Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  



 

Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 574 Mitglieder
16.420 Beiträge & 4.032 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Rat Nummer 53

    der Rat ist so was, womit sich das Träumen gleichzeitig aufhört, der beinhaltet Phrasen wie „ lass dem Kind die Fantasie, Happy Ends und Träumereien gehören den Filmen, den Büchern“, wo wir uns hinflüchten wenn uns das Reale mal zu anstrengend ist, aber immer schön geordnet alles in einem überschaubaren vernünftigen Rahmen halten, wie ein Gedicht auf einer Seite... und dennoch träumen die Ratgeber...sie träumen haben Angst und schieben die Träume auf die Seite... und bekommen ganz starke arme vom ganzen auf die Seite schieben und laute Stimmen, vom Alptraum Fortschreien... und mit den starken armen zeigen sie dann auf den Träumenden und lachen mit ihren lauten stimmen, wenn sie den Träumer belehren... der für sie ja nur ein Konstrukt zu sein scheint der aus den Filmen Büchern Liedern plötzlich rausspringt, der immer wieder die kalten eisernen Wände küsst, sich losreißen muss und mit blutigen Lippen zitternd spricht...


    ich lieg im Meer der Tränen,
    die Ihr alle verloren habt
    die Ihr aber mit der zeit
    an die Vernunft verleiht
    Süchten folgt ihr ohne sehnen
    eignen Wünschen Gräber grabt
    lieber Konstruktionen schön in Raten
    weg mit Illusionen nehmt den Spaten
    so grabt ihr und lasst es fließen
    könnt nur auf Bildern es genießen

    ich treib dahin im See der Trauer,
    die Euch alle schon gebrochen hat:
    Ihr mit fest gezogenem Verband
    von nun an mit geschützter hand
    greift nach dem heißen Schauer
    und dann kühlt Ihr alles nochmal ab
    ihr greift mit Gier so hart und fest
    was mich ums Leben fürchten lässt
    Schnelligkeit und Gewalt geordneter Wahn
    Schaff Gefühl und Zärtlichkeit aus der Bahn

    ich tauche auf im Fluss der Leiber,
    die Ihr Euch zu essen gabt
    Lust sooft wie irgend möglich
    Fleisch ist viel zu vergänglich
    und im Staub da wo ich treibe
    hab ich die rose mitgehabt
    mit einem Lied auf den Lippen Sternen im Auge
    ja will mehr als den körper verehren ich brauche
    die Illusion: zwar bau ich ihr kein denkmal mal kein Bild aber doch
    nie Konstruktion: schüttet mich zu ich tauch auf aus dem tiefsten Loch!

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Zeit heilt gar nichts, sie macht alt und irgendwann tot... in deren Hände mag ich nichts legen...nicht mal den Schmerz!

    Die Zeit ist keine Heilerin
    Traurig bist du ohnehin
    Dann gleich die Wahrheit
    Und nicht die neue Lügen
    Flechten und dich betrügen
    Auch wenn ich mitleid:
    die Phrasenbeleuchtung
    führt zur Enttäuschung
    Schmerz wird bleiben
    Narben klaffen auf
    Zeit nimmt ihren Lauf
    Sie ruhig auf die Uhr
    Warum schreist du nur?
    Schmerz vertreiben?
    Mit dem Kalenderblatt?
    Schau in den Spiegel:
    Und siehst ein Portrait
    Mit Datum und Siegel
    Schau auf die Uhr-geh
    Ins Leben mit Mut zurück!
    erster Schritt - anderer Blick
    stehe auf und weine ruhig
    dann schwindet der Schmerz
    lacht dann einmal dein Herz
    veränderst und erkennst du dich
    bleibst zwar gleich – nur im Licht
    Leid, das aber kennt dich nicht
    Vertrau dem Spiegel und dem Gefühl
    Glaub mir Liebe ist kein Kalenderspiel

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Der Kreis schließt sich

    Eingekerkert in der Fernglaslinse
    Nur nach Pupillen Erweiterung strebend
    Von Zukunftsangst genährt noch lebend

    Vergas ich das Fernglas?
    Als ich Sterne vermaß?
    Nicht auf die Seite und zurück – überall eiserne wand
    Nur noch das Weite und der Blick – ins All war in der Hand

