkei die Voraussetzungen. Kemal war zur Gewährung der Unabhängigkeit nicht bereit, er konzentrierte sich vielmehr mit allen Mitteln auf die Konservierung des noch bestehenden türkischen Territoriums und eine Türkisierung der Minderheiten. Zugleich verlor Großbritannien das Interesse an einem unabhängigen kurdischen Staatswesen: während es zuvor an der Stimulierung kurdischen Selbständigkeitsstrebens gegen das Osmanische Reich interessiert gewesen war, galt es nun, den neuen irakischen Staat zu unterstützen, der unter britischer Kontrolle war. Und in der Provinz Mosul lagerten beträchtliche Ölvorkommen, die die britische Regierung unter irakische Herrschaft zu bringen gedachte - und damit unter ihre eigene. Ein kurdischer Staat würde da nur hinderlich sein. Angesichts der Machtinteressen von beiden Seiten war damit die Entscheidung gegen ein unabhängiges Kurdistan gefallen, auch wenn der Völkerbund Ende September 1924 eine dreiköpfige Kommission ernannte, um in der türkischen Provinz Mosul ein Referendum durchzuführen. Ein Jahr später entschied die Kommission für eine Eingliederung von Mosul in den Irak, der Völkerbundrat beschloß entsprechendes zum Jahresende, was die Türkei Mitte 1926 widerwillig akzeptierte.(2)

    Die nächste Chance kurdischer Staatlichkeit entstand als Folge des II. Weltkrieges. Sowjetische Truppen hatten im Krieg Teile des nördlichen Irans besetzt und dadurch eine Machtstellung im Iran erreicht. Die UdSSR förderte die Selbständigkeitsbestrebungen der iranischen Minderheiten, insbesondere der Aseris und der Kurden - in dem nicht eben selbstlosen Versuch, die iranische Regierung zur Vergabe einer Erdölkonzession zu veranlassen. Im Zuge dieser Situation entstand ein neuer Kleinstaat im iranischen Aserbaidschan und ein noch kleinerer, kurdischer Staat in der Stadt Mahabad. Diese Kurdenrepublik war der erste und einzige kurdische Staat in der Geschichte, sein Einfluß reichte über die Stadtgrenzen kaum heraus. Selbst die kurdischen Stämme der Umgebung konnten nur mühsam zur Loyalität gebracht werden. Der irakisch-kurdische Stammesführer Mullah Mustafa Barzani hatte zur gleichen Zeit mit seinen Kriegern aus dem Irak fliehen müssen, wo er mit rivalisierenden Stämmen und der irakischen Armee in Konflikt gelegen hatte. Er bot der Kurdenrepublik seine militärische Unterstützung an. Als die sowjetischen Truppen sich Ende 1946 aus dem Iran zurückzogen, verloren die beiden neuen Staaten ihre Existenzgrundlage, sie wurden noch im Dezember von iranischen Truppen besetzt, die Anführer hingerichtet.(3)

    Nun ist es nicht so, daß es ansonsten in Kurdistan bis zum Ende des II. Weltkrieges ruhig und konfliktfrei gewesen wäre. Widerstand, Zusammenstöße und Kämpfe hatte es in den zwanziger, dreißiger und vierziger Jahren reichlich gegeben, und zwar in der Türkei, dem Iran und dem Irak. Allerdings würde eine Interpretation in die Irre führen, die dies von Anbeginn an oder vorwiegend als einen nationalen Befreiungskampf deuten wollte. Davon kann erst einmal nur sehr indirekt die Rede sein. Kurdistan war traditionell von seinen Stammesverbänden geprägt, im neunzehnten Jahrhundert waren dann deutliche Feudalisierungstendenzen dazugekommen, die die Stammesgesellschaften geschwächt, aber nicht völlig aufgelöst hatten. Die Osmanen, vor allem aber der britische Einfluß führte dann zusätzlich zur Herausbildung bürgerlich kapitalistischer Gesellschaftssektoren. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, daß die Kurden sehr lange über kein "nationales" Bewußtsein, über keinen "Nationalismus" verfügten, der einen Nationalstaat gefordert hätte. Zwar waren sich viele Kurden ihrer ethnischen Identität und ihrer Verschiedenheit von Arabern oder Persern bewußt, dies führte aber erst sehr spät zur Entwicklung "nationaler" Identität. Lange galt die Loyalität und die Identifikation der meisten Kurden ihrem Stamm, vielleicht ihrem Grundherrn und ihrer jeweiligen Region.(4) Sprachliche und kulturelle Unterschiede machten die Herausbildung nationaler Identität im Gegensatz zur Stammesbindung nicht eben leichter.(5) Konflikte und bewaffnete Auseinandersetzungen in Kurdistan waren häufig, fast die Regel, aber sie erfolgten lange aus Gründen, die mit denen einer Nationalen Befreiungsbewegung" kaum etwas zu tun hatten: Kämpfe zwischen den Stämmen um Einfluß oder Beute, Kämpfe gegen die Briten, gegen die türkische, irakische oder iranische Regierung, wenn diese jeweils in die Autonomie der einzelnen Stämme eingriffen, waren keine Seltenheit. Selbstbestimmung war durchaus ein traditionelles Ziel, aber es war Selbstbestimmung des Stammes, der Region, des Grundherrn, nicht Selbstbestimmung eines Volkes. Diese Tatsache war der Ausgangspunkt dafür, daß die Kurden praktisch nie gemeinsam gegen äußere Einmischung oder Dominanz kämpften, sondern daß sich immer genug konkurrierende Stämme oder Gruppen fanden, die auf Seiten der türkischen, irakischen oder iranischen Truppen gegen andere Kurden kämpften. Unter - oft nicht anwendbaren - "nationalen" Kriterien waren fast alle Kriege der Kurden gegen die Regierungen der Region immer zugleich Bürgerkriege.

    Die Enttribalisierung Kurdistans seit der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts ging einher mit der Herausbildung einer Schicht städtischer Intellektueller, deren Schwerpunkt die Stadt Sulaymaniyah war. Die kurdischen Intellektuellen brachen zwar in der Regel nicht jeden Kontakt zu ihren Stammesgenossen ab, entwickelten aber doch Ideologien, die vom europäischen Vorbild oder dem ihrer türkischen, arabischen oder persischen Nachbarn inspiriert, so etwas wie "nationales Bewußtsein" in Kurdistan einführten. Dieser neu entstehende kurdische Nationalismus war zuerst ein städtisch-mittelständisches Phänomen, machte dann aber auch auf dem Land Fortschritte. Dort jedoch, insbesondere in den unwegsamen Bergregionen, blieben Stammesbindungen sehr lange dominant.

    Diese beiden Strömungen lassen sich deutlich an der Geschichte der Kurden im Irak ablesen. Auf der einen Seite stand die kurdische Autonomiebewegung unter dem Stammesführer Mullah Mustafa Barzani, der seit den zwanziger Jahren in vorderster Reihe stand. Dem gegenüber standen die eher intellektuell-national geprägten politischen Parteien, bis zur Mitte der 70er Jahre im wesentlichen die Demokratische Partei Kurdistan (KDP), später vor allem die Patriotische Union Kurdistans (PUK). Dieser Gegensatz wurde durch die Tatsache etwas verschleiert, daß Barzani zugleich Parteichef der KDP war, seine intellektuellen, progressiv-nationalistischen Opponenten um Jalal Talabani wurden 1964 aus der Partei herausgesäubert. Van Bruinessen stellt fest: "Barzani gelang es schließlich, sowohl die anderen Stämme, als auch die KDP zu dominieren; er und seine Söhne einerseits, sein Hauptrivale Talabani andererseits haben in den letzten zwanzig Jahren die entgegengesetzten Pole der kurdischen Bewegung repräsentiert."(6) Der Konflikt im irakischen Kurdistan verlief also nicht einfach zwische Kurden und der irakischen (arabischen) Regierung, sondern zugleich zwischen dem Flügel der kurdischen Stammesautonomie und den intellektuell geprägten Parteien (bzw. Parteiflügeln), sowie zwischen den verschiedenen Stämmen und zwischen verschiedenen Parteien. Diese Konstellation war die Voraussetzung dafür, daß die irakische Regierung trotz aller Schwierigkeiten die Kontrolle über den kurdischen Landesteil nie endgültig verlor.

    Nach dem Fall der Kurdenrepublik in Mahabad und der damit verbundenen Niederlage Barzanis war jede Aussicht auf grundsätzlich Besserung der Situation der Kurden in allen drei wichtigsten Staaten gering. Dies änderte sich erst 1958, als im Irak eine progressive Revolution die haschemitische Monarchie stürzte und den britischen Einfluß brach. Mustafa Barzani durfte aus dem Exil zurückkehren, wurde im Irak als Held empfangen. Für eine kurze Zeit waren die kurdisch-irakischen Beziehungen gut, in der neuen Verfassung war gar von einer Partnerschaft von Arabern und Kurden im Irak die Rede. Im Verlauf der Jahre 1960 und 1961 verschlechtere sich das Klima erneut, insbesondere, weil die Regierung Kassem auch kurdische Stämme unterstützte, die mit Barzanis Stammesallianz verfeindet waren. Im September 1961 kam es zum Krieg, der allerdings zuerst im wesentlichen zwischen den Stämmen ausgefochten wurde. Barzani hatte sich bei der Eröffnung der Kampfhandlungen nicht einmal die Mühe gemacht, die KDP, die er offiziell ja leitete, auch nur zu informieren. Als sich die KDP nach internen Meinungsverschiedenheiten im Dezember ebenfalls für eine Beteiligung an den Kämpfen entschied, ließ Barzani sie nicht in die Kampfzone. Tatsächlich verhielt er sich wie ein traditioneller Stammeschef: es ging nur um die Ausnutzung der Schwäche der Regierung zur eigenen Machtausdehnung und um die Schwächung konkurrierender Stämme.(7) Die Kämpfe nahmen nach dem ersten Putsch der Baath-Partei 1963 an Heftigkeit zu, nach derem baldigen Fall wurde aber Anfang 1964 ein Waffenstillstand geschlossen. 1966 verkündete die Regierung ein 12-Punkte-Programm, das eine weitgehende Gleichstellung und Autonomie der Kurden zum Inhalt hatte, allerdings wegen interner Widerstände in Bagdad nicht umgesetzt wurde.

