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  • Thema von Miss Rainstar im Forum Ablage Speakers Corner

    Hallo Leute.

    Durch Zufall bin ich bei den "jungen Autoren" gelandet und hab natürlich, gelobet sei mein Instinkt, das dazugehörige Forum entdeckt.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich jetzt hier noch reinschreiben soll, wer Fragen an mich hat, frage einfach und ich werde antworten, ok? Danke. Am Besten ich stelle mal gleich einige Zeilen von mir hier rein, dann seht ihr ungefähr was euch erwartet, oder? Aber ich warne mal gleich vorweg...ich bin nicht gut.

    Im Dunkel

    Stille,
    verrinnende Zeit,
    durch weit gespreizte Finger,
    laufende Gedanken,
    die Ohnmacht
    nur ein Mensch zu sein.

    Gez. Anja T.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    es sind drei gedichte, die jedoch zusammengehören und eine geschichte erzählen. so gesehen ein wenig lang, aber ich hoffe ihr verzeihts mir.

    1
    Zeit – los im Wasser

    Nichts hält dich auf, die Zeit hat Ruh
    Schließt ganz sanft die Augen zu
    Von deinem klagend Silberlied
    Ihr Geist betört
    Doch mit dem Herzen sieht
    Dein rastlos Wandern
    Sie genau.

    Wie leise singend über Stock und Stein
    Dein Flüstern klingt, auch über manch Gebein
    Auf deinem Weg durch wildes Land
    Erschaffst – zerstörst du
    Doch ohne Fuß und Hand
    Einzig das wehmütige Lied
    Die Zeit erblickend dem Lauf entflieht.

    So sucht dein ungetrübter Blick
    Auf dunklem Pfad noch immer den Weg zurück
    Wo ihres Herzens warmes Licht
    aus ihren Augen, ihren Händen spricht
    Den Wanderer umfängt in seiner Not
    Mit Wärme, Liebe, Schlaf
    Und Tod.

    Gez. Anja T., 13.10.03

    2
    Abendstern

    Wie kann man die Freude beschreiben,
    süße Lust, den Schmerz noch einmal zu erleben,
    das Sehnen der Liebe erwartend,
    im Schleier von Tränen hoffen.

    Wo das Himmelszelt sich mit Erde eint,
    schier süßeste aller Stimmen das Herz zersprengt.
    In Trauer verlor sie ihren Glanz.
    Doch Erinnerung verhüllt
    ihr Lächeln nicht,
    wenn schmerzlich einsam ihren Weg sie geht,
    auf immer wartend sie im Lichte steht.

    Gez. Anja T., 22.10.2003

    3
    Der verlassenen Kinder Flucht

    So lang erwartet stille Nacht,
    von silbern Flammen sanft umspielt
    zieht der Füße leichte Spur
    hinfort aus der Träume leerem Haus,
    begleitet sie durch totes Laub,
    dem Zeichen gleich, das zu sehen sie entsagten.
    Und ferne Wünsche nur entflammten Herz und Sinn
    Derer, die für immer sind.

    Den Ruf schon lang erhört
    Lockend – schmeichelnd – haltlos fort
    Trägt auf Silberwinden, Flügeln gleich
    die Seele, ihrer Leben Pfand.
    Zurückgeblickt entblößt den Schmerz
    gesammelt in der Wälder Laub,
    der Sonne Licht und nächtlich Ruh.

    Nur der Sterne Glanz den Reihen Hoffnung schenkt,
    bis sanfte Wogen ihre Spur bedeckend
    die letzte Erinnerung tilgen.
    Zurückgelassen nur der Wunsch nach mehr.
    Von denen, die für kurz nur sind.

    Gez. Anja T., 22.10.2003

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Rund um Literatur, Alt...

    hallo

    ich hoffe, ich ecke mit diesem thema nicht allzusehr bei euch an.

    wer von euch hat sich schon mit manga befasst? das sind japanische comics.
    sie sind schwer zu beschreiben, das auffälligste ist wohl die aufmachung. sie sind zumeist nur in schwarz/weiß und werden auch in deutschland von hinten nach vorn gelesen, also ungespiegelt. ihre dynamik der bilder,stories, dialoge und charaktere ist erheblich ausgefeilter und besser als bei französichen, deutschen oder gar amerikanischen comics.

    ich bin leidenschaftlicher manga sammler, um nicht zu sagen -abhängig davon. ...süchtig

    mir ist aufgefallen, das, wenn man einen manga liest, das gefühl auftaucht, als würde man eine welt betreten und darin völlig aufgehen. klar ist es beim lesen eines buches auch so, aber die welt eines mangas nimmt stellenweise dermaßen gefangen, dass man nur sehr schwer wieder herausfindet. es ist etwas mitreißendes, man hat das gefühl die charaktere existieren tatsächlich (paralelldimension z.b. )

    ich finde manga regen die fantasie zum schreiben auch sehr an und wollte nun von euch wissen wem es eben so ergeht.

    was ist u.a. eure muse, inspiration?

    einmal habe ich im tv eine doku gesehen, wo ein jugoslawischer bildhauer vorgestellt wurde. seine plastik eines mannes der saß und den kopf in die hände stützte hatte mich gleich so gefangen genommen, das ich sofort etwas dazu schreiben mußte. herausgekommen ist die kurzgeschichte "Adam - mit verbundenen Augen". eine kampfansage an gott.

    wie gehts euch da so?