    Standst auch mal mit zittrigen Beinen
    Davor und fragtest Astronomen was das wäre
    Sie antworteten einem jedem war es ein lehre

    Die Blickabwender bleich und lahm
    Ließen sich durchwegs alle fallen und krochen davon
    Erkenntnis, Wissen macht Schwach? unverdienter Lohn

    Doch jung und voller Kraft
    Nicht wie die alten Weisheitsdiener hast dir gedacht
    Unerschrocken zu sehen und eine strategie gemacht

    Steigst voll Mut und Zuversicht
    Ins Glas hinein und wirst zum sehenden Auge
    Lässt Körper hinter dir sagst dir: „ich vertraue“

    Und so bist du ohne angstgewinsel
    Eingekerkert in der Fernglaslinse
    Nur nach Pupillen Erweiterung strebend
    Von Zukunftsangst genährt noch lebend

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Ein Gespräch…

    „Wo ist es, das Schöne?“

    Fragst du mich?
    Denkst du etwa,
    dass ich dich verhöhne?

    „Dichter sprich!“

    So soll es sein:
    wenn all das träumen,
    von dem ich berichte
    und diese Geschichte,
    nur den Weg säumen,
    den du gehst für dich allein.
    soll ich dein Begleiter sein?

    „Kenn dich ja nicht, also Nein!
    Doch trink ich gern von deiner Feder,
    schwimm in deinem Wörtermeer,
    fällt mir’s Leben wieder schwer,
    dann seh ich tanzende Reime
    das Leichte und das Feine,
    Dichter ich will nur sagen seht her!
    Die Liebe zog mich in die Luft
    Fiel ich bald hinab steingleich
    Ausgesaugt ist die Lebenslust
    Liege am Boden krei’bleich!
    Dann greif ich nach den deinen Worten
    Vergesse dann alle meine kleinen Sorgen!
    Doch nagt an mir der Zweifel
    Mit welcher Kraft und Anmut,
    ein hungrig’ Raubtiereifer
    da ja fließt in eurem Blut…“


    Glaubst du wirklich ich wär stark,
    ja das zu fühlen wäre schön…
    müßtest mich mal leben sehn:
    da zittert sogar mein Knochenmark,
    wenn alles auf mich niederbricht
    und ich in alter Dichterpflicht,
    versuch das ganze einzusperren!
    Doch hör zu ich bin feige,
    denn ich warte gut versteckt
    wenn da ein dämon entdeckt
    -geht seine Kraft zur Neige
    schleich ich mich an mit Tintenfass
    und Klinge in den Händen
    mein Kinde: es soll enden
    Ja tief hinein, so warm und nass
    Wiedermal konnte es mir glücken
    Dem Wehrlosen da in den Rücken!
    Dann brech ich wieder nieder
    Sing meine Lieder wieder.
    Und mach die alle glauben,
    im gegensatz zu ihnen,
    würd ich dem guten dienen,
    kann aber auch nur rauben:
    versuch zu geben
    versprich Vergeben
    versuch zu leben
    vergiss Vergessen
    vermag zu sagen
    vertrag Fragen
    versuch zu jagen
    verschwend’ die Zeit
    Vergessen bleibt
    VERSUCH ZU LEBEN
    VERGISS DIE ZEIT
    VERSUCH ZU GEBEN
    VERGISS WAS BLEIBT
    VERSUCH ZU LESEN
    VERGISS WER SCHREIBT
    VERRAT DIE VERNUNFT
    VERSTAND IST ZUKUNFT?
    VERBAU DIR DIE SICHT
    VERTRÄUM DEINE PFLICHT!

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Ertränkt in giftiger Tinte

    Deine kalte Hand
    Meinen Hals umfässt und drückt
    Der Wille schwand

    Zerrst an Haut und Haar
    Nimmst mir alles gibst mir Schmerz
    Warst ja immer da

    Und all denen dort
    Den Weg weist zum Lindenblatt
    altem Wundenort

    Leben – Existenz
    Zerschnitten zerkratzt mehr noch
    Lebens - Impotenz

    Ach hast du mich nicht
    Genug geqüält gekettet
    Starr und steinern Ich

    Lass los ich bitt dich
    Verstehst mich nicht und bist taub
    Dein Griff löst sich nicht

    Schmerz immer fester
    Wessen Herz mag dich nähren
    Meines mein Bester

    Die Hand lös nur ich
    Seh ja nur ich dich klar, muss
    Malen strich für strich