    Nach dem zweiten Putsch der Baath-Partei begann diese Anfang 1969 eine neue militärische Kampagne gegen irakisch Kurdistan, die an Intensität über ihre Vorläufer deutlich hinausging. Trotzdem gelang es nicht, den kurdischen Widerstand zu zerschlagen, und die Regierung versuchte sich im folgenden Jahr mit einer politischen Lösung des Konfliktes, der an die 12 Punkte anknüpfte. Das Angebot lief praktisch darauf hinaus, den Kurden Autonomie anzubieten.

    Die irakischen Kurden - was zum damaligen Zeitpunkt praktisch hieß: Barzani - lehnten ab und verspielten damit möglicherweise eine Chance. Der Grund dieser Ablehnung bestand einerseits in einer Reihe verdächtiger Manöver der Regierung, die nahelegten, daß sie es nicht wirklich ernst meine, andererseits in der Tatsache, daß Barzani zu diesem Zeitpunkt glaubte, überhaupt keinen Kompromiß nötig zu haben, sondern sich militärisch durchsetzen zu können. Der Schah des Iran lieferte wegen seiner Feindschaft zum Irak Waffen in größerem Umfang, außerdem hatten ihm die USA ihre Unterstützung zugesagt, die CIA angefangen, die Kurden zu unterstützen (16 Mill. $). Auch Israel trug einen Teil bei, was insgesamt die militärische Kraft Barzanis stärkte, aber zu einer übertriebenen Siegeszuversicht führte. Nach einigem Hin-und-Her kam es im März 1974 zu einem neuen Waffengang, der über die Kämpfe von 1969 noch hinausging. Im März 1975 erfolgte dann eine dramatische Wendung: der Iran und der Irak einigten sich bei einer OPEC-Konferenz in Algier darauf, ihre Konflikte zu beenden und schlossen einen entsprechenden Vertrag. Als Teil dieser Vereinbarung stellte der Schah plötzlich jede Unterstützung der irakischen Kurden ein und schloß die Grenze. Damit verloren Barzanis Kämpfer nicht nur ihren Nachschub, sondern auch ihre Rückzugsmöglichkeiten. Innerhalb kürzester Zeit mußte Barzani kapitulieren. Er stellte später fest: "Ohne die amerikanischen Versprechen hätten wir uns anders verhalten. Wenn es diese amerikanischen Versprechen nicht gegeben hätte, wären wir niemals so in die Falle gegangen."(8) Der US-Außenminister, Henry Kissinger, kommentierte trocken: "Geheimdienstoperationen sind keine Missionsarbeit". Damit war der kurdische Aufstand Mitte der siebziger Jahre völlig zusammengebrochen. Ursache dafür war der offensichtliche Fehler, sich völlig vom Iran und den USA abhängig zu machen, was eine politische Belastung war: der Iran war selbst gegen die Kurden seines eigenen Gebietes vorgegangen, und Barzani hatte dem Schah sogar gewaltsam bei der Pazifizierung der iranischen Kurden geholfen. Und als der Schah sich schließlich mit dem Irak verständigte, entfiel die materielle Möglichkeit, den Kampf fortzusetzen.

    Trotz dieser einschneidenden Niederlage kam es überraschend schnell zu einem Wiederaufleben des kurdischen Widerstandes. Ausgangspunkt waren die Revolution im Iran(9) und der Golfkrieg. 1978 war die iranische KDP neu entstanden (die KDPI), und die iranischen Kurden hatten sich aktiv am Sturz des Schah beteiligt, wenn auch weniger unter nationalistischen, als unter sozialen und demokratischen Gesichtspunkten. Nach der Revolution brachten sie im März 1979 die Stadt Mahabad und deren Kaserne unter kurdische Kontrolle, bald auch Sarandaj, wo die Kaserne belagert wurde. Im Mai 1980 wurde ein Waffenstillstand vereinbart.(10) Im September 1980 begann der Golfkrieg durch den Einmarsch der irakischen Armee im südlichen Iran. Nachdem dort bald das Vordringen zum Stillstand kam, eröffnete der Irak im Dezember eine neue Front im Norden, im iranischen Teil Kurdistans. Der Irak unterstützte die iranischen Kurden gegen ihre Regierung, und bald kam es zu einer engen Form militärischer Kooperation. Umgekehrt arbeitete die irakische KDP unter den Söhnen Barzanis (Mullah Mustafa war inzwischen in den USA gestorben) mit dem iranischen Militär gegen Bagdad zusammen und stieß - zum Teil an der Seite iranischer Pasdaran - tief in irakisches Gebiet vor.(11) 1983 "begann Teheran eine einigermaßen erfolgreiche Großoffensive gegen die KDPI mit wesentlicher Hilfe durch die KDP, SPKI und ICP" [Sozialistische Partei Kurdistans im Irak und Kommunistische Partei Irak].(12) Die Mitte der siebziger Jahre gegründete Patriotische Union Kurdistans (PUK) des Jalal Talabani sah sich aus genau diesem Grund außerstande, ebenfalls mit dem Iran zu kooperieren, sie begann Gespäche mit der Regierung in Bagdad und bot an, den Irak militärisch gegen den Irak und die Kräfte der KDP zu verteidigen.(13) Insgesamt sollen Mitte der achtziger Jahre 150000 oder mehr Kurden auf Seite ihrer Regierung gegen die iranischen Streitkräfte und die irakisch-kurdische KDP gekämpft haben.(14) Damit war der Golfkrieg in Kurdistan zum großen Teil ein Stellvertreterkrieg, bei dem sich beide Regierungen unterschiedlicher kurdischer Hilftruppen bedienten.

    Dafür bezahlten die kurdischen Bewegungen in beiden Ländern nach Kriegsende einen schweren Preis. Hatten die Zentralregierungen in den jeweiligen kurdischen Landesteilen bereits in der Vergangenheit nicht eben mit leichter Hand regiert und z.T. jahrelang Krieg gegen die Unabhängigkeits- oder Autonomiestrebungen der Kurden geführt, so hatten die jeweiligen kurdischen Organisationen in ihren Augen nun den Schritt von einer internen Opposition zur militärischen Hilftruppe des Kriegsgegners getan. Die KDP des Irak wurde nun als mindestens genau so schlimm wie der Iran betrachtet und sollte entsprechend behandelt werden. Eine Bereitschaft zu Zugeständnissen oder der Gewährung echter Autonomie war damit noch weiter gesunken.


  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Da hat die Kanzlerin ihrer Heimat ja ein dickes Ei ins Nest gelegt, ein Kuckucksei:

    Zitat
    "TEUERSTE GRILLPARTY DER WELT"

    Bund will nicht für Bush-Besuch zahlen

    Mecklenburg-Vorpommern streitet mit dem Bund über die Übernahme der Kosten für den Besuch von George W. Bush. Man wolle nicht die "teuerste Grillparty der Welt" bezahlen, wetterte Ministerpräsident Harald Ringstorff. Doch die Bundesregierung will davon nichts wissen.

    Schwerin - Die bisherige Ablehnung aus Berlin, die Kosten für den Bush-Besuch im Juli zu übernehmen, könne nicht das letzte Wort sein, sagte Ringstorff (SPD) dem Radiosender NDR Info. Es sei den Bürgern schwer zu vermitteln, dass sie die "teuerste Grillparty der Welt" bezahlen sollen. Klar sei, dass das Land anteilige Kosten übernehmen werde.


    Ringstorff (l.) mit Merkel und Bush: "Teuerste Grillparty der Welt"

    Ringstorff wies Vorwürfe der CDU zurück, er wolle den Streit über die Kosten des Bush-Besuchs politisch instrumentalisieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) selbst habe deutlich gemacht, dass sie den US-Präsidenten privat in ihren Wahlkreis eingeladen habe. Der Grillabend in Trinwillershagen habe einen "sehr privaten Anstrich" gehabt.

    Doch die Bundesregierung weigert sich, für die Sicherheitskosten der Bush-Visite aufzukommen. Die Erwartung von Mecklenburg-Vorpommern sei "schlicht nicht gerechtfertigt", teilte das Bundespresseamt mit. Die Landesregierung wisse um die gesetzlichen Vorgaben und die entsprechende staatliche Praxis. Grundsätzlich seien die Länder für die Gewährleistung der inneren Sicherheit zuständig.

    Es sei klar, dass sich der Bund nur bei "herausragenden Ereignissen mit außergewöhnlichem Sicherheitsaufwand", dessen alleinige Übernahme einem Land nicht zugemutet werden könne, an den Kosten beteilige. Aus diesem Grund habe die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem G-8-Gipfel 2007 in Heiligendamm Mecklenburg-Vorpommern bereits eine teilweise Übernahme von Kosten zugesichert.

    Der Polizeieinsatz beim Bush-Besuch kostete nach Angaben des Schweriner Innenministeriums etwa 14,65 Millionen Euro. Der finanzielle Aufwand für die Sicherheitskräfte des Bundes ist den Angaben zufolge darin nicht enthalten. Der Bund trägt nach Angaben des Bundespresseamtes die Vergütung seiner Bediensteten allein und stellt nur die zusätzlichen Kosten wie Nacht- oder Verpflegungszuschläge in Rechnung.