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Na schön. Hier ist sie, die Fragende.
    Viel Spaß beim Lesen.


    Adam – Mit verbundenen Augen

    1
    Um ihn herum tobten die Elemente.
    Der Lärm war Ohrenbetäubend und die Regentropfen klatschten ihm mit der Wucht von Kleinkalibergeschossen auf den nackten Rücken. Seine entblößten Füße bohrten sich in das scharfe Geröll des bröckelnden Abhanges. Eiskalte Schauer zerrten an seiner Nacktheit und ließen seine Haut ein erfrorenes Weiß annehmen. Das nasse Haar hing ihm wirr in die Stirn und kränzte in wilden, der Nässe trotzenden, Strähnen seinen Kopf. Er strich es sich nicht aus dem Gesicht. Seit Stunden schon saß er hier, die Hände vor seine Augen geschlagen. Er wollte blind sein. Das Tageslicht gegen die Bequemlichkeit der schwarzen Trägheit eintauschen. Nie mehr etwas sehen müssen. Mittlerweile hatten sich schon die undurchdringlich grauen Schleier der beginnenden Nacht über die Schlucht gelegt. Er wusste nicht wo er war, aber das spielte auch keine Rolle. Jeder Ort war gleich und gleich unbedeutend. Durch den Sturm hindurch konnte er sie hören.

    -In Nomine Patris, Fili et Spiritus Sancti, Amen-
    Er hörte wie der Pater einstudiert die Worte herunterleierte, in seinem Geiste jedoch verzerrte sich die Stimme des Mannes und er spuckte das Amen förmlich aus. Posaunen brüllten, Mauern stürzten und begruben Menschen, Kinder, Ungeborene. Irgendwo war das hysterische Lachen eines Durchdrehenden zu hören, es steigerte sich in eine enervierende Lautstärke und nahm schließlich die Ausmaße einer ganzen Lebensform an. Von überall her stürzten die Schreie auf ihn ein. Getroffen krümmte er sich zusammen, rollte sich zu einem Embryo ein. Bloß nicht hinsehen. Der Druck der Handflächen auf seine Augen verstärkte sich. Wenn es sein müsste, würde er sich die Augäpfel eigenhändig ausreißen.
    -Halte dich an unsere Gesetze! -

    In Kolonnen gleich verließen die Männer im Scharlachrot und Nachtschwarz die Dörfer. Ihnen folgten verhaltene Flüche, schwer beladene Karren und das Rasseln der Ketten ihrer Gefangenen. Wer nicht eins war mit ihren Dogmen sah sich im Dunkel eines stinkenden Lochs wieder. Hilflos begegnete er dem leeren Blick eines Kindes. Die Rippen stachen ihm aus der Haut, Blut lief ihm unter dem zerschlissenen Rock an den Beinen herunter, es streckte ihm seine blutigen Hände entgegen. Erneut brach sich der tobende Sturm am Rande der Klippe einen Weg durch seinen Traum. Traum ?
    Nur am Rande registrierte er, dass er sich die Haut seines Gesichtes blutig gekratzt hatte. Aber noch immer drückte er sich die Augäpfel tief in ihre Höhlen ohne auf den Schmerz zu achten.
    -Du sollst mir nicht wiedersprechen! Sei still! –

    So oft gehört. Augenblicklich verstummte die zaghafte Stimme. Das Zischen des herunterfahrenden Stockes war zu hören, dem das schmerzliche Klatschen auf nackter Haut folgte. –Sei still! -
    Wenn du leben willst, sei still. Sei UM HIMMELS WILLEN still.
    Versuche nie dem Stärkeren zu wiedersprechen. Unter den Händen, die sein Gesicht verdeckten, verzog sich sein Mund zu einem verzerrten Grinsen und legte dabei seine Zähne frei. Generationen, vom Stock geprägt und in der Stimme beschnitten. Warum hast du Kinder in die Welt gesetzt? Warum deine Kinder dem Leiden übergeben? Wird niemals jemand freiwillig dem Leben entfliehen und trotzdem bei dir ankommen? Doch Fragen zu stellen lag nicht bei ihm. Das wurde ihm schon früh klar gemacht. Damals, als er in die Frucht biss. Ohne direkt daran gedacht zu haben, spürte er plötzlich wieder den säuerlichen Geschmack auf der Zunge, den seine Verfehlung damals hinterlassen hatte. Dieser eine Fehltritt, der ihn alles gekostet hatte, einschließlich der Liebe. Weißhaarige alte Männer, die an den Strukturen des Lebens bastelten. Wo würde die ewige Ordnung enden, sollte jemals die eine Frage gestellt werden?