    Letzte Kraft ein Strich
    Nehm dich und sperr dich ein
    in den Wortekäfig

    Dein Heim von nun an
    Das Blatt bespuckt mit Tinte
    Zerkratz ich im Wahn

    Bei Sinnen leben
    Vom Verlangen gelenkt sich
    Nur mehr erheben

    Freiheit dem Schönen
    Den Tönen dem Duft der Lust
    Dämon verhöhnen

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Fatal irrational

    Glastürme: „Brich ein!“
    Elfenbein ist ausverkauft

    Sei Stahlhart Glasklar
    Profitable Steigerung
    Xanax
    Nervenachternbahn

    „Sieh!“ dort stehen
    -Hüllen Ästheten
    Fühlen, schmecken Macht und Ruhm-
    Lebenssaft durchs Kupfer

    Digit – Zahl ?ALL?
    Sein oder Nichtseins Logik
    Lebens-Anteilsschein

    „Hinterlass keine Spur
    Verbrenn was da war“ – wahr war
    „Tanz in der Asche!
    Mal Vergänglichkeit!“
    Staubbilder Momentzauber
    Auflehnen im Wahn
    „Blendende Illlusion
    Gegen den Blender!“

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    ?Wortsuche?

    Worte suchen Worte finden
    Betäubt fluchen: „zu den Blinden
    gehör ich, die es nicht sehen“
    getrübter Blick, wenn die Bäche
    fließen und Stärke statt Schwäche
    nur auf eins wartet: Verstehen

    darum erst: Schönheit bringt Klarheit
    damit ich: färbe die Wahrheit

    in den schönsten Farben
    Blau, Gelb dann Rot

    Schwarz und Weiss leuchten
    bloß in der Not

    Ich ruf „hab euch nicht vergessen
    Geb einem Jeden genug zu essen!“
    Vom Zauber, Gefühl und Liebe sing ich
    Die beste Skizze meiner Selbst bring ich

    Wenn all die Farbtöpfe ausgeleert
    In den Straßen, an Häusermauern
    Der Rippenleiber Mäuler lauern
    nicht nur durch Hunger ausgezehrt
    rufen nach Worten die überdauern

    Fühle ich wie die Kälte mein Blut
    Blau färbt, lähmt, das Gesicht erbleicht; Weiss
    Verwünsch ich dann den Schwermut
    Gelb vor Neid auf den der Worte speit
    Greife ich in die Brust hinein, das reinste
    Rot zeig ich euch, aber um mich wird’s finster. Schwarz

    [ Editiert von Niko am 11.03.05 22:06 ]

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Nachts schwitz ich meine Tränen aus.
    Nachts bricht mir meine Narbe auf.
    Nachts bin ich nicht gern allein.
    Nachts will ich gern bei mir sein.

    Sodass ich meine Hand halte dann.
    Die im Alptraumland erkalten kann.

    Wo ES herrscht, das Überich und Ich
    Zur Ruh gehn und über mich nur sich
    Legen wie Decken
    Untätig weil unnötig
    Da sie schlafen, wie - wer? na ich…
    Mehr als allein wie fürchterlich…

    Nachts möchte ich euch Wärme geben.
    Nachts wache ich gern über denen.
    Nachts sich wieder alleine wähnen.
    Nachts möchte ich meinen Traum weben.

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Steig die Stufen rauf
    Weil Sie rufen laut
    Ein schönes Gefühl
    Runter zu sehen
    Drüber zu stehen
    Wieder zu flehen
    Einer von denen
    Ein König so viel
    Scheinst du zu sein
    Bleibt dein Ruhm rein?

    Für Manche war die Schürze
    Die der Fleischer trägt
    Der das Beil bewegt
    Schon immer rot
    Für Manche gabs nie Stürze
    Von der blutgetränkte Leiter
    nur hinauf immer weiter
    schon immer tot

    Immer weiter hinauf hinauf!
    An der Leiter lauf ich lauf ich
    So gerne vorbei
    Sag zu dir:“Sei
    ruhig ein Oben-Stern
    selbst bin ich
    Unten-Stern
    Seiten-Stern
    Innen-Stern
    Ja und irgendwann
    Erfüll ich den Plan
    als
    Überall-Sonne
    Verglüh ich…“

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Schnee von Gestern

    „Das ist das Letzte, was ich für dich tun kann, viel Glück! Du wirst mir eine schöne Erinnerung bleiben.“ Nach ihren Abschiedsworten schloss ich hinter mir die Tür mit einem Lächeln im Gesicht, da ich sie noch einmal sehen durfte und sie mir diesen letzten Gefallen erwies.