    Insgesamt waren bei der Bush-Visite 12.265 Sicherheitskräfte von Bund und Ländern im Einsatz, davon 2.791 aus Mecklenburg-Vorpommern.

    als/ddp/AP


    http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,433389,00.html

    Was für ein Kasperltheater wird da wieder innerdeutsch gespielt? Jedem mit einem gesunden Menschenverstand ist doch klar, dass es sich bei diesem Einsatz um ein "herausragende(s)n Ereignis(sen) mit außergewöhnlichem Sicherheitsaufwand" gehandelt hat. Merkt Merkel nix mehr?

  • Thema von Schreiberling im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Vor kurzem habe ich auf Betreiben meines Sohnen zunächst widerwillig einen Film gesehen, von dem ich eigentlich annahm, er sei ein Kriegsfilm. Das blanke Gegenteil ist der Fall. Es ist ein Antikriegsfilm ohne Pathos, ohne Übertreibungen und gibt einen tiefen Einblick in den internationalen Waffenhandel.



    Hierzu eine Rezension, die ich unterstütze.

    Zitat
    Kritik: „There are over 550 million firearms in worldwide circulation. That's one firearm for every twelve people on the planet. The only question is: How do we arm the other 11?“ Keine Frage, dieser Satz stammt aus dem Mund eines Waffenhändlers. Genauer gesagt von Yuri Orlov (Nicolas Cage), dessen „Erfolgsgeschichte“ in Andrew Niccols „Lord Of War“ nachgezeichnet wird. Mit bitterbösem Zynismus erzählt Niccols eine Geschichte, die an Aktualität und Brisanz wohl kaum zu übertreffen ist. Dank genauer Recherchen wird die fiktive Geschichte des amerikanischen Waffenhändlers Yuri Orlov zu einer sozialkritischen Mischung aus Drama und Satire, die sich bemüht, über 122 Minuten lang zu unterhalten und gleichzeitig auch zu informieren, auch wenn die Thematik des Films auf den ersten Blick sehr schwermütig zu sein scheint. Niemand würde dem internationalen Waffenhandel von sich aus einen Unterhaltungswert zuschreiben, aber in „Lord Of War“ bekommt der Zuschauer das Thema häppchenweise mit einer ätzenden Portion Zynismus serviert - dazu noch ein hervorragender Cast mit Nicolas Cage, Jared Leto, Ian Holm und Ethan Hawke.

    Aushilfe im Restaurant der Eltern: Das ist nicht gerade der Traumjob, den sich Yuri Orlov (Nicolas Cage) immer gewünscht hat. Als Kind einer ukrainischen Auswanderer-Familie in Brighton Beach, New York, stehen allerdings seine Chancen auf einen besseren Beruf eher schlecht. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Vitaly (Jared Leto) arbeitet er für seine Eltern, bis er eines Tages Zeuge einer Schießerei wird. Von da an steht für Yuri fest: Er ist definitiv in der falschen Branche, denn eines der menschlichen Grundbedürfnisse sind nun mal Waffen und die gilt es zu beschaffen. Zusammen mit Vitaly beginnt Yuri zuerst mit kleineren Deals, arbeitet sich aber schnell in die Kreise der ganz großen Waffenhändler vor. Während Yuri mit dem moralischen Zwiespalt, schließlich verkauft er mit den Waffen auch gleichzeitig den Tod vieler Menschen, gut zurecht kommt, hält Vitaly dem Druck nicht Stand und greift immer öfter zu Kokain. Von nun an muss Yuri allein die Geschäfte schmeißen und entdeckt dabei, dass er ein wirkliches Talent zum Waffenhandel besitzt. Besonders nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sieht Yuri seine große Chance gekommen. Millionen von Waffen, Panzern und Kampfhubschraubern bunkern nutzlos in seiner alten Heimat Ukraine und sind für die richtigen Kunden Milliarden wert. Nach und nach baut sich Yuri ein Waffenhandel-Netzwerk auf, das besonders in den kleinen Diktaturen Afrikas auf viel Gegenliebe stößt. Zu Yuris Partnern zählen Staatsoberhäupter, Rebellen, Friedenskämpfer und Regierungen aus der ganzen Welt. Seine Frau Ava (Bridget Moynahan) ahnt zwar, dass Yuris angebliches „Geschäft im Transportwesen“ nicht ganz der Wahrheit entspricht, sorgt sich aber nicht weiter um die vielen Reisen ihres Mannes. Doch das Doppelleben als internationaler Waffenhändler einerseits und sorgender Ehemann und Familienvater andererseits ist nicht das einzige Problem, mit dem Yuri zu kämpfen hat. Auch die Behörden sind mittlerweile auf den „Lord Of War“ aufmerksam geworden. Besonders der junge Interpol-Agent Jack Valentine (Ethan Hawke) hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Waffenboss endlich hinter Gitter zu bringen. Aber Yuri ist dem Gesetz immer einen Schritt voraus, oder macht das Gesetz etwa absichtlich einen Bogen um ihn? Sowohl Yuri als auch Jack müssen bald einsehen, dass in der heutigen Welt Moral nur noch auf dem Papier existiert...

    „Back then, I didn't sell to Osama Bin Laden. Not because of moral reasons, but because he was always bouncing checks.“ Wer solch einen Satz in den Mund seines Hauptdarstellers legt, der muss früher oder später damit rechnen, dass die Finanzierung seines Films nicht besonders rosig aussehen wird. Trotz der schweren finanziellen Lage schaffte es Regisseur Andrew Niccols, sein Projekt zu verwirklichen. Wen wundert es, dass ein Film, der besonders die fragwürdige Rolle der USA im internationalen Waffenhandel thematisiert, von amerikanischen Investoren gemieden wird - besonders, wenn die Anfrage auf Finanzierung eine Woche vor Ausbruch des Irak-Kriegs auf dem Schreibtisch liegt. Dank einiger ausländischer Geldgeber konnte Niccols 50 Millionen Dollar für sein Projekt eintreiben, ein ordentliches Budget, aber lange nicht Hollywood-Spitze. Aber weder an der Ausstattung noch an der Technik wurde gespart und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Davon kann sich selbst ein Peter Jackson einmal eine Scheibe abschneiden, denn: Nein, es braucht nicht immer hunderte von Millionen, um einen guten Film auch gut aussehen zu lassen.

    Die Thematik des Films ist definitiv keine leichte Kost: Waffenhandel, Massaker, Kindersoldaten. Alles Themen, die tagtäglich in den Nachrichten über unsere Fernseher flimmern, die aber schnell wieder verdrängt werden. Besonders Hollywood scheut solche brisanten Themen. Damit macht Andrew Niccol nun ein für alle mal Schluss. In brutalen Bildern führt er dem Zuschauer die Perversität des Krieges vor Augen: Sei es, wenn eine Garde kleiner liberianischer Jungen mit Kalaschnikows vor ihrem Präsidenten salutieren oder angebliche Freiheitskämpfer eine Mutter und ihren Sohn brutal mit Macheten niederschlagen. Szenen, die sich rund um den Globus jeden Tag aufs Neue zutragen und schockierender nicht sein können.


    Trotz der schweren Thematik, besonders auch die Rolle der großen Industriestaaten im internationalen Waffenhandel wird kritisch begutachtet, kommt „Lord Of War“ nie hoch dramatisch mit erhobenen Zeigefinger daher. Vielmehr verpackt Niccol seine beißende Sozialkritik in einem dicken Mantel aus bitterbösem Zynismus. Wer diese Art von Humor mag und bereits bei Filmen wie „Three Kings“ von David Russell seinen Spaß hatte, der ist mit „Lord Of War“ gut bedient. Durch die Zyniker-Brille wirkt „Lord Of War“ ein wenig wie eine Michael-Moore-Dokumentation, nur noch einen Schuss drastischer. Natürlich kann nicht jeder mit einer solchen Art Humor viel anfangen, weshalb „Lord Of War“ sicher gespaltene Meinungen hervorrufen wird.

    Schauspielerisch hat „Lord Of War“ ein ansehnliches Staraufgebot anzubieten. Nicolas Cage ist die Rolle des Yuri Orlov wahrlich auf den Leib geschrieben. Kaum ein anderer Schauspieler hätte es wohl geschafft, die zynischen Kommentare so glaubhaft dem Zuschauer an den Kopf zu werfen. Obwohl die Figur des Yuri Orlov komplett erfunden ist und in ihr die Lebensgeschichten fünf verschiedener realer Waffenhändler vermischt werden, wirkt der Anti-Held der Geschichte niemals gekünstelt oder aufgesetzt. Das ist zu einem großen Teil auch Nicolas Cages Schauspielerei zuzuschreiben. In den weiteren Rollen glänzen Ethan Hawke, der mit Andrew Niccols bereits in GattacaLord Of War zusammenarbeitete und Jared Leto, der seine Rolle des drogensüchtigen kleinen Bruders angemessen meistert. Ein besonderes Highlight ist allerdings Ian Holm in der Rolle des einflussreichen Waffenhändlers Simeon Weisz. Der „Gentleman“ unter den Waffenhändlern ist eine Figur, die der Brite Holm wunderbar verkörpert.

    Mit „Lord Of War“ beginnt das noch frische Kinojahr 2006 mit einer zynischen Moralfabel, die aktueller nicht sein könnte. Dank einer Top-Besetzung, einer brisanten Thematik und einem so großen Schuss Zynismus, dass selbst bekennende Nicht-Zyniker den einen oder anderen Lacher von sich geben werden, hat „Lord Of War“ all das, was ein interessanter Film braucht. Am Ende offenbart Niccol dann seine wahren Absichten, was er mit dem Film erreichen will. Die Waffenhändler selbst sind nicht das größte Übel, sondern die führenden Regierungen, die es ermöglichen, dass die Dealer in der Illegalität im Endeffekt dafür sorgen, dass die zivilisierte Welt nicht auseinanderbricht. „Necessary Evil“ ist wohl das Stichwort des Films. Und so gibt es viele andere Übel, vor denen wir und der Staat die Augen verschließen, weil die Wahrheit halt weh tut, es uns aber ohne sie noch schlechter als mit ihnen gehen würde. Eine Weisheit aus dem Film, über die jeder einmal nachdenken sollte: „You know who's going to inherit the world? Arms dealers. Because everyone else is too busy killing each other.“


    http://www.filmstarts.de/kritiken/Lord%20Of%20War.html

    Im Abspann des Films heißt es, dass die weltweit fünf größten Waffenhändler feste Plätze im UN-Sicherheitsrat haben. Nach Sehen dieses Films bekommt diese Aussage eine andere Wirkung.