    2
    Unerwartet drangen die Bilder auf ihn ein. Er hatte schon vor Jahrhunderten aufgehört zu zählen und nun prasselten die Jahre auf ihn nieder. Jedes Einzelne schlug ihm seine Niederlagen ins Gesicht. Schreiend sah er die Menschen sterben wie Fliegen. Ihre Körper bedeckten die Erde und erreichten schließlich die Weiten des Himmels. Ein stinkender Haufen voller erniedrigender Hoffnungen und schreiend dummer Demut, auf dessen Spitze das Licht des Hohnes thronte. -Du sollst nicht töten! –

    Vor langer Zeit hatte er in den Spiegel sehen dürfen und erkannt was wirklich wichtig war. Aber er vergaß es. Weil er es so wollte. Sie werdet nie leben, sie haben nie wirklich gelebt. Es gab in jedem Leben immer nur wenige, die den Ansatz der Wahrheit erkannten, doch auch sie fielen dem Verfall anheim und der Verwesung zum Opfer. Es blieben nicht einmal ihre Gedanken zurück. So viele Stricke die von so vielen Ästen baumelten. Sterben muss jeder, ob nun gewollt oder ungewollt. Was zurückbleibt ist nicht mal eines Seufzers wert. Jeder kann sterben. Wehmütig hob er das Gesicht mit den verschlossenen Augen in den bereits schwarzen Himmel und ließ die Nässe auf seiner Haut zerplatzen. Von den Narben die seine Augenlider bedeckten fühlte er nichts mehr. Nichts zu sehen kam für ihn gleich mit nichts mehr zu fühlen und zu denken. Die größte Strafe für sein Vergehen war nicht das ewige Leben gewesen, sondern die Verdammnis, alles mit ansehen zu müssen. Er hatte schon vor langen Zeiten aufgehört die Frage nach seiner Existenz zu stellen und er erwartete auch nicht mehr von anderen das sie es für ihn taten. Eine Antwort würde ihnen, wie ihm selbst, sowieso verwehrt bleiben. Jetzt und hier blieb einzig sein Körper als Mahnmal an die Anklage übrig. Für so viele Wesen, durch Demut der Sprachlosigkeit übergeben und von der Angst mit Blindheit geschlagen, war der Glaube an ihn nur noch der letzte Strohhalm. Doch was blieb zurück ? Außer der Leere im Herzen und einem schalen Geschmack auf der pelzigen Zunge? Wer wusste denn noch von seiner Existenz, von dem Grund seiner Anwesenheit? –Du sollst nicht töten! –

    Ohne Sinn für ein Ziel. Seine Zeit war abgelaufen, er war es leid immer nur nach Antworten zu suchen. Wie viele Jahrhunderte saß er schon hier auf dieser Klippe und lauschte den Stimmen der Vergänglichen? Der Schmerz schlug in Verzweiflung um. Durch seinen Entschluss befreit öffnete er die Hände und gab sein Gesicht dem eisigen Regen preis. Er spürte die Kälte des Himmels nicht mehr, denn die Eisschicht seiner Seele hatte schon längst alles Leben zerstört.

    „Du wirst mich nicht mehr los. Von nun an werde ich als Geißel deiner Entscheidungen nie wieder von dir weichen !“, seit lang vergangenen Jahrhunderten zum ersten Male wieder gehört, seine Stimme, wie sie halb erstickt doch trotzdem weithin hallend über dem Abgrund erscholl. Der Sturm zerrte an seinem Körper. Die Arme ausgebreitet empfing er den verräterischen Atemhauch des so lang Gesuchten . Seine nie geschnittenen Haare wehten als schwarzer Schleier hinter ihm her und die Geschwindigkeit nahm ihm den Atem. Freudig sah er dem Abgrund entgegen.
    Gleich würde er ankommen.

    Anja T.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Tipps und Erfahrungen...

    Hayho...

    In einem anderen LIteraturforum (welches diese Wort bald nicht mehr verdient!!! ) wurde mir gesagt, dass Fantasy schon nicht mal mehr trivial sei sondern noch darunter gastiere. Verlage würde so etwas nicht nehmen wollen.

    Wie sieht es nun wirklich aus?

    Warum gibt es eine Einteilung der Literatur in Hochliteratur, Trivial und Schund???? Ist nicht alles Geschriebene etwas, das jemandem am Herzen lag(Autor) und liegt(Leser)? Und hat es nicht schon allein dadurch eine Berechtigung, gewürdigt zu werden?

    Was genau ist denn nun eigentlich Hochliteratur? Und wie zeichnet sie sich aus?

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Clarissa Pinkola Estès, "Die Wolfsfrau", ISBN: 3-453-12239-9

    In deisem Buch geht die promovierte Psychologin auf die Natur der Frau direkt ein. Sie glaubt, das eine Frau nur stark, gesund, kreativ, "heil" und glücklich sein kann, wenn sie zu ihrer Urkraft findet. Diese wieder entdeckt und auch zu "lesen" und zu benutzen weiß. In dem tiefsten, unerforschten Grund ihrer Seele kann jede Frau auf eine Urkraft stoßen, die dort verschüttet liegt: ihre naturgegebene Wildheit, voller richtiger Instinkte, leidenschaftliche Kraft und alterslosem Wissen.

    Nur wenn eine Frau die ihr anerzogene Rolle des LIeb-, Nett- und Angepaßtseins, des Gehorchens, Fügsamseins, des Sichunterordnens und Stillseins aufgibt, kann sie erwachen und wieder "sehend" werden.

    Ich kann noch nicht viel zu diesem Buch sagen, da ich erst am Anfang des Buches stehe.
    Nur soviel, das es mir schon sehr vieles aufgezeigt hat, was tatsächlich der Wahrheit entspricht, wenn man mal in sich geht und "die Knochen sammelt".