    Raus auf die verschneite Straße, ja den Schnee liebt sie, mir war er immer ein Gräuel, wenn sich die Kälte in die Knochen frisst und die Haut im Gesicht so sehr spannt, dass sie zu zerreißen droht
    Doch all das war nebensächlich, als ich nach oben sah und eine Schneeflocke auf meinen Lippen landete, um mir einen unerwarteten Kuss zu geben. Ich schloss die Augen und konnte ihre Struktur auf meinen rauen Lippen fühlen bis jeder einzelne Kristall geschmolzen war und ein winziger Wassertropfen auf meiner Unterlippe verblieb. Diese plötzliche Nässe bot dem Wind eine gute Angriffsfläche und ich spürte wie sich wieder einzelne Hautschichten lösten, als ich mit den Zähnen daran herumbiss. Da schmeckte ich plötzlich das Fleisch meiner Lippen nachgeben und eine andre Form von Nässe freigeben, die auch das Taschentuch schon aufgenommen hat, welches ich in meiner Tasche fest zwischen meinen Fingern drückte.

    Ja bald wird es wieder Frühling sein, doch auch für mich? „Ach was ist schon sicher“ dachte ich mir und schob den Gedanken beiseite, während ich meine tauben Hände tiefer in die Manteltasche schob. Immer wieder hob sich der noch frische Neuschnee, als wollte er zurück zu seiner Wolke, anstatt hier auf der Straße zu verharren, um nicht bei der kleinsten Erwärmung zu grauem Matsch zu werden, der von spielenden Kindern zum Ärger ihrer Eltern an den warmen Winterstiefeln hängen bleibt und die frisch geputzten Fußböden entstellt. Nein, das konnte ich mir vorstellen, so möchte ich auch nicht enden, wenn das ganze durch Kinderhände geschehen soll, dann soll jede Schneeflocke ein Recht darauf besitzen, zum Schneemann oder zum Iglu im Garten verwandelt zu werden, um im Frühling den ersten Blumen Wasser zu spenden.

    „Doch im Hier und Jetzt ist Winter“ murmelte ich vor mich hin, das war eine Angewohnheit von mir, mich ans Jetzt zu erinnern, um dem Moment meine Ehrerbietung zu erweisen, da ich auch schon so einige Momente der Unendlichkeit festhalten durfte, was mich noch bis heute mit Dankbarkeit erfüllt. Nicht die Erinnerungen selbst, sondern viel mehr das Gefühl solcher Momente stieg in mir hoch und verschaffte mir einen wohlig warmen Schauer, der meine Brust zittern ließ und dann sanft wie mit tausend kleinen Füßchen meinen Rücken hinab kroch.
    Achja, das Hier und Jetzt wiederholte ich und war bald von einer Leichtigkeit ergriffen, die mich die Kälte vergessen ließ, die mein Fleisch längst schon wieder fest umklammert hielt. So leicht fühlte ich mich und trotzdem übermannte mich die Schwerkraft, wie ich feststellen musste als ich plötzlich mit offenen Augen am Pflaster lag. „Jetzt nur nicht die Hände aus den Taschen nehmen“, flüsterte ich mir zu, jedoch sah ich an meinen Armen hinab und bemerkte, dass meine Hände wohl versuchten trotz ihrer Gefühllosigkeit meinen Fall zu bremsen, doch wie sahen sie nur aus? „Musste es wirklich soweit kommen?“,fragte ich mich plötzlich, als ich mich mit einer letzten Kraftreserve aufrichtete und die Hände wie zwei Fremdkörper in die wohlig warmen Manteltaschen schob. Die Wärme konnte ich ja bereits an meinem Bauch spüren, da sich augenscheinlich bereits das ganze Futter meines Mantels gierig voll gesogen hatte. Wie lang pulsiert es noch?