    Von mir bekommt der Film das Prädikat: sehr sehenswert!

    Und wie schon geschrieben - ich mag keine Kriegsfilme.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Speakers Corner

    Zitat
    Stachelrochen tötet den „Crocodile Hunter“
    Der durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannte australische „Krokodiljäger“ Steve Irwin ist tot. Der 44-Jährige starb bei Dreharbeiten für eine Meeres-Dokumentation durch den Stich eines Stachelrochens ins Herz, wie australische Medien berichteten.

    HB SYDNEY. Er habe bei dem Unfall vor der australischen Nordostküste keine Überlebenschance gehabt und sei durch Herzstillstand gestorben, sagte Notarzt Ed O'Laughlin.

    Die TV-Serie „Crocodile Hunter“, in der der stets hyper-aktive Irwin in khakifarbenen Tropenkleidern durch die Wildnis streift, hat seinen eigenen Angaben zufolge weltweit 500 Millionen Zuschauer. Zuhause in Australien indes fühlte er sich bisweilen verkannt: „In meinem eigenen Land finden mich die Leute wohl ein bisschen peinlich“, sagte Steve Irwin 2003 in einem Interview. 1991 hatte er den Zoo seiner Eltern an der Sunshine Coast im Bundesstaat Queensland übernommen und zu einer Touristenattraktion gemacht. Nur ein Jahr später begann seine später so erfolgreiche TV-Serie.

    Irwin habe sich mit den Dreharbeiten so nahe an Stachelrochen in höchste Gefahr begeben, sagte der australische Naturfilmer David Ireland. „Sie haben einen oder zwei Stachel am Schwanz, die nicht nur von Gift umhüllt sind, sondern auch wie ein Bajonett wirken“, erläuterte Ireland. „Wenn damit irgendein lebenswichtiges Organ getroffen wird, ist der Stachel tödlich wie ein Bajonett.“

    Einen Bärendienst hatte sich der Fernseh-Tierfreund erwiesen, als er vor zwei Jahren vor laufender Kamera ein vier Meter langes Krokodil mit der Hand fütterte, während er seinen erst einen Monat alten Sohn Bob auf dem Arm hielt. Selbst treue Fans wunderten sich damals, ob Irwin noch recht bei Sinnen ist. Viele erinnerten sich an Pop-Sänger Michael Jackson erinnert, der 2002 sein Baby vom Balkon des Berlin Hotels „Adlon“ hatte baumeln lassen. Wegen der scharfen öffentlichen Kritik zog sich Irwin in Australien zurück.

    Australische Politiker und Tourismusmanager würdigten derweil die Verdienste des „Krokodiljägers“. Irwin habe dem Bundesstaat und ganz Australien viel gegeben, sagte der Ministerpräsident von Queensland, Peter Beattie. „Eine Menge Leute auf der ganzen Welt, vor allem jüngere, werden heute sehr traurig sein“, sagte er.

    Der Chef des Tourismusrates, Matthew Hingerty, nannte Irwin eine „Australische Ikone“, die dem Land hunderte Millionen Euro an Tourismuseinnahmen gebracht habe, wodurch hunderte Menschen einen Job hätten. Steve Irwin hinterlässt eine Frau und zwei Kinder im Alter von 3 und 8.


    http://www.handelsblatt.com/news/Journal...ile-hunter.html

    Eigentlich könnte ich nun sagen, ich habe es kommen sehen, aber es verbietet sich von selbst, da der Mann tot ist. Wer hat noch nie eine Folge von seinen verrückten Tierfilmen gesehen? Es ging ihm immer um den Kick. Kopfschüttelnd habe ich seinen Umgang mit gefährlichsten Giftschlangen, Krokodilen und Wildtieren gesehen. Dabei ging es oft nicht um Naturaufnahmen, sondern die Filme waren als Actionunterhaltung konzipiert. Oft genug brachte sich Steve Irwin dabei fahrlässig in Gefahr. Nun hat die Natur zurück geschlagen. Es tut mir leid für seine Familie, besonders für die beiden kleinen Kinder, die nun ohne ihren Vater aufwachsen werden.

    Tiere zu vermenschlichen, das bringt nichts. Sie leben in eigenen Welten, und wird dürfen zeitweilig womöglich daran teilhaben. Doch nicht mehr. Sein Tod sollte uns Mahnung sein, die Natur zu achten und zu respektieren.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Bislang habe ich über diese Frage noch nie nachgedacht. Es schien mir unvorstellbar, dass es beim Bund Kommandeure gibt, die eine eigen Politik verfolgten. Doch nun mit der Feststellung, das deutsche KSK Soldaten bereits im Kriegseinsatz in Afghanistan waren, als der Bundestag noch über deren Eiunsatz debattierte, da drängt sich diese Frage auf.

    Der unschuldig in Foltergefangenschaft gehaltene Murnat Kurnatz brachte es ans Tageslicht. Er hatte in Afghanistan mit eben diesen Truppen Kontakt, ja er spricht davon, dass er von denen sogar gefoltert wurde.

    Nun könnte die Bundeswehr durch rückhaltlose Offenlegung, was damals geschah, vielleicht wieder Vertrauen gut machen. Doch statt dessen, sagt sie nur das, was man eh schon weiß, was sich nicht mehr verbergen läßt. Ein besonders schlechtes Licht fällt auf die Spezialeinheit KSK. Was treiben die da unten? Begehen die etwa ähnliche Verbrechen , wie die US-Besatzer? Beteiligen sie sich an Folter, an Menschenjagd? Wer gibt ihnen Befehle?

    Da stellt sich die Frage ganz ernsthaft: Hat unsere Politik das offensichtlich zum Teil kriegsgeile Militär noch im Griff?

    Zitat
    Unstimmiger Terminplan

    In dem Gespräch mit den Obleuten hatte Scharping damals mitgeteilt, dass der Einsatz von "etwas weniger als einhundert" KSK-Kämpfern in Afghanistan "um den 23. Januar 2002 herum" begonnen habe. Inzwischen steht fest, dass Scharpings Terminangabe nicht stimmte. Dem Verteidigungsausschuss des Bundestages wurde gestern mitgeteilt, dass die Einsatzbereitschaft der zirka 80 KSK-Kämpfer in Afghanistan bereits am 10. Januar 2002 nach Berlin gemeldet worden sei. Schon im Dezember 2001 seien demnach vier Soldaten und ein Offizier der Spezialeinheit als Vorauskommando in Kandahar gewesen.


    http://www.berlinonline.de/berliner-zeit...ema/595960.html

    Im Grunde deckte diesen Skandal eine Recherche des STERN auf. Im STERN beschuldigte Murat Kurnaz deutsche Soldaten, sie hätten ihn in Afghanistan gefoltert.

    Zitat
    "Ich war noch keine zwei Wochen dort, da wurde ich abends hinter zwei Lastwagen geführt. Es hieß, zwei deutsche Soldaten wollten mich sehen. Sie trugen Camouflage-Uniformen, das Tarnmuster war aus kleinen Punkten zusammengesetzt, wie vom Computer gemacht, und sie trugen die deutsche Flagge am Ärmel. Ich musste mich hinlegen, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Der eine zog mich an den Haaren hoch. 'Weißt Du, wer wir sind?' Der wollte angeben. 'Wir sind die deutsche Kraft.' Er hat jedenfalls meinen Kopf auf den Boden geschlagen, und die Amerikaner fanden das lustig", sagt Kunaz in dem Interview.

    Bei den deutschen Soldaten handelt es sich nach Recherchen des stern aller Wahrscheinlichkeit nach um Angehörige der Elite-Einheit KSK, Kommando-Spezialkräfte, damals die einzigen deutschen Soldaten im afghanischen Kandahar.


    http://www.stern.de/politik/deutschland/...ten/573096.html

    Durch das Versagen deutscher Politiker befand sich der Bremer von 2001 bis 2006 wegen nichts in us-amerikanischer Folterhaft - er war unschuldig, nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Die deutsche Politik hätte ihn bereits 2002 nach Deutschland zurück holen können. Doch falsch verstandenes Vasallentum verhinderte das.

  • Thema von Schreiberling im Forum Vorstellung von andere...

    Die Betreiber dieser Literaturonlinezeitung baten mich um Veröffentlichung ihrer Linkadresse...

    http://www.siconline.de/

    Viele Grüße

  • Thema von Schreiberling im Forum Rund um Literatur, Alt...

    Besetzungscouch – der Literaturpreis zur Langen LeseNacht 2007

    Zum dritten Mal treffen sich am Samstag, 22. September 2007, Autoren aus dem ganzen Bundesgebiet im Gewerbemuseum Spaichingen – und zum ersten Mal gibt es den Literaturpreis der Langen LeseNacht. Die LeseNacht gilt bei Schriftstellern längst als Institution – Tom Liehr las hier erstmals aus dem damals noch nicht veröffentlichten Roman „Idiotentest“, Silke Porath stellte Fragmente des Romans „Gottes Weber“ vor und Erkan Mete, Newcomer-Autor, wurde nach seinem Auftritt in Spaichingen ein Verlagsvertrag angeboten.

    Organisiert wird die Lesung von der in Spaichingen lebenden Autorin Silke Porath. Abseits vom Verlagsbetrieb treffen sich einmal im Jahr Autoren aus ganz Deutschland. Für 2007 haben unter anderem bereits zugesagt: Tom Liehr, Marcel Magis, Stefan Ummenhofer und Alexander Rieckhoff.