    Ich wollte hier nur einmal fragen, wer hat schon Erfahrung mit diesem Buch gesammelt und vieleicht sogar daraus gelernt? Wer von euch kann mir ein paar Tips zur Umsetzung der Ausarbeitungen, der Autorin, geben? (Sprich: wer hat wie daraus gelernt?)

    ich weiß nur eines, hätte ich dieses Buch vor vielen jahren schon lesen können, wäre mir vieles erspart geblieben und NICHT zugestoßen.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    So, nun brauche ich mal eure Hilfe.

    Das Thema lautete "Verboten". Alles, was dazu einfällt sollte geschrieben werden. Nun ja, nun ist das bei mir immer so eine Sache mit vorgelegten Themen zu arbeiten...nicht einfach für mich, da ich mich sonst nur von meiner Seele und meinen Intuitionen leiten lasse.

    Sagt ihr mir einfach mal, was ihr davon haltet? Das wäre mir sehr hilfreich.
    PS: Ich habe die Hauptaussage der Geschichte extra verschwommen gehalten. Ich mag es nämlich nicht, wenn der Leser den Grund oder den Kern immer offen ins Gesicht gebtascht bekommt.

    ---------------------------------------------------------

    Das Geheimnis

    Wie lange saß er nun schon auf der Bordsteinkante vor dem Haus?
    Genervt sah Kai auf die Uhr an seinem Handgelenk, sie zeigte fünf vor drei. Warum war Ireen noch nicht zu Hause? Die Schule war schon seit einer Stunde vorüber und ihr Weg nicht lang. Mit einer leichten Röte im Gesicht dachte er an den gestrigen Nachmittag.
    Gestern war es passiert!

    Gestern hatten sie zum ersten Mal mit einander geschlafen. Für sie war es das erste Mal.
    Er hatte da schon mehr Erfahrung und wusste was zu tun war.
    Sein Herz klopfte, als er daran zurückdachte wie sich ihre Haut angefühlt hatte und wie ihr warmer Atmen schmeckte.
    Vor langer Zeit schon hatte er ihr versprochen sie nie mehr allein zu lassen. Zuerst war sie im Zweifel gewesen, stieß ihn weit von sich und ging ihm aus dem Weg. Aber er wich nicht von ihrer Seite und so gewöhnte sie sich an den Gedanken nicht mehr allein zu sein. Später gestand sie ihm ihre Liebe.
    Er wusste noch ganz genau wie er sich an diesem Tag gefühlt hatte.
    Mit dem Gefühl von Watte in den Ohren war er durch die Straßen nach Hause gelaufen. Das Abendessen mit den Anderen, der Unterricht am nächsten Tag, selbst das kurze, wöchentliche Telefonat mit seiner Mutter wurde bedeutungslos und war ohne eine Erinnerung zu hinterlassen an ihm vorbeigestrichen.

    Ein dunkler Schatten fiel auf ihn und er hob sein Gesicht.
    „Hey. Ich hab schon da hinten an der Ecke nach dir gerufen! Träumst du?“.
    Sie stand vor ihm, eine Hand in der Hüfte und sah ihn mit gespielter Empörung an. Er nahm ihre ausgestreckte andere Hand und zog sich mit Schwung hoch.
    Mit Schwung, der ihn an ihre weiche Brust warf und still blieben sie so stehen.
    „Ich möchte dich küssen.“, sagte er leise.
    Er spürte wie sie sanft seine Hand drückte, die sie noch immer festhielt.
    „Nicht hier draußen!“, flüsterte sie zurück. Dann ließ sie ihn los und schloss die Haustür auf.
    „Das ich nicht einmal einen Schlüssel zur Wohnung habe!“, schnaubte Kai wütend.
    Ireen schwieg, sie würde ihm darauf keine Antwort geben können.

    Ihre Schritte hallten laut in dem kahlen Flur des Mietshauses. Und schweigend stiegen sie die unzähligen Stufen hinauf, als sich hinter Kai eine der Wohnungstüren öffnete.
    Leise vor sich hin brabbelnd betrat die pensionierte Mieterin den Flur und zog ihren überfütterten Hund hinter sich her.
    „Oh.“, entfuhr es ihr, als sie sich umdrehte. „Kai, mein lieber Junge. Ich habe dich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir, du bist ja groß geworden.“
    Sie kam näher und ergriff Kais Hand. „Lass dich mal ansehen!“.
    „Frau Wiethmüller, wirklich. Wir haben keine Zeit. Sie wissen doch, die Schule!“
    Ireen drängte sich dazwischen und schob Kai auf die Treppenstufen zu.
    „Ja, ja. Die Schule.“, lachte die Alte leise vor sich hin, „Ihr seid so fleißig, aus euch wird bestimmt mal was.“.
    Dann keuchte sie die Treppe langsam nach unten, während sie den, sich sträubenden, Hund hinterher zerrte.

    „Die kann nerven!“ Ireen knallte die Wohnungstür zu und schleuderte ihre Tasche in eine Ecke des Zimmers.
    „Ach lass sie doch, sie ist nun mal alt und einsam.“
    Er umfing Ireen mit seinem Armen und drückte sie fest an sich.
    „Wie lange kannst du bleiben? Ich bin heute den ganzen Tag allein hier. Mutter ist auf einer Tagung ihres Vorstandes.“, fragte sie und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Wo sie sich bestimmt auch bis zum Abend sehr wohl fühlen wird.“, erwiderte er und streifte leicht ihre Lippen.
    „Ich hab so lange darauf gewartet.“, sagte er leise. Er lächelte sie an, dann hob er sie auf seine Arme und trug sie in das Zimmer hinein. Sanft legte er sie auf dem weichen Bett ab. „So lange.“, flüsterte er erneut und streichelte ihr Gesicht.