    Ich spürte mit jeder Minute wie es weniger wurde und sich mit der Menge auch der Pulsschlag verringerte. Instinktiv drehte ich mich um und sah schemenhaft den Abdruck meines Körpers, der bald schon wieder vom herabfallenden Schnee bedeckt sein wird, nur die zwei roten Teiche werden wohl gefrieren und etwas länger überdauern.
    Doch ich geh hier nicht, um meine Spuren zu hinterlassen, dass ist nicht mein Weg, mein Weg ist keine Aneinanderreihung wunderbarer Ereignisse, auf die ich mit Glück zurücksehen kann, um immer wieder vom Schrecken der Zukunft abgelenkt zu werden und schließlich so viele Fotoalben zu besitzen, um nie wieder davon auf- oder nach vorne blicken zu müssen. Ich bin ein Reisender einer der das Glück, die Liebe sucht und all das was ich als Anstrebenswert in meinem bisherigen Erdendasein in mich aufgesogen habe.

    Oder? Ist die Enttäuschung zu groß, alles reine Konstruktion? So viele Fragen und ich Leichtsinniger, ach was heißt leichtsinnig? Schwersinnig schein ich zu sein, der den sie als so empfänglich für das Schöne, als so sensibel und einfühlsam titulieren. Ja und mir doch immer wieder eine Front boten, gegen die ich unbemerkt anrannte. Zuviel wollte ich scheinbar, zuviel von diesem und zuwenig oder Nichts von jenem. Scheint ja alles gerecht zu sein, wie eine Waage mit ihren zwei Gewichten.

    Eine gerechte Entscheidung, wie zwei saubere Schnitte an den Handgelenken einer schönen Erinnerung, die der Schnee des Vergessens sanft zudeckt und die Wintersonne bestrahlt.
    ------------------------------------------------------------

    Danke für jede Anregung & Kritik!

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Vom Bösen erzählst du

    Dem Abgrundtiefem und dem Schlechten
    Gehörst wohl zu und dem Gerechten
    Der auch nur Mensch ist und etwas blind
    Wie wir Narren es doch nunmal alle sind

    Deshalb sagen wir „Strafe“ wenn einer erzählt
    Dass da irgendjemand foltert und auch quält
    Wenn jemand das Menschliche bedroht
    Und ein ganzes Volk und Land verroht
    Ist beim Bösen, das Menschliche schon tot?
    Ist das Menschliche so simpel gewebt?

    In schwarzen und weissen fäden
    In Ja und Nein miteinander reden
    Doch ich denke ein „Naja“ wird gelebt.

    Ein Naja, das die Rede erlaubt,
    Keiner dessen Geist verstaubt,
    Willst du gegen oder Gegenüber sein?
    Im Standpunkt verweilen
    Nur die Meinung teilen
    Kein eigner Schritt mit Beton am Bein…

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Verloren-Nackt-Vernarbt

    So sitzen wir hier
    Mit Regen in den Augen
    Gebrochen unser Vertrauen
    Die Unschuld und wir

    -Verloren-

    Enttäuscht ist die Hoffnung
    Auf Zweifel an Vergänglichkeit
    Das Ende, die Vernunft reißt
    Das weiße Kleid von uns

    -Nackt-

    bin ich nun, schau hier sind meine Schnitte
    Dem Messerträger wieder vertraut
    Und Siehst du auch die harte Haut?
    Verdeckt, klopf auf die hohle Brustmitte

    -Vernarbt-

    Panzergleich über das Schlachtfeld
    Rollen wir, haben die weiße Flagge
    Vor Augen gegen die schöne Plage
    namens Liebe, keiner ist hier Held

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Die drei haben sich gefunden, hoffe mal ihr seht das auch so...

    Nachts

    Nachts schwitz ich meine Tränen aus.
    Bricht plötzlich meine Narbe auf,
    da bin ich nicht gern allein.
    Nachts will ich bei mir sein.

    Sodass ich meine Hand halte dann.
    Die im Alptraumland erkalten kann.

    Wo ES herrscht, das Überich und Ich
    Zur Ruh gehn und über mich nur sich
    Legen wie Decken
    Untätig weil unnötig
    Da sie schlafen, wie - wer? na ich…
    Mehr als allein wie fürchterlich…

    Nachts möchte ich euch meine Wärme geben.
    Auch wache ich gern über denen,
    die sich wieder alleine wähnen.
    Nachts soll mir nicht der Narr die Träume weben.