    Ein Platz auf dem Jugendstilsofa ist noch frei – für den Gewinner des Literaturpreises. Die beste Kurzgeschichte zum Thema „Besetzt!“ ist das Ticket für den Gewinner, um mit den bekannten Autoren aufzutreten und im Saal des Gewerbemuseums seinen Text dem Publikum vorzutragen.

    Der Gewinner erhält außerdem eine Übernachtung für 2 Personen (inkl. Frühstück) vom 22. auf 23. September 2007. Eigene Anreise.

    Gesucht werden unveröffentlichte Kurzgeschichten. Die Texte dürfen nicht länger als 1000 Wörter sein, gedruckt als Standardseiten (30 Zeilen à 60 Zeichen).

    Die Einsendung der Texte erfolgt anonym und in vierfacher Ausfertigung. Auf allen Exemplaren muss ein Kennwort stehen; in einem verschlossenen Umschlag bitte Namen, Adresse, Telefonnummer und Emailadresse beilegen und diesen ebenfalls mit dem Codewort versehen.

    Die Texte dürfen nicht geheftet oder eingebunden werden.

    Eine Empfangsbestätigung kann nicht versandt werden.

    Einsendungen bitte an:

    SILKE PORATH

    "Besetzungscouch"
    Schwalbenweg 11
    78549 Spaichingen

    Einsendeschluss ist der 1. Mai 2007 (Datum des Poststempels).


    Weitere Infos auch unter:

    www.silke-.porath.de


    Die Jury bilden:

    Die Spaichinger Autorin Silke Porath

    Die Leiterin des Gewerbemuseums Spaichingen, Angelika Feldes

    Die Buchhändlerin Christa Hettinga

    Der Kunsthistoriker und Journalist Andreas Chr. Braun

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Da haben sich viele das Maul drüber zerfetzt. Zwischen totaler Ablehnung und mit viel Beifall , die Rede Putins polarisierte. Wobei ich persönlich das Gefühl hatte, dass da jemand in der Höhle des Löwens eine wirklich deutliche Sprache gewählt hat. Solch eine Rede hatte ich mir bisher immer von maßgeblichen deutschen Politikern gewünscht, die ja unsere Interessen vertreten und nicht als treue Vasallen einer Supermacht marschieren sollen. Schade, nun macht es uns der russische Präsident vor, wie man in Europa auf die Willkür einer Supermacht reagieren müsste.

    Für alle, die sich gern ein eigenes Bild machen, hier die Rede Putins in deutscher Übersetzung:

    Zitat
    Wladimir Putin: Rede auf der Münchner Konferenz zu Fragen der Sicherheitspolitik

    Vielen Dank, verehrte Frau Kanzlerin, für die Einladung, an den Tisch der Konferenz, die Politiker, Militärs, Unternehmer und Experten aus mehr als 40 Ländern der Welt zusammengeführt hat.

    Das Format der Konferenz gibt mir die Möglichkeit, der „übertriebenen Höflichkeit“ zu entgehen, mit geschliffenen, angenehmen, aber leeren diplomatischen Worthülsen sprechen zu müssen. Das Format der Konferenz erlaubt, das zu sagen, was ich wirklich über die Probleme der internationalen Sicherheit denke. Und wenn meine Überlegungen meinen Kollegen allzu polemisch oder ungenau erscheinen, ärgern Sie sich bitte nicht über mich – es ist doch nur eine Konferenz. Und ich hoffe, dass nicht schon nach zwei, drei Minuten meines Auftrittes Herr Teltschik das „Rotlicht“ aufleuchten lässt.

    Also. Es ist bekannt, dass die Problematik der internationalen Sicherheit bedeutend breiter ist als die Fragen der militärpolitischen Stabilität. Dazu gehören die Beständigkeit der Weltwirtschaft, die Überwindung der Armut, die ökonomische Sicherheit und die Entwicklung des Dialogs zwischen den Zivilisationen.

    Dieser allumfassende, unteilbare Charakter der Sicherheit drückt sich auch in seinem Grundprinzip aus: „Die Sicherheit des Einzelnen – das ist die Sicherheit aller“. Wie sagte doch Franklin Roosevelt schon in den ersten Tagen des II. Weltkrieges: „Wo auch immer der Frieden gebrochen wird, ist er gleichzeitig überall bedroht und in Gefahr.“

    Diese Worte haben bis heute ihre Aktualität behalten. Davon zeugt übrigens auch das Thema unserer Konferenz, so wie es hier geschrieben steht: „Globale Krisen – globale Verantwortung“.

    Vor gerade einmal zwei Jahrzehnten war die Welt ideologische und wirtschaftlich zerbrochen, aber ihre Sicherheit garantierten die gewaltigen strategischen Potenziale zweier Supermächte.

    Der globale Gegensatz schob äußerst drängende ökonomische und soziale Fragen an den Rand der internationalen Beziehungen und Tagesordnungen. Und wie jeder Krieg hinterließ uns auch der „kalte Krieg“ – bildlich ausgedrückt – „Blindgänger“. Ich meine damit ideologische Stereotypen, doppelte Standards, irgendwelche Schablonen des Blockdenkens.

    Die nach dem „Kalten Krieg“ vorgeschlagene monopolare Welt kam auch nicht zu Stande.

    Die Menschheitsgeschichte kennt natürlich auch Perioden monopolaren Zustandes und des Strebens nach Weltherrschaft. Alles war schon mal da in der Geschichte der Menschheit. Aber was ist eigentlich eine monopolare Welt? Wie man diesen Terminus auch schmückt, am Ende bedeutet er praktisch nur eines: es gibt ein Zentrum der Macht, ein Zentrum der Stärke ein Entscheidungs-Zentrum.

    Es ist die Welt eines einzigen Hausherren, eines Souveräns. Und das ist am Ende nicht nur tödlich für alle, die sich innerhalb dieses Systems befinden, sondern auch für den Souverän selbst, weil es ihn von innen zerstört.

    Das hat natürlich nichts mit Demokratie gemein. Weil Demokratie bekanntermaßen die Herrschaft der Mehrheit bedeutet, unter Berücksichtigung der Interessen und Meinungen der Minderheit.

    Nebenbei gesagt, lehrt man uns - Russland – ständig Demokratie. Nur die, die uns lehren, haben selbst, aus irgendeinem Grund, keine rechte Lust zu lernen.

    Ich denke, dass für die heutige Welt das monopolare Modell nicht nur ungeeignet, sondern überhaupt unmöglich ist. Nur nicht, weil für eine Einzel-Führerschaft in der heutigen, gerade in der heutigen, Welt weder die militärpolitischen, noch die ökonomischen Ressourcen ausreichen. Aber was noch wichtiger ist – das Modell selbst erweist sich als nicht praktikabel, weil es selbst keine Basis hat und nicht die sittlich-moralische Basis der modernen Zivilisation sein kann.

    Damit ist alles, was heute in der Welt geschieht - und wir fangen jetzt erst an, darüber zu diskutieren – eine Folge der Versuche, solch eine Konzeption der monopolaren Welt, in der Welt einzuführen.

    Und mit welchem Ergebnis?

    Einseitige, oft nicht legitime Handlungen haben nicht ein einziges Problem gelöst. Vielmehr waren sie Ausgangspunkt neuer menschlicher Tragödien und Spannungsherde. Urteilen Sie selbst: Die Kriege, die lokalen und regionalen Konflikte sind nicht weniger geworden. Herr Teltschik hat ganz leicht daran erinnert. Und es sterben nicht weniger Menschen bei diesen Konflikten als früher, sondern sogar mehr. Bedeutend mehr!

    Heute beobachten wir eine fast unbegrenzte, hypertrophierte Anwendung von Gewalt –militärischer Gewalt - in den internationalen Beziehungen, einer Gewalt, welche eine Sturmflut aufeinander folgender Konflikte in der Welt auslöst. Im Ergebnis reichen dann nicht die Kräfte für eine komplexe Lösung wenigstens eines dieser Konflikte. Eine politische Lösung ist ebenfalls unmöglich.

    Wir sehen eine immer stärkere Nichtbeachtung grundlegender Prinzipien des Völkerrechts. Mehr noch – bestimmte Normen, ja eigentlich fast das gesamte Rechtssystem eines Staates, vor allem, natürlich, der Vereinigten Staaten, hat seine Grenzen in allen Sphären überschritten: sowohl in der Wirtschaft, der Politik und im humanitären Bereich wird es anderen Staaten übergestülpt. Nun, wem gefällt das schon?

    In den internationalen Angelegenheiten begegnet man immer öfter dem Bestreben, die eine oder andere Frage ausgehend von einer so genannten politischen Zielgerichtetheit auf der Grundlage der gegenwärtigen politischen Konjunktur zu lösen.

    Das ist allerdings äußerst gefährlich. Es führt dazu, dass sich schon niemand mehr in Sicherheit fühlt. Ich will das unterstreichen – niemand fühlt sich mehr sicher! Weil sich niemand mehr hinter dem Völkerrecht wie hinter einer schützenden Wand verstecken kann. Eine solche Politik erweist sich als Katalysator für das Wettrüsten.

    Die Dominanz des Faktors Gewalt löst in einer Reihe von Ländern den Drang nach dem Besitz von Massenvernichtungswaffen aus. Mehr noch – es erschienen ganz neue Bedrohungen, die zwar früher schon bekannt waren, aber heute globalen Charakter annehmen, wie der Terrorismus.

    Ich bin überzeugt, dass wir heute an einem Grenzpunkt angelangt sind, an dem wir ernsthaft über die gesamte Architektur der globalen Sicherheit nachdenken sollten.