    Ireen streckte sich genüsslich und lächelte Kai an.
    Hinter den Fensterscheiben machte sich bereits der Abend bemerkbar und auf der Straße war das Aufheulen eines Motors zu hören.
    „Oh Mist!“, rief sie erschrocken und sprang aus dem Bett. Kai sah auf, „Was ist los?“
    Verwirrt fing er das Knäuel seiner Sachen auf, welches sie ihm zuwarf und beobachtete wie sie sich eilig anzog.
    „Mach schon!“, sagte sie gehetzt. „Das ist meine Mutter. Diese Art einzuparken kenn ich doch.“
    Nur kurze Zeit später klapperte ein Schlüsselbund und eine Tür fiel ins Schloss zurück.
    Ireen verließ leise das Zimmer und Kai hörte sie im Flur der Wohnung reden.

    Sein Blick wanderte durch das Zimmer des Mädchens. Alles hier war ihm so vertraut. Die Puppen, die schon seit Jahren unbenutzt auf dem Schrank saßen. Die halbjährlich wechselnden Poster an den Wänden, das Bett. Liebevoll strich er über die Decke.
    Die Worte im Flur wurden lauter und eindringlicher.
    Sein Blick kehrte zurück zu den Puppen auf dem Schrank.
    Zwischen den bunten Kleidern und hautfarbenen Beinen aus Plastik stach ein dunkler Punkt hervor. Neugierig stellte er sich auf die Zehenspitzen und angelte danach.
    Etwas Metallisches glitt in seine Hand und verbreitet seine Kühle dort.
    Ein Spielzeugauto. Sein Spielzeugauto. Wie kam es dorthin? Verwundert versuchte er erneut auf den Schrank zu sehen, als sich hinter ihm die Tür öffnete und plötzliche Stille sich in der Wohnung ausbreitete.

    „Was machst du hier?“ Schrill klang ihm die Stimme entgegen.
    Kai drehte sich wortlos zu ihr um.
    Ireen stand hinter ihrer Mutter und sah ihn ängstlich an. Stumm erwiderte er ihren Blick, er konnte nicht antworten. Die unerwartete Konfrontation nahm ihm alle Worte. Misstrauisch ließ die Mutter ihren Blick durch das Zimmer schweifen und blieb an dem Bett hängen.
    Der scharfe Schmerz der Ohrfeige brachte Kai wieder zur Besinnung und er sah die Mutter dicht vor seinem Gesicht. Mit unverhohlenem Hass sah sie ihm ins Gesicht.
    „Ich hab es von Anfang an gewusst. Du bist um keinen Deut besser als dein Vater.“
    Sie wies mit der Hand auf die Wohnungstür und ihre hassverzerrten Worte begleiteten ihn auf die Straße.
    „Geh, bevor ich mich vergesse. Und komm mir und Ireen nie wieder unter die Augen. Ich will dich hier nie wieder sehen.“

    Durch seinen verschleierten Blick sah Kai die Konturen des großen Hauses auftauchen, in dem er nun schon seit drei Jahren lebte.
    „Heim Sonnenschein“ stand wie immer auf dem Schild, das den Eingang zum Grundstück als Bogen überspannte. In seinem Kopf wirbelten die Bilder des Tages durcheinander.
    Immer wieder sah er die vertraute und doch verhasste Frau auf sich zukommen und zum Schlag ausholen.
    „Drei Jahre!“, schoss es ihm durch den Kopf. „Und sie hat es erst jetzt bemerkt. Sie wird es uns nicht verbieten können.“
    Er betrat das von lärmenden Kinderstimmen erfüllte Haus und bahnte sich seinen Weg durch verstellte Flure und Treppen.
    „Fordere mich nicht heraus!“, flüsterte er und seine Worte gingen in dem Lärm der kleineren Kinder unter.
    „Nimm mir alles und ich werde dir alles nehmen, Mutter!“ Das letzte Wort spuckte er aus, während sich die Tür seines Zimmers hinter ihm schloss und die Stimmen aussperrte.

    Anja T.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    So, damit ihr wieder was zu lesen habt.
    ( bin natürlich für alle Arten von Meinungen dazu offen)

    Irmgard, die 3.

    1

    Langsam öffnete sie ihre Augen.
    Gleißendes Licht fiel durch das Fenster, das sich ihrem Bett gegenüber befand. Es wurde von den weiß gestrichenen Wänden zurückgeworfen und um ein Vielfaches verstärkt, so dass es eine ganze Weile dauerte bis sie ihre Umgebung halbwegs erkannte.
    Für den grauen Nebel vor ihren Augen war die Krankheit verantwortlich, doch das wusste sie nicht mehr.
    Auch nicht, dass ihre Zimmernachbarin diese Nacht gestorben war und eine der Krankenschwestern sie in der Nacht auf die Seite zum Fenster hin gedreht hatte, damit sie nicht doch eventuell etwas von dem Geschehen mitbekam.
    Nun wartete sie auf die nette Frühschwester, die sie wieder auf den Rücken drehen würde.