    Fäden ziehen

    Es hat mich der Narr verfolgt

    mit der silbernen Zange
    in der Zitterhand
    quer durchs Alptraumland.

    Er ruft mir nach:“Lange
    genug war der Faden drin
    die Wunde war ein Gewinn,
    bist jetzt stärker und geheilt.
    Die Narbe wird verschwinden
    Nichts mehr wird dich erinnern
    Vorbei dein Schmerzenswimmern.“

    So bin ich zu ihm geeilt,
    um mein Heil zu finden…

    Gestern und ihre Schwestern

    Gestern und ihre Schwestern
    Kamen wieder auf Besuch
    Brachten mir Bilder voll Schmerz
    Rollten sie zu Leinwandspeeren
    Ich konnte mich nicht wehren
    Öffnete die trüben Augen
    Ließ ich die Bilder tauchen.

    Gestern wagte das Orchester
    alte Lieder als Versuch.
    Lachte ich zuerst im Scherz
    Erschallte aber der Trompetenruf,
    Erfasste mich ein Beben in der Brust.
    Das was einst sorgsam vernähte ich,
    entsprang dem starken Rippenkäfig.

    Gestern und ihre Schwestern
    Sie sind weder Fluch
    Noch Segen oder von Wert
    Unumgänglich schwer erträglich
    Mit zitternder Stimme sprech ich:
    "Ist auch der Brustkorb und das Herz zerfetzt
    Bruder Morgen folgt und ich ihm leicht verletzt."

    [ Editiert von Niko am 15.04.05 22:12 ]

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Suchende

    Auf der Suche sind wir
    Mit dem Fernglas in der Hand,
    durch das unbekannte Land.

    Siehst du etwas in mir?
    Dann schrei ganz laut!

    Ich hab den Lauten
    Immer schon vertraut,
    weil sie damals dem Minnesänger
    halfen, dass sein Ruf immer länger
    im Ohr der Angeflehten
    sich dahinzog und vergrub.
    Bis er wegflog und noch klug
    sich auf die Suche machte
    bis eine kam die lachte
    in deren Augen fiel er hinein,
    dort versank er wie ein Stein.

    Am Grund angekommen ließ ich das Suchen sein.

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Der Junge mit der Pillentasche
    Tanzt die Regebogenbrücke
    Bis zum Goldtopf wird er
    Fallen
    und
    Asche
    Fällt auf des Kobolds Hut
    Morgen ist er ausgeruht

    Sieh! er dreht die Welt
    Wie die runde
    Kugel
    Auf der Zunge

    Liegt das Mädchen mit dem Nadelarm
    Im Telefonhäuschen ruft niemand an
    Der Ordnungsmann bleibt stumm
    Der Traum
    War
    warm
    Boden Wände Mädchen noch nicht alt
    Nichtmal Frau und schon schrecklich kalt

    Auch sie zieht den Planet
    Wie die Schlaufe
    Fest Um den
    Arm den Blauen

    Das Parkbankpärchen füttert Botenvögel
    Der Kiesweg knistert aufgeregt
    Das Paar lächelt wissend
    Die Liebe
    Gott
    Geflügel
    Armorengels Pfeil Vergänglichkeit
    Zweisam Einssein Unendlichkeit

    Stoppt doch jetzt die Erdenkugel
    Lasst es einfach geschehen
    Jeder möchte sich
    in euch beiden wiedersehen


    Anmerkung: Rhytmus und Reimform: ich weiß, dass ich da abseits liege und den Lesern möglicherweise das Leben erschwere, doch wie ihr in meinen alten Gedichten gelesen habt, kann ich -momentan- nicht anders...

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Vom Wissen ein „Wir“ zu sein


    Küssen will ich dich
    Viel viel mehr noch, komm näher
    Hab vergessen weil,
    Oder habe es nie,
    Geschmeckt, vorsichtig
    Koste ich deine Lippen
    So weich wie Seide.

    Ziehe dich an mich
    Fühle dein Herz, dein Körper
    Bebt und meiner lebt.

    Neugeboren schein ich.
    Nehm ich deine Hand ganz sanft
    Fühlst du meine Haut?
    Über die Brust spannt
    Sie sich und bewahrt mein Herz,
    Vorm Flug zur Wolke.