    Man muss ablassen von der Suche nach einer ausgeklügelten Balance der Interessen aller international handelnden Subjekte. Umso mehr, als sich gerade jetzt die „internationale Landschaft“ so spürbar und so schnell ändert, und zwar auf Grund der wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Reihe von Staaten und Regionen.

    Die Frau Bundeskanzlerin hat schon darauf aufmerksam gemacht. So ist das summierte BIP Indiens und Chinas hinsichtlich der paritätischen Kaufkraft schon größer als das der USA. Das gleichermaßen berechnete BIP der BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China- übersteigt das BIP der EU. Nach Auffassung der Experten wird diese Entwicklung weiter anhalten.

    Es besteht kein Zweifel, dass das wirtschaftliche Potenzial neuer Wachstumszentren auf der Welt unausweichlich auch in politischen Einfluss umschlägt und die Multipolarität stärkt.

    In diesem Zusammenhang wächst auch ernsthaft die Rolle der mehrseitigen Diplomatie. Offenheit, Transparenz und Berechenbarkeit sind in der Politik ohne Alternative, aber die Anwendung von Gewalt sollte eine ebenso ausgeschlossen sein, wie die Anwendung der Todesstrafe in den Rechtssystemen einiger Staaten.

    Wir beobachten aber heute, im Gegenteil, dass Länder, in denen die Anwendung der Todesstrafe sogar gegenüber Mördern und anderen gefährlichen Verbrechern verboten ist, ungeachtet dessen man militärischen Aktionen teilnehmen, die schwerlich als legitim zu bezeichnen sind. Doch bei diesen Konflikten sterben Menschen – Hunderte, Tausende friedlicher Menschen!

    Gleichzeitig stellt sich die Frage: Sollen wir etwa untätig und willenlos auf die verschiedenen inneren Konflikte in einzelnen Ländern starren, auf das Treiben autoritärer Regimes, von Tyrannen, auf die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen? Genau hierin lag das Wesen der Frage, die der Bundeskanzlerin von unserem verehrten Kollegen Lieberman gestellt wurde. Das ist tatsächlich eine ernsthafte Frage! Können wir unbeteiligt zusehen, was passiert? Natürlich nicht.

    Aber haben wir die Mittel, um diesen Bedrohungen zu widerstehen? Natürlich haben wir sie. Wir brauchen uns nur an die jüngste Geschichte zu erinnern. Haben wir nicht in unserem Land einen friedlichen Übergang zur Demokratie vollzogen? Es hat doch eine friedliche Transformation des sowjetischen Regimes stattgefunden. Und was für eines Regimes! Mit welcher Menge an Waffen, darunter Kernwaffen! Warum muss man jetzt, bei jedem beliebigen Vorkommnis, bombardieren und schießen. Es kann doch nicht sein, dass es uns bei einem Verzicht auf die Androhung gegenseitiger Vernichtung an politischer Kultur und Achtung vor den Werten der Demokratie und des Rechts fehlt.

    Ich bin überzeugt, dass der einzige Mechanismus zur Entscheidung über die Anwendung von Gewalt als letzte Maßnahme nur die UN-Charta sein darf. In diesem Zusammenhang habe ich auch nicht verstanden, was kürzlich der Verteidigungsminister Italiens gesagt hat, oder er hat sich unklar ausgedrückt. Ich habe jedenfalls verstanden, dass die Anwendung von Gewalt nur dann als legitim gilt, wenn sie auf der Grundlage einer Entscheidung der NATO, der EU oder der UNO basiert. Wenn er das tatsächlich meint, dann haben wir verschiedene Standpunkte. Oder ich habe mich verhört. Legitim ist eine Anwendung von Gewalt nur dann zu nennen, wenn ihr ein UNO-Beschluss zu Grunde liegt. Und man darf die UNO nicht durch die NATO oder die EU ersetzen. Und wenn die UNO wirklich die Kräfte der internationalen Gemeinschaft vereint, die tatsächlich auf Ereignisse in einzelnen Staaten reagieren können, wenn wir uns von der Nichtbeachtung internationalen Rechts abkehren, dann kann sich die Situation ändern. Im anderen Fall gerät die Situation nur in eine Sackgasse und es häufen sich die schweren Fehler. Zugleich muss man erreichen, dass das Völkerrecht universalen Charakter erhält, sowohl im Verständnis, wie auch in der Anwendung der Normen.

    Man darf nicht vergessen, dass demokratische Handlungen in der Politik unbedingt eine Diskussion und sorgfältige Ausarbeitung von Entscheidungen voraussetzt.

    Sehr geehrte Damen und Herren!

    Die potenzielle Gefahr einer Destabilisierung der internationalen Beziehungen ist auch mit einem Abrüstungs-Stau verbunden.

    Russland tritt für die Wiederaufnahme des Dialogs zu dieser wichtigen Frage ein.

    Es ist wichtig, die Beständigkeit der völkerrechtlichen Basis für die Abrüstung zu sichern, gleichzeitig auch die Fortführung des Prozesses der Reduzierung der Kernwaffen zu gewährleisten.

    Wir haben mit den USA den Abbau unserer strategischen Kernwaffenpotenziale auf 1700 – 2200 Sprengköpfe bis Ende 2012 vereinbart. Russland beabsichtigt, die übernommenen Verpflichtungen streng einzuhalten. Wir hoffen, dass unsere Partner genauso transparent handeln und nicht für einen „schwarzen Tag“ ein paar Hundert Sprechköpfe zurücklegen. Und wenn uns heute der neue Verteidigungsminister der USA erklärt, dass die Vereinigten Staaten diese überzähligen Sprengköpfe nicht in Lagern, nicht unter dem Kopfkissen und auch nicht unter der Bettdecke verstecken, dann schlage ich vor, dass sich alle erheben und stehend applaudieren. Das wäre eine sehr wichtige Erklärung.

    Russland hält sich weiterhin streng, wie auch bisher, an die Verträge über die Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen und die vielseitigen Kontrollregimes für Raketentechnologie. Die in diesen Dokumenten festgehaltenen Prinzipien tragen universellen Charakter.

    In diesem Zusammenhang möchte ich daran erinnern, dass die UdSSR und die USA in den 80er Jahren einen Vertrag über die Liquidierung einer ganzen Klasse von Raketen geringer und mittlerer Reichweite unterzeichnet haben, aber einen universellen Charakter hat dieses Dokument nicht erhalten.

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Ein hierzulande leider viel zu wenig beachteter Artikel des Journalisten Hersh (in drei Teilen):

    Zitat
    Fördert die neue Politik der Administration unsere Feinde in dem "Krieg gegen Terrorismus?" ("war on terrorism")

    von SEYMOUR M. HERSH
    übersetzt von Daniel Neun (www.radio-utopie.de)
    EINE STRATEGISCHE VERSCHIEBUNG

    In den letzten Monaten, während sich die Situation im Irak verschlechterte, hat die Bush-Administration, sowohl in ihrer allgemeinen Diplomatie als auch in ihren Geheimdienstoperationen, erheblich ihre Strategie im Mittleren Osten verschoben.

    Die "Umlenkung", wie einige innerhalb des Weißen Hauses die neue Strategie genannt haben, hat die Vereinigten Staaten näher an eine offene Konfrontation mit dem Iran geführt und, in Teilen der Region, in einen sich ausbreitenden sektiererischen Konflikt zwischen schiitischen und sunnitischen Moslems getrieben.

    Um den Iran zu untergraben, der überwiegend schiitisch dominiert ist, hat die Bush-Administration, realistisch betrachtet, entschieden, ihre Prioritäten im Mittlere Osten neu zu setzen. Im Libanon hat die (Bush-)Administration mit Saudi-Arabiens Regierung, die sunnitisch ist, bei verdeckten Operationen kooperiert, deren Ziel es war, die Hisbollah zu schwächen, die schiitische Organisation, die durch den Iran unterstützt wird. Die U.S. haben auch an den verdeckten Operationen teilgenommen, die auf den Iran und an seinem Verbündeten Syrien zielten. Eine Nebenerscheinung dieser Tätigkeiten war das das Stärken der sunnitischen Extremisten-Gruppen gewesen, die eine militante Vision des Islams unterstützen und feindlich gegenüber Amerika und sympathisierend gegenüber Al-Qaeda sind.

    Ein widersprüchlicher Aspekt der neuen Strategie ist, dass, im Irak, die meisten der gewalttätigen Aktionen durch Aufständische von sunnitischen Kräften verübt worden sind, nicht von Schiiten. Aber, aus der Perspektive der (Bush-) Administration, ist die am tiefsten schürfende und am wenigsten unbeabsichtigte strategische Konsequenz des Irak-Krieges die Stärkung des Iran. Dessen Präsident, Mahmoud Ahmadinejad, hat trotzige Bemerkungen über die Zerstörung von Israel und das Recht seines Landes sein Atomprogramm auszuüben gemacht, und letzte Woche sagte sein Oberster religiöser Führer, Ajatollah Ali Khamenei im Staatsfernsehen, dass "die Realitäten in der Region zeigen, dass die arrogante Front, angeführt von den U.S. und ihren Verbündeten, der Hauptverlierer in der Region ist."

    Nachdem die Revolution von 1979 eine religiöse Regierung an die Macht brachte, brachen die Vereinigten Staaten mit dem Iran und suchten engere Beziehungen mit den Führern sunnitisch-arabischer Staaten wie Jordanien, Ägypten und Saudi-Arabi-en. Diese Kalkulation wurde nach den Angriffen vom 11.September komplizierter, besonders hinsichtlich der Saudis. Al Qaeda ist sunnitisch und viele ihrer Agenten ("operatives") kamen von den extrem religiösen Kreisen innerhalb Saudi-Arabi-ens. Vor der Invasion vom Irak, 2003, nahmen die Beamten der Bush-Administration, beeinflusst von den neokonservativen Ideologen, an, dass dort eine schiitische Regierung eine pro-amerikanische Balance zu den sunnitischen Extremisten darstellen könnte, da die schiitische Mehrheit des Irak unter Saddam Hussein unterdrückt worden war. Sie ignorierten Warnungen aus der Geheimdienstgemeinde ("intelligence community") über die Verbindungen zwischen irakischen Schiiten-Führern und dem Iran, in dem einige jahrelang im Exil gelebt hatten. Nun hat, zum Leiden des Weißen Hauses, der Iran ein enges Verhältnis zur schiitisch-dominierten Regierung des Premierministers Nuri al-Maliki geschmiedet.