    ~ * ~

    Durch die drückende Ruhe im Zimmer konnte sie das behäbige Ticken der Uhr hören, die hier irgendwo stand.
    In der Stille klang es wie der dumpf hallende Schlag von Kirchenglocken, etwas fehlte im Zimmer. Irmgard überlegte, schon den ganzen Vormittag versuchte sie zu erfassen was es war. Doch mit starrem, unbeweglichem Blick an die Zimmerdecke liefen ihre Gedanken im Kreis.

    Mit einem hastigen Geräusch öffnete sich die Tür und erschrocken zuckten Irmgards dürre Fingerspitzen auf der Bettdecke. Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen. Sie kannte diese Art die Tür zu öffnen.
    „Hallo Irmi.“. Eine dicke, ältere Frau schob sich durch das enge Zimmer bis zu ihrem Bett, während ein kleiner Junge johlend die Tür zuwarf.
    „Lass das gefälligst sein und komm her. Sag deiner Großtante guten Tag. Robert. Hörst du nicht?!“, rief sie dem Jungen zu und zog sich einen Stuhl vom Tisch heran.
    Sie wand sich wieder dem Bett zu. „Weißt du warum ich so außerplanmäßig hier bin? Stell dir vor Irmi, haben doch Neumanns von nebenan eine Flugreise gemacht! Ich hab dir doch vor zwei Wochen erzählt das sie plötzlich verschwunden waren. Und ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt wo sie hin sind.“, indigniert schüttelte sie ihren Kopf, das die starren, festgepappten Locken erzitterten.
    „Robert!“, erschrocken drehte sie sich um und warf ihre Handtasche auf Irmgards Bett, als hinter ihr ein lautes Klirren erscholl. Grinsend sprang der Junge von dem Stuhl in die Wasserlache, die sich langsam zwischen den Scherben der zerbrochenen Vase ausbreitete. Ihr lautes Schimpfen verblasste zu einem undeutlichen Gemurmel...

    >Glücklich sah Irmgard auf. Nur wenige Meter vor ihr stand die kleine Fachwerkhütte tief in die Erdsenke geduckt. In dem Raum hinter der geöffneten Tür erkannte sie ihre Mutter, die ihr nun fröhlich zuwinkte.<

    „...und da musste ich doch tatsächlich erfahren, dass dieses Volk ihren Onkel beerbt haben! Und was machen sie mit dem sauer verdienten Geld des Alten? Sie verreisen! Stell dir das mal vor.“. Die Tasche wurde wieder von Irmgards Bett und ihren Händen genommen. Die Stimme der Frau drang schrill in sie ein und zerschnitt ihren Traum. Wer war diese Person?
    Irmgard überlegte, doch es fiel ihr nicht ein.

    2

    Etwas Schweres fiel ihr auf die Füße. Der Schreck und der Schmerz pressten ein ersticktes Keuchen aus ihren Lungen.
    „Robert! Wenn du schon auf dem Bett turnen musst, dann unterbrich mich bitte nicht wenn ich rede!“, die Frau sah den Jungen böse an bis er maulend wieder vom Bett hinunter sprang. Irmgards Hände zitterten auf der gestärkten, weißen Bettdecke.

    „Wo war ich stehen geblieben?“, fragte die Frau und fixierte einen Punkt irgendwo an der Wand über Irmgards Kopf.
    „Ach ja, genau. Ich habe mich mit Reinhard und Martchen beraten und wir sind zum Notar gegangen und haben dein Testament untersuchen lassen. Aber es ist nichts zu machen. Kein Rankommen vor der Zeit. Ich frag mich warum du und Paul das so kompliziert abgesichert habt. Ich meine...“, sie stockte und knetete ihre Finger. Irgendwo im Zimmer raschelte es.
    „Also ich meine dann würden wir dir hier natürlich auch ein paar Dinge besorgen, die dir das Leben angenehmer machen würden.“.
    Ein hässliches Reißen erklang.
    „Robert! Kannst du dich nicht einmal benehmen? Ach was soll`s. Soll sich doch deine Mutter drum kümmern.“. Lustlos riss der Junge weiter die Zeitungen auf dem Tisch in kleine Fetzen, ohne sich um das Schimpfen der Frau zu kümmern.

    Lähmendes Schweigen senkte sich über das Zimmer und die Frau ließ ihre Augen haltlos durch den kahlen Raum wandern.
    Schließlich seufzte sie und stand auf. „Wahrscheinlich hast du mich ja sowieso nicht verstanden. Aber es dauert ja nicht mehr lange.“. Sie schob den Stuhl zurück und griff den Jungen am Arm.
    Ohne weiter etwas zu sagen drängte sie ihn grob zur Tür und schob ihn auf den Flur hinaus, dann drehte sie sich noch einmal um und starrte auf das Ende von Irmgards Bett.
    „So was. Wer hat denn eine Drei hinter den Namen geschrieben?“, murmelte sie.
    „Ach das hat einer der Pfleger gemacht. Das bedeutet nur das schon die dritte Irmgard in diesem Bett liegt. Sollte wohl etwas humorvoll gemeint sein.“, sagte eine Schwester lachend, die gerade vorbeikam und die Frau gehört hatte.
    „Ach so.“, antwortete die Frau und zog die Zimmertür hinter sich zu.