    Wo der Pfeilschütze
    Wohnt. Das vergiss aber schnell
    Da ich allein bin
    Allein mit dir, schön
    Zu wissen WIR zu sein, wenn
    Da draußen die Welt
    Sich doch mit uns dreht,
    Halt mich fest und nichts vergeht!
    Wer fühlt der versteht!

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    ----------------------------------

    Du standst am Meer. Als
    ich mich sehnte nach Salz, Sand
    streck ich meine Hand
    aus, wo es Grenzen
    nur gibt, wenn es jemand will.
    Still, still ist es Nachts,
    wenn ich `s ertrinken
    fürchte. Und das Salzwasser
    dringt aus mir, weil ich…
    Nein, weil wir aus dem
    Meer, dem größten Schoß sprangen.
    Schoßlos ruf ich nach
    Müttern: haltet doch
    eure Kinder, wenn sie schrein
    und schrei`n sie vor Freud,
    dann vergesst euer Leid!
    Doch nur Schoß zu sein darf euch
    ruhig zuwenig,
    -ja ein Hohn sogar-
    sein, denn der Kopf mag denken,
    mit Lippen küssen,
    mit Armen halten,
    mit Füßen, Beinen folgen,
    bis Herzen klopfen.

    Augen schließen sich,
    ganze Körper fallen im
    Sand zur Einigkeit...

    ------------------------------------

    Nahezu keine Gliederung.ist beabsichtigt. ich hoffe die Zeichensetzung hilft dem/der geneigten LeserIn!

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Die da gehen müssen

    Von denen die gehen müssen.
    Wünsche, derer die den Regen hinterlassen,
    die aber könnten sie es denn veranlassen,
    wär Sonne unter unsren Füßen.
    Nicht der Wolkenbruch, der uns zitternd macht,
    ihre Gesichter wollen, dass das unsre lacht.

    Und Narr bin ich,
    bitte halt mich,
    Wenn ich wünschte, dass ich hier im Tränensee
    Untergeh, damit ich all denen gegenübersteh...

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Im März erwach ich zum Tanz auf dünnem Eis...


    Auch wenn ich die Nähe such,
    Haucht mir der bittere Fluch
    Kälte in den Blick, verlorne Leiche
    Starrt ins Nichts, gefrorne Teiche.

    Das dünne Eis lädt zum Tanz,
    Sündenkind, sanfte Eleganz
    Legst du unbeschwert in jeden Schritt.
    Nimm doch den suchenden Sünder mit!

    Ich hab damals im Winter den Tanz gelernt.
    Durchwache die Nacht nicht länger,
    erheb mich auf ächzendem Grund im März.

    Auf zittrigen Beinen von der Musik entfernt.
    Von weit her ruft da ein Sänger,
    das Eis zerspringt und mit ihm mein Herz.
    ____________________________________________

    Juli 2005

  • Thema von Niko im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Wenn der Morgen die Nacht auslacht...

    Du hast mich behutsam hierher geführt
    Wir sind da, wo ich mich durch dich spür
    Wo du durch mich laut rufst und singst
    Wo unser eigenes erstes Lied erklingt:

    "So sitzen wir im Boot
    Der Hafenjunge malte einst
    Herzen drauf ganz rot

    Wirf das Netz hinaus
    Zieh mit mir am Tau

    Fang die Wortlosigkeit die Stille
    Kein Raubfisch drin vertrau

    Der Hai hat mich zerfetzt
    Zerissen und ausgespuckt
    Das Meer nahm mich in den
    Arm hat mich angegeguckt.

    Wie deine Augen klar und rein
    Glitzernde Sonnenfunken
    In deinem Gesicht einen Tropfen
    Von den Lippen getrunken.

    In der Umarmung fühl ich mich
    Geborgen, Ganz und Stark
    Fühl mich, fühl dich. Weiß,
    dass ich dir mich geben mag."


    Jetzt hab ich vergessen, dass es Morgen gibt,
    Dass da jede Handlung etwas nach sich zieht.
    Dass ein Ende, ein Anfang uns verstehend macht.
    Bleib bei mir, als gäbs nur diese eine Zaubernacht!

    [ Editiert von Niko am 04.08.05 15:32 ]

Inhalte des Mitglieds Niko
Beiträge: 72
Seite 1 von 2 « Seite 1 2 Seite »
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de
Datenschutz