    Die neue amerikanische Politik ist, in ihren groben Zügen, öffentlich diskutiert worden. Außenministerin Condoleezza Rice sagte im Januar vor dem Auswärtigen Ausschuss des Senats, dass es eine "neue strategische Ausrichtung im Mittleren Osten" gäbe, welche "Reformer" und "Extremisten" trennen würde; sie verwies auf die sunnitischen Staaten als moderierende Zentren und sagte, dass der Iran, Syrien und Hezbollah sich auf "der anderen Seite dieser Trennung" befänden. (Syrien`s sunnitische Mehrheit wird durch die Sekte der Alawi (Aleviten) beherrscht). Der Iran und Syrien, sagte sie, "haben ihre Wahl getroffen und ihre Wahl ist es, zu destabilisieren."

    Einige der Kerntaktiken der "Umlenkung" sind jedoch nicht öffentlich. Die verdeckten Operationen sind geheim gehalten worden, in einigen Fällen dadurch, dass man die Durchführung den Saudis überlassen oder andere Wege gefunden hat, den normalen Prozess der Kontrolle durch den Kongress zu umgehen, wie einige amtierende und frühere Beamte in der Umgebung der (Bush-) Administration sagten.

    Ein führendes Mitglied des Haushaltsauschusses im Repräsentantenhaus erzählte mir, er habe zwar von einer neuen Strategie gehört, aber nach seinem Gefühl habe man ihn und seine Kollegen nicht angemessen informiert.
    "Wir haben keine Ahnung", sagte er: "Wir fragen was da überhaupt vor sich geht und sie sagen, da ist nichts. Und wenn wir genauere Fragen stellen, sagen sie `wir kommen auf sie zurück`. Es ist so frustrierend."

    Die Strippenzieher hinter der "Umlenkung" sind Vizepräsident Dick Cheney, der Vize-Berater für Nationale Sicherheit Elliott Abrams, der scheidende US-Botschafter im Irak (und nominiert als UN-Botschafter) Zalmay Khalilzad, und Prinz Bandar bin Sultan, der saudische Berater für Nationale Sicherheit. Während auf Rice das Schwergewicht bei der Außendarstellung dieser Politik lag, führte Cheney laut amtierenden und ehemaligen Beamten die verdeckten Seiten. (Cheney`s Büro und das Weiße Haus verweigerten einen Kommentar zu dieser Story; das Pentagon antwortete nicht auf spezielle Fragen, aber verlautbarte, "die Vereinigten Staaten planen keinen Krieg mit dem Iran.")

    Dieser Politikwechsel hat Saudi-Arabien und Israel in eine neue strategische Umarmung gebracht, hauptsächlich, weil beide Länder den Iran als existentielle Drohung sehen. Sie sind in direkte Gespräche miteinbezogen worden, und die Saudis, die glauben, dass größere Stabilität in Israel und in Palästina dem Iran weniger Hebelkraft in der Region gibt, sind in den arabisch-israelischen Verhandlungen stärker involviert worden.

    Die neue Strategie "ist eine Hauptverschiebung in der amerikanischen Politik - es ist ein "see change", so ein US-Regierungsberater mit engen Beziehungen nach Israel.
    (Anm.:"see change" ist auch der Name einer Kampagne gegen den Vatikan.
    http://www.seechange.org/ ebenso ist die Übersetzung "Gezeiten" oder "Veränderung der Sichtweise" möglich.)
    Die sunnitischen Staaten "waren versteinert durch ein schiitisches Wiederaufleben, und es gab wachsenden Groll wegen unseres Spiels mit den moderaten Schiiten im Irak", sagte er. "Wir können den gewachsenen Einfluss der Schiiten im Irak nicht aufheben, aber wir können ihn zügeln."

    "Es scheint, dass es eine Debatte innerhalb der Regierung gegeben hat, welche die größte Gefahr sei - der Iran oder radikale Sunniten", erklärte mir Vali Nasr, ein führendes Mitglied im Rat für auswärtige Beziehungen, der bereits ausführlich über Schiiten, den Iran und Irak veröffentlicht hat.

    "Die Saudis und einige in der (Bush-) Administration argumentierten, dass Iran die größte Bedrohung sei und die radikalen Sunniten die kleineren Feinde. Das ist ein Sieg für die saudische Linie."

    Martin Indyk, ein leitender Beamter im Außenministerium der Clinton-Administration, der auch als israelischer Botschafter gedient hat, sagte, "der Mittlere Osten steuert auf einen ernsthaften `Kalten Krieg` zwischen Sunniten und Schiiten zu. Indyk, der Direktor des "Saban Center for Middle East Policy" in der "Brookings Institution" ist, fügte hinzu, dass seiner Meinung nach nicht ganz klar sei, ob dem Weißen Haus die strategische Tragweite seiner neuen Politik bewußt gewesen sei. "Das Weiße Haus verdoppelt nicht nur den Einsatz im Irak, es verdoppelt den Einsatz in der gesamten Region. Das könnte sehr kompliziert werden. Es steht alles auf dem Kopf."

    Die neue Politik der (Bush-)Administration zur Zügelung des Iran scheint ihre Strategie für das Gewinnen des Krieges im Irak zu erschweren. Patrick Clawson, ein Iran-Experte und Vize-Direktor für Recherche am "Washington Institute for Near East Policy" argumentierte jedoch, dass engere Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und moderaten oder sogar radikalen Sunniten "Furcht" in die Regierung von Premierminister Maliki tragen und ihn "sorgen könnte, dass die Sunniten tatsächlich gewinnen" im dortigen Bürgerkrieg. Clawson sagte, dass dies Maliki einen Anreiz geben könnte könnte, mit den Vereinigten Staaten bei der Unterdrückung radikaler Schiiten-Milizen zu kooperieren, wie zum Beispiel der Mahdi-Armee von Muktada el-Sadr (Moqtada al-Sadr).

    Allerdings bleiben die U.S., zumindest für den Moment, abhängig von der Kooperation mit den Schiiten-Führern im Irak. Die Mahdi-Armee mag offen feindselig gegenüber amerikanischen Interessen sein, aber andere Schiiten-Milizen gelten als U.S.-Alliierte. Sowohl Muktada el-Sadr, als auch das Weiße Haus unterstützen Maliki. Ein vom Nationalen Sicherheitsberater Stephen Hadley letztes Jahr geschriebenes Memorandum schlug vor, dass die (Bush-)Administration versuchen sollte, Maliki von seinen radikaleren Schiiten-Verbündeten loszulösen, indem sie ihm eine Basis unter moderaten Sunniten und Kurden verschafften, aber bis jetzt geht der Trend in die entgegen gesetzte Richtung. Während die irakische Armee fortfährt, in ihren Konfrontationen mit Aufständischen zu versinken, wächst die Macht der Schiiten-Milizen ständig.

    Flynt Leverett, ein früherer Beamter der Bush-Administration im Nationalen Sicherheitsrat, erzählte mir, "es gibt nichts Zufälliges oder Ironisches" hinsichtlich der neuen Strategie bezüglich des Irak.
    "Die Administration versucht klarzumachen, dass der Iran gefährlicher und provokativer ist für die amerikanischen Interessen im Irak als die sunnitischen Aufständischen, während - nach den tatsächlichen Opferzahlen - die Bestrafung, die Amerika durch die Sunniten zugefügt wird, vom Ausmaß her größer ist", sagte Leverett. "Dies ist alles Teil der Kampagne von provozierenden Schritten, um den Druck auf Iran zu erhöhen. Die Idee ist, dass ab einem bestimmten Punkt die Iraner darauf reagieren und die (Bush-)Administration eine Möglichkeit hat, einen Schlag gegen sie zu führen."

    Präsident George W. Bush legte in einer Rede am 10.Januar diesen Ansatz teilweise dar: "Diese beiden Regime" - Iran und Syrien - "erlauben Terroristen und Aufständischen ihre Territorien zu benutzen um sich in und aus dem Irak zu bewegen," so Bush. "Iran stellt materielle Unterstützung für Angriffe amerikanische US-Truppen zur Verfügung. Wir werden die Angriffe auf unsere Streitkräfte unterbinden. Wir werden den Strom von Unterstützung aus Iran und Syrien unterbrechen. Und wir werden die Netzwerke, die unseren Feinden im Irak verbesserte Waffen und Training zur Verfügung stellen, suchen und zerstören."

    In den folgenden Wochen gab es eine Welle von Behauptungen der (Bush-) Administration über eine iranische Verwicklung im Irak-Krieg. Am 11.Februar wurden Reportern hoch entwickelte explosive Vorrichtungen gezeigt, die, im Irak aufgespürt, laut der Administration aus dem Iran stammten. Die zentrale Botschaft der Administration war, dass die trostlose Situation im Irak nicht das Resultat von eigenen Fehlern in Planung und Umsetzung sei, sondern dass der Einmischung Irans.