    ~ * ~

    Irmgards welke Finger zuckten auf der Bettdecke und ihr Atem ging stoßweise.
    Immer weiter hörte sie sich die Stimmen entfernen.
    Sie spürte wie ihr Tränen auf den Wangen hinunter liefen. Wie erst ihre Ohrmuschel nass wurde und dann auch das Kopfkissen unter ihr.
    Es wurde still im Zimmer und durch das geschlossene Fenster hörte sie weit entfernte Geräusche vom alltäglichen Leben.


    Gez. Anja T.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    So, mal wieder ein Gedicht. Viel Spaß beim Lesen.



    Bi Sona, Thu Blodeuweed

    Weit, weit hinaus will ich wachsen.
    So weit dein Auge reicht,
    meine Krone breiten.

    An meinen Ästen soll das Leben hängen.
    Nimm, so nimm es nur.
    Pflücke den Gedanken und koste die Frucht.

    Meiner Wurzeln schwarze Träume
    dringen tief, so tief ... ach,
    in die staubig, trockne Erde vor.

    Ihr Singen lähmt den Schrecken, selbst
    der Schöpfung Atem,
    leis verklingt,

    das raschelnde Gefieder
    des Vogels,
    der tot von meinen Ästen fiel.

    Und doch wachsen meine Zweige
    deinen Tränen
    entgegen.

    Du sollst mein Regen sein.



    Für Boris, meinen geliebten Stern.

    Gez. Anja T., 07.12.2003


    Ach so, bevor Fragen kommen : "Bi Sona Thu Blodeuweed" ist Gälisch und bedeutet auf Deutsch so viel wie "Werd glücklich Blodeuweed". Blodeuweed ist eine alte gälisch / keltische Göttin der Natur und Schutzpatronin der Bäume und Wälder in Eulengestalt.



    [f1][ Editiert von Miss Rainstar am: 05.06.2004 21:58 ][/f]

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Eines meiner "Frühwerke" .
    ist noch ziemlich direkt geschrieben.

    Mare Serenitas

    Aufgelöst, vergangen im Nebel des Lebens,
    strebe ich meinem Ursprung entgegen.
    Starre in des Spiegels graues Bild.
    Und sehe –
    nichts.

    Auf nachtschwarzen Schwingen
    in die Tiefe gestürzt,
    so umfließt die Zeit meinen Körper.
    Hüllt mich in die Wärme ihres seelenlosen
    Daseins.

    Oh heilendes Vergessen –
    Wo komme ich her, wo will ich hin.
    Gedanken, die mit dem Wunder spielen,
    es verzerren, es verbiegen.
    Gefügig machen !

    Der Tod mit mir,
    um mich –
    in mir.
    Nimmt mich gefangen –
    Zeigt mir den Abgrund meiner Lust,
    enthüllt, was ich verdrängt.

    Gewaltsam bricht hervor,
    was tief begraben war.
    Vergessen und verstaubt,
    in einen Winkel gekauert.

    Das Leben selbst –
    schonungslos, grell.
    Bietet sich dar, wird genommen.
    Welkt und wird alt.
    Verbraucht !

    Zurück bleibt nur das Grau.
    Kriecht an mir empor,
    verschließt meine Augen
    und vernäht meine Lippen.

    Ich strecke den Finger durch den Spiegel.
    Die Welt berührt, doch nie erlebt.
    Das Wunder gesehen, doch nie geschmeckt.
    Das Licht bricht durch meine Gedanken
    und zum letzten Mal höre ich die Stille.

    Gez. Anja T.

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    So... Lust zum Lesen? Büddäh schöön

    Der Narr


    Sternenregen,
    schauergleich,
    fließt über seine
    kalten Hände.

    Tod, der
    bis ins Mark erbleicht,
    Buchstaben-Rot
    ziert seine feuchte Haut.

    Über ihm,
    die Wolken jagen,
    fliehen Schatten über
    sein Körper.

    Und einsam steht
    mit seinen Fragen,
    dem Winde er
    zum Angesicht.

    Er hebt die Hände,
    zu stummer Bitte
    und folgt dem grausam,
    lieblich Duft, der...

    ...in sanftem Flügelschlag entsteigt,
    des Lichtes Mitte,
    sein Haupt umhüllt
    und Lüge schafft.

    Durch endlos Zeit nun,
    steht er stille,
    wartet auf der Antwort
    klares Bild.

    Erblindet ist er so,
    ledig aller Fragen Wille
    und weist doch stumm
    dem Fragenden,
    den Weg.


    Gez. Anja T. am 26.03.2004

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Und wieder ein Gedicht.

    Es kam mir beim Hören des Albums "A Passage of Time" von der Band "Dead can Dance" in den Sinn und dort speziell beim Hören des Liedes "The Lost of Seraphim". Ein wundervolles Lied, kann ich nur jedem empfehlen, der selbst offen für ungewöhnliche Stile und Spielarten der Musik ist. na schön, genug gesabbelt. Viel Spaß beim Lesen.

    Erinnerung an ...

    Federweißes Fallen und
    Boden küsst nurmehr
    genässter Blick
    wo die Hand sich verschließt
    und ein Herz schlagend gedenkt

    Sein Gesicht gleicht
    Kugelgesiebter Wand wie
    ihre Toten, die nicht klagen
    nur sehen
    nur sehen und fragen

    Was will
    der Körper noch lieben
    wenn zersetzt er nur
    steht und fällt mit
    den Winden, die sich gleichen

    Laß ihn wandern durch
    und mit der Frage auf
    allen Wegen und den Lippen
    die aufgesprungen nun
    sich verzehren

    Gez. Anja T., 23.06.04

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    gedichte reinigen bekanntlich... ne woahr? viel spaß beim lesen


    Seele

    Disharmonie zwischen den Fingern.
    Blick aus geborstenem Fenster.
    Glas zersplittert,
    auf dem Tische Blumen welken,
    kein Erinnern.