    Das US-Militär hat außerdem Hunderte von Iranern im Irak festgenommen und inhaftiert. "Letzten August ging die Anweisung für das Militär raus, so viele Iraner im Irak zu schnappen wie es nur konnte", so ein früherer leitender Geheimdienstbeamter. "Einmal haben die gleich 500 auf einmal eingesperrt. Wir bearbeiteten diese Kerle und bekamen Informationen von ihnen. Das Ziel des Weißen Hauses ist es, einen Fall zu konstruieren, dass die Iraner den Aufstand angefacht haben und dass sie das die ganze Zeit gemacht haben - dass, letztendlich, der Iran das Töten von Amerikanern unterstützt." Der Berater des Pentagon bestätigte, dass Hunderte von Iranern durch amerikanische Streitkräfte in den letzten Monaten gefangen genommen worden waren. Aber er sagte mir, dass schlösse viele humanitäre Hilfskräfte mit ein, "die eingeschaufelt und wieder entlassen werden", kurz nachdem sie inhaftiert worden.

    "Wir planen nicht für einen Krieg mit dem Iran," so der neue Verteidigungsminister Robert Gates am 2.Februar, und doch hat sich die Atmosphäre der Konfrontation vertieft.
    Nach Ansicht der amtierenden und früheren amerikanischen Geheimdienst- und Militärbeamten, haben geheime Operationen im Libanon auf Iran zielende verdeckte Operationen begleitet. Amerikanisches Militär und Spezialeinheiten haben zwecks Informationsbeschaffung ihre Aktivitäten im Iran eskaliert und haben, nach Angaben eines auf Terrorismus spezialisierten Pentagon-Beraters sowie des früheren leitenden Geheimdienstbeamten, bereits von Irak aus während der Verfolgung von iranischen Agenten ("operatives")die Grenze (zu Iran) überschritten.

    Bei Rice` Erscheinen vor dem Senat im Januar, fragte der demokratische Senator Joseph Biden sie spitz, ob die U.S. planen würde im Verlauf einer Verfolgung die iranische oder die syrische Grenze zu überschreiten. "Offensichtlich wird der Präsident nichts ausschließen, um unsere Truppen zu beschützen, aber der Plan ist diese Netzwerke im Irak zu zerschlagen." Rice fügte hinzu, "Ich glaube, dass jeder verstehen wird, dass - die Leute in Amerika ("American People") und ich nehmen an, dass der Kongress vom Präsidenten erwartet das Notwendige zu tun um unsere Truppen zu beschützen."

    Die Mehrdeutigkeit von Rice` Antwort forderte eine Antwort vom Nebraska-Senator Chuck Hagel heraus, der gegenüber der Administration kritisch eingestellt gewesen war.

    "Einige von uns erinnern sich an 1970, Frau Ministerin . Und zwar an Kambodscha. Und als unsere Regierung die Leute in Amerika belog und sagte, `Wir haben die Grenze zu Kambodscha nicht überschritten`, hatten wir es dennoch.
    Ich weiß zufällig etwas darüber, genau wie andere in diesem Ausschuss. Also, Frau Ministerin, wenn Sie diese Art von Politik in Bewegung setzen wollen, über die der Präsident hier spricht, dann ist das sehr, sehr gefährlich."

    Die Sorge der Administration über Irans Rolle im Irak ist mit ihrer althergebrachten Warnung über Irans Atomprogramm verknüpft. Auf "Fox News", am 14.Januar, warnte Cheney vor der Möglichkeit eines in ein paar Jahren "atomar bewaffneten Iran, auf dem Vorrat der Welt an Öl sitzend, fähig, die globale Wirtschaft nachteilig zu beeinflussen, vorbereitet, um terroristische Organisationen und/oder ihre Kernwaffen zu benutzen, um damit ihre Nachbarn und andere um die Welt zu bedrohen."
    Er sagte auch, "wenn Sie losgehen und mit den Golfstaaten sprechen, oder wenn Sie mit den Saudis sprechen, oder wenn Sie mit den Israelis oder den Jordaniern sprechen, die gesamte Region ist besorgt. . . Die Drohung, die der Iran darstellt, wächst."

    Die Administration überprüft zur Zeit eine Fülle neuer Geheimdienstinformationen ("Intelligence"...) über Irans Waffenprogramme. Frühere und amtierende amerikanische Beamte erzählten mir, dass die Geheimdienstinformationen der israelischen Agenten die im Iran operieren, eine Behauptung beinhalten, dass der Iran eine dreistufige feststoff-betriebene Interkontinentalrakete entwickelt habe, die mehrere kleine Sprengköpfe - jeder mit begrenzter Genauigkeit - nach Europa tragen könnte. Die Gültigkeit dieser menschlichen Intelligenz ("human Intelligence"...) wird noch debattiert.

    Ein ähnliches Argument über eine unmittelbare Bedrohung durch Waffen der Massenzerstörung - und Fragen über die Geheimdienstinformationen ("intelligence"), die verwendet wurde um den Fall zu produzieren - bildete die Einleitung zur Invasion des Irak. Viele im Kongress haben die Behauptungen über den Iran mit Vorsicht aufgenommen; Hillary Clinton sagte am 14.Februar im Senat, "Wir alle haben unsere Lektion aus dem Konflikt im Irak gelernt, und wir müssen diese Lektion bei allen Behauptungen anwenden, die über den Iran erhoben werden. Denn, Mr. President, was wir hören kommt uns nur zu vertraut vor und wir müssen wachsam sein, dass wir nie wieder Entscheidungen aufgrund von Geheimdienstinformationen treffen, die sich als fehlerhaft herausstellen."

    Das Pentagon arbeitet weiter eine intensive Planung für einen möglichen Bombenangriff auf den Iran aus, ein Prozess, der letztes Jahr unter Leitung des Präsidenten begann. In den letzten Monaten, so erzählte mir der frühere Geheimdienstbeamte, wurde eine spezielle Planungsgruppe in den Büros der gemeinsamen Stabschefs ("Joint Chiefs of Staff") gebildet, mit dem Auftrag einen möglichen Bombardierungsplan für den Iran zu entwickeln, der im Falle einer Anweisung des Präsidenten innerhalb von 24 Stunden umgesetzt werden könnte.

    Im letzten Monat wurde mir, sowohl von einem Berater der Luftwaffe als auch von dem Terror-Spezialisten des Pentagon berichtet, der Iran-Planungsgruppe sei eine neue Anweisung übergeben worden: Ziele im Iran zu identifizieren, die vielleicht in die Versorgung und Hilfeleistung für Militante im Irak verwickelt seien könnten.
    Vorher hatte der Fokus auf der Zerstörung von Irans Atomanlagen und einen möglichen Regimewechsel gelegen.

    Zwei Kampfgruppen der Flugzeugträger "Eisenhower" und "Stennis" sind bereits im Arabischen Meer. Ein Plan ist, sie Anfang Frühjahr abzulösen, aber es gibt die Sorge im Militär, dass ihnen vielleicht befohlen wird in der Gegend zu bleiben nachdem die neuen Flugzeugträger eingetroffen sind, so berichten mehrere Quellen. ( Neben anderen Befürchtungen haben durchgespielte Kriegsabläufe ("war games") gezeigt, dass die Flugzeugträger gegen Schwarm-Taktiken mit einer großen Anzahl kleiner Boote verwundbar sein könnten, eine Technik, die die Iraner bereits angewendet haben, Flugzeugträger haben in der engen Straße von Hormuz an Iran´s Südküste nur eine begrenzte Manövrierfähigkeit.) Der frühere leitende Geheimdienstbeamte sagte, dass die gegenwärtigen Pläne für den Ernstfall einen Angriffsbefehl für dieses Frühjahr zulassen. Er fügte jedoch hinzu, dass leitende Offiziere im gemeinsamen Stab der Streitkräfte darauf zählen würden, dass das Weiße Haus nicht "dumm genug ist, dies angesichts des Irak und der Probleme zu tun, die das den Republikanern 2008 bereiten würden".

  • Thema von Schreiberling im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Immer wieder bekomme ich per Email Texte von AutorInnen, die nicht verschwiegen werden sollen. Wer als AutorIn bei www.jungeautoren.de vorgestellt werden möchte, der mailt mir bitte eine Kurzvita über sich und natürlich die Texte die auf der Homepage ausgestellt werden sollen.
    In der Folge werde ich hier Texte veröffentlichen, die ohne Vita zugesandt wurden:

  • Thema von Schreiberling im Forum Ablage Politikforum -...

    Was in den nächsten Wochen auf uns zukommt, das ist ein weiteres sehr einprägsames Beispiel dafür, wie unsere Gesellschaft immer weiter von einem demokratischen Land zu einer Staatsdiktatur abdriftet. Da schotten sich Herrschaften aus verschiedenen Ländern hermetisch vor dem Volk ab. Warum brauchen die soviel "Schutz". Ich denke, besser kann man sich gar nicht entblößen. Nur schlimmste Schurken müssen sich so verkriechen. Bush und Blair, um nur einige der teilnehmenden Verbrecher zu nennen, sie sind doch von den aufgeklärten Menschen längst durchschaut. Diese selbsternannten Weltherrscher, die da meinen, die Geschicke der ganzen Welt lenken zu dürfen, sie sind erbärmlich in ihrem Tun. Afghanistan, Jugoslawien, Irak, Libanon, Sudan - nur ein paar Länder als Beispiel, wo sie Flächenbrände entstehen ließen, und wo sie völlig versagten.

    Das diese Leute Recht und Gesetz achten, wer glaubt denn noch daran? In Heiligendamm entsteht gerade ein exterritoriales Gebiet, wo man unser Grundgesetz ausblendet. Protestanten, denen diese aufgeblasene und verlogene Politik der G8 stinkt, die werden bereits im Vorfeld kriminalisiert. Gleichwohl lehnte vor kurzem die deutsche Justiz ein Anklageverfahren gegen einen der schlimmsten Kriegsverbrecher unserer Zeit, Rumsfeld mit laxer Begründung ab. Hier sieht man, wohin es geht. Vergessen wir nicht, diese Politiker werden von uns dem Volk bezahlt. Lassen wir nicht länger zu, dass sie mit ihren Handlungen unsere Erde in Schutt und Asche legen - wir haben nur die eine!

    http://www.attac.de/heiligendamm07/

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