    Raum aus Mauern.
    Erdrückende Intensität
    zerfließt, nicht greifbar.
    Augen zu.
    Nur noch Bedauern.

    Aus Schatten erwächst Licht.
    Doch ohne Hoffnung lebt,
    wer einsam bleibt.
    Grauer Raum.
    Und will doch nicht.


    Gez. Anja T., irgendwann 2003

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Rezensionen, Einstelle...

    Ich habe mir vor kurzen das Buch "Das Bildniss des Dorian Gray" gekauft, weil ich viel von Oskar Wilde gehört habe und ih mal lesen wollte.

    Beim Lesen der ersten Seiten ist mir schon recht bald das Gefühl gekommen, das die Lektüre dieser Geschichte sicherlich sehr schmerzhaft wird.

    Wer kann mir kurz etwas zu dieser Geschichte sagen? In welcher Hinsicht wir dise schwer verdaulich oder hart sein? Was, darin, ist ungewöhnlich oder abschreckend?

    Ich werd das gefühl nicht los, das die Geschichte eine ganze Menge berühren wird.

    danke euch schon mal jetzt

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    NACHSCHLAG (obs auch gefällt??)

    Zweigeeint


    Fallen
    meine Augen in
    tiefes, dunkles
    Herz.
    Erfühlen,
    dem Verlangen
    folgend,
    was seines Grundes
    Boden sei.

    Find schlafend nicht,
    noch Tot,
    unter kalter Asche
    glühend, dumpfen Schmerz und
    Schrei,
    das all die Liebe nur
    Lug und Trug und
    Listentum.

    Vor Wut
    verzerrt, entstellte Sicht
    wie heißer Blick,
    zu Boden gesenkt
    so tief vergraben,
    zu hoch gehängt,
    das Feuer nun frißt
    die Gedanken all.

    Und schweigend
    weint, ein schwarzer Himmel
    das glühend Rot in
    meiner Hand
    zu stummem Tränenmeer
    und vergeht,
    in meinem Blute...
    in mir.

    Für Boris...
    Gez. Anja T., 10.03.2004

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    so, hier ist das mt dem recht eigenwilligen stil.


    Aufgewühlt

    Herumgeworfen,
    tief stampfend,
    durch hochgetürmte Wände
    gebrochen.

    Noch nicht gesunken.

    Sturmgepeitscht,
    schwarze Nacht.
    Brüllend wälzt sich über Deck,
    Todeskälte.

    Mann ertrunken.

    Ratten rennen,
    flüchten,ersaufen !
    Schreiend stolpernd, Angst.
    Leben - soll nicht sein.

    Auf Grund gelaufen.


    Gez. Anja T., irgendwann 2003

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Ablage Speakers Corner

    hallo leutz. ich hab da mal ne frage...

    ich frage mich schon längere zeit..., ist nur der ein wahrer poet (oder eben autor), der aus fast jedem vorgegebenen thema ein gedicht formen kann? oder der, der aus gefühlen heraus bilder aufbaut und sie dann in worte fasst?
    auch wenn der erstgenannte regelmäßig schreibt und der zweite nur schreiben kann, wenn er ganz starke gefühle für etwas entwickelt hat?

    wer von ihnen ist der wahre poet und / oder der bessere schreiber?

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    Bevor ich die Geschichte hier rein stelle, wollte ich nachfragen, ob ihr eine Geschichte lesen wollt, die ziemlich lang ist. ich würde sie natürlich immer nur kapitelweise reinstellen um nicht all zu sehr über zu strapazieren.
    es ist meine erste, überhaupt geschriebene geschichte und handelt von einem "schwulen" jungen der sich in einen männlichen engel verliebt. beide haben jedoch ihren überaus wichtigen platz in gottes ordnung, den sie jedoch nicht so einhalten wollen, wie der "liebe herr" es vorgesehen hatte.

    da es meine allererste geschichte war und ich sie noch niemandem weiter gezeigt habe, außer einem ganz lieben menschen, wollte ich nun endlich mal wissen wie sie evt. ankommt.

    aber vorsicht... der stil ist noch unausgereift und kindlich. außerdem habe ich es versäumt absätze einzubauen.

    sagt mir, ob ihr lesen wollt oder nicht, ja?

    vielen dank

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Ablage Speakers Corner

    So meine Lieben.

    Nachdem es im Juli 04 meinen PC, einschließlich der gesamten Elektrik meines Hauses und der Telefonanlage, durch einen Blitzschlag entschärft hatte...... ist er jetzt wieder R E P A R I E R T !!!!!

    Ich bin wieder da!!! *jubel* naja. genug der pathetischen worte, kurz und schlicht... ich bin wieder online !

  • Thema von Miss Rainstar im Forum Texte aller Art, Gedic...

    weil ich wieder da bin, kurz und bündig....

    Herbst

    Es ist kalt geworden,
    die Schmetterlinge fallen
    sterbend vom Himmel,
    ein jeder ihrer Flügel trägt
    noch einen letzten Kuß.


    gez. Anja Tonk